Elektrische Zweitmühle mit Timer/Programmierung

Um nicht die Mühlen-Threads anderer User zu kapern, hier auch meine Bitte um Rat:

Wir haben seit einigen Monaten eine Classika PID und trinken gerne reine Robusta oder klassische italienische Arabica-Röstungen. Mühle ist eine ECM Manuale 54 (ist hier im Forum ja wenig vertreten, ich nehme an, weil sie nicht stufenlos verstellbar ist). Ich komme mit der Rasterung für den Mahlgrad und der fehlenden Timerfunktion prima zurecht. Ich wiege auch nichts, bin mit dem Ergebnis in der Tasse (nach dem Justieren für jede neue Bohne) aber sehr zufrieden. Kurz: Reproduzierbarkeit ist für mich absolutes Muss, da ich da auch meine Tagesform mit einbeziehe, wie ich den meist Doppelten möchte.

Bisher probierte ich immer 250g-weise neue Bohnen. Langsam wächst der Wunsch nach einer zweiten Mühle. Morgens wahrscheinlich immer die gleiche Kaffeesorte, nachmittags dann eine Wahl.

Ich weiß, dass eine Handmühle überlegenswert ist, aber irgendwie bin ich nicht so weit, ich sehe mich einfach nicht mit der Hand kurbeln. Und ich weiß, dass ich das ernst nehmen sollte, weil ich schon öfter Sachen rumliegen hatten, die vernünftig waren, aber mich emotional nicht ansprachen.

Plan ist also, die Manuale für den „Nachmittagskaffee“ zu verwenden, auch da keine Single Shots, sondern wie bisher 250g-weise, aber halt wechselnd. Wunsch ist nun eine neue elektrische Mühle mit Timer (?) für den Morgen, wo ich ohne nachzudenken den Siebträger drunter halten kann und mit der gleichen Bohne stets ein (fast) gleiches Ergebnis bekomme. (Mir ist schon klar, dass Alter, Luftfeuchte etc. ein nachjustieren verlangen können, aber erst mal prinzipiell.) Dann würde sich vielleicht auch +1 an die Maschine trauen.

Werde ich mit einer MCI Specialita glücklich? Neulich schlug ich fast bei einer gebrauchten Mazzer Mini zu (super Angebot), aber ich habe sie noch nicht live gesehen und war zu unsicher. Es ist nicht eilig, aber so ein Angebot wie die Mini möchte ich mir vielleicht nicht noch mal entgehen lassen. Meinungen?

 

Ich getraue fast nicht, es zu sagen: Ich finde die Sette einfach keine Augenweide und wenn mehrere Hundert Euro in die Hand nehme, würde ich mich so gerne auch am Anblick erfreuen.
Welches System wäre denn bessert: Specialita oder Mazzer?
An der ECM schätze ich z.B. sehr, dass sie sehr leise ist (geradezu schnurrt) und es keine Sauerei gibt.

 

System ware etwas unglücklich ausgedrückt, ich frage mich, ob der Dosierer der Mazzer Mini von Vortel ist. Also lieber direkt wie bei der ECM jetzt auch, oder ist der Dosierer vorne für mich eine Verbesserung?

Budget: Die Mazzer Mini würde neu schon an die Schmerzgrenze gehen. Bis 500 (nicht komplett festgenagelt) wäre neu in Ordnung, gebrauchte dann auch um den Dreh (günstiger ist immer schön).

Die gefühte 200 Mühlen sind mein Problem: Hier im Forum sind es gefühlte 200 und in den Läden (Berlin hat ja einige), stehen immer die gleichen 4 oder 5.

 

Das ist schon mal ein guter Rat. Ein Freund bestellte gerade die MIni mit Doser, damit seine Frau auch morgens Kaffee macht. Da kam ich ins grübeln.

Danke, genau auf solche Tipps habe ich gehofft, um nicht im Mühlenmeer zu versinken.

hust hust -- Beim Maschinenkauf fing ich auch mit einer einfachen Quickmill an und kam dann mit der ECM nach Hause. Und wie gesagt, gebraucht ist für mich gerne eine Option, aber auch da muss ich halt wissen, bei welcher es sich lohnt, schnell zuzuschlagen.

 

Ich weiß eben nicht, ob sie was besser kann, außer besser auszusehen. Das kann sie in meinem Augen auf jeden Fall. Ach, könnte die Sette nicht wie die Mazzer aussehen? seufz

 

Ihr habt mir ja schon ein ganzes Stück auf die Sprünge geholfen ... in der Zwischenzeit schaute ich mir auch schon einige Vorschläge an. Ich kam natürlich von Stöckchen auf Steinchen ...
Ich versuch's mal ein bisschen zu ordnen, auch für mich selbst:

@Sekem Die etzmax erinnert mich an die futurischen Comics der 60er und als ich sie sah, merkte ich, dass mir eine Mühle den Preis wahrscheinlich nicht wert ist. Gar nicht so, dass das Geld nicht da wäre, wenn ich denn unbedingt wollte, aber ich glaube einfach nicht, dass ich den doppelten bis dreifachen Preis schmecken könnte bzw. glaube ich nicht, dass der Geschmack doppelt so gut wäre. So sehr ich guten Espresso schätze, sind meine Prioritäten im Leben dann doch breiter verteilt. (Wenn ich mich heftig in eine Mühle verlieben sollte, vergesst bitte diesen Text)

@silverhour Die Quamars gefallen mir wirklich gut, auch in Verbindung mit der ECM. Die M80 auch noch etwas besser ... Nur bin ich dann wieder bei einem Doser. Unterscheidet der sich vom Mazzer-Doser? Machen oder lassen?

Die Otto 860 fällt optisch ja ins gleiche Beuteschema und preislich ebenfalls im gleichen Dreh. Ist sie vor oder nach den Quamars einzuordnen, was Vor- und Nachteile angeht?

Wenn die Fiorenzato F4 echt super ist, würde ich sie einschließen, gefühlsmäßig eher neutral für mich.

@Bohnasdias Wenn ich die Macap mit einer Eureka (dann wahrscheinlich Specialita?) vergleiche, würde die Eureka vorne liegen. Preis ist attraktiv, aber nicht an ganz oberster Stelle im Entscheidungsprozess.

Zum Platz: Mit etwas Umräumen ist der vergleichsweise flexibel, sowohl in der Breite als auch in der Höhe, aber ein Mühlenmonster sollte die Küche nicht dominieren. Was aber zählen sind Lautstärke und Streuung.

Momentane Tendenz mit Eurer Hilfe ist also Quamar (50 oder 80?), Otto860 oder Eureka Specialita.

 

Deshalb wartete ich auch einige Wochen, bis ich mich getraute, diese Frage hier zu stellen. Ich musste erst meine nochh recht unerfahrene Kaffeepersönlichkeit festigen.