Entkalkungsanlage

Ja richtig die Härte ist nach dem Filter bei 0° (mal von eventuell etwas Schlupf o.ä. abgesehen)
Mineralien sind nach wie vor viel vorhanden, aber die Härtebildner Ca und Mg sind komplett ausgetauscht gegen Natrium.

 

Vielen Dank für deinen Aufwand und deine umfangreiche Einschätzung. Schade, dass beide Premiumhersteller Enthärtung und Entkarbonisierung etwas intransparent anbieten.

Jonathan Gagne steht der Magnesium-Hypothese skeptisch gegenüber. Wegen zu geringer Evidenz.
Magnesium is also widely used in the specialty coffee association, and is believed to extract slightly different flavors, but to my knowledge there are not yet any lab tests to back this up (there might be some blind testing backing it up, but I’m not aware of them). As a consequence, most people use a mix of magnesium and calcium as the extracting agents.

Meine Idee ist nun, genau eine kleine Filterkerze Bestmax Premium zu verwenden, um sie gegen reine Enthärtung bestprotect zu testen. Ich kenne jemand, der eine Bestprotect Anlage in Karlsruhe betreibt und ich cuppe dann mit meinem und seinem Wasser. Und Volvic als drittem. Das Premium hat angeblich etwas weniger Aufsäureung durch CO2 bei der Entkarbonsierung, was der angeschlossenen Espressomaschine entgegenkäme.

Je nach Ergebnis des Cupping wäre meine nächste Kartusche dann eine kleine Bestmax (ohne premium) und ein weiteres Cupping.

 

@wassermann65232
Wie heißen denn bei Brita die Systeme für Enthärtung und Entcarbonisierung?

 

Grundsatz: je weiter der PH Wert über 7, desto schneller findet Verkalkung statt. Je tiefer der PH Wert unter 7, desto langsamer findet Verkalkung statt.
Ins Extreme gedacht entkalkst du ja auch mit Säure, also sehr tiefen PH Wert.
Fall 1: Viele entkalken also mit klassischer Entkarbonisierung auf 3-6° KH runter und haben nie großartig Kalkprobleme, denn der PH Wert wird unter 7 abgesenkt.
Fall 2: Dann wird eine zentrale Enthärtung installiert, eingestellt auf GH 5° und nach 1-2 Jahren ist die Kaffeemaschine zu.
Du hast dann Restkarbonathärte (Kalk), Restpermanenthärte (Gips), Unmengen Natrium und ein bisschen sonstige Mineralien plus den PH Wert von knapp unter 8 bis knapp unter 9
Der Unterschied in Sachen Ablagerungen von Fall 1 zu Fall 2 ist enorm.

In Sachen zentrale Hausenthärtung und deinem Beispiel mit Duschwänden etc. kann ich dir keine fundierten Erfahrungen liefern. Prinzipiell wirst du eine Glasduschwand von meinem logischen Denkansatz aber trotz alledem immer abziehen müssen.
Denn du hast zwar keine bzw. kaum noch Härte im Wasser, aber der Salzgehalt ist unverändert hoch. Wenn dir also nun ein Wassertropfen auf der Scheibe verdunstet, wird das Natrium auf der Scheibe bleiben. Abgesehen davon verursacht Natrium Glaskorrosion, die Erfahrung haben die meisten schon gemacht, wenn ihre Gläser in der Spülmaschine milchig-trüb werden.

Die Filterkannen sind eigentlich immer Entkarbonisierungen, also H+ beladene Ionenaustauscher.
Ja Kohlensäure ist dann vorhanden. In offenen Kannen/ Tanks gast das dann aus. In geschlossenen Systemen hilft es, wie oben beschrieben die Resthärte in Lösung zu halten. Aber ja, die Kohlensäure Thematik wird auch immer gerne als Nachteil in der Argumentation verwendet.

 

Schau nur, dass du versuchst das über Blindverkostung zu machen.

 

Top! Gute Erfahrungen. Interessant wäre dein Karbonathärteanteil bei den 4° GH. Wenn der bspw. bei einer ganz hohen 2 oder 3,x läge, hast du ja kein wirklich ungeeignetes oder zu weiches Wasser. Die empfohlenen Wasserzusammensetzungen liegen ja auch immer in einem Bereich "von - bis".
Mit Wasser kann man viel kaputt machen, aber es ist auch nur ein Puzzlestück zum guten Kaffee.

Dein Fazit ist insoweit richtig, dass PH Wert sicherlich eine Rolle spielt, aber es gibt tatsächlich Rohwässer in Deutschland, die nur 1-2° GH mitbringen, da muss oft aufgehärtet werden für ein besseres Ergebnis.

 

Top Danke. Ist alles klar, nachvollziehbar und anerkannte Meinung. Habs jetzt aber aus Zeitgründen auch nur überflogen.

 

Das sind Enthärtungen auf Natrium Basis. Ist in Italien historisch so gewachsen und reicht bis in die Gegenwart, wenn auch absteigend in der Häufigkeit.
Deswegen GH nahe Null und trotzdem ordentlicher Espresso.
Aber da sieht man auch grundsätzlich die Gefahr von Meinung und Wissenschaft.
Wissenschaftlich ist die Alkalinität dabei meistens viel zu hoch und die Säure wird viel zu stark weggepuffert.
Aber "italienisch" kräftig, kurz, schokoladig und das Wegpuffern von Säure haben auch immer gut zusammengepasst.
Das ist dann auch immer das schöne, weil meiner Meinung nach auch mit Wasser je nach Geschmack gespielt werden kann. Im gewissen Rahmen gibt es kein Richtig oder Falsch.
Was hast du für eine Maschine bei deiner zentralen Enthärtung? Einkreiser, Zweikreiser, Dual?

 

Also prinzipiell ist die Empfehlung, wenn Haus-Sanitär-Bereich zentral enthärtet wird, den Kaffeebereich über eine Stichleitung zu trennen und dort direkt dein Kaffeewasser herzustellen.

Aus meiner Sicht fast du alles ziemlich gut zusammen und die Rückschlüsse stimmen.
Man darf aber nicht denken, oh ich habe eine sehr hohe Alkalinität und aus meinem fruchtigen Kaffee wird "schwarz und bitter".
Meistens lassen sich die Unterschiede in der Balance über ein Cupping am besten herausfinden.
Auf vielen Messen und Events machen wir Hersteller oft genau das. Wenn mal wieder Messen stattfinden müsst ihr mal vorbeikommen, egal zu welchem Hersteller. BWT und BRITA machen das zumindest bei den großen Gastromessen in Hamburg und Stuttgart immer.

Zur RO. Ich halte für den Privatbereich ehrlich gesagt relativ wenig davon.
Strom, Wasserverbrauch, Anschaffungskosten, Nachhaltigkeit, Fehlerquellen, Funktionalität wären mir zuviele Nachteile oder Fehlerquellen.
Eine RO ist kein Plug & Play und gerade bei sehr geringen Durchsätzen haben Ro's oft ihre Probleme. Erst recht wenn mit Bypass gearbeitet wird, aber auch ohne Bypass und mit Aufhärtung gibt es Schwachstellen.

 

Ja man ist eigentlich nicht intransparent. Das Problem ist, dass dieses Wissen im Home-User Bereich zu 99,99% too much ist, also damit meine ich den durchschnittlichen Anwender zu Hause, der weniger Kalkbildung möchte und der Kaffee soll "besser" schmecken.
Im gewerblichen Business hat auch keiner Geheimnisse, aber das Wissen und die Funktionsweisen werden halt in der Regel in Gesprächen und Schulungen vermittelt. Das ist alles nicht so wirklich mit zwei, drei Aussagen erklärt. Dafür ist es dann zu komplex.
Aber ja, der interessierte und motivierte Kaffeetrinker zu Hause hats dann schwer.
Ich kann nur empfehlen die zahlreichen Events demnächst wieder zu besuchen und die Hersteller einfach vor Ort fragen.
Vom 1. bis 3. Oktober ist nach der langen Corona Pause endlich wieder die erste Veranstaltung. Frankfurt Coffee Festival (frankfurt-coffee-festival.de)
Kann ich nur jedem ans Herz legen. Außerhalb von Corona hat jeder von Nord bis Süd von Frühjahr bis Herbst jedes Jahr die Möglichkeit auf diversen Veranstaltungen.

Ja so hatte ich Jonathan Gagne auch verstanden, aber hatte dich so verstanden, dass du ihn für die Argumentation pro MG zitieren wolltest.

 

Enthärtung > Purity C Finest
Entkarbonisierung > Purity C Quell ST

 

Details habe ich keine, aber eine Wasseranalyse einer etwas unterhalb gelegenen Wasserfassung (Werk St. Blasien - Albtal, mit 5°GH nach der technischen Säurepufferung), zuständig für Häusern und Höchenschwand:

Code:

Calcium    20,5 mg/l
Magnesium   1,7 mg/l
Natrium     7,2 mg/l
Kalium      1,0 mg/l

Tatsächlich, so ist das. Vermutlich lassen sich die Natrium-Rückstände leichter entfernen als die Kalkränder. Sonst würde ich kaum einen Vorteil sehen, um das Wasser zentral zu behandeln. Dazu fällt mir eine Vermieterin von Ferien-Appartements ein, die in der Hausordung als Teil des Mietvertrags festgelegt hat, dass man nach jedem Gebrauch der Dusche die Scheiben abzuziehen habe...

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Vor allem bei sogenannten edlen Gläsern, also Bleikristall. Deshalb kommen die bei uns niemals in die Spülmaschine. Vielleicht sieht das jetzt ganz anders aus, bei diesem weichen Wasser, am Fuße des Feldbergs. Immerhin konnte ich die (neu gekaufte) Siemens-Spülmaschine dazu überreden, nicht auf die periodische Salzgabe zu bestehen.

nK

 

Ich weiß gerade nicht mehr wo aber zu der Diskussion über die Alkalinität habe ich mal irgendwo aufgeschnappt, dass sie bei Espresso weniger eine Rolle spiele. Wegen der hohen BR sei sowieso genug Säure da. Zumindest für die hellen Röstungen, die ich trinke, erscheint mir das auch plausibel. Anders sieht es da natürlich schon bei Cupping oder Filter aus.

 

Ich hatte wahrscheinlich schon alles, derzeit ein DB zu Hause (zentrale Entkalkung) und ein ZK bei der Arbeit (zentrale Entkalkung auf 12°, Rest mit Patrone im Tank.

Ich werde aus Neugierde einfach mal wieder mit Volvic ein paar Vergleichstests zur Enthärtung machen, aber wie das häufig so ist sind solche Vergleichstests schwierig...

 

Hausanlagen zur Enthärtung mit Natrium-Tauscher gibt es ja massig am Markt, bisher hab ich aber nichts zur Entkarbonisierung gefunden, die man vor- oder nachschaltet. Gibt es sowas nur für Industrie und nicht den Eigenheimbereich?

 

Ich habe in München laut Wasseranalyse der Stadtwerke folgende Wasser Mittelwert:

Gesamthärte: 15,8 Grad deutsce Härte
Karbonathärte: 14,7 Grad deutsche Härte
PH Wert: 7,62

Die BWT App rät mir zum Bestmax Classic Filter. Ziel sollte eine Gesamthärte von 4-6 udn eine Karbonhärte von 2-4 sein.

Wenn ich nun richtig informiert bin ändert sich auch der PH Wert wenn ich mit solchen Filtern wie von BWT arbeite- JE stärker ich Filter desto stärker verändert sich der PH Wert. Jetzt ist der PH Wert aber schon in einem Bereich der ok ist... wie stark sinkt der dann ab? Ich muss ja bei einer Koarbonhärte von 14,7 den BWT auf wenig Verschnitt einstellen. Komme ich dann auf einen PH Wert von deutlich unter 7? Das würde der Maschine ja sehr schaden (dann doch lieber ungefiltert)

Ab welchem PH Wert (sauer) schade ich der Maschine (habe Kupferkessel)?

 

Also ich habe bei meinem Küchenumbau in Karlsruhe (18 °dH Gesamthärte, 15 °dh Carbonathärte, pH -Wert 7,25) eine Anlage mit BWT Bestmax Premium (Entcarbonisierung) geplant, wie von BWT empfohlen. Mein Kaffeemaschinenhändler hat mit wegen der pH Problematik Bestprotect (Enthärtung) empfohlen, ein Röster hier in KA verwendet auch Bestprotect.

Wenn alles verbaut ist und ein paar Liter durch die Anlage geflossen sind, messe ich mal GH, CH und pH-Wert. Ich rechne mit pH 6.8 wegen der CO2 Bildung bei Entcarbonisierung.

Volvic hat pH 7.0, das habe ich ein paar Jahre verwendet. Bilder von der Überholung der Maschine siehe auch hier.

Ich gehe davon aus, dass die Maschine auch bei GH 5 °dh wegen des pH-Werts schön sauber bleibt. Das eheste was angegriffen wird, ist die Heizwendel, die könnte man nach 10 Jahren mal anschauen und ggf. austauschen.

Wegen der Kupferaufnahme mache ich mir bei 2x20ml Espresso täglich nicht so große Gedanken.

 

Bin gespannt auf Deine Testergebnisse.

Es geht ja bei dem geringem PH Wert nicht nur um die Kupferkessel.... niedriger PH Wert schadet ja - wenn ich das richtig verstehe - der Maschine überall, auch an Dichtungen etc. ...oder liege ich da falsch? Welchen PH Wert sollte man nicht unterschreiten?

 

Wo hast Du das her?

 

Wenn ich stark Entkarbinisiere wird das Wasser durch CO2 sauer... soweit klar. Befindet sich das Wasser am FEstwasseranschluss kann das ein Problem sein. Fülle ich es aber manuell in den Tank ist es kein Problem mehr weil das CO2 entweichen kann. Soweit so gut. Kann ich nicht nach dem Bestmax Filter noch einen "Entgasungsfilter" hängen und so im Festwasserkreislauf bleiben?