Einfluss auf die Durchlaufgeschwindigkeit Quickmill

Der Deckel der Maschine lässt sich mit einem kleinen Kreuzschlitzschraubenzieher ja problemlos öffnen.
Das benötigte Werkzeug:

 

Die Münze ist eine schwedische Krone, damit habe ich das Ventil geregelt.
Folgende Teile habe ich bestellt (bei Avola Kaffeesysteme):
Expansionsventil Vibiemme Domobar (23,21 Euro)
Silikonschlauch 4x7 Shore 60, 1 Meter (3,15 Euro)
Teflonband PTFE 12 Meter (1,50 Euro)

Kabelbinder ist übrigens nicht erforderlich.

 

Zum Lösen des Schlauchs brauchte ich einen 10er und einen 13er Schlüssel. An anderer Stelle wurde geschrieben, dass das Lösen des Schlauchs schwierig sei, ich konnte das nach einigem Wackeln und Zwackeln ohne grobe Gewalt aber gut bewerkstelligen.
Das Einschrauben des Ventils war einfach, nach dem ersten Versuch tropfte es aber ein bisschen, ich musste das Ganze wiederholen und das Teflonband noch einmal aufwickeln und war beim zweiten Mal weniger sparsam. Das Band muss übrigens im Uhrzeigersinn gewickelt werden, wenn man auf das Gewinde schaut (Rechtsgewinde). Zum richtigen Anbringen des Teflonbandes gibt es Youtube-Videos.

 

Hier der montierte Silikonschlauch. Hält sehr gut ohne Kabelbinder

 

In Richtung Thermoblock läuft ja ein kurzer, schmaler Schlauch. Dieser wird mit dem 10er-Schlüssel in das Expansionsventil eingeschraubt und hat eine Dichtung, hier ist also Teflonband nicht erforderlich.

 

So sieht es aus, wenn alles passt. Man sieht auch den Schlitz im Ventil, mit dem der Druck reguliert werden kann. Ich habe mangels Blindsieb einfach mehrere Bezüge mit Pulver gemacht und währenddessen gedreht
An dieser Stelle der Haftungsausschluss: heiße Teile und Stromfluss, Verbrennungsgefahr und möglicher Herzstillstand. Ich übernehme keine Haftung für eventuell entstehende Schäden.

 

Bleibt noch die Sache mit dem Schlauch. Ich habe mich dazu entschieden, das Wasser nach außen abzuleiten. Erstens bleibt im Schlauch immer Wasser stehen und zweitens wäre mir das viel zu frickelig mit T-Stück und Rückführung und Abdichten.
Im Blech ist dort, wo Zu- und Abläufe sind, praktischerweise bereits ein Loch gebohrt. Daher muss man nur in das darunterliegende Plastik ein Loch bohren. Ich habe dazu einen Holzbohrer 9 mm genutzt. Das Blech selbst habe ich dabei nicht bearbeitet. Ich war seeeeehr vorsichtig mit der Bohrmaschine.
Da das entstandene Loch etwas schmal war und ich es mit dem Bohren nicht übertreiben wollte hatte ich zunächst Probleme, den Schlauch durchzubekommen. Tipp: den Schlauch schräg anschneiden, so entsteht eine schmale Spitze, die man dann von unten fassen kann.
Momentan endet der Schlauch in der Spüle, wahrscheinlich werde ich ihn kürzen und das Wasser in ein separates Gefäß leiten, das finde ich hygienscher als es in den Frischwasserbehälter tropfen zu lassen.

 

Ich bin handwerklich eigentlich nicht begabt und habe es trotzdem gut hinbekommen. Ich war sehr vorsichtig, um nichts zu beschädigen, habe darauf geachtet, den Stecker zu ziehen (nur beim Einstellen des Ventils im laufenden Betrieb natürlich nicht und mir nicht die Finger zu verbrennen. Eventuellen Nachahmern würde ich das auch sehr ans Herz legen.

Das Hin- und Herbewegen der Teile war unproblematisch, beim Schrauben ist es nicht zu vermeiden, gerade, wenn der Schlauch schon montiert ist. Auch muss der Schraubschlüssel immer wieder neu angesetzt werden.
Der Deckel geht natürlich wieder zu. In der Orione 3000 ist ja zum Glück viel Platz.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen, viel Freude beim Schrauben,
Gruß, Jochen

 

Hey Jochen,

perfekt! vielen Dank für deinen super Guide. Ich denke das ist der erste richtige Guide für ein Domobar Ventil. Ich werde es dir das Wochenende gleich tun und das Ventil einbauen. Ich denke die Schraube lies sich bei deiner Maschine leicht drehen da sie auch noch sehr neu war. Ich habe gelesen, dass manche die das Wasser nicht direkt in den Frischwasserbehälter laufen lassen möchten, ein separates Gefäß in den Frischwasserbehälter einbringen und den Behälter somit unterteilen. Das wäre eine Lösung um den Schlauch nicht nach außen legen zu müssen.

Ich habe auf dem einen Bild gesehen, dass du nicht nur den Membranregler gedreht hast - sondern die ganze Pumpe. Läuft in dieser Konfiguration alles unproblematisch (z.B das sich die Pumpe bei Nutzung wieder in Ausgangsstellung dreht und das das Metallventil auf das Gehäuse trifft)?

 

Hallo,

ich habe den Deckel noch mal gelüftet und 2 Bilder gemacht. Das Drehen der Pumpe hat sich beim Einbau so ergeben. Es liegt aber kein Teil am Gehäuse an. Alles läuft unproblematisch.

 

Danke, das ist eine sehr gute Anregung!

 

Aufgrund der ganzen positiven Erfahrungen hier habe ich mich vor ein paar Wochen auch gewagt die Stretta 0820 mit einem Expansionsventil und Manometer auszustatten. Es lief alles relativ einfach und reibungslos. Etwas Probleme hatte ich damit das Expansionsventil und das anschließende T-Stück so zu verschrauben, dass sie waagerecht in der Maschine liegen können und nicht irgendwie schief zueinander stehen. Ich weiß nicht, ob es da einen Trick gibt aber bei mir hat es mehrere Versuche gebraucht bis es passte und dicht war. Der Rest war genauso einfach wie hier oft beschrieben. Ich habe mich für die Rückführung in ein T-Stück vor die Pumpe entschieden und das passt alles.

Der Klang wurde etwas metallischer und lauter. Das konnte ich aber mit ein paar Kabelbindern und etwas Polsterung beheben und jetzt ist sie sogar leiser als vorher.

Fazit:
Hauptsächlich Spielerei denn der Espresso war vorher schon hervorragend.
Ich bilde mir ein, dass der Espresso etwas ausgewogener ist, besonders bei kräftigen Röstungen.
Ich komme jetzt sehr gut auf den Durchfluss von 1ml/s
Die Stretta ist relativ dankbar für den Umbau, weil im Gehäuseboden viel Platz ist und kaum Elektronik untergebracht ist. Man hat also keine Angst viel kaputt zu machen.

Als alter Skeptiker habe ich an den Stellen der eigenen Verschraubungen 3mm Löcher in den Gehäuseboden gebohrt und Löschpapier durchgeschoben. So hatte ich in den ersten Wochen immer schnelles Feedback, ob alles dicht ist, ohne den Deckel aufzuschrauben. Die Löcher stören ja unten nicht

Also danke für die Anleitungen usw. Auf Wunsch kann ich auch noch Bilder posten (habe beim Schrauben leider keine gemacht) aber das sieht nicht besonders anders aus als bei den bereits geposteten Umbauten hier.

 

Hey Jochen,
motiviert von dir habe ich gestern Abend auch den Umbau vorgenommen. Hat alles auf den ersten Streich geklappt. Ich habe den Deckel aber noch nicht angeschraubt um ab-und-an nochmal zu schauen, ob alles trocken ist. Der Druck wurde von mir auf 11bar eingestellt. Die Übersetzung vom Ventil empfand ich aber nicht 1:1. D.h. obwohl ich zwei mal die Schraube drehte, blieb der Druck erstmal auf 11 bar. Das Aufbohren des Plastiktanks war um einiges leichter als erwartet. Er wurde von mir in einem Vorgang direkt mit einem 7mm Bohrer aufgebohrt. Dein Tipp mit dem schrägen anschneiden des Schlauchs hat dabei sehr geholfen! Den Schlauch habe ich auf gleicher Höhe wie die anderen Schläuche gekürzt. Es wird tatsächlich relativ "viel" Wasser während des Bezugs abgeleitet - zumindest plätschert es beim Bezug immer in den Frischwasserbehälter. Ich werde kein separates Gefäß einbringen denke ich. Die Flussmenge reicht aus, sodass ich mir darüber keine Gedanken mache.

Am meisten irritiert hat mich tatsächlich die Veränderung beim Bezug. Der Mahlgrad welchen ich bislang genutzt habe, war um einiges zu fein und mit 11bar nicht mehr zu bewältigen. Der gesamte "Bezug" wurde direkt wieder in den Frischwasserbehälter geleitet. Für einen vernünftigen, langsamen Bezug lief meine QM zuvor auf 14Bar und fiel während des Bezugs auf ca. 12Bar ab. In Werkszustand erhöhte sich bei feineren Mahlgraden (im Rahmen) einfach der Druck bis ein Durchfluss entsteht.

Einmal den richtigen Mahlgrad gefunden, ist der Bezug etwas konstanter als zuvor. Zuvor erhöhte sich der Durchfluss über den Bezug und der Druck fiel, wie oben beschrieben, um 2Bar ab. Das passierte vll. durch Channeling aufgrund des hohen Drucks. Über den Bezug erhöht sich der Durchfluss nun nur noch geringfügig. Mittlerweile ist es so, dass der Bezug zu Beginn mehrmals unterbricht bevor er kontinuierlich wird. Das war vorher ebenfalls nicht der Fall. Empfand ich vorher schon fast schöner. Durch die Druckregulation kann man um einiges konzentriertere Bezüge bewerkstelligen als zuvor. Momentan befinde ich mich bei 20ml/30s. Werde dies aber noch auf 25/s feinjustierten.

Insgesamt war die Modifikation um einiges leichter als erwartet und auch mit meinen beiden linken Händen schnell bewältigt.

Was für gute Mods gibt es noch . Eine Ausschaltautomatik oder eine Bezugsvolumenregulierung wären eine feine Sache .

 

Ich hab mir noch einen taster zum nachheizen wärend dem Bezug oder zum Temperatursufen (ohne bei der 3000er den Milchaufschäumer auszuklappen)
wie das geht hab ich in einem anderen Treat beschrieben...