Erfahrungsaustausch EK43: Schwerpunkt Alignment / Ausrichtung

Diskutiere Erfahrungsaustausch EK43: Schwerpunkt Alignment / Ausrichtung im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich habe heute auch den Mahlscheibenträger eingeschliffen, diesmal mit laufendem Motor. [ATTACH] Beim Schleifen war das Schleifgeräusch nicht...

  1. #1121 jupe2.0, 23.07.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.07.2017
    jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Ich habe heute auch den Mahlscheibenträger eingeschliffen, diesmal mit laufendem Motor.
    IMG_0851.JPG
    Beim Schleifen war das Schleifgeräusch nicht oszillierend., d.h., dass eine Seite auf jeden Fall völlig plan war.
    So sah der Mahlscheibenträger anschließend aus:
    IMG_0852.JPG
    Der Abrieb in der Mitte entstand durch einen vorstehenden Schraubenkopf (ich musste 25 mm Lange Schrauben verwenden).
    Der Abrieb vom Einschleifen ist jeweils an den vier Ausputzern zu sehen, völlig gleichmäßig.
    Da ich nicht messen kann, habe ich die Geräuschanalyse benutzt, einmal vor dem Einschleifen:

    Und dannach:

    M.E klingt es etwas besser, ich habe allerdings vor dem Einschleifen einen ganz kleinen FH-Folien Layer gehabt.
    Nach dem Einschleifen musste ich die Stellkappe 1,5 Teilstriche weiter reindrehen.
     

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  2. #1122 infusione, 23.07.2017
    infusione

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    @jupe2.0, einschleifen mit Schmirgelpapier ist genial.

    Der Mahlscheibensitz des Mahlkammergehäuse erschien mir bei meinen Messungen auf ca. 1/100 genau gefertigt zu sein. Diese Genauigkeit wird bei dem Verfahren gleich mit verbessert. Außerdem ist es wesentlich einfacher durchzuführen. Man muss halt bereits ein, seine Mahlscheiben mit dem Fräser zu bearbeiten.

    Gegenüber dem Abfeilen des Motorgehäuses hat das Verfahren ein paar Vorteile:
    • Man braucht den Lagersitz nicht zu demontieren
    • Man muss nicht iterativ arbeiten, also ändern, messen, ändern, messen....
    Das geringfügige Aufschleifen des Schraubenlochs der Mahlscheibe scheint mir relativ unkritisch.

    Hast du den Eindruck, dass das Schleifen des drehenden Mahlscheibesitzes was gebracht hat? Das Schleifbild sieht ja sehr gleichmäßig aus.
     
  3. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    @infusione Das Abdrehen des Mahlscheibenträgers hat die Erkenntnis gebracht, dass er nicht abgedreht werden muss.
    Wenn man den Gehäuseboden abschleift, und der Schiefstand ist größer als 2/100 mm, brauch man gröberes Schleifpapier, vermutlich 220er.
     
  4. quick-lu

    quick-lu Mitglied

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    Immer wenn ich Bilder vom Mahlgut aus einer deiner verbesserten Mühle sehe, erinnert es mich an das, was ich gerade mit der C40 zustande bringe.:rolleyes:

    Ich frage mich dann, bringt der ganze Aufwand tatsächlich einen Mehrwert in der Tasse (du brauchst darauf nicht zu antworten, ist eine rein rhetorische Frage, ich kenne deine Meinung und deine Erfahrungen:)).
     
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  5. #1125 Neil.Pryde, 23.07.2017
    Neil.Pryde

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    Da muss ich @quick-lu beipflichten,die Silberhäutchen aus dem Bohnenspalt sind viel zu gross,die Röstung an sich eher dunkel,die Mühle produziert zu viele Boulder,das Alignment muss besser sein ;)

    Hier eine helle Filterröstung,american bis city geröstet,auch Mahlstufe 2.0 auf dem 11er Dial

    [​IMG]
     
  6. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Ich hatte es schon gepostet: Das Einschleifen bringt gegenüber dem Layern keine deutlich erkennbaren Verbesserung,
    Aber es ist wesentlich einfacher, wesentlich schneller, wesentlich genauer im Ergebnis, und man braucht keine Messuhr.
    Das teuerste war der Sprühkleber, 8 Euro.
    Ich werde nächste Woche noch zwei weitere EK43 Mühlen einschleifen und dann abschließend berichten.
    Sollten die Ergebnisse die gleichen sein, ist das Thema durch.
    Nach dem Auslagern kommt das Einlagern.;)
    Grüße
    Jürgen
     
  7. #1127 jupe2.0, 23.07.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.07.2017
    jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    IMG_0853.JPG IMG_0854.JPG IMG_0855.JPG
    Die Schleifmethode lässt bei vielen Mühlen in gleicher Weise anwenden, Kenia, Guatemala, Guatemala SB, Favorite.
    Der Sprühkleber wird auf beiden Seiten, also der Mahlscheibe und dem Schleifblatt aufgetragen. Nach 10 min. Antrocknen klebt man beide Teile zusammen. Mit einem Cutter kann mann sofort die beiden Überstände abschneiden. Nach einer Stunde kann man loslegen.
    Die Schraubenköpfe müssen für die Gua SB abgeschliffen werden, sonst passt es nicht.
    IMG_0857.JPG
    Habe gerade eine Guatemala SB mit 73mm Scheiben und 50um Schiefstand geschliffen:
    Hier ein Schleifvorgang, den ich ca. 8mal wiederholen musste:

    Am Schleifgeräusch kann man erkennen, wann der Mahlscheibenträger ausgebaut und der Abrieb entfernt werden muss. Vor dem erneuten Einbau muss Schneidöl aufgesprüht werden. Echt kein Kunstwerk.

    Grüße Jürgen
     
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  8. #1128 jupe2.0, 23.07.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.07.2017
    jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    IMG_0856.JPG
    Es ist wohl O.T., aber weil @powpow sie restauriert hat, wird die Marte jetzt mal hier gepostet.
    Beide haben gesättigte Brühgruppen und zaubern einen perfekten Espresso.

    Zwischen den beiden Maschinen liegen 65 Jahre Entwicklung.
    Die Marte ist der Slayer wegen dem Pressure Profiling noch einen Schritt voraus.
    Wie die 1gr. Marte, die deutlich kleiner als die 2-gr. Marte ist, ist sie 1gr.Slayer deutlich kleiner, als die 2.gr Slayer.
    Eine Baby Marte und eine Baby Slayer. Hat da einer abgekupfert?
    Grüße Jürgen und Vielen Dank an @powpow.
     
  9. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Es ist völlig unkritisch. Mahlkönig macht es selbst zum Auswuchten der Mahlscheiben, weil beim Bohren der Löcher unterschiedlich viel Material verloren geht.
     
  10. Stefan

    Stefan Mitglied

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    Daß Mahlscheiben dieser Art 'ausgewuchtet' werden ist wohl nicht nur mir neu - bei den hier geforderten Drehzahlen und der relativ geringen bewegten Masse ist das Nonsens....
     
  11. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    IMG_0861.JPG IMG_0860.JPG @Stefan
    Hier eine gerade aus OVP entnommene Gua SB 73 Mahlscheibe.
    Man erkennt die unterschiedlichen Aufbohrungen. Sie sind notwendig, weil die drei Bohrungen auf der Zahnseite unterschiedlich viel Material wegnehmen.
    Was ist da nonsens? Ich habe dutzende Mahlscheiben, bei denen es auch so ist.

    Grüße
    Jürgen
     
  12. Cliff

    Cliff Mitglied

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    Gut nachvollziehbar.
    Wie stellst du dann hinterher, wenn du da Versenkungen reingebohrt hast, sicher, dass die immer noch ausgewuchtet sind? Müsste man das dann nicht auch prüfen?
     
  13. #1133 jupe2.0, 24.07.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 24.07.2017
    jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    IMG_0862.JPG K30 Mahlscheiben, neu OVP:
    @Stefan Die unterschiedlichen Entgratungen sind durch manuelle Fertigungstoleranzen verursacht.;) Handarbeit!
     
  14. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Ich nehme die fixe Scheibe, da ist es egal.
     
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  15. Stefan

    Stefan Mitglied

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    Unsinn, die Bohrungen sind schlichtweg von Hand und vor allem ungleichmäßig entgratet worden.
     
  16. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Ok, einigen wir uns darauf, dass das Entgraten, mehr oder weniger, unkritisch ist, nur darum gehts mir.
     
  17. Stefan

    Stefan Mitglied

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    In 10 Minuten von notwendigen 'Auswuchtaufbohrungen' zu 'unkritische Entgratungen' - dein Fachwissen ist wahrlich flexibel.... ;)
     
  18. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    IMG_0863.JPG
    @Stefan Hier ein sehr krasser Fall von Entgratungstoleranzen.
    Gut, dass hier im KN nicht nur Spezialisten posten dürfen, sondern auch Normalos.
    Grüße
    Jürgen.
     
  19. #1139 mechanist, 25.07.2017
    mechanist

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    Wenn "kleine" Unwuchten da keine Rolle spielen, frage ich mich, warum Zwanger bei den Favorite-Mühlen über Jahrzehnte
    die Vorbrecher ausgewuchtet hat, und das ziemlich penibel. Was MK heute tut, weiss ich nicht.
    @jupe: Vielen Dank für die Idee und die Experimentierfreude. Ich habe mich bei diesem Thema lange gesperrt, weil mir das
    mit dem Layern nicht gefallen hat. Das Einschleifen werde ich aber jetzt auch mal probieren.
     
  20. Stefan

    Stefan Mitglied

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    Ich habe ja auch noch eine alte Favorite-Mühle im Fundus - und da kann ich sagen dass der Vorbrecher ganz sicher nicht ausgewuchtet wurde. Es sind weder entsprechende Materialabtragungen/Bohrungen, noch Aufbringungen vorhanden. Der Vorbrecher selbst ist achssymmetrisch aufgebaut, eine sicherlich vorhandene Masseunwucht durch die Förderschnecke wird durch den kleinen Wirkdurchmesser derselben in Verbindung mit der Motordrehzahl von 1400upM kaum von Bedeutung sein. Eine wirksame Auswuchtung würde eh nur in der Form etwas bringen wenn man die gesamte Baugruppe Motorwelle/-stator plus Mahlwerk als eine Einheit auswuchtet - und verhindert dass diese verdreht und mit radialem Spiel montiert werden kann. Selbst beim Beispiel der MK-Mahlscheiben ist es schon so daß man die schon verdrehsicher und lagetoleranzfrei befestigen müßte um sie sinnvoll auswuchten zu können.
     
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