Enttäuscht von Roma professional

Diskutiere Enttäuscht von Roma professional im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo Board, heute kam die langersehnte Roma professional von Stoll. Mein Fazit nach 3 Stunden Test und ca. 1 Pfund Bohnenverbrauch: Sie ist...

  1. #1 meepmeep, 05.01.2007
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    Hallo Board,

    heute kam die langersehnte Roma professional von Stoll. Mein Fazit nach 3 Stunden Test und ca. 1 Pfund Bohnenverbrauch:

    Sie ist nicht zu gebrauchen. Jedenfalls nicht für mich. Sehr schade.

    Erstens saut sie rum. Nicht so schlimm wie die Demoka aber deutlich mehr, als erwartet. Und zwar deshalb, weil sie das Sieb stark einseitig (rechts) befüllt und dort das Pulver aufhäuft, bis es irgendwann nach rechts über den Siebträger hinaus nach unten fällt. Habe die Mühle dann rechtsseitig etwas "höhergelegt", das hat aber nicht geholfen. Von diesem Nachteil hatte ich bisher hier im Board noch nicht gelesen, deshalb schließe ich mal einen Herstellungsfehler nicht ganz aus.

    Zweitens, und das finde ich weitaus schlimmer: die sehr grobe Mahlgradeinteilung. Schon mit bloßem Auge war ein starker Unterschied im Mahlgut bei einer Verstellung um eine Raste zu erkennen. Die gleiche Veränderung hätte bei der Demoka mehrere Umdrehungen der Einstellschraube benötigt. Das führte dazu, dass entweder in 25 Sekunden die Tasse 3/4-voll war bei sehr heller Crema, vollkommen unterextrahiert oder alternativ höchstens 1/3 der Tasse voll wurde, nachdem das Wasser sich Kanäle durch den Puck gebohrt hatte. Ich habe die ganze Zeit das Mahlgut sehr sorgfältig im Sieb verteilt und alle möglichen Tamperdrücke ausprobiert. Ergebnis in allen Fällen: Für den Ausguß. Das hat sogar meine ansonsten weniger kritische Ehefrau so empfunden.

    Die gleichen Bohnen in der Demoka brachten im 1. Versuch ein gewohnt gutes Ergebnis.

    Für mich bedeutet das leider, dass ich die Mühle zurückschicken werde und mein Upgrade einstweilen verschieben muß bis das Geld für ein Mazzer reicht.

    Jetzt hoffe ich nur, dass die Rücksendung kein Problem darstellt, da ja schon einiges an Bohnen durch die Mühle gegangen ist.
     
  2. benny

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    @meepmeep

    tut mir leid, dass Du nicht zufrieden bist mit Deiner neuen Roma. Ich nehme mal an, dass diese Mühle der Roma Timer, die von einem Frankfurter Anbieter vertrieben wird, entspricht. Die habe ich nämlich seit einigen Monaten. Nach meiner Erfahrung kann ich Deine Kritik zu 1. nicht nachvollziehen, Probleme mit “rumsauen” kenne ich allenfalls bei einer selten vorkommenden Überfüllung des Zweiersiebs. Bei dem Einer mit 7-8 g und dem Zweier mit 14-15 g geht praktisch kaum ein Körnchen daneben. Die von Dir beschriebene einseitige Befüllung des Siebträgers ist mir dagegen völlig fremd. Könnte sich dabei also wirklich um einen Mangel speziell an Deiner Mühle handeln.
    Dein 2. Kritikpunkt ist hier bereits öfter behandelt worden. Die Feinheit der werksseitigen Mahlgradverstellung bei dieser Mühle dürfte im unteren Mittelfeld liegen, wie ein diesbezüglicher Thread mal ergeben hat. Eine Mahlgradhalbierung ist allerdings mit geringem Aufwand möglich und wurde hier ebenfalls schon beschrieben. Ich habe diese realisiert und kann seitdem ausreichend fein verstellen.

    Zur von Dir angesprochenen Alternative Mazzer kann ich aus eigener kurzer Erfahrung sagen, dass die Feineinstellung inklusive Timerjustierung auch bei dieser Mühle einige Böhnchen kostet und mich bis jetzt jedenfalls noch nicht absolut überzeugt hat. Die Demoka habe ich ebenfalls und kann von daher für mich persönlich feststellen, dass die Mahlgradeinstellung bei dieser Mühle auch im Vergleich zur natürlich noch ungewohnten Mazzer um einiges komfortabler vonstatten geht. Sie hat dafür auch ihre Nachteile.
    Noch mal zurück zur Roma: Wenn der werksseitige Mahlgrad erst mal halbiert ist, kann man diese Mühle sehr präzise in definierte und den jeweiligen Anforderungen entsprechende Positionen bringen. Das hat den Vorteil, dass man bei notwendigen Verstellungen nicht zu sehr übers Ziel hinausschießt. Bislang haben die Verstellmöglichkeiten noch allemal gepasst und die Demoka wurde als Zweitmühle für eine alternative Bohnensorte genutzt.
    Bei der neuen Mazzer gelingt mir die Einstellung im Vergleich zur Roma bisher noch nicht vergleichbar gut, so urteile ich jedenfalls nach den heute zahlreich mit ihr produzierten Kaffees. (Hatte nach den ersten Versuchen mit einigermaßen entbehrlichem Kaffee allerdings auch eine mir bislang unbekannte frische Bohne in der Mühle, um der Mühle gebührend Ehre zu erweisen. War sicherlich ein Fehler.) Die vielen zufriedenen Nutzer der Mazzer lassen mich hoffen, dass ich diese Mühle auch noch in den Griff kriege.
    Dein Hauptproblem ist aus meiner Sicht die einseitige Befüllung des Siebs. An der Mahlgradverstellung kann man mit geringem Aufwand, der sich absolut auszahlt, etwas tun. Ansonsten halte ich die Roma für eine feine Mühle, die im Chromgewand auch was hermacht.

    Grüße Jürgen
     
  3. #3 meepmeep, 06.01.2007
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    Hallo Jürgen,

    danke für Deine ausführliche Antwort.

    Wahrscheinlich bin ich, was die Mahlgradeinstellung angeht, wirklich von der Demoka zu sehr verwöhnt. Ich bin allerdings auch skeptisch, ob ein "Mahlgradtuning" mit halbierten Stufen bei diesen wirklich gravierenden Unterschieden im Mahlergebnis für meine Ansprüche ausreichend wäre. Und ehrlich gesagt erwarte ich auch von einer Mühle in dieser Preisklasse, dass sie ohne nachträgliche Modifikationen vernünftig arbeitet. Allerdings gebe ich zu: Ich hätte gewarnt sein müssen, denn das Thema ist ja nicht wirklich neu.

    Werde mich mal noch ein bisschen schlau machen über die anderen Kandidaten in dieser Liga (Eureka, Cunill?) und entscheiden.

    Was die Haptik und die Ausstattung angeht, fand ich die Roma schon ganz überzeugend. Aber ansonsten bleibt ein fader Nachgeschmack - leider im wahrsten Wortsinne.
     
  4. #4 meepmeep, 06.01.2007
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    Ich hätte es vorher lesen sollen:

    All das hat SchauSchau im Frühjahr über die Roma geschrieben. Hatte es wohl überlesen. Also schließe ich den Fabrikationsfehler doch mal aus. Wie immer: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
     
  5. pefro

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    ist doch trotzdem enttäuschend. Ich frage mich ja manchmal, was die Hersteller phasenweise für nen Mist produzieren. Gerade ne Mühle wie die Roma hat doch einen klar definierten Einsatzbereich, warum man dann werksseitig keine ordentliche Mahlgradeinstellung realisieren kann, ist mir echt ein Rätsel.
    :roll:

    Gruß
    Peter
     
  6. #6 FastFood, 07.01.2007
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    Naja, das ist kein Fabrikationsfehler sondern Physik. Wenn alles auf einen großen Haufen fällt, dann wird der halt irgendwann zu hoch.
    Ich mache deshalb immer 2 Durchgänge und mache nach dem ersten Durchgang alles mit einem elegeanten Schwung glatt. :wink:
     
  7. pefro

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    Also ich würde sagen, das ist ein physikalischer Fabrikationsfehler. Die Demoka schaffts doch auch ziemlich mittig - und anschließend natürlich weit drüber hinaus ;)

    Gruß
    Peter
     
  8. #8 meepmeep, 07.01.2007
    meepmeep

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    Schon klar, ich finde es aber reichlich dumm konstruiert, wenn dieser Haufen äußerst rechts im Sieb entsteht. Mittig wäre das wohl sinnvoller.

    Wobei: Wäre es nicht mal überlegenswert, einen kreisrunden Mühlenauswurf exakt mit Siebdurchmesser zu konstruieren, aus dem das Kaffeemehl völlig gleichmäßig in's Sieb schneit?

    Egal, jetzt wird erstmal meine Demoka wieder zur Erstmühle aufsteigen.

    Demoka - da weiß man, was man hat.
     
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