Erfahrungen / Erfahrungsbericht Profitec Pro300

Die Idee kommt gar nicht aus der Energieersparnis, sondern vielmehr aus der geringeren "Belastung" des Brühkessels (Verkalkung ...) heraus.
Hintergrund ist tatsächlich der, dass im Haushalt auch mal Milchgetränke ohne Espresso getrunken werden, z.B. heiße Schokolade.

 

Dazu müsste die Energiesparabschaltung reichen.

 

Aber halt erst ab 30 Minuten. Ich will ja letztlich nur den Dampfkessel hochheizen (ca. 6 Minuten), die benötigte Milch schäumen und dann wieder abschalten.
Wahrscheinlich habe ich in der Garantiezeit eh nicht den Mumm, das einzubauen - Maschine ist von Mitte 2021.

 

Aber primär wird sie schon als Espessonaschine genutzt, oder?
Welche Belastung erwartest Du im Brühboiler ohne Wasseraustausch? Wenn der Kalk ausgefallen ist, ist er ausgefallen. Wo soll weiterer herkommen, wenn kein frisches Wasser nachfliesst?

 

Das ist wiederum wahr

 

Hallo Zusammen,
zunächst ein dickes Lob an die Community für den sehr informativen Thread. Ohne eure Beiträge wäre mir das Upgrade auf einen Dualboiler noch schwerer gefallen.
Ich komme von einer Einkreiser Lelit Maschine und habe mich langem Hin- und Her (Die meisten wissen was ich meine) für die Pro 300 entschieden.

Die Haptik und Optik gefällt mir sehr. Die Maschine wirkt sehr hochwertig, aufgeräumt und schlicht und diese Punkte wiegen für mich persönlich stärker als die Preinfusion der Lelit Elizabeth. Meine anfängliche Skepsis hinsichtlich der Dampfpower hat sich nach der Zubereitung der ersten Cappuccini in Luft aufgelöst. Die Dampfpower ist für mich völlig ausreichend und zu meiner alten Lelit sind das schon Welten.

Das leidige Thema des Kaffeepucks stellt mich noch vor Herausforderungen. Meine Pucks waren größtenteils nach den Bezügen aufgewühlt und löchrig (siehe Fotos), das bin ich so nicht gewohnt. Vorher hatte ich einen 57mm Siebträger Ich habe das Standart 2er Sieb benutzt und heute mit dem IMS Competition Sieb 16- 18g experimentiert. Puck wurde beim IMS schon besser ist aber noch nicht perfekt.
Zudem habe ich den Eindruck, dass die Pumpe relativ lange braucht um Druck aufzubauen. Bei mir dauert es ca. 10 Sekunden, bis der erste Tropfen kommt. Ist das bei euch auch so? Nach anfänglichen Experimenten mit 500g Oh Harvey (Röstdatum 03.08.21, relativ sauer, teilweise zu bitter) machte ich mir meine Gedanken, ob eine falsche Extraktion mit der Optik der Pucks in Zusammenhang steht, da 17g in 36g out in 28s und die Crema eine schöne Marmorierung aufwies, mir jedoch geschmacklich zu sauer und bitter war.
Für Cappuccini waren die Shots okay. Versteht mich nicht falsch, ich möchte mit meinem Puck keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, aber geschmacklich sollte mir der Shot schon taugen.
Nachdem ich heute einen Fausto Monaco (Röstdatum 22.10.21) extrahiert habe (16g in 34g out 32s) und bereits der erste Shot geschmacklich voll ins Schwarze getroffen hat,(kaum Säure, sehr samtig, schöne Creme, schokoladig) hat die Optik im Puck wohl nichts mit der Extraktion zu tun. Vielleicht ist der Oh Harvey geschmacklich einfach nicht mein Fall. Mit der Lelit habe ich ihn trinkbar hinbekommen, hatte mir aber von der Pro 300 eine Verbesserung erhofft.

Lange Rede kurzer Sinn, für mich stellt sich die Frage ob die Maschine hinsichtlich der Wasserverteilung im Puck, Druckaufbau der Pumpe oder sonstige Parameter nachjustiert werden muss, oder ob ich Probleme sehe, wo es keine gibt und mich einfach an der Maschine erfreuen soll.
Liebe Grüße

Jimmy

 

Ich denke, hier liegt der Hase begraben. Der Oh Harvey ist hart an der Grenze, was das Alter angeht. Das die Maschine nicht das Problem ist zeigt ja der gelungene Bezug mit dem Fausto, der ja deutlich frischer ist.

Ich bin kein Freund von Puck Porn, aber deine Beispiele sehen dann doch gräuslich aus. Als ob da sehr lange Druck drauf gestanden hätte und es dann beim Druckabbau nach dem Bezug den Puck zerrissen hätte, was auf einen sehr feinen Mahlgrad hindeuten würde. Andererseits sieht das Mehl eher grob aus. Hmm ...

Probiere mal weiter mit frischen Bohnen, pack vielleicht etwas mehr ins Sieb, ich nehm zum Beispiel gerne 18 Gramm, und hab Geduld.

An der Maschine würde ich gar nichts verstellen. Und - was zur eine Mühle nutzt du?

 

Ich habe eine Eureka Specialita

 

Specialitá und Pro 300 kommt mir bekannt vor, gute Kombi!

 

Da er funktioniert, ist der Fausto nicht zu frisch. Ich kenne auch keine "Theorie", die generell mehrere Wochen fürs Ausgasen erklärt.

In der Praxis sind meine eher hellen Röstungen schon nach ein, zwei Tagen trinkreif. Ich hatte einmal eine extrem dunkle Röstung, die brauchte 2 Wochen, das war jedoch eine Ausnahme. Umgekehrt habe ich gerade eine Bohne in der Mühle, die wurden bis knapp an den 2nd Crack geröstet und funktionierten schon einen Tag später, ich einen Tag später waren sie voll trinkreif.

 

Und Du schmeckst keinen Unterschied, wenn Du noch ein, zwei Wochen wartest?
Das wundert mich.

 

In den ersten ein, zwei Tagen schon, danach nicht mehr, jedenfalls nicht im Cappuccino. Hat mich auch gewundert, wurde aber genau so vom Röster angekündigt.

 

Ich käme im Leben nicht darauf meine Siebträgermaschine für dass reine Erzeugen von heißer Milch zu nutzen bzw. anzumachen.
Da habe ich lange die Mikrowelle für genutzt.
Jetzt nutze ich - komfortabler, aber eher langsamer - einen Milchaufschäumer (der kann mit und ohne Schaum).

 

Und was wenn weder Mikrowelle noch Milchaufschäumer vorhanden sind?
Meine Kids stehen total auf aufgeschäumte Milch mit darin aufgelöster Schokolade. Ich hab kein Problem damit nur dafür die Maschine an zu stellen. Ist mir immer noch lieber als ein zusätzliches Gerät an zu schaffen...

 

Wie könnte ich denn das OPV am Besten prüfen?

 

Blindsieb einsetzen, Bezug starten und schauen, ob Wasser in den Tank zurück gepumpt wird. Ich bin mir nur nicht sicher, ob man dies bei der Pro 300 gut sehen kann.

Besser wäre mit einem Siebträgermanometer den Brühdruck zu prüfen, der sollte um die 9 Bar liegen.

 

Danke für den Tipp - habe versucht zu erkennen, ob Wasser zurückfließt. Leider sehr schwer erkennbar… Bei diesem ausgiebigen Test konnte ich aber noch mehr zum Verhalten feststellen:

Bis das Verstummen das erste Mal auftritt vergehen ca. 20s mit dem Blindsieb.
Wird der Bezug im Anschluss wieder gestartet, dann bereits nach 5-6s.

Jemand eine Idee?

Kann man das OPV „reinigen“ oder sollte man es gleich ersetzen?

 

Das OPV kostet knapp 40 €, da lohnt sich ein Reparaturversuch aus meiner Sicht. Jedenfalls, wenn du so was gerne machst und Zeit dafür opfern willst.

Auseinanderbauen, Reinigen, Entkalken und ggf. für ein oder andere Dichtung wechseln ist da wohl angesagt. Vermute ich, ohne das selber mal gemacht zu haben.

Egal, ob du es tauschst oder wartest - du wirst danach den Brühdruck justieren müssen. Dazu brauchst die ein Siebträgermanometer. Mit dem würde ich anfangen und erst mal prüfen, ob es wirklich das OPV ist.