ECM Technika II - Wasser spritzt aus Überdruckventil

Hallo zusammen,

Ich lese schon den ganzen Tag in verschiedenen Beiträgen, die eine ähnliche / die selbe Problematik beschreiben und werde trotzdem nicht ganz schlau daraus, weshalb ich einen eigenes Thema erstelle. Auch ist die Bauweise meiner Technika II offenbar etwas anders, als die bisher erwähnten Technikas aus der Baureihe II. Vielleicht reicht dieses Kriterium als Existenzberechtigung für einen dedizierten Beitrag. Falls nicht, bin ich nicht böse, wenn ihr, liebe Moderatoren, meinen Thread schließt

Die Technika habe ich vor ein paar Tagen geschenkt bekommen. Kurz zuvor wurde sie von den Vorbesitzern nochmals zur Revision gegeben und entkalkt. Abgesehen davon, dass der Service beim Einbau des Tanks nicht bedacht hat, genügend Platz für das Manometer zu lassen und es deswegen unsauber aus dem Gehäuse schaut, schien die Maschine gut zu funktionieren.

Gestern habe ich also in aller Ruhe und recht erfolgreich mit dem Espressomachen experimentiert und heute vernehme ich ein Zischen, Dampfen und eine Wasserpfütze unter der Maschine. Nach Ausbau der Seitenteile habe ich das Ganze dann eingehend beobachten können:

• Das Antivakuumventil hat etwas gezischt und etwas Wasser verspritzt. Nach kurzem Anschubsen des Ventilstifts verhielt es sich dann aber ruhig.

• Die Leitung, an dem das Antivakuumventil angeschlossen ist, führt zur Dampflanze. Seit heute morgen kommt dort aber eigentlich mehr Wasser als Dampf heraus ... vielleicht zu viel Wasser im Kessel?

• Das Überdruckventil mittlerweile jedoch versprüht Unmengen von Wasser während des Brühvorgangs:
  • Erst beginnt der Brühvorgang ganz normal: Es wird offenbar Wasser in den Puk gepresst.
  • Nach ein paar Sekunden fließt das Extrakt heraus.
  • Nun senkt sich jedoch der Druck laut Manometer von 1,25 auf knapp 1,0 bar und schießt dann auf knapp über 2,0 bar.
  • jetzt öffnet sich das Überdruckventil und versprüht heißes Wasser, bis ich den Hahn zudrehe

Was & Warum:

• Das Überdruckventil ist plombiert, weshalb ich es noch nicht abgeschraubt habe, um es auf Verschmutzung und Dichtheit zu überprüfen.
• Wenn zu viel Wasser im Kessel sein sollte, so weiß ich nicht, warum dem so sein sollte und welches Bauteil dafür verantwortlich ist. Außer vielleicht ein Magentventil ... falls die Technika II überhaupt ein solches Besitzt?
• Der Laden, der die Maschine zuletzt revidiert hat, macht erst nächste Woche wieder auf. Ich tendiere dazu, mich erst eingehend zu informieren, bevor ich dort möglicherweise viel Geld lasse, ohne zu wissen, wofür. (An dieser Stelle erinnere ich an das Manometer, welches zwar funktioniert, aber aus dem Gehäuse schaut, weil der Kundendienst beim Einbau des Tanks zu wenig Platz gelassen hat. Nicht unbedingt ein Zeichen von Inkompetenz, aber auch nicht unwesentlich eins fürs Gegenteil)

ECM Technika II Ventile erstellt von moltoespressivo, 06.01.2018 um 21:34 Uhr

Nochmals Entschuldigung, falls mein Beitrag wirklich als Doppelpost vermerkt werden muss. Ich hoffe trotzdem auf Hilfe und Ratschläge.

Herzliche Grüße aus Augsburg

 

Danke für die Antwort und die Hinweise!

Habe die Füllsonde ausgebaut und festgestellt, dass sie mit grobem Schmirgelpapier bearbeitet worden sein muss. Möglicherweise um sie zu entkalken. Ich habe sie mit feinem Schmirgelpapier und dann mit Polierpaste poliert und wieder eingebaut. Morgen fahre ich an die Tanke und kaufe ein paar Liter Wasser. Das Leitungswasser in Augsburg ist so hart, dass schon eine Ladung reicht, um Kalk anzusetzen. Ich berichte über etwaige Änderungen.

Blöd nur, dass das Manometer offenbar auch einen Schaden hat: Es geht nicht mehr auf Null. Habe es ausgebaut und erst in das Röhrchen gepustet, dann gesaugt. In beiden Fällen bewegt sich der Zeiger in die erwartete Richtung. Vielleicht beim Unterdruck zu fest gegen den Stopper gepresst worden? Naja, ich schaue mich schonmal nach einem passenden Ersatz um. Original Technika II Manometer habe ich nirgendwo gefunden ....

 

Danke erst mal Allen, die sich zu meinem Thread geäußert und eingebracht haben.

Folgender, eigentlich erfreulicher Zwischenstand:

Heute morgen habe ich die Maschine wieder in Betrieb genommen, nachdem ich gestern die Füllstandssonde ausgebaut, poliert und den Kessel von Hand weitestgehend leergepumpt habe, und siehe da: Alles funktioniert wie vorher.
Beim Leerpumpen bin ich wie folgt vorgegangen:
- Handpumpe aus meinem Kamera-Equipment mit Metallspitze genommen, die exakt in die Öffnung des Plastikröhrchens passt, in der zuvor die Füllstandssonde gesteckt hat. Die Handpumpe hat auf der Rückseite ein kleines Kugelventil, durch das Luft in die Pumpe zurückströmen kann.
- Heißwasserhahn aufgedreht, gepumpt und mindestens 2 Müslischlüsseln voll Wasser ablaufen lassen. Einen kleiner Rest Wasser war noch im Kessel.

Meine Vermutung ist, dass der Kessel so voll mit Wasser war, dass:
- es in das Manometer-Kapillarröhrchen geschwappt ist
- beim sich Öffnen des Sicherheitsventils durch das Ventil kaum Dampf, sondern vor allem Wasser austreten musste.

Die Maschine hat heute morgen dann brav gepumpt, bis wieder (hoffentlich) genug Wasser im Kessel war. Habe drei Brühvorgänge mit schön fest getampertem Puck durchgeführt und nichts Auffälliges mehr feststellen können.

Das Magnetventil behalte ich dennoch im Auge. Morgen erfahre ich hoffentlich, welche Teile bei der letzten Wartung, die erst ein paar Wochen zurückliegt (seitdem wurde die Maschine auch nicht mehr benutzt und hat bei den Vorbesitzern brav auf mich gewartet), ausgetauscht bzw. gereinigt wurden.

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Zum Schluß nochmals vielen Dank, hier fühlt man sich gut aufgehoben.

Herzliche Grüße aus Augsburg