Einsteiger-Maschine für kleine Firma

Diskutiere Einsteiger-Maschine für kleine Firma im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Das mit ESE wird nicht gut klappen. Das Pad wird von oben nicht umfasst und Durchlaufzeiten werden nicht hin hauen ;-) Die Leute müssen sich eben...

  1. b3nn1

    b3nn1 Mitglied

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    Das mit ESE wird nicht gut klappen. Das Pad wird von oben nicht umfasst und Durchlaufzeiten werden nicht hin hauen ;-)

    Die Leute müssen sich eben etwas einarbeiten und dafür auch Bereitschaft zeigen.
    Wenns gar nicht hinhaut, würde ich vielleicht mal bei Spinell schauen.
    Die haben auch Gastro ESE Maschinen. Kostet so viel wie die Pratika, ist aber von
    der Bedienung sehr einfach. 3-4 Sorten Pads hinstellen und fertig.
     
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  2. #22 Alexsey, 25.07.2016
    Alexsey

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    Ich finde das ist ein gute Lösung und würde mich auch über einen Bericht Deinerseits freuen. Wenn Dein Versuch klappt (oder auch nicht), kannst Du, wie Du auch selbst geschrieben hast, die Maschine wieder verkaufen oder zu Hause benutzen. Eine Alternative im Falle größeren Durchsatzes ohne großes Bling wäre eine Gastromaschine oder auch eine La Spaziale Dream mit Festwasseranschluss. Eine Alternative für ESE Pads wäre eine zweite Mühle, um verschiedene Geschmäcker zu befriedigen.
     
  3. nophy

    nophy Mitglied

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    Ein Versuch ist es mit dem e.s.e Sieb wert und wenn es nicht klappt, wird eben noch eine kleine Handmühle dazugestellt.

    Gruß
    Dirk
     
  4. nophy

    nophy Mitglied

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    Nun folgt der 1. Erfahrungsbericht:

    Ich hatte Euch ja im Juli für eine Beratung in Anspruch genommen und mich letztendlich für die SAB Pratika als Firmenkaffeemaschine entschieden.

    Profil war ja für bis zu 3 Mitarbeiter und gelegentlich Kunden mehrere Espressi und Cappuccinos zu fabrizieren. Nun möchte ich mal darüber berichten, vielleicht ist das auch für anderen Kleinfirmen interessant .

    Im August habe ich die Maschine nebst einer Mühle Quamar Q50e erworben und zunächst bei mir zu Hause die Grundlagen geübt, bis einigermaßen trinkbarer Kaffee erzeugt werden konnte. Anfang September ist die Maschine dann in die Firma gegangen und ich habe die Mitarbeiter dann in die Bedienung eingewiesen..

    Zunächst erst einmal einige Erfahrungen mit der Maschine:

    Mit der Pratika kommt man als Einsteiger recht schnell zurecht.

    Was mir aufgefallen ist, dass man doch mindestens 20, idealerweise 30 Minuten Vorheizzeit benötigt, damit alles gut durchgewärmt ist. Die Aufheizzeit wird zwar als kurz beworben, mir kommt sie aber im Vergleich mit anderen Maschinen nicht besonders kurz vor. Wenn ich den Kaffeebezug früher starte, bekomme ich meist nur sauren Kaffee heraus. Da nützen auch vorzeitige Leerbezüge nicht viel. Schön ist, dass man den Einschalter rastend betätigen und die Maschine dann früh mit einer Zeitschaltuhr starten kann. So haben wir das jetzt in der Firma gelöst, damit gleich morgens bei Arbeitsbeginn Kaffee zubereitet werden kann.

    Anfangs gelang es mir schwer, säuerliche Noten aus dem Kaffee heraus zu bekommen, bis ich hier im Forum etwas über Wasserfilter gelesen habe. Vorher hatte ich das Wasser aufgrund unserer verfügbaren Gesamthärte von 12° dH mit einem Claroswiss Wasserfilter gefiltert, damit dann die Maschine mit etwa Wasserhärte 5-7 ° dH arbeiten konnte. Nun stellte sich aber heraus, dass der Filter den pH-Wert des Wassers um bis zu eine pH-Stufe absenkte (pH 6 statt pH 7 aus der Leitung). Nach Wechsel des Wasserfilterfabrikats (nun BWT oder OSCAR) ist der Kaffee wesentlich angenehmer zu trinken. Weitere Änderungen die noch zu runderem Espresso führten, war die Absenkung des Brühdruckes (gegen das Blindsieb) von rund 12,5bar auf 10,8 bar und eine Einstellung des Pressostaten auf ca. 1,0 bis 1,1 bar Kesseldruck, vorher ca. 1,2 bar.

    Was noch für die Pratika charakteristisch ist, die Brühgruppe überhitzt gnadenlos bei längerem Nichtbezug. Da reichen 5 Minuten Nichbenutzung. Man muss dann bis zu zwei Cappuchinotassen Wasser per Leerbezug durch die Brühgruppe ablassen, sonst hat man je nach Stillstands-Zeit Brühtemperaturen von bis zu 96°C, was dann schnell mal zu bitteren Espresso führen kann. Mit dem nachgerüsteten Shot-Timer mit Temperaturanzeige vom Forumsmitglied mctree ist der Temperaturverlauf sehr gut beobachtbar. Den Temperaturfühler habe ich an die Zulaufleitung vom Kessel zur Brühgruppe nahe an der Brühgruppe montiert. Nach dem ausgedehnten Cooling-Flush- Bezug warte ich dann, bis die angezeigte Temperatur nach Absenkung auf den min Wert wieder um ca. 3°C angestiegen ist und das ist der für mich scheinbar optimale Zeitpunkt zum richtigen Bezugsstart. Also auch eine Art Temperatursurfing.

    Zieht man in sehr kurzen Abständen, also sofort nacheinander mehrere Espressi, dann kühlt die Brühgruppe recht schnell aus. Da sind dann zwei Minuten Wartezeit durchaus angebracht, damit die Bezüge einigermaßen konstant werden. Mir fehlt da der Vergleich zu anderen Maschinen, wahrscheinlich ist das so normal bei Wärmetauscher (HX) Zweikreisern. Da macht es dann schon eher Sinn, mal zwischendurch einen Milchschaum für Cappu zuzubereiten.

    Milchschaum: Die Vierloch Standard-Dampfdüse hat für kleinere Milchkännchen, z.B. das 300 ml Motta-Kännchen, zu viel Power. Die Milch ist schnell am temperaturseitigen Umkipppunkt und noch gar nicht richtig schaumig. Die optional erhältliche Zweier-Düse ist da schon etwas besser, am Besten funktioniert bei den kleinen Kännchen die Tidaka 3-Loch-Düse. Nicht ganz billig, aber jeden Cent wert.

    Mit dem standardmäßigen Zweier-Sieb kommt man ganz gut zurecht, selbst kleinere Füllungen um die 14 Gramm führen bei korrektem Mahlgrad und Tampern zu keinem Channeling. Anfangs war die Durchlaufzeit etwas kritisch (zu viel Flow, nächste geringere Mahlgradstufe zu wenig Flow) aber durch die weiter oben beschriebene Brühdruckabsenkung ist die Maschine gutmütiger geworden und die Bezugszeiten lassen sich nun besser einstellen. Vom Standard-Einer-Sieb bin ich nicht so begeistert, nur mit Überfüllung (also mehr als 9g Kaffeemehl) lässt sich bei uns Channeling vermeiden. Unter 8g kann man einfach nicht korrekt tampern, da die Füllhöhe im Standard-Sieb dann nur im konischen Teil liegt. Abhilfe schaffte hier ein zusätzlich erworbenes LM1er Sieb, hier lassen sich 7,5 bis 8g Kaffee super verarbeiten. Leider erfordert momentan der Wechsel zwischen LM1er und Standard 2er Sieb noch eine Mahlgradanpassung bis zu 3 Klicks bei der Quamar Q50, ich werde daher später ein anderes 2er Sieb nochmal testen, das LM1er bleibt auf jeden Fall im Einsatz.

    Teil 2 folgt im nächsten Beitrag, denn die Länge ist auf 1000 Zeichen begrenzt.

    Gruß
    nophy
     
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  5. nophy

    nophy Mitglied

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    Teil 2 - Nun die Erfahrungen im Firmeneinsatz:

    Grundsätzlich erfüllt die Maschine im Firmeneinsatz erst mal den Zweck. Es lassen sich kurzfristig mehrere Kaffeespezialitäten zubereiten und auch bei mehreren Cappus hintereinander macht der Dampf nicht schlapp.

    Es hat sich herausgestellt, dass der Wasserfilter OSCAR der in den Tank gelegt wird, für den Firmeneinsatz nicht so gut geeignet ist, da man prinzipbedingt mehrere Stunden vor Bezug den Tank füllen muss, um die Wirkung zu garantieren. Das kann man bei mehreren Nutzern schlecht planen. Nun verwenden wir einen BWT Tischfilter, dieser filtert das Wasser in 3 Minuten und somit ist schnell für Wassernachschub gesorgt. Privat würde ich wahrscheinlich auf den OSCAR setzen, denn das Teil ist ziemlich genial und wartungsfrei und privat ist die Maschinennutzung besser planbar als in einer Firma.

    Trotzdem gibt es auch richtige Schattenseiten bei Firmennutzung der Pratika, die weniger der Maschine, als den „Bedienern“ anzulasten sind. So wurde jetzt in den vier Wochen Betriebszeit 2x vergessen, die Maschine abzuschalten. D.H. die Maschine war nach Betriebsschluss noch eingeschaltet und heizte munter weiter. Das ist an sich nicht weiter schlimm, aber trotzdem möchte ich so eine „Heizbombe“ nicht unbeaufsichtigt laufen lassen. Warum erkläre ich noch weiter unten. Durch Anpassung des verwendeten „Einschalttimers“ habe ich jetzt sichergestellt, dass der Strom zumindest am sehr späten Nachmittag automatisch abgeschaltet wird.

    Zweites Problem ist die Reinigung: Es war mit den Mitarbeitern besprochen, dass der letzte Bediener am Tag die Brühgruppe reinigt (Sieb Durchspülen, Dichtung mit Gruppenbürste abbürsten, Rückspülen mit Blindsieb). Das hat schon mehrfach nicht geklappt. In der Woche ist das nicht das große Ding, aber über das Wochenende sehe ich das schon als Mangel an. Es ist auch schwer rauszufinden, wer denn der letzte Bediener am Tag war. Wir haben das jetzt erst mal organisatorisch gelöst, dass nun jeweils eine Woche lang ein anderer Mitarbeiter für die abschließende Reinigung am Tagesende zuständig ist. Mal sehen wie das klappt - auch in Hinblick auf Urlaubszeiten.

    Drittes Problem: Die Maschine macht manchmal Dinge, die nicht nachzuvollziehen sind. Es kann auch eine Fehlbedienung sein, das lässt sich aber bei mehreren Leuten schlecht einschätzen.
    1x hat die automatische Kesselnachfüllung aus dem Wassertank nicht aufgehört. Über das Sicherheitsventil wurde dabei Wasser statt Dampf abgeblasen und ist auf der Kesseloberfläche verdampft, dann hat wahrscheinlich durch den entstehenden Wasserdampf die Elektrik einen Ableitstrom auf den Schutzleiter erzeugt und der FI-Schutz ist zum Glück rausgeflogen. Ich habe mir dann mal den Anschluss des Füllstands-Fühlers für den Wasserkessel angeschaut, das Ganze ist „NICHT Drahtbruchsicher“ aufgebaut, d.h. wenn man den Draht vom Fühler zur Steuerung abzieht, füllt die Pumpe Wasser nach. Ebenso, wenn der Draht bricht oder der Anschluss einen Wackelkontakt hat. Hier wäre der Hersteller gefordert, eine kleine logische Verknüpfung in die Steuerung zu bringen z.B. wenn Bezugstaste nicht gedrückt und der Pressostat bei Max-Druck abschaltet, dann auch keinen Pumpenlauf zuzulassen. Den die Pumpe bringt ja bis 15 bar und der Pressostat ist original nur mit der Heizung verriegelt. Mir ist klar, dass der Pressostat nicht ständig mit der Pumpe verriegelt sein kann, denn bei Bezug muss ja die Pumpe auch laufen und trotzdem kann der Kesseldruck gerade am Abschaltpunkt sein, aber deshalb kann man ja den Bezug bzw. Bezugstaster mit in die Verriegelung aufnehmen (Bezug ein - Pressostat wirkt nur auf Heizung, Bezug aus – Pressostat wirkt auf Heizung und Pumpe).

    Ein anderes Mal hat es ein Mitarbeiter geschafft durch gleichzeitige Heißwasserentnahme am Heißwasserauslauf und Bezug durch die Brühgruppe (Leerbezug zum Spülen), den Kessel automatisch zu überfüllen, d.h. es ist ein Wasserfüllstand im Kessel aufgetreten, der so hoch gar nicht sein dürfte. Beim nächsten Mal Anheizen hat dann das mechanische Ventil auf der Kesseloberseite, welches das Vakuum im System verhindern soll, nicht geschlossen (geht ja normalerweise durch den sich entwickelnden Dampfdruck von allein zu) und hat munter als Wasserfontaine gearbeitet, weil sich ja dort wo sich normalerweise Dampf im Kessel befindet, nun auch füllstandsbedingt Wasser war, welches sich ausdehnte. Das hat sich auch nicht wieder eingepegelt, erst durch Ablassen des überschüssigen Kesselinhaltes über den Heißwasserhahn und Aus/Einschalten der Maschine ließ sich das korrigieren.

    Es gibt da also noch einige Hausaufgaben für den Hersteller, wobei man ihm natürlich evtl. Fehlbedienungen wie gleichzeitig Bezug über Brühgruppe und Heißwasserablauf nicht anlasten kann, man könnte aber vielleicht mit so was als Hersteller rechnen und die Konstruktion entsprechend auslegen.

    Aufgrund dieser 3. Problemgruppe soll die Maschine nun in der Firma nie unbeaufsichtigt laufen, was sich allerdings wieder mit dem Einschalten per Zeitschaltuhr frühmorgens beißt.

    Abschließend bin ich mir daher noch nicht ganz sicher, ob die Maschine in der Firma bleibt oder ob ich sie zum Abschreibungswert entnehme und privat nutze, den die 3. Problemgruppe scheint ein Thema der Mehrfachnutzung durch unterschiedliche Personen zu sein. Ich warte jetzt mal noch einige Wochen ab, ob solche Phänomene nochmal auftreten, wenn ja, kann ich aus Verantwortung gegenüber der Firma und den Mitarbeitern die Maschine nicht für mehrere Personen zur Bedienung zulassen. Denn es kann ja auch mal zu einer wirklich schwierigen Situation kommen, wenn der Kessel wieder mal völlig planlos überläuft.

    Das klingt jetzt hier schlimmer als es war, von bisher 252 Bezügen laut Zähler (der Mühle) hat es eben 2x ein Problem gegeben, wobei eine Fehlbedienung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Maschine würde ich deshalb nicht als gefährlich bezeichnen wollen. Ich würde mir aber wünschen, dass der Hersteller sein Gerät etwas „idiotensichererer“ macht.

    So das war die erste Erfahrung im Firmenbetrieb.

    Gruß

    nophy
     
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  6. b3nn1

    b3nn1 Mitglied

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    Für zuhause ist die Maschine super, ist eben komplett reduziert aufs Wesentliche.
    Und mit den 2-3 Eigenheiten kann man sich gut arrangieren.
    Glaube mich würde da aber schon das ständige Wasser nachfüllen nerven bei so vielen Bezügen und die
    Auffangschale fürs Wasser ist auch etwas "friemlig" und klein.

    Das Hochheizen kannst du mit einer Kesseldämmung gut hinbekommen. Meine ist wirklich nach 10 maximal 15 Minuten und 1-2 Leerbezügen startklar.
    Presso ist bei mir nur auf 0,9 bis 1 bar geregelt, dann macht das Überhitzen nicht so viel aus. bzw. ist nicht schlimm.
    klassische Barröstung lasse ich inzwischen mit dem heißen Siebträger ohne Leerbezug einfach durchlaufen.
    Sorten die es nicht ganz so heiß mögen werden in den kalten Siebträger durchgejagd mit Leerbezug vorher.

    Die Milchdüse bzw. Dampfpower scheint bei 1,1 Bar mit der Maschine auch Probleme zu bereiten, hab das jetzt schon öfters gelesen.
    Hatte kurz überlegt mir ne andere düse anzuschrauben, komme aber auch bei 0,9-1 bar wie gesagt auch mit 100ml Milch im kleinen Kännchen klar.
    Es geht schnell, aber schäumt auch gut. Mit der Lelit vorher hab ich nie so schöne Herzchen und Blumen hinbekommen ;-)

    Für zuhause ist die Maschine super, aber glaube für so ne Büroumgebung ist sie teilweise schon überfordert.
     
  7. #27 KaffeeKult, 30.09.2016
    Zuletzt bearbeitet: 30.09.2016
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    Danke nophy für diese ausführliche Beschreibung!
    Wie kann man denn den Brühdruck ablesen und einstellen?

    Womit hast du denn gedämmt und in welcher Materialstärke? Mit Armaflex? Hast du einfach das selbstklebende auf den Kessel geklebt?


    Danke für diesen Hinweis!
     
  8. #28 Barista, 30.09.2016
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    Mich würde noch interessieren, ob es denn den Mitarbeitern denn auch Spaß macht?
    Wenn sowas neu ist, will natürlich jeder mal dran rummachen. Ich könnte mir nur vorstellen, dass - wenn die Begeisterung mal ein wenig abgekühlt ist - die Leute einfach wieder schnell einen Kaffee wollen, ohne das dann alles selbst machen zu müssen.
     
  9. #29 higgs_muc, 30.09.2016
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    @nophy : toller Bericht - zeigt mir, was ich schon immer vermutet hatte, dass eine Espressomaschine im Büro (wo mehrere Leute dran hantieren sollen) nicht ganz problemlos ist.
     
  10. #30 Pratikantin, 30.09.2016
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    Hallo!

    Mich würde auch interessieren, wie man den Brühdruck einstellt. Und kann man die Kesseldämmung als Nicht-Handwerker auch hinbekommen?
     
  11. #31 reacend, 30.09.2016
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    ja genau ich hab auch interesse an ner kesseldämmung, sag mal an @br3nn1 :)
     
  12. b3nn1

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    Brühdruck hab ich bisher noch nicht verstellt, weiß gar nicht wo genau das geht ;-)

    Kesseldämmung ist in der Regel kein Problem, aber eben etwas friemlig.
    Dämmung gibts sehr günstig bei rimprezza. Da gibt es kleinere Armaflexschnitte.
    War meine ich das dickere mit über 2cm Stärke, lässt sich aber auch gut zusammendrücken. Ist vom Anfassgefühl her wie ne
    dickere Isomatte.

    Hab das Gehäuse erstmal zerlegt und dann vorsichtig den Kessel gelöst. Aber Vorsichtig.
    Wollte erst in einer Schicht rum, musste dann aber die Matte nochmal 3 teilen und dann konnte man die Matte wunderbar um den Kessel legen.
    Fixiert habe ich mit Hitzebeständigen Kabelbindern. Wenn die fest sind Kessel an der Seite einfach wieder anschrauben, Zusammenbauen und fertig ist die Laube.
    Hat etwa 1-2 Stunden gedauert zuhause auf dem Esstisch. Hab aber auch lange probiert die Matten ohne Lösen des Kessels einzubauen.
    Problem ist eben sobald der Kessel von der Wand gelöst wird, wird er nur noch von den Kupferleitungen gehalten. Davon gibt es einige, das hält auch ne begrenzte Zeit, Viel bewegen oder
    Erschütterungen usw. darf man ihm dann aber nicht zutrauen. 10 Min lösen um die Matte anzubringen war aber kein Problem. Hätte ich das gleich am Anfang gemacht wäre der Einbau unter ner Stunde erledigt gewesen.

    Oberseite und Unterseite habe ich nicht gedämmt. Tassenablage wird dadurch etwas langsamer heiß, nach ner Stunde Betrieb merkt man aber keinen Unterschied zu vorher an der Oberseite.
    Die Seiten isnd aber wesentlich Kühler, auch mal 3-4 Stunden Betrieb kann ich die Seiten alle anfassen ohne mich zu verbrennen.

    Heizung springt dann ach Umbau auch nicht so häufig an wie vorher. Man macht den Kessel eben etwas effektiver. Die Hitze die man durch die Heizung in den Kessel bringt, bleibt dann zum Großteil auch da.
    Ohne Isolierung verpufft ein Teil der Hitze die man reinleitet und der Kessel braucht etwas länger bis er Betriebstemepratur hat.
    Fand das auf jeden Fall einen sehr wichtigen Schritt bei der Maschine. Gerade der Wassertank bleibt auch wesentlich kühler.
    Er sitzt nunmal nur 2-3 cm hinter dem Kessel und ist praktisch nur durch ne kleine Blechwand isoliert ab Werk.
    Nach einigen Stunden sollte das Wasser deutlich erhitzt sein. Denke mal das spitzt die Überhitzungsproblematik durchaus noch zu.
    Ist ja ein Unterschied, ob das Wasser maximal 30 bis 35 Grad hat oder irgendwann auf 50 Grad hoch geht.
    Ich halte heute Abend wenn sie angeht mal nen Thermometer rein, dann kann ich genau sagen wie hoch das jetzt geht nach Umbau. Hab vorher nicht gemessen, aber
    könnt Ihr dann ja bei ner unverbastelten Maschine mal vergleichen ;-)
    Die knapp 30 Euro haben sich aber imho definitiv gelohnt.
     
  13. b3nn1

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    gerade nochmal nachgesehen, war ein 50x59cm Stück Armaflex mit 13mm Stärke

    Hab etwa die Hälfte gebraucht. Hatte aber auch Fehlerversuche dabei, da ich erst eine 2 Teilung probiert habe bzw. erst im Ganzen.

    In 3 Streifen geschnitten bekommt man es aber eben auch ohne komplette Demontage rein, muss nur die Kesselhalterung lösen.

    Kabelbinder waren: Aparoli 181873 Professionelle Kabelbinder 360 x 7.5 mm, 100 Stück (RAL9011)
    Diese sind laut Hersteller bis 105 Grad beständig. bessere hatte ich nicht gefunden. Einige Wochen hält es schon.
     
  14. #34 KaffeeKult, 30.09.2016
    KaffeeKult

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    Super, danke dir!
    Meinst du dickeres Isoliermatierial würde auch noch passen? Also 19mm oder 25mm?
    Zudem fände ich die selbstklebende Variante interessant.

    Mit den Resten kann man ja noch das Blech in Richtung Wassertank dämmen :)
     
  15. #35 reacend, 30.09.2016
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    schade das du keine Fotos gemacht hast :)
     
  16. b3nn1

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    Ja irgendwie denke ich dabei nie an Fotos machen. Und dann ist sie plötzlich wieder am alten PLatz und dann fällt mir ein, du hättest ja mal Fotos machen können.
    Wenn ich sie das nächste mal aufmachen um am Pressostaten zu schrauben lichte ich den Kessel mal ab.

    Selbstkleben und dicker halter ich nicht für unmöglich, aber schwieriger. Du musst du Matten zwischen Leitungen und Kessel schieben.
    Bei der dickeren Variante müsste man an den stellen wohl etwas ausdünnen. Selbstklebend wird ohne kompletten Kesselausbau denke ich nicht funktionieren.
     
  17. #37 reacend, 30.09.2016
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    wie sieht das aus wie lange brauchst du nach dem einschalten bis die brühruppe auf 80°C ist? normalerweise hat ja das isolieren des Kessels nicht wirklich was mit der brühgruppe zu tun
     
  18. #38 nophy, 30.09.2016
    Zuletzt bearbeitet: 30.09.2016
    nophy

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    Ich war auf einer kurzen Dienstreise und nicht online. Daher bin ich heute bei der Rückkehr recht erfreut, dass es viel Resonanz auf meinen Bericht gibt.

    zur Frage vom Brühdruck ablesen:
    Das geht in diesem Fall nur, wenn man ein Manometer an den Siebträgerauslauf schraubt. Das Joe Frex Manometer passt. Es hat ein 3/8 Zoll Innengewinde und der Siebträgerauslauf (die 1er oder 2er Tülle abschrauben) hat ein 3/8 Zoll Außengewinde. Es ist natürlich nicht die korrekte Brühdruckmessung möglich, sondern nur der Druck gegen das geschlossene System, daher muss der höher bleiben als die gerne genannten 9 bar.
    Das Manometer bekommt man recht günstig (19,90 Euro) im Langen Kaffeeshop, praktisch wenn man gleich mal noch Kaffee bestellen will.

    Zur Einstellung des Brühdruckes muss man das Expansionsventil verstellen, dies geschieht auf folgende Weise:
    1. Maschine aufheizen danach ausschalten.
    2. Sofort über die Heißwasserentnahme soviel wie möglich Wasser entnehmen (Maschine muss aus bleiben, sonst pumpt sie Wasser nach), Maschine dann abkühlen lassen.
    3. Wassertank entnehmen
    4. Äußere Verkleidung abschrauben (5 Schrauben)
    5. Edelstahlabdeckung oben abschrauben (2 Schrauben) und entnehmen.
    Jetzt hat man Platz zum Arbeiten -> ist evtl.nowendig für die Schraubenschlüssel je nach Lage des Ventilkörpers.
    6. Die Maschine so drehen, dass der Boden zu einem zeigt (Es läuft noch etwas Wasser aus dem Wasseranschluß für den Tank, Handtuch unterlegen!)
    7. Die runde Abdeckung am Maschinenboden abschrauben (2 Schrauben), darunter ist das Expansionsventil zu sehen.
    8. Vorsichtig hinten am Wassertankanschluss den Schlauch der ans Expansionsventil geht abziehen (großen flachen Schraubendreher zu Hilfe nehmen um den Schlauch von Stutzen zu schieben, geht einwandfrei ohne Beschädigung des Schlauches)
    9. Den Schlauch gerade rausnehmen, so dass man nun am anderen Ende (Expansionsventil) den Kabelbinder abnehmen kann und das Schlauchende dort ebenfalls abziehen. Es geht nur um den Rücklaufschlauch Expansionsventil ->Wassertank, nur diese Seite muss abgezogen werden, keinesfalls der Schlauch vom Magnetventil/Pumpe zum Expansionsventil.
    10. Nun den freigelegten Schlauchanschluss von Expansionsventil abschrauben. Mit zweiten Schlüssel am Ventilkörper gegenhalten!
    11. Im Ventil siehst man eine Innensechskantmutter, diese wird zur Druckverstellung "verdreht". Weniger Druck nach links - mehr Druck nach rechts. Ein klein wenig mehr als 1/2 Umdrehung (etwa 1/2+1/8) gegen den Uhrzeigersinn hat bei mir gereicht, von etwa 12,5 bar auf 10,8 zu kommen.
    12. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge, zum Aufziehen des Schlauches auf das Expansionsventil und dem Wasseranschluss kann es erforderlich werden, die Schlauchenden mit heißem Wasser vorzuwärmen, damit diese geschmeidiger über die Stutzen gehen. Den Kabelbinder nicht vergessen zu erneuern.

    Bei mir hat es zwei Versuche gebraucht, am Anfang hatte ich den Druck zu weit nach unten gedreht. (1 Umdrehung an der Innensechskantmutter und ich war schon unter 9 bar). Daher nicht gleich alles perfekt zusammenbauen sondern nach der 1. Verstellung gleich mal den Druck messen.
    Schritte 4 - 5 kann man evtl. weglassen, wenn man schon sehr gut von unten (Schritt 6 und folgende) an das Ventil kommt. Ich habe die Verkleidung trotzdem abgeschraubt damit es keine Beschädigungen daran gibt und ich die Maulschlüssel besser halten kann.

    Alle Angaben ohne Gewähr und Arbeiten an der Maschine erfolgen auf eigene Gefahr und Verantwortung! Wer sich das nicht zutraut, sollte einen Fachmann zu Rate ziehen!

    Gruß

    nophy
     
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  19. #39 KaffeeKult, 01.10.2016
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    Danke @nophy für die klare und detailreiche Beschreibung! :)

    @b3nn1 Hast du "normales" Armaflex oder die HT ausführung genommen?

    @reacend: >HIER< geht es zwar um eine BZ10, aber darüf ist mit vielen Bildern der Umbau bzw. das Isolieren Beschrieben
     
  20. b3nn1

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    Armaflex HT, bis 150 Grad hitzebeständig.
    Rimprezza hat wie gesagt schöne kleine 50x50cm Zuschnitte gelistet, habe sonst keine günstigeren gefunden, auch bei ebay, Amazon und google nicht.
     
Thema:

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