Elektra Microcasa SX Heizung schaltet nicht ab

Hallo Fritze,

ich würde Dir gerne einen Tip geben, kann jedoch mit Deiner Fehlerbeschreibung nicht viel anfangen.

Die Maschine heizt also, jedoch wird kein Druck aufgebaut? Ist es so, dass das Manometer beim Aufheizen nichts anzeigt und auch beim Öffnen des Dampfventils kein Dampf kommt? Dann schaltet der Pressostat viel zu früh ab und muss justiert, oder wenn das nicht geht, ausgetauscht werden. Wenn die Heizung arbeitet, wird sie bei Erreichung des eingestellten Drucks von ca. 1bar durch den Pressostat abgeschaltet. Hiebei kommt schon reichlich Dampf beim Öffnen des Dampfventils. Schaltet der Pressostat vorher ab, muss er neu justiert werden. Oft ist das Anschlussrohr zum Pressostat verkalkt. Dann schaltet dieser jedoch zu spät oder überhaupt nicht ab, d.h. der Druck wird zu hoch. In dem beschriebenen Fall ist das nicht so, da noch nicht einmal Dampf aufgebaut wird. Hast Du an der Einstellung des Pressostaten gedreht?

Der linke Druckschalter ist für die Kesselfüllung, hat also mit dem Druckaufbau nichts zu tun. Das "Klick" ist in Ordnung und der Kessel sollte befüllt werden, was am Steigen des Wasserstands sichtbar ist.

Hast Du Die Maschine seit 10 Jahren in Betrieb oder gerade gebraucht defekt erworben? Etwas mehr "Input" und Dir wird schon geholfen...

Gruß, Götz

 

Moin, und vielen Dank für die Antwort!
Bitte entschuldige, falls die Infos zu spärlich waren!
Die Maschine habe ich bin einem Kumpel bekommen. Sie war da schon defekt.

Zur Fehlerbeschreibung: Die Maschine heizt. Der Boiler wird von außen innerhalb kurzer Zeit (wenige Minuten) richtig heiß, man kann ihn nicht mehr berühren. Ich glaube er schaltet nicht ab, jedenfalls leuchtete die Kontrolllampe auch nach mehreren Minuten.Es kommt aber kein Dampf aus der Lanze und das Manometer bewegt sich auch nicht nach oben...
Den Pressostaten habe ich gereinigt. Verstellt habe ich daran bisher nichts. Schraube steht noch in der gleichen Position wir vor dem Ausbau.
Ich muss aber gestehen, dass ich die Maschine vor dem Auseinanderbauen nur ca. 10 Minuten habe aufheizen lassen. Da sie so laute "Wasserkocher Geräusche" gemacht hat und so heiß von außen wurde (jedoch ohne Ansteigen des Manometers und ohne Dampf), habe ich sie wieder ausgeschaltet und erstmal den Pressostaten und die 2 Magnetventile (von der Brühgruppe und vom Boiler) geprüft (optisch und Widerstände).
Nach dem Reinigen des Pressostaten (sowie der Zu- und Abflüsse von Magnetventil, Pressostat und Boiler) habe ich die Maschine wieder zusammen gebaut.
Den Boiler habe ich auch noch mal geöffnet und die Heizspirale geprüft (optisch und Widerstände). Hier scheint alles i.O.
Leider ist der Boiler nun nach dem Zusammenbau nicht mehr dicht, sodass ich erstmal nicht weiter testen kann. Ich muss erstmal Ersatzteile bestellen.
Den Pressostaten werde ich wohl vorsorglich gleich mitbestellen.
Beim Aufheizen nach dem erneuten Zusammenbauen zischt es nun nach einigen Minuten aus dem Überdruckventil oben am Boiler und die Maschine ist nach unten hin leider aucht etwas "inkontinent"...
Ich vermute mittlerweile, dass auch das Manometer verstopft ist und die Dampflanze / der Absperrhahn ebenfalls...
Plenty of work to do...

 

Hallo Frize,
Das sind schon ein paar mehr Informationen. Fangen wir mit dem Einfachen an:
Der Dampfhahn ist ein primitives Kugelventil, dass sicherlich nicht verstopfen kann. Schraub mal die Dampflanze ab und prüfe, ob sie durchgängig ist. Wahrscheinlich ist die Dampfdüse nur hoffnungslos mit Milchresten verstopft. Kann man in Wasser einlegen und dann die Löcher mit einem dünnen Draht reinigen.
Wenn das Überdruckventil auslöst ist sicherlich genügend Dampfdruck vorhanden. Die "Wasserkochergeräusche" deuten auf einen verkalkten Kessel hin. Hast Du beim Auseinandernehmen ein Foto vom Inneren des Kessels gemacht?
Bevor Du einen neuen Pressostaten bestellst würde ich überprüfen, ob das Anschlussröhrchen zum Pressostaten durchgängig ist. Dies ist ein häufiger Fehler.
Ärgerlich ist die untere Kesseldichtung, die sehr empfindlich ist und nach dem Ausbau häufig nicht mehr dichtet. Bei der neuen Montage beachten, dass die Schrauben rundherum gleichmäßig angezogen werden müssen. Bei der Inbetriebnahme ist es ratsam, die Maschine ohne Boden auf zwei Kanthölzer zu stellen und erst dann zuzuschrauben wenn man sicher ist, dass es keine Undichtigkeiten mehr gibt. Ansonsten kann Dir die Basis von Innen verrosten.
Merkwürdig finde ich die fehlende Anzeige des Manometers. Es kann eigentlich nicht verkalken, da es nur den Dampf abbekommt. Je nach feinmechanischer Veranlagung würde ich es erst einmal vorsichtig öffnen um zu sehen, ob etwas verklemmt ist.
Wenn Du schon Ersatzteile bestellst, würde ich sämtliche Dichtungen die Du gelöst hast bestellen. Sie kosten nicht viel und ersparen einem viel Zeit und Ärger.
Viel Erfolg und schreib mal, wie es weitergeht.
Gruß, Götz

 

Besten Dank! Dampflanze schaue ich mir noch Mal an. Boiler war nicht sonderlich verkalkt. Also nur an Rand vereinzelte"Patches" teilweise jedoch sehr hartnäckig. Hab das meiste abbekommen.
Anschlussröhrchen vom Pressostaten hab ich gereinigt.

Manometer würde ich glaube ich einfach ersetzen. Bin nicht so der Feinmechaniker... beim Wechsel habe ich jedoch Angst das Glas der Füllstand-Anzeige zu zerstören :-/

Dichtungen werde ich noch Mal neu kaufen. Mit war aufgefallen, dass einige Verbindungen mit einer weißen Paste zusätzlich gedichtet waren. Allerdings nicht alle. Sollte ich so eine noch bestellen? Wenn ja: irgendeine Idee welches Dichtmittel das sein könnte?
Bei meiner Miss Silvia ist diese nicht vorhanden.

Der Tipp mit den Kanthölzern ist gut! Allerdings ist die Maschine dort unten schon ziemlich angefressen. Ich denke die hatte schon öfter ein Leck. Der Pressostat ist äußerlich auf leicht verrostet und auch einige Kabel sehen nicht mehr so frisch aus. Ggfs. wechsel ich noch Mal einige Kabel inkl. Kabelschuhe.
Lohnt die Maschine den Aufwand? Meine Frau findet sie leider auch noch total hässlich

 

Das mit dem Design ist eine Geschmackssache. Die Microcasa SX lehnt sich minimalistisch an die alten Vertikalmaschinen im Design der Belle Epoque an. Hierdurch benötigt sie nur eine geringe Standfläche, passt jedoch aufgrund ihrer Höhe unter keinen Hänge-Küchenschrank.
Technisch ist sie ein simpler Zweikreiser, der noch nicht einmal ein Expansionsventil hat. Durch den gedrängten Aufbau im Sockel ist sie nicht gerade wartungsfreundlich. Die Maschine ist relativ empfindlich was die Verschraubungen angeht. Hier ist Feingefühl angesagt. Auch sind Undichtigkeiten leider keine Seltenheit was dazu führen kann, dass der Blechsockel von innen rostet. Die Vibrapumpe ist relativ laut und kann durch den begrenzten Platz auch nicht einfach gedämpft werden.

Welche Verbindungen sollen das sein? Bei meiner Elektra wurden keine Dichtungsmittel verwendet. Eventuell hat da schon mal jemand "nachgebessert".
Meiner Meinung nach lohnt sich eine Grundüberholung, wenn einem die Maschine gefällt und man über technische Verständnis verfügt, die Maschine zu revidieren.
Gruß, Götz

 

Zum Beispiel die am T-Stück hinter der Pumpe

Beim technischen Verständnis gibt's noch Verbesserungspotential, aber da wurde mir hier ja schon ein ganzes Stück geholfen.
Ist halt auch gut, damit ich meine Bastelwut nicht an der Rancilio auslasse... Denn wenn die auch nur einen Tag ausfallen würde, hätte ich rein Problem mit meiner Frau