Entkalkungsanlage

Dazu musst du noch wissen, dass er Wasserfilter verkauft. Ich bin jetzt nicht besonders begeistert, wenn man sich in einem Forum anmeldet, Unsinn verbreitet, diesen logischerweise nicht mit Quellen belegen kann, anderen unterstellt sie hätten weniger Vorwissen und keine „Schulungen“ besucht und dann das eigene Produkt verkaufen will.

 

Ja ich habe meine Signatur angepasst, weil ich die Foren-Regeln gelesen habe.
Da steht bestimmt auch etwas hinsichtlich "respektvollem Umgang" ;-)
Ich wollte !produktneutral! unterstützen.
Ich habe hier einige Threads zu diesem Thema gelesen, einen mit über 800 Beiträgen in ca. 10 Jahren, bei dem es von Vorteil gewesen wäre, wenn jemand aus der Branche mitliest und aufklärt.
Leute wie du, mit dieser Art und Weise, sorgen dafür, dass sich das Thema für mich wieder erledigt. Schaden tust du damit nur vielen stillen Mitlesern.
Nur dein letzter Beitrag: "Unsinn" + "logischerweise" + "das eigene Produkt verkaufen will"
What?

 

Dann sag doch bitte etwas inhaltliches. Bisher sehe ich noch nichts, somit musst du dann auch mit Kritik rechnen.

nenn doch bitte beispielsweise einen Filter, der „gegen Wasserstoff tauscht“

 

Ich habe das Gefühl hier eine Eignungsprüfung absolvieren zu müssen. Aber nun gut, mich hat in erster Linie der Ton gestört.
Ich musste selbst nach einer Quelle suchen, aber bin relativ schnell auf eine sehr gute Seite gestoßen.
https://www.hydrogroup.de/fileadmin...onenaustauschverfahren-grundlagen-r2i1-de.pdf

Seite 6 Entkarbonisierung

und das ist dann auch gleichzeitig die Antwort auf deine Frage: Entkarbonisierungsfilter

abgesehen davon: mein erster Post hatte genau diesen „Inhalt“

 

Vielen Dank für den Link! hast du eine Empfehlung für einen konkreten Filter, einen Tipp wie man erkennt um was für ein Harz es sich jeweils handelt und eine Erklärung, weshalb meistens die Na Methode im Haushalt verwendet wird?

das müsste ein geeignetes Harz für die Methode sein: Mischbettharz DOW Dowex MB50 zur Wasservollentsalzung
Wobei das halt zur Vollentsalzung ist. Bei den meisten Harzen schreiben die Händler keine genauen Angaben dazu

 

Ich finde diesen Vortrag gut. Bei mir hat der Server den Stream nur ungern hergegeben. Deshalb besser runterladen und lokal ansehen.

Dr Marco Wellinger – Water for coffee extraction | Specialty Coffee Association News
Da wird der Unterschied zwischen Enthärtung und Decarbonisierung gut erklärt ab 20:20.
Bei Decarbonisierung fällt CO2 aus, dass in einer Leitung nicht ablüften kann (aber in einem Tischfilter).

Der CO2-Ausfall beim Decarbonisieren macht das Wasser sauer und evtl. sogar sprudelig (make your water a bit fizzy).

 

Das könnte auch der Grund sein, warum man das nicht im Keller verbaut. Entcarbonisierungsanlagen haben oft Noch ein Bauteil dahinter geschaltet, die Kohlensäure / CO2 entfernen, das ist für den Privathaushalt aber wahrscheinlich nicht umsetzbar.

interessant wäre jetzt, welches Granulat welcher Filter verwendet. Ich glaube nach wie vor, dass Britta und BWT auf Na setzen.
Der Saeco Intafil verwendet eventuell H-Entcarbonisierung, aber die Info stammt nicht vom Hersteller, also keine Ahnung, ob das stimmt.

 

BWT hat eine Reihe von Enthärtungsanlagen und dann noch die Bestmax Reihe
BWT bestmax BALANCE
Das müsste Decarbonisierung sein, wenn sie ohne Natrium auskommen. Ich bin mir aber nicht sicher, die Angaben in den Broschüren sind widersprüchlich.

Für Gebiete mit hoher Gesamthärte und deutlich höherer Härte als Alkalinität (so wie Karlsruhe) gefällt mir Umkehrosmose am Besten. Leider bauen die Anlagen für meine Küche zu tief. Eine Filterkerze kriege ich so gerade noch unter. Auch kann sie liegend eingebaut werden.

 

das nervt mich eben so, leider halten sich die Hersteller bei den technischen Details sehr bedeckt.
Das Wasser nach Umkehrosmoseanlagen schmeckt halt wirklich nach nichts mehr, ich befürchte, dass das dann auch für Kaffee nicht ideal ist?

übrigens ENTcarbonisierung, DEcarbonisierung ist die Umstellung auf Techniken mit weniger CO2 Emissionen

 

yes. Decarbonizer = Entkarbonisierer.

Umkehrosmose für Kaffee geht nur mit Bypass oder Nachmineralisierung. Etwas Mg+ braucht man zur Extraktion und etwas HC03- zur Pufferung.

 

Tipps für konkrete Filter sind nur möglich, wenn man die Wasserzusammensetzung kennt. In der Regel reicht Gesamthärte und Karbonathärte des Rohwassers. In seltenen Fällen machen noch andere Mineralien Probleme (bspw. zu viel Chlorid)
Und dann hast du eigentlich bei Kaffeemaschinen die 3 Möglichkeiten Entkarbonisierung, Enthärtung, Osmose
In unseren Gefilden wird mit großen Abstand in der Regel entkarbonisiert, manchmal enthärtet und so gut wie nie mit Osmose gearbeitet (Im Bezug auf Kaffee)

BRITA und BWT nutzen bei den Festwasser Filtern je nach Filtertyp verschiedene Ionenaustauscher.
Beide haben Entkarbonisierung und Enthärtung.
Die Enthärtung hier funktioniert aber, weil kein Bypass eingestellt wird. Also keine Resthärte vorhanden ist.

Umkehrosmose ist schwierig. Stromverbrauch, Wasserverbrauch, ist ein Bypass vorhanden und funktioniert dieser verlässlich, außerdem haben Osmoseanlagen Schwierigkeiten, wenn wenig Wasser gezogen wird.

 

Welchen Nachteil siehst du bei einem Ionentauscher mit Na? Schadet es der Maschine, dem Geschmack oder dem Mensch?

bisher war mein Plan nämlich eine Enthärtungsanlage für das ganze Haus (speziell Kalkflecken und Maschinen) + Frischwasserleitung für unbehandeltes Trinkwasser. Das wäre halt relativ günstig und etabliert.

 

https://www.swm.de/dam/doc/wasser/trinkwasser-analysewerte.pdf

 

aber etwas Resthärte schadet doch nicht und kommt dem Geschmack entgegen?

 

alles hat seine Vor- und Nachteile.
Ionenaustauscher mit Natrium in Bezug auf Kaffeemaschinen geht langfristig nur ohne Bypass gut. Geschmack ist in der Regel gut. Kannst aber logischerweise nix einstellen dann.
Bei der Maschine muss man schauen, dass man regelmäßig Wasser aus dem Dampfboiler lässt, dann passt das für die Maschine. (ansonsten schnell Aufkonzentrierung)
Zum Thema Mensch/Gesundheit grundsätzlich kein Thema, aber keine Ahnung wie das ist, wenn man eine Natrium Diät einhalten soll und 10 Kaffee am Tag trinkt. Da müsste ich mehr Mediziner sein.
Zum Thema Haus kann ich nicht 100%ig helfen. Wohne selbst im Weichwassergebiet und bin nicht aus der Sanitär-Branche.
Die Rohwasser Stichleitung wäre aber top!
Daran könntest du dann u.a. speziell für den Kaffeebereich optimal filtern bzw. diese für Trinkwasser nutzen.

 

Gut kalkhaltig. Ist München und auch viele Gebiete in Bayern bekannt für.
Aber ansonsten (außer „Kalk“) ist im Wasser nix erwähnenswertes von der Menge enthalten.

 

Diese Aussage ist wissenschaftlich eigentlich falsch, wird aber der Einfachheit gerne benutzt, weil sie auch meistens dann doch stimmt.
Liegt daran:
Karbonathärte ist immer Alkalinität
Alkallinität ist aber nicht immer Karbonathärte
Entscheidend ist eigentlich die Alkalinität. Die Regeln der Härte sind für den Verbraucher aber praxistauglicher.
Also: du hast zwar bei einem Natrium Ionenaustauscher ohne Bypass keine Härte mehr, aber eine Alkalinität hast du durch das Natrium weiterhin.
Deswegen stimmt der Geschmack dann auch meistens.

 

Wichtig: Dieses Null Bypass Natrium Ionenaustauscher Wasser funktioniert nur in Zusammenhang mit Vollautomaten und Siebträgern, also wenn Wasser mit Druck übers Kaffeemehl kommt.
Funktioniert aber nicht mit Filterkaffee.
Kaffeepulver quellt auf und verstopft, das Wasser schafft es dann kaum da durch und schwimmt auf...

 

Danke!

ja, das Münchner Wasser ist hervorragend - wenn man von den Kalkablagerungen absieht.

Du meinst es geht nur ohne Bypass langfristig gut, da sonst irgendwann trotzdem entkalkt werden muss? Das würde ich und einige andere in Kauf nehmen. Nur ganz ohne Filter ist halt richtig blöd, denn dann ist das „irgendwann” eher heute als morgen.

Meine Hoffnung wäre schon die Kaffeemaschine hinter die Enthärtungsanlage anzuschließen, die Rohwasserleitung wäre nur fürs Trinkwasser. Mehrere Arten von Entkalkung hätte ich nur ungern. Das habe ich momentan (u.a. Für einen Dampfgarer) und das nervt dann.

Gesundheit: ich bin mir da auch unsicher. Mir scheint manchmal wird Natrium und Kochsalz vertauscht, ich weiß aber nicht, ob das Na+ alleine bereits schädlich ist. Fürs Kochsalz fehlt der Cl- Teil, es schmeckt ja auch nicht salzig.

ich müsste das mal als Blindtest durchführen, vielleicht können aber auch die richtigen Kaffeeexperten was dazu sagen. Meine Kaffees sind auch so unkonstant, dass ein Blindtest schwierig ist.

 

Bei mir in Karlsruhe ist
die Carbonathärte 15°dH (113mg/l oder 2,8 mmol/l mit Ca Molgewicht=40)
der Magnesiumanteil der Gesamthärte 10,8mg/l Molgewicht 24,3 = 0,4 mmol/l
Gesamthärte 18,2°dH, 3,25mmol/l passt.

Hydrogencarbonat ist mit 328 mg/l angegeben. Molgewicht: H=1, C=12 O=16 = 1+12+3*16=61)
Das wären 5,3mmol/l.

Das ist doch etwas weit auseinander, habe ich da einen Denkfehler drin?

Ich hab's gefunden: (J.Gagne, siehe Link unten)
Als Alkalinität wird der Gehalt an CaCO3 definiert, Molgewicht=100
Dann sind 328mg/l gleich 3,28mmol/l und es passt perfekt zur Carbonathärte.
De facto speist sich sowohl Ca+ als auch HCO3- aus CaCO3 + H2CO3. Daher auch der Zusammenhang Alkalinität und Carboanthärte bei den meisten natürlichen Wässern.


Weshalb ich Frage:
Mg+ ist entscheidend für das Extraktionsvermögen von Kaffee. Da gibt es ziemlich viel Literatur drüber (angefangen mit Colonna-Dashwood/Hendon).
Es gibt zumindest von BWT Systeme, die daher Mg zusetzen.

Meine Idee war, erst um ein paar Grad zu enthärten (um durchs Entkarboniseren nicht soviel CO2 freizusetzen) und dann bis zum gewüschten Ziel (3° Gesamthärte, 2°dH Alkalinität.

Ist das ein gangbarer Weg?

Laut dem Vortrag von Marcus Wellinger gibt es auch Filter des Typs b* (20:20min), die einen Rest Alkalinität erhalten, aber bei Bedarf weiter enthärten. Das wäre auch passend.

P.S.
Einen Artikel, der auch die Wichtigkeit von Magnesium behandelt, ist bei Coffee ad astra (Jonathan Gagne).
Water for Coffee Extraction
Hier geht's aber um Filterkaffee.

P.P.S.
SCA empfiehlt 40ppm CaCO3, das wäre 0,4 mmol/l Carbonathärte und Alkalinität und das wiederum entspricht 2,25°dH.