Es gibt keine Frischmilch mehr zu kaufen

Diskutiere Es gibt keine Frischmilch mehr zu kaufen im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Mag sein, aber bei mir gibts keine industrielle Nahrung. Und normalerweise bin ich resistent gegen alles...

  1. #41 betateilchen, 03.06.2014
    betateilchen

    betateilchen Gast

    Mag sein, aber bei mir gibts keine industrielle Nahrung. Und normalerweise bin ich resistent gegen alles...
     
  2. #42 Sansibar99, 03.06.2014
    Sansibar99

    Sansibar99 Mitglied
    Moderator

    Dabei seit:
    05.11.2011
    Beiträge:
    4.535
    Zustimmungen:
    7.040
    Willkommen zurück!
    (Hatte schon angefangen, mir Sorgen zu machen...)
     
  3. Caruso

    Caruso Mitglied

    Dabei seit:
    23.09.2005
    Beiträge:
    2.822
    Zustimmungen:
    1.316
    Als Kind habe ich immer gerne Milch vom Bauern getrunken, wenn wir in Mariazell auf Urlaub waren. Da gab es bei niemandem aus unserer Familie Probleme.

    Vor vielen Jahren habe ich dann beim Bergsteigen auf einer Alm im Krimmler Tal frische Buttermilch getrunken. Die Folge war eine schwere Gastroenteritis mit weit über 40 Grad Fieber und entsetzlichen Schmerzen, etliche Tage lang.

    Seit damals bin ich dem Herrn Louis Pasteur für seine Entdeckung jeden Tag dankbar, ebenso den Bauern im Waldviertel und den Mitarbeitern der niederösterreichischen Molkerei, die eine hervorragende Bio-ESL-Milch herstellen, die meiner Frau und mir hervorragend schmeckt, besser als bisher jede Nicht-ESL-Frischmilch.
     
  4. Wacki

    Wacki Gast

    Ich denke auch, dass unser Immunsystem durch die vielen Belastungen mit Giften usw. immer mehr in die Knie geht. Außerdem sind ja normalerweise gerade auch in den Milchprodukten gesunder Kühe viele wichtige Milchsäurebakterien und anderes enthalten, was auch das menschliche Immunsystem unterstützt.

    Also wäre Rohmilch von gesunden glücklichen Kühen schon ein sehr guter Beitrag für die Gesundheit. Aber woher nehmen ? Ich weiß noch, wie ich als kleines Kind in den 70er Jahren auf einem Bauernhof war, wo mir die Großmutter gleich erst Mal ein Glas frische Milch direkt von der Kuh gegeben hat. Damals dachte ich, ich wäre im Himmel und es war mir völlig egal, dass meine Eltern für ein paar Stunden weg waren, weil sie noch andere alte Bekannte besuchen wollten. Aber so viel bäuerliche Romantik gibt es heute wohl fast nirgends mehr.
     
  5. #45 janosch, 03.06.2014
    janosch

    janosch Mitglied

    Dabei seit:
    11.01.2011
    Beiträge:
    2.852
    Zustimmungen:
    3.511
    moin ...

    ich habe mich vor einiger zeit mal mit milchkonsum und dessen folgen befasst weil ich wie aus dem nichts probleme mit verdauung und magen hatte

    ums kurz zu machen :

    es lag hauptsächlich an übermäßigem milchkonsum ... früher hatte ich damit nie probleme, anscheinend ändert sichdas aber mit zunehmendem alter

    ausschlaggebender punkt war der tipp einer (veganen) freundin den ich anfangs eher skeptisch betrachetet habe

    es geht um diesen artikel :

    http://www.provegan.info/de/aufsaet...dheitliche-schaedigungen-durch-milchprodukte/

    ich habe daraufhin einfach mal 2-3 vegane tage die woche eingeführt und 3 wochen keine milch/milchprodukte mehr gegessen ... nach 2 wochen waren meine beschwerden nahezu verschwunden was mich veranlasst hat dem oben genannten artikel doch glauben zu schenken

    ich lebe keinesfalls vegan, dafür esse ich viel zu gern fleisch, aber man sollte evtl doch mal schauen ob alles was man so von der lebensmittelindustrie serviert bekommt so ok ist

    ich für meinen teil trinke jetzt nur noch selten "echte" milch" ... wenn meist sonntags morgens als latte und nicht wie sonst in rauen mengen zu allen anlässen


    Grüße
     
  6. Tigr

    Tigr Mitglied

    Dabei seit:
    22.01.2013
    Beiträge:
    2.085
    Zustimmungen:
    1.387
    Hier bewahrheitet sich wieder, dass eine ausgewogene Ernährung dem "Allesfresser" Mensch gut tut. Alles in Maßen ... nicht in Massen ;)
    Letztendlich hat die Evolution das Milchtrinken für Säuglinge erfunden, nicht für Erwachsene. So könnte auch erklärbar sein, dass man als Kind eben weit aus mehr Milch ohne Verdauungsprobleme zu sich nehmen kann, als ein Erwachsener.
    Dass außerdem Kuhmilch durch ihre Zusammensetzung schwer für den menschlichen Körper verdaubar ist, ist - denke ich - auch bekannt.
     
  7. #47 nacktKULTUR, 04.06.2014
    nacktKULTUR

    nacktKULTUR Gast

    Bingo. Das ist der entscheidende Punkt. Die Probleme mit der Milch sind erst aufgetreten, als es modisch wurde, an einem ganzen Kübel Milch zu saugen - Stichwort Latte Macchiato.Was ja in Italien ein Getränk für Kinder ist. Aber auch Cappuccino ist zu einem Modegetränk mutiert - siehe die ganzen Anfragen von Neulingen, die Cappuccino herstellen möchten.

    Wo früher der Kaffee ein Getränk war, das man mit Milch zu sich nehmen konnte, wurde er heute zu einem Fass voll Milch mit ein wenig Espresso darin. Wer wundert sich nun über die Folgen?

    nK
     
  8. #48 Gandalph, 04.06.2014
    Zuletzt bearbeitet: 04.06.2014
    Gandalph

    Gandalph Mitglied

    Dabei seit:
    30.01.2013
    Beiträge:
    16.441
    Zustimmungen:
    17.137
    die Milch hat sich ja auch verändert....
    Waren früher die Kühe noch auf den Weiden und haben frisches Gras gefressen, sich bewegt und gute Luft geatmet, stehen sie heute in Ställen und atmen ihren eigenen Mief, fressen stinkende Silage Futter, und können sich nicht mehr artgerecht bewegen - was soll denn dann unten noch goßartig rauskommen?! Das selbe gilt für Getreide und Co. - ist doch nicht normal, dass so viele Leute keinen Weizen mehr vertragen und, und , und... - die Unverträglichkeiten nehmen mehr und mehr zu.
    Die Menschheit hat es tatsächlich geschafft, eine funktionierendes Gesamtsystem in einem halben Jahrhundert massiv zu schädigen..... - Land, Wasser , Luft, Nahrung.....
    Vergessen wurde dabei, dass wir Teil dieser Gesamtheit sind... - meine Meinung!
    grüße...
     
  9. apogee

    apogee Mitglied

    Dabei seit:
    29.08.2011
    Beiträge:
    1.072
    Zustimmungen:
    985
    Welche ESL Milch ist nur filtriert und nicht mit 127Grad erhitzt?
     
  10. #50 janosch, 04.06.2014
    janosch

    janosch Mitglied

    Dabei seit:
    11.01.2011
    Beiträge:
    2.852
    Zustimmungen:
    3.511
    dem stimme ich voll zu ... es ist absolut erschreckend was heute mit lebensmitteln angestellt wird
    ich stamme aus einer alten Fleischerfamilie und bin im Betrieb von meinem vater großgeworden ... früher wurden tiere aus den nachbarorten direkt von bauern gekauft und verarbeitet

    zum ende (vor gut 12jahren) kurz bevor mein vater verstarb, gab es nur noch zugeliefertes fleisch aus grosschlachthöfen ... nicht etwa wegen preisen etc sondern weil die kleinen bauern sich die zertifikate nicht leisten konnten/wollten und das fleisch dann nicht verarbeitet werden durfte weil nicht alles lückenlos dokumentiert war

    wenn man dann hört das industrieschweine sogar zwei rippenpaare mehr haben weils vom verbraucher so gefordert wird , wird mir leicht anders

    gestern kam auf arte eine doku über das schindluder das mit bioprodukten getrieben wird ... ich bin so langsam am überlegen ob man nicht anfangen sollte obst und gemüse wieder selber anzubauen


    Grüße
     
    carkoch und Gandalph gefällt das.
  11. #51 Kaspar Hauser, 04.06.2014
    Kaspar Hauser

    Kaspar Hauser Mitglied

    Dabei seit:
    30.03.2008
    Beiträge:
    4.488
    Zustimmungen:
    2.684
    Es gibt von Landliebe eine in der Glasflasche.
    Schmeckt sogar tatsächlich.
    Ich kaufe trotzdem lieber echte Vollmilch.

    Von Weihenstephan habe ich lange Zeit unwissend die ESL Milch getrunken.
    Die hatte ich auch nach Geschmack ausgesucht.
    Jetzt, da ich's weiß, gehts natürlich nicht mehr ;-)
     
  12. hawi

    hawi Gast

    Die von Kaufland z.B. - jedenfalls hier im Rhein-Main-Gebiet. Und sie schmeckt auch wirklich nicht nach H-Milch wie die üblichen ESL-Milchsorten.

    Wir kaufen aber trotzdem die pasteurisierte vom Bioladen (ausser in Notfällen, wenn der Bioladen mal wieder zu wenig Ware geordert hat o_O), die schmeckt nochmal deutlich besser. Sagen auch unsere Jungs. Gulp!! :D
     
  13. #53 DocBrown, 04.06.2014
    DocBrown

    DocBrown Mitglied

    Dabei seit:
    18.03.2014
    Beiträge:
    206
    Zustimmungen:
    122
    Naja, der moderne Mensch bildet sich auch gerne mehr und mehr "Krankheiten" ein. Vor 50 Jahren hätte man sicherlich vieles, was heute (viel zu?) ernst genommen wird, als Spinnerei abgetan. Aber das nur nebenbei.
     
  14. hawi

    hawi Gast

    Für den Rest volle Zustimmung, aber

    das mit der Silage ist so nicht ganz richtig. Wenn Silage stinkt, ist die Milchsäuregärung schiefgegangen. Wenn die Essigsäure überwiegt oder sich Schimmel oder Fäulnis eingenistet haben, dann taugt sie natürlich nicht mehr als Viehfutter (u.a. wegen Botulismus). Wenn die Silage aber richtig hergestellt wurde, ist sie ein hochwertiges Futter - jedenfalls besser als Heu und Stroh, u.a. weil viel mehr Nährstoffe erhalten bleiben. Gut geführte Silage (siehe Brotteig! :) ) sollte ähnlich riechen wie Sauerkraut. Über das Sauerkraut beschweren sich zwar auch einige Menschen :D, aber nichtsdestotrotz ist Sauerkraut für den Menschen sehr wertvoll und bekömmlich.
     
  15. #55 caffe e ricambio, 04.06.2014
    Zuletzt bearbeitet: 04.06.2014
    caffe e ricambio

    caffe e ricambio Mitglied

    Dabei seit:
    16.12.2008
    Beiträge:
    259
    Zustimmungen:
    191
    [​IMG]
     
  16. #56 Anke B., 04.06.2014
    Anke B.

    Anke B. Mitglied

    Dabei seit:
    15.03.2010
    Beiträge:
    121
    Zustimmungen:
    56
    Hallo Wacki,
    es gibt unter den Toxinen, die von Bakterien und Schimmelpilzen produziert werden, sowohl hitzestabile als auch hitzelabile. Botulinumtoxin wird durch eine Erhitzung auf 100°C oder eine Erhitzung auf 80°C für 4 Minuten sicher deaktiviert. Angeblich wird es aber auch durch eine Pasteurisierung zu gut 99% deaktiviert. Daher sollte dies kein Problem sein.
    Allerdings sind in Milch, - wenn überhaupt - höchstens extrem geringe Gehälter dieses Toxins zu erwarten, da die Wachstumsbedingungen für den Keim bei der Herstellung von Trinkmilch nicht gegeben sind.
    Hier aber kurz ein paar Worte zum Botulismus, bevor hier wieder ein "besonderes Thema" daraus erwächst.
    Die Erkrankung wird normalerweise ausgelöst durch ein Toxin, das durch das Bakterium Clostridium botulinum gebildet wird. Es handelt sich hier um ein obligat anaerobes (nur unter strikt sauerstofffreien Verhältnissen), sporenbildendes (siehe UHT-Erhitzung) Bakterium, dass überall in der Umwelt vorkommt, vor allem aber im Erdboden. Im Prinzip sind Sporen dieses Keims also auf jedem Gemüse, Salat oder Getreide zu finden, machen aber erst dann ein Problem, wenn sie in hoher Konzentration vorkommen und/oder gute Wachstumsbedingungen vorfinden.

    Aufgrund seiner Eigenschaften besteht lebensmitteltechnisch vor allen Dingen bei Konserven (besonders selbst gemachte) ein Risiko. Dort findet der Keim mit der anaeroben Atmosphäre, den Raumtemperaturen und dem Nährstoffangebot die besten Wachstumsbedingungen, wenn er nicht vorher durch Autoklavierung (Erhitzung auf mind. 121°C) oder Tyndallisation (fraktionierte Erhitzung auf 100°C, um die Sporen immer wieder zum Auskeimen zu bringen und so die vegetativen Bakterienzellen abzutöten) vollständig abgetötet wurde. Das Toxin, das dann gebildet wird, ist in geringsten Dosen hochwirksam und führt zu einer schlaffen Lähmung, d. h. die Muskulatur (im Extremfall auch die Atemmuskulatur) erschlafft.

    Botulismus bei Tieren passiert vor allen Dingen über die Aufnahme von toxinverseuchtem Futter. Bei Pflanzenfressern wird dabei Futter aufgenommen, das mit Tierkadavern verunreinigt ist. Tierkadaver bieten hervorragende Bedingungen für Cl. botulinum, da im Tierkörper Luftabschluss sowie ein gutes Nährstoffangebot (eiweißreich) gegeben sind.
    Wird z. B. Gras geschnitten, tote Tierkörper sind darunter, in denen bereits eine Anreicherung stattgefunden hat und das Gras wird zur Silageproduktion genutzt, können sich die Mikroorganismen beim Silierprozess noch weiter vermehren. Das Futter ist also mit Toxinen angereichert und verursacht eine Vergiftung der gefütterten Tiere.
    Das Problem gibt es übrigens naturgemäß auch in Gewässern, besonders bei heißem Wetter im Sommer. In den warmen Randregionen vermehren sich die Bakterien im Schlamm (Faulschlamm) oder wenn ein Kadaver im Wasser liegt, vermehren sie sich darin. Ein im Wasser eröffneter Tierkörper kann somit seine Umgebung vergiften und Unmengen von Sporen freisetzen. Wassergeflügel ist besonders gefährdet.

    In dem von Dir verlinkten Film (bzw. dem, den Du verlinken wolltest, denn tatsächlich kommt man erst auf einen Umweg darauf - ich kannte den Film übrigens schon) und dem Artikel ist eher die Rede vom sogenannten viszeralen Botulismus. Die Erkrankung ist noch nicht vollständig erforscht und ich bin da im Thema nicht wirklich drin (bin auch kein Tierarzt), aber es geht hierbei um eine Infektion des Darmtraktes durch Cl. botulinum.
    Normalerweise werden die Sporen durch die Magensäure inaktiviert, weshalb vor allen Dingen Säuglinge, bei denen die Magensäure noch nicht so stark ausgeprägt ist, gefährdet sind. Die Bakterien bilden dann im Dünndarm das Toxin und vergiften den Körper von innen.
    Wie das beim viszeralen Botulismus bei der Kuh funktioniert, ist mir nicht bekannt.
    Außerdem ist mir nicht bekannt, ob Botulinumtoxin überhaupt durch die Blut-Euterschranke in die Milch gelangen kann. Dass die Milch der betroffenen Betriebe in den gezeigten Fällen überhaupt verwertet wurde, ist natürlich ein absolutes Unding. Aber dennoch hätte ich keine große Angst Milch zu verzehren, da die Erkrankung nur vereinzelt auftritt, die Toxinmengen schon sehr gering sein müssen, da die Tiere ja über einen längeren Zeitraum damit leben, die Milch mit der Milch anderer Erzeuger vermischt wird (Verdünnungseffekt) und sie zudem pasteurisiert wird. Ansonsten müsste die Milch UHT-erhitzt werden - abgesehen davon, dass Milch von klinisch erkrankten Tieren nicht verwertet werden dürfte.
     
    Tara, luggi, Caruso und einer weiteren Person gefällt das.
  17. #57 Wacki, 04.06.2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 04.06.2014
    Wacki

    Wacki Gast

    Hallo Anke,

    danke. :) Das klingt ja alles sehr beruhigend. Ich glaube allerdings trotzdem nicht, dass dank Herrn Pasteur, aus Milch von kranken Kühen, Simsalabim gesunde Milch wird. Wenn man die Tiere nicht "artgerecht" hält und "artgerecht" füttert und regelmäßig mit Antibiotika behandelt, dann finden sich u.a. insbesondere auch dysbiotische Verhältnisse in den Därmen der Tiere vor, die eine Ausbreitung von pathogenen Keimen (Clostridien, MRSA, pathogenen E. Coli etc.) und deren Toxinen, mehr oder weniger, ungehindert zulassen.

    Mit Hilfe der Pasteurisierung usw. der Milch kann man die Keimzahlen zwar sicherlich stark verringern und womöglich auch deren Toxine. Was aber passiert wenn ein nicht voll immunkompetenter Mensch (weil wir ja heutzutage alle auch noch zig anderen Belastungen ausgesetzt sind) regelmäßig immer wieder geringe Mengen dieser Keime und deren Toxine aufnimmt ? Das muss wohl jeder für sich im Selbstversuch herausfinden... Auch bei den Tieren dauert es ja zum Teil erst Jahre, bis sie wirklich handfeste klinische Symptome aufweisen.

    Ich persönlich denke ja inzwischen, dass nicht umsonst so viele naturheilkundliche Therapeuten empfehlen, den Konsum von Milchprodukten allgemein erheblich auf das nötigste (bei mir halt bspw. ein Cappuccino täglich ;) ) zu beschränken. Und zwar mache ich mir persönlich inzwischen weitaus mehr Sorgen hinsichtlich der pathogenen Keime und Toxine (nicht als akute Bedrohung, sondern eben durch deren Kumulierung), als hinsichtlich der allgemein genannten Laktose- oder Casein-Problematik.

    Und das alles mal abgesehen davon, dass das ganze doch ein gesamt-ökologischer Wahnsinn ist!

    Viele Grüße
    Wacki
     
  18. #58 andruscha, 04.06.2014
    andruscha

    andruscha Mitglied
    Moderator

    Dabei seit:
    05.02.2010
    Beiträge:
    2.752
    Zustimmungen:
    4.700
    Vielen Dank Anke für Deine erhellenden gut verständlichen Erklärungen.
     
    Tara gefällt das.
  19. #59 Anke B., 04.06.2014
    Anke B.

    Anke B. Mitglied

    Dabei seit:
    15.03.2010
    Beiträge:
    121
    Zustimmungen:
    56
    Hallo Wacki,
    da hast Du grundsätzlich Recht. Allerdings kann man nicht so einfach sagen "artgerecht halten, artgerecht füttern, keine Antibiotika und alles wird gut".
    Die Kühe, die da gehalten werden, werden sicher artgerecht gehalten. Es ist in der Landwirtschaft vieles verbesserungswürdig und die Haltung von großen Mengen Tieren auf einem Haufen ist sicher fragwürdig, aber auch auch ein kleiner Stall kann seine Tiere schlecht halten, wie auch ein großer Stall seine Tiere gut halten kann.
    Ich bin auch jemand, der im Zweifel, das teurere Stück Fleisch kauft, weil ich zumindest hoffe, dass sich das in Haltung wiederspiegelt, aber die meisten Verbraucher greifen ja doch noch zum billigsten Hähnchen - und bitte nur das Filet. So billig kann man nur produzieren, wenn man den Platz so gut es geht ausnutzt.- Will sagen: Die Marktwirtschaft macht leider vor der Tierhaltung nicht halt.

    In der Rinderhaltung wird aber mehr und mehr auf den Wohlfühlfaktor für die Kuh geachtet. Nicht ganz uneigennützig, weil dies auch ertragssteigernd ist.
    Die Fütterung muss natürlich auf die Gesundheit abgestimmt sein, aber da sind die Landwirte natürlich geschult und werden im Zweifel durch die Erzeugerberater der Molkereien und Tierärzte unterstützt. Hier ist die Schwierigkeit, dass es sich um Hochleistungsrassen handelt, die eine hohe Energiezufuhr benötigen. Daher muss hier gesteigerter Wert auf die Futterzusammensetzung gelegt werden. (Was in der Regel auch getan wird, denn das hätte sonst nur Verluste zur Folge.)

    Der Einsatz von Antibiotika wird oft so geschildert, als seien diese einfach permanent dem Futter begemischt. Das ist aber nicht so.
    Wenn eine Kuh beispielsweise euterkrank ist, dann darf die Milch nicht in den Milchsammeltank gemolken werden, sondern erst am Schluss in einen separaten Behälter und muss anschließend entsorgt werden.
    Für die Kuh kann so eine solche Erkrankung sehr schmerzhaft sein und sie muss behandelt werden. Das gebietet das Tierschutzgesetz, der gesunde Menschenverstand, die Liebe des Landwirts zu seinen Tieren (Ja, die gibt es auch) und auch der wirtschaftliche Einfuss, denn das Tier fällt aus der Produktion erstmal heraus.
    Der Landwirt bzw. der Tierarzt schickt dann eine Milchprobe aus dem erkrankten Euterviertel zur Untersuchung ein und bekommt nach ca. 2 Tagen einen Befund, in dem steht, um welchen Erreger es sich handelt und auf welches Antibiotikum er sensibel reagiert. Der Tierarzt kann das Tier dann gezielt behandeln, wobei ein Mindestzeitraum eingehalten werden muss, damit der Erreger vollständig abgetötet wird. Anschließend muss eine Wartezeit eingehalten werden, in der die Milch weiterhin entsorgt werden muss, weil der Tierkörper diese Antibiotika noch ausscheidet. Dies wird sehr stark kontrolliert und führt bei Nichtbeachtung zu sehr empfindlichen Strafen. Der Nachweis von Hemmstoffen (wozu Antibiotika gehören) gehört standardmäßig zur Milchannahme in den Molkereien.
    Wenn man auf Antibiotika ganz verzichten wollte, müsste man jedes erkrankte Tier keulen. Selbst in Biobetrieben darf nach einer Versuchsphase mit alternativen Methoden zu Antibiotika gegriffen werden. Alles andere wäre auch Tierquälerei.

    Gut wäre es, wenn die Landwirtschaft zu alten Tierrassen zurückkäme. Diese sind wesentlich robuster, in jeder Beziehung und haben zudem oftmals zweifachen Nutzen (Milch + Fleisch / Eier und Fleisch).
    Allerdings würde die Milch dann auch deutlich teurer. Dafür müsste ein grundsätzliches Verbraucherumdenken passieren. Das merkt man in den letzten Jahren ja schon ein bisschen, aber wenn ich im Supermarkt mal in die Einkaufswagen der anderen Käufer schaue, bekomme ich Zweifel. Wahrscheinlich beschränkt sich diese Einsicht nur auf bestimmte Kreise. (Stichwort Bildung und Finanzen)

    Außerdem: Geringe Mengen von Keimen, auch pathogenen, und Toxinen nimmst Du tagtäglich auf, ohne einen Tropfen Milch zu trinken.
    Sie befinden sich überall in der Umwelt. Auf/in Gemüsen, Salaten, Getreide, Obst, Nüssen, etc.
    Mykotoxine kommen z. B. auch überall vor, wo Schimmelpilze wachsen. Nüsse sind da ein Problem, vor allen Dingen Pistazien, aber auch andere. Das sind auch hochpotente Gifte, die stark krebsauslösend sind. An die denke ich übrigens auch immer, wenn ich über die Reifung vom Malabar lese (ohne zu wissen, wie hoch das Risiko tatsächlich ist.) Dabei habe ich Viren und Parasiten noch gar nicht angesprochen
    Ich könnte hier noch eine sehr lange Liste hinschreiben, was dazu führen würde, dass Du eigentlich auf fast alles verzichten könntest. Das ist aber nicht das Ziel.

    Ich selbst werde weiterhin täglich meinen halben Liter Milch trinken plus dem, was am Tag in Form von anderen Lebensmitteln noch dazu kommt.
     
    IkeTurner, Tara, shikuru und einer weiteren Person gefällt das.
  20. escape

    escape Mitglied

    Dabei seit:
    20.01.2009
    Beiträge:
    409
    Zustimmungen:
    135
Thema:

Es gibt keine Frischmilch mehr zu kaufen

Die Seite wird geladen...

Es gibt keine Frischmilch mehr zu kaufen - Ähnliche Themen

  1. Hilfe, es gibt keine ECM-Wasserfilter mehr!

    Hilfe, es gibt keine ECM-Wasserfilter mehr!: Guten Morgen, Bisher war ich sehr zufrieden mit meinen Filtern. Ich lege in den Wassertank meiner Profitec 300 eine Filterkartusche stecke sie an...
  2. Vibiemme Domobar Inox - gibt jetzt gar keinen Espresso mehr

    Vibiemme Domobar Inox - gibt jetzt gar keinen Espresso mehr: Nachdem es zwischenzeitlich zumindest wieder einigermassen funktioniert hat, (mit wenig bzw. keiner Crema), kommt nun überhaupt nichts mehr aus...
  3. Ascaso i-Steel (i-1) gibt keinen Kaffee aus

    Ascaso i-Steel (i-1) gibt keinen Kaffee aus: Wir mussten heute unsere Ascaso i-Steel etwas zerlegen, weil sie plötzlich gar nichts mehr getan hat - war wohl ein Problem mit der Verkabelung,...
  4. Gaggia classic gibt keinen Pieps mehr von sich

    Gaggia classic gibt keinen Pieps mehr von sich: Liebe Kaffe-Netz Gemeinde, Grad noch einen hervorragenden Cappuccino zubereitet und dann... Einfach keinen Mucks mehr. Lampen aus. Alles Schalter...
  5. Gibt es denn keine Siebträger Griffe aus Holz mit M10???

    Gibt es denn keine Siebträger Griffe aus Holz mit M10???: Hallo, im Netz habe ich gerade mal EIN Modell aus Holz mit M10 Gewinde gefunden. Ich würde mir mal gerne ein paar Siebträger Griffe aus Holz...