Allgemeiner Erfahrungsaustausch EK43

Die Kombination von unimodalem Mahlgut mit wenig fines ist das Optimum. Das erreicht man mit Walzen am ehesten.
Die EK macht es mit stumpf auf stumpf mahlenden Vorbrechern.
Der @dergitarrist hat mich jetzt auf die alten kaffee/gewürz Scheiben heiß gemacht.

 

Weil sie feiner mahlen, weil sie weniger fines produzieren. Deshalb erfordern sie ein besseres alignment.
Deshalb brauche ich die.

 

Richtig... wobei ich wie vor einigen Wochen hier ausgeführt glaube, dass es vmtl. noch deutlich komplizierter ist (Oberflächenstruktur und -beschaffenheit, Partikelgeometrie... yada, yada...).

Espresso ist mit den alten tatsächlich ohne Alignment schlicht unmöglich... ich hab das damals noch mit der Filzstift-Alufolien-Methode gemacht und kam ganz gut hin... mittlerweile interessiert mich Espresso zum Glück ganz einfach ganz überhaupt nicht mehr.

 

Wenns geht, schick mir die ollen alten Scheiben mal zum testen.

 

Wenn die SSP da sind, kann ich sie ein Weilchen lang entbehren.

 

Alles logisch.
Kann man mit den burrs nicht fein genug mahlen, machen sie wenig fines und homogenes Mahlgut.
Dann muss das alignment verbessert werden.
Werden statt dessen die Mahlscheiben modifiziert, kann es nicht besser werden, sondern nur schlechter.
Dass ich da vorher nicht drauf gekommen bin.

 

Wenn EK Besitzer auf Mahlgrad 1,0 gemahlen haben, war der gap 60um.
Wenn das misalignment bei 50 um lag, und das war Mittelklasse bis gut, dann kann man sich vorstellen, wie die Scheiben geeiert haben.

 

So, bevor die Arbeit ruft hier die Milchmädchenrechnung deren Ergebnis mich mehr interessiert als ein Haufen Charts und ausuferndes ins blaue getippe.
Ich schaff‘s nun also ohne vorausgehendes Feintuning mit den SSP die gleich gut schmeckende Tasse Kaffee zu erzeugen mit 1.5 Gramm weniger Material und verdienen damit meinen Lebensunterhalt.
Lassen wir es in meiner kleinen Kaffeeklitsche 200 Tassen am Tag sein,5 Tage/Woche,will mich nicht überanstrengen,46 Wochen/Jahr.
Mein EK/Kilo für Röstungen die meinem Qualitätsanspruch genügen 20-40€...... bitte den Rechner anschmeißen.....

 

Das war auch unsere (meine und @dergitarrist) Überlegung. Da Mahlkönig bemerkte, dass es mit den alten Scheiben schwierig ist eine entsprechende Espressoextraktion hinzubekommen, haben sie die Scheiben so modifiziert, dass mehr Fines entstehen um den Fluss zu verlangsamen.
Wie @dergitarrist schon angemerkt hat, passt dies allerdings nicht zum klareren Geschmack der neuen gegenüber den alten Scheiben (dies haben wir beide deutlich wahrgenommen).

Folgendes habe ich auch damals im Erfahrungsaustausch mit @dergitarrist angemerkt:

Wie auch immer, es kann ja auch sein, dass die SSP mehr Fines, jedoch ein insgesamt homogeneres Mahlgut erzeugen (höherer Peak in einem entsprechend gewünschtem Bereich, weniger Boulder, aber mehr Fines - Partikel unter 100 Mikrometer)!?

Edit:
Falls es jemand nicht kennen sollte, zum Thema Fines und Espresso-/Brühkaffeezubereitung hat Scott Rao einen ganz interessanten Blogbeitrag verfasst:
Fines: fine for espresso, not so fine for filter

 

Wie bereits in post #486 dargestellt, mahlen die SSP burrs bei gleicher max. Mahlgradeinstellung deutlch feiner.
Bei gleicher Bezugszeit sieht das Mahlgut gleich grob aus.
Daraus schließe ich, dass die Menge der fines nicht den Unterschied ausmachen.

 

Ich hatte bei der Hemrogroup vor ein paar Wochen/Monaten mal angefragt. Hier die Antwort:

 

Die gleichen Überlegungen und Berechnungen habe ich vor fast einem Jahr im Thread "EK43 vs. proM" gepostet.
Meine Extraktionsmessung zeigte eine höhere Extraktion bei den EK43 Scheiben von 15% gegenüber den ProM Mahlscheiben.
Für einen Coffee shop kann sich das rechnen, für einen Privathaushalt definitiv nicht.
Wenn die SSP burrs tatsächlich 10 % mehr Extraktion in die Tasse bringen, würde das bedeuten, dass die SSP burrs 26% mehr Extraktion bringen, als die proM Scheiben. Kaum zu glauben.

 

Sorry for this message in English.
Please check this post from SSP
This is in line with the Socraticcoffee grind distribution if you check the particle size under 200um.

 

Ich kann mir zwar schon vorstellen, dass auch von der EK aus noch gewaltig Luft nach oben ist – weil's einfach nicht sein kann, dass eine mehrere Jahrzehnte alte, zufällig wiederentdeckte Mühle schlicht nicht zu übertreffen ist –, glaube aber, dass es da schon mehr braucht als nur andere Scheiben.

Abgesehen davon ist höhere Extraktion ja nicht gleichzusetzen mit der Extraktion erstrebenswerter Bestandteile... Das Besondere an den EK-Scheiben ist ja, dass man in Bereiche jenseits der 22% vordringen kann, die klassisch als "überextrahiert" bezeichnet werden, ohne dass die damit üblicherweise verbundene Adstringenz und Bitterkeit eintritt. Nicht, dass das an sich geht. Ob die SSP-Scheiben das überhaupt oder besser können, kann ich noch nicht beurteilen.

 

Ja, mit Walzenmühlen, darum kommen die bei Nespresso auch mit 5 bis 6 gramm pro Kapsel aus.

 

@jupe2.0

Wo liegt die Schmerzgrenze für alte Kaffeescheiben?

In den Ibäääh Kleinanzeigen schwimmt seit Monaten eine EKK rum,die Scheiben sehen gut aus,im Preis ist der Sammlerzuschlag schon dabei.

 

Gibt es eigentlich haushalts-kompatible Walzenmühlen?

 

Die hatten wir schon mal,hier:

Erfahrungsaustausch EK43: Schwerpunkt Alignment / Ausrichtung

Das ist der aktuelle Link dazu:

SRM-4555 Roller-Style Coffee Grinder | MPE Chicago

 

Vergleich neue EK43 Kaffee- /Gewürz Mahlscheiben gegen SSP red speed Mahlscheiben für EK43 bei Zubereitung für Brühkaffee:


Je 2,0 cl pro Tasse rechts MK, links SSP.

Ich habe heute die Extrakionsmessungen, die @Neil.Pryde durchgeführt hat, mit meinem setup wiederholt.

Möglicherweise der entscheidende Unterschied zum Test von @Neil.Pryde, ich habe den Mahlgrad so eingestellt, dass er für beide Mahlscheibenpaare gleich ist (Erklärung hierzu weiter unten).

EK43 burrs Mahlgrad 9,0 von max 16, Dosierung 21,6 gramm (nach dem Mahlen gewogen) ergaben 445 gr Kaffee (unsere Richtgröße für Brühkaffee bei der EK43 ist 7gr auf 150 ml Wasser.).
Die Messung mit einem optischen Refraktometer ergab genau 1,2 Brix. Es berechnet sich eine EXT von 20,3%.

SCAE Gold Cup Standard für Filter-Kaffee: EXT 18-22%

SSP burrs Mahlgrad 11,2 von max 16, also 90,2 um weiter gestellt.(Zur Erklärung: 2,2 Mahlgrade sind das Minimum, was ich beim Espresso an unterschiedlicher Einstellung benötige, damit ich mit der Slayer identische Bezugszeiten bekomme.) Dosierung 21,6 gramm (nach dem Mahlen gewogen) ergaben 446 gr Kaffee.

Die Messung mit dem optischen Refraktometer ergab genau 1,2 Brix (jeweils mehrfach gemessen).
Es berechnet sich die gleiche EXT von 20,3%.

Benutztes Equipement: Waage acaia LUNAR, Refraktometer PCE-010, WMF Typ 2000 Wandkaffeemaschine, 2x EK43 LE, einmal mit red speed SSP, einmal mit EK43 Kaffee-/Gewürzscheiben der neuen Generation.
Beide Mühlen mit dem selben alignment, auf 5um genau an der Auflagefläche der Mahlscheiben eingeschliffen, sowohl am MS-Träger, als auch am Boden des Mahlgehäuses. Alignment mit Messuhr mit und ohne fixe Mahlscheibe nachgemessen. SSP burrs sind neu, die MK-burrs haben ca. 60 bis 80 kg vermahlen.
Aussehen und Geschmack (habe schluckweise in 30 Min. je 250 ml getrunken) des Kaffees waren identisch (rechts MK, links SSP).
Das Mahlgut sah bezüglich des Mahlgrads gleich aus.

Grüße Jürgen

 

Dein Saft-O-Meter ist quasi die Bratpfanne unter den Röstern.....