Einsteigersetting - sinnvolle Auswahl?

ich hatte den einfachen Dream TB aus 2013 als schnucklige Einstiegsmaschine. Ich hatte massiv Probleme mit der Temperaturkonstanz zwischen, aber auch innerhalb der Bezüge. Ich hab die dann schnell mit einer gebrauchten Pavoni ersetzt und das war für mich eine wahre Erlösung. Bis heute.
Die Mühle sollte passen.


Aber: die Maschinen wurden wohl grundlegend überarbeitet - wenn du eine aktuelle kaufen magst, dann ignoriere meinen Text von oben vllt.

 

Als einer, der "ohne" PID und Expansionsventil angefangen hat, kann ich dir nur den Rat geben, mach es nicht.
Das ist nichts, worauf man im Jahr 2023 noch verzichten sollte. (Wie fahren mit einem Auto mit unsyncronisiertem Getriebe, ich kann das, will das NIE mehr müssen. Aber, das kennst du wahrscheinlich mit deinem Baujahr gar nicht mehr)
Es erspart einem einfach so viel verschwendete Zeit und v.a. viele weggekippte Bezüge, weil da die Temperatur nicht passt oder oder oder.

 

Ich würde zumindest die Dream One (hat ein internes PID, expansionsventil und 58mm Siebe) nehmen, eventuell findest du auch eine gebrauchte Dream PID.
Mühle sollte mit 1-2 mods passen.

 

Was kaufst du denn normalerweise für Röstungen?

Wenn du eher klassischen Espresso magst, würde ich eher nach einer gebrauchten Quickmill Orione o.ä. Ausschau halten (auch ein Thermoblock). Die bekommst du auf den Kleinanzeigen oft für 1/3 des Preises (wenn wir von der Dream PID sprechen eventuell sogar 1/4..) und ein PID lässt sich nachrüsten, wenn man meint es wirklich zu brauchen und gewillt ist ein bisschen handwerklich tätig zu werden (es gibt m.W. gute bebilderte Anleitungen).

Eine Dream mit PID ist definitiv komfortabler, aber auch viel, viel teurer und es klingt in deiner Beschreibung nicht als ob die Auslastung hoch ist. Wenn du der einzige Espressotrinker bist, keine Milchgetränke gemacht werden und du auch noch Vollautomat, Filter, Mokka und Aeropress nutzt, reicht das meiner Meinung nach locker aus und das "Temperatursurfen" schaffen viele hier im Forum problemlos. Es gibt dazu Anleitungen. So kriegst du dann für wenig Geld einen Siebträger der definitiv erprobt ist. Wenn es wider Erwarten gar nicht funktioniert, bekommt man eine Quickmill Orione auch problemlos wieder verkauft. Um alle paar Tage einen Espresso zu machen würde ich keine vierstellige Summe ausgeben, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Design habe ich jetzt natürlich nicht in Betracht gezogen. Da unterscheiden sich die Dream und die Orione natürlich vollkommen. Die Orione ist eher klassisch schlicht.

 

Der KVA bleibt sicher und für immer? Wenn das jetzt schon feststeht, wird eine Espressomaschine eher ein Spielzeug bleiben. Würde dann für Dich der Bedingungskomfort im Vordergrund stehen, oder die Lust, mit den ganzen Parametern zu spielen? Da entscheidet sich, welche Geräte gut passen könnten.

 

EIn guter Freund von mir ist mit einer Dream ohne PID gestartet. Konstante Bezüge waren über die gesamte Nutzungszeit eher die Ausnahme, auch mit Mühlenupgrades ist es nie wirklich gut geworden. Erst mit Wechsel auf eine Steel Uno PID ist er glücklich geworden. Dort sind die Bezüge sehr stabil und reproduzierbar geworden.

 

Wenn es eher Spielzeug ist, also du Spaß daran hast, dich mit der Zubereitung zu beschäftigen, hast du da mal an eine Pavoni gedacht? Für 2 Personen reicht die locker und ist vom Design auch nicht 08/15.

 

Alternative zur Ascaso Dream One wäre die Quickmill 3130 EVO 70 die wäre ein Thermoblock identisch ausgestattet der Dream One jedoch zum Preis der Zero.

Grundsätzlich muss ich den andern beipflichten ein Thermoblock ohne PID bringt keine Vorteile nur Peobleme.

 

Das kann ich verstehen. Am Ende musst du entscheiden was du für die Möglichkeit einer handvoll Espresso pro Woche bereit bist zu zahlen. Es spricht nichts dagegen sich eine schöne Maschine zu kaufen, auch wenn sie nicht exzessiv genutzt wird.

Bei Thermoblocks mit PID gibt es leider nicht viel Auswahl. Quickmill Evolution 3130 ist die günstigste Option, aber wer die Orione nicht mag, wird die 3130 erst recht nicht mögen. Alles andere spielt dann neu schon im vierstelligen Bereich.

Alternativ könntest du dich auch mal nach anderen Konzepten umschauen. Vielleicht muss es nicht unbedingt eine Siebträgermaschine mit Pumpe sein. Wie wäre es z.B. mit einem manuellen Handhebler ala Newton Espresso oder einer Herdkanne wie der 9 Barista (kann wirklich Espresso machen)? Gerade bei den Röstungen die du beschreibst, kann das vielleicht auch eine kostengünstige Option sein, die die Anforderungen definitiv erfüllt und teilweise auch vom Design überzeugt (natürlich Geschmackssache)

 

An der Stelle vielleicht ein Aspekt, der neben dem Design auch eine Rolle spielen sollte: Du wirst die Maschine tendenziell wenig nutzen. Da wäre es praktisch, wenn auch nicht viel Aufwand in den Unterhalt gesteckt werden muss. An der Stelle haben die QM mit ihrem Rückschlagventil eindeutig die Nase vorn. Bei den Ascaso musst Du doch regelmäßig rückspülen, egal wie gering die Nutzung aussieht. Für eine gelegentliche Nutzung liegt eine QM bei den Thermoblöcken also vorn.

 

Wenn alle den gleichen Geschmack hätten gäbe es nicht so viele Maschinen

Ein kleiner gedämmter Boiler wie eine Profitec Go 100 wäre auch noch eine Alternative zu diesen Thermoblocks falls dir ca. 10 Minuten Aufheizzeit mit zwei Leerbezügen auch reichen würden sagt dir dieser vielleicht optisch eher zu und ist preislich etwa identisch mit Dream Zero.

 

Es hat jeder sicherlich seine eigenen Routinen am Morgen, aber wenn Du erstmal drin bist, dauert der Bezug von ein/zwei Espressi mit allem nicht mehr als 1-1,5 Minuten. Auch der KVA wird wohl schon 30s oder mehr brauchen. Ob Du also da wirklich viel sparst? Klar, plus Aufwärmzeit.

 

Bei einer Ringbrühgruppe bilden ein kleiner Brühkessel und die Brühgruppe eine Einheit. Der Boden des Kessel ist quasi das "Dach" der Brühgruppe, der Kessel heizt die Brühgruppe mit auf. Hier mal ein Bild wie so was aussehen kann. Stammt aus dem Kaffee Wiki, was viele solcher grundsätzlichen Fragen beantwortet.



Auch ein kleiner Kessel mit nur 300 oder 400 ml Volumen braucht etwas länger als ein Thermoblock zum Aufheizen. Die meiste Zeit dürfte jedoch zum Aufheizen der Brühgruppe und des Siebträgers drauf gehen, was die Unterschiede nivelliert.

 

Wenn du dich in das Arbeiten mit einem Siebträger eingewöhnt hast und die Bezüge konstat sind, dann wirst du das hoffentlich anders sehen. Ich persönlich würde einen guten Espresso nicht durch ein espressoähnliches Getränk am morgen eintauschen wollen.

 

Wenn du auf den Heißwasserauslass verzichten kannst (hat die Profitec GO (es gibt keine Profitec 100) nicht) - dann ist das eine sehr gute Maschine.

Die Mignon Zero finde ich nur so mittel, die würde ich links liegen lassen.