Es gibt keine Frischmilch mehr zu kaufen

@Elbe
Danke für den Tipp. Den ersten Post hatte ich gelesen. Ich hatte nur nicht verstanden, warum man die Milch im Discounter kaufen muss, wenn man sie woanders kaufen kann.
Discounter sind fortlaufend mit der Optimierung der Kosten beschäftigt. ESL Milch statt 'normaler' Frischmilch vereinfacht die Logistik und senkt somit Kosten.
Das ist im Sinne der Discount Kunden, die mehrheitlich möglichst billig einkaufen wollen.

 

Ich danke dir jedenfalls sehr für deine fachkundigen ( eine Bruchteil kann ich wirklich beurteilen ) Ausführungen!
Das war super, fundiert und verständlich erklärt.
Journalisten scheinen sich nicht mehr immer die Mühe zu machen entsprechend gründlich zu recherchieren.
Deine Erklärungen waren sehr aufschlussreich ( auch wenn man sich weitere Informationen ergoogeln möchte)
Ich würde mich freuen da öfter von dir zu lesen.

 

Da nich für!

 

na kann man immernoch bei Hemme kaufen...
http://www.hemme-milch.de/index.php/milch.html

 

Liebe Tara,
danke für die Blumen.
Habe ich gern gemacht. Allerdings bin ich hier zwar häufig am Lesen, schreibe aber - wie man merkt - eher selten, bzw. nur wenn ich das Gefühl habe, wirklich was zu sagen zu haben. Sollte sich das nochmal ergeben, lasse ich auch wieder Senf ab.
Hier handelt es sich einfach um ein Thema, bei dem man nicht still sein kann, wenn man sich ein wenig auskennt und merkt, was aus manchen Dingen schnell mal gemacht wird und die Gerüchteküche anheizt.
Ich kann das zwar sehr gut verstehen, was soll man auch mit den ganzen Medieninformationen umgehen.
Nichts desto trotz ist an den Geschichten häufig auch viel Wahres dran. Man muss das Übertriebene nur rausfiltern können. (Wobei es natürlich auch ohne Ende Themen gibt, die man absichtlich negativ darstellen kann.)

Aber ich selbst tendiere auch immer mehr in Richtung Selbstversorgung - wovon ich noch meilenweit entfernt bin, aber ich versuche immer mehr Kleinigkeiten zu ersetzen. Eigene Hühner (aber nur für Eier; für Masthühner reicht der Garten nicht, wäre aber erstrebenswert), möglichst viel Wildfleisch, Salat (für Gemüse reicht der Garten auch nicht), selbst Brot backen, alles selbst kochen und so weiter. Eigentlich das, was viele hier auch schon machen, wahrscheinlich mit demselben Hintergrund. Wenn ich mehr Platz hätte, würde ich das wahrscheinlich noch deutlich ausweiten, aber mal sehen, was kommt.
Ich sehe jedenfalls nicht mehr ein, dass die Lebensmittelindustrie uns diktiert, was wir essen wollen und was angeblich schmeckt. Vieles ist viel zu süß, viel zu salzig, mit überflüssigen Farbstoffen, Geschmacksverstärkern, Verdickungsmitteln, etc.
Über den Schaden dieser Zusatzstoffe kann man streiten. Es gibt ja auch viele E-Nummern hinter denen sich völlig harmlose Substanzen verstecken. Aber sie sind einfach meist nicht nötig. Und das möchte ich, wenn vermeidbar, nicht länger tolerieren.
Naja ein anderes Thema....

 

reingeschlittert heisst nicht, man muss darin verweilen....
- obwohl unsere aktuelle Situation schon sehr bedrohlich ist.
- es gab aber auch ein funktionierendes System davor, wo Lebensmittel noch gesund und natürlich waren, die Tiere ein artgerechtes würdiges Dasein hatten, Kleinerzeuger existenzfähig waren , normale Arbeiter sich ein Haus erwirtschaften konnten, und mit ihren 3 Kindern ein friedvolles Dasein fristetetn. Wir haben uns sozusagen - "rückentwickelt" - zumindest ersehe ich keinen Fortschritt

 

REWE hat die gute "Ja-Frischmilch" nun leider komplett durch ESL-"Billiganbieter" wie Landliebe und Konsorten ersetzt. "Länger haltbar", soll nun als neue Frischmilch verkauft werden.

Bitte lasst Euch das nicht gefallen und ruft bei REWE an. Sagt, Ihr wollt Frischmilch und keine verbesserte H-Milch kaufen.

Hier die Telefonnummer von der Webseite:

Unsere REWE Hotline
Wir helfen Ihnen gerne weiter, von Mo.-Sa. 7-22 Uhr

+49 (0) 221 - 17 73 97 77

 

Und alle aus der Region Hannover können ebenfalls bei Hemme kaufen:
http://www.hemme-milch.com/

Wenn ich mich recht entsinne, sind das beides Brüder - der eine produziert in Brandenburg, der andere in Niedersachsen.
Die Milch (3,7% Fettanteil) finde ich ganz lecker, besser als die Bärenmarke mittlerweile. Haltbarkeit sind halt "nur" 7-8 Tage.
Preislich auch günstiger als die Bio-Milch, aber Achtung, die Preise sind von Supermarkt zu Supermarkt unterschiedlich (manchmal 15 Cent/Liter).
Jeden 1. Sonntag kann immer den Hof besichtigen, auch ein ganz nettes Angebot.
Wobei auch erwähnt werden muss, dass das nicht deren einziger Hof ist. Es wird immer bestmöglich versucht, das unter den Tisch fallen zu lassen.
Gibt wohl diverse Partnerhöfe in der Region, die Milch zuliefern (bei den Verkaufszahlen auch nötig). Wie das bei denen mit der Haltung aussieht, weiß man natürlich nicht...

Es gibt hier in Hannover auch noch eine regionale Milch, die diverse Supermärkte im Sortiment haben, aber der Name ist mir z.Zt. entfallen. :/

 

Vielleicht habe ich was verpasst, aber was sind denn die Nachteile der ESL-Milch bzw. die Vorteile der "traditionellen" Frischmilch? Was stört Euch? Anderer Geschmack? Nur die Skepsis gegenüber einem industriellen Verfahren zur Haltbarmachung? Zusatzstoffe gibt es ja keine.

Weniger Keime in Lebensmitteln sind meiner Meinung nach nicht wirklich abzulehnen ;-) Und dass ich, wenn die Milch schon ein paar Tage angebrochen im Kühlschrank steht, keine Flocken im Brüh-Kaffee habe, finde ich auch eher angenehm.

Es gibt wirklich Einiges auszusetzen an unseren Lebensmitteln. Ich bin z.B. skeptisch, ob die vielen Plastikverpackungen, die nicht nur super praktisch sind, sondern vor allem die Keime fernhalten, in der Summe nicht eher gesundheitsschädigend sind, insbesondere in Bezug auf die abgegebenen Hormone bzw. hormonähnlichen Stoffe (den Ressourcenverbrauch mal außen vor gelassen) . Selbst Eure nicht-ESL-Öko-Milch wird in plastikbeschichteten Kartons verkauft. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

 

@S.Bresseau
Tatsächlich ist es der Geschmack, der mich an ELS Milch stört. Ich hatte schon ELS Milch, die weniger nach Milch geschmeckt hat, als H-Milch. Gegen das industrielle Verfahren als solches gibt es gar nichts einzuwenden.
Die nicht-ESL-Öko-Milch wird übrigens auch in Pfandflaschen verkauft. Der Luxus hierzulande könnte nicht größer sein: jeder kann selbst wählen, was ihm schmeckt und Bequemlichkeit, Geschmack, Wirtschaftlichkeit und Ökologische Aspekte abwägen.

 

Ich stimme Dir voll zu. Abgesehen mal davon, daß beim Kunden sich weniger Milch beim Öffnen als schlecht erweist und weggekippt wird, wird doch ein mit den Bruchteilen von Cent kalkulierender Handelsriese sich nicht das teuerere Handling mit Frischmilch, teuerer Logistik, Preisreduzierung einen Tag vor Erreichen des MHD usw. antun, wenn es Möglichkeiten gibt, das zu umgehen. Wer partout auf traditioneller Frischmilch oder gar auf Vorzugsmilch o.ä. besteht, der kann das ja in Bioläden, alternativen Läden etc. kaufen.

Ich verstehe das Gegreine jedenfalls nicht. Und ich glaube auch nicht, daß ich in einer Blindverkostung den Unterschied zwischen Frischmilch nach alter Väter Sitte und mikrofiltrierter ESL-Milch herausschmecken würde.

Martin

 

Gandalf, ich bin nicht gern pessimistisch, aber in dem Fall bin ich es. Oder es wird ein sehr langer, steiniger Weg, bei dem wir hoffen können, dass wir überleben. Denn es gibt ja noch so viele andere Probleme, die z. T. indirekt auch mit der Massentierhaltung, aber vor allen Dingen mit unserem Lebensstandard zu tun haben.
Es sind soviele Gifte in unsere Umwelt gelangt, die keiner mehr überblickt - geschweige denn die Reaktionen der Substanzen untereinander.
Im Prinzip ist alles bereits mehr oder weniger verseucht mit Kunststoffen, Pestiziden, Antibiotikarückständen und anderen Substanzen. Bei einigen Substanzen dauert es vielleicht nur Jahre, bis sie sich abbauen, bei anderen mehrere Jahrzehnte oder länger. Einige Substanzen haben nachgewiesene Wirkung auf Mikroorganismen, in sofern, dass sie genetische Veränderungen hervorrufen (z. B. Glyphosate).
Hier in Deutschland ist die Belastung wahrscheinlich noch vergleichsweise gering, in anderen Länder, wie z. B. China, nimmt das immer extremere Ausmaße an, weil dort erst recht nur Wirtschaftswachstum zählt. - Und Europa kauft fleißig Lebensmittel dort ein, wie z. B. Erdbeeren, Äpfel, Getreide, etc.
Die findet man dann in Säften und anderen Produkten wieder, auf denen das Herkunftsland nicht deklariert werden muss. Da würde wahrscheinlich auch mit den tierischen Produkten so laufen (läuft es wahrscheinlich schon), und erst recht, wenn die Produktion in Deutschland teurer wird.

Aber auch hier werden Neonikotionide (waren/sind in Diskussion wegen dem Bienensterben) in der EU zugelassen, die aufgrund ihres langen Abbauverhaltens überhaupt nicht hätten zugelassen werden dürfen (und wer weiß, was noch...). - Aus wirtschaftlichen Gründen. Diese Stoffe stehen im Verdacht, das Immunsystem von Insekten, aber auch Vögeln und Kleinsäugern zu suppremieren. Negative Folgen auf die menschliche Gesundheit sind bereits nachgewiesen.
Das Zeug reichert sich nun im Grundwasser an, denn es braucht Jahre, bis es abgebaut ist.

Ich weiß nicht, wie man das alles wieder rückgängig machen soll, wer die Welt innerhalb kürzester Zeit davon überzeugen soll, dass sie sich selbst umbringt. Da gibt es in Sachen Klimaschutz bereits so viele vergebliche Versuche, allein aus wirtschaftlichen Gründen.
Da verfluche ich inzwischen schon die Marktwirtschaft, die ich sonst immer verteidigt habe, und wünsche mir den König der Welt, der einfach mal auf den Tisch haut.

 

Das ist Demagogie und unterschlägt die Alternativen, die REWE vorgesehen hat - die dir aber sicher die Hotline auch im persönlichen Gespräch erläutern wird: http://www.kaffee-netz.de/threads/es-gibt-keine-frischmilch-mehr-zu-kaufen.82603/

Beeindruckender als Hotlineanrufe sind aber bewusste Kaufentscheidungen. Wenn eine bestimmte Produktgruppe stark nachgefragt wird, wird ein Vollsortimenter wie REWE dies sicher auch mit der Eigenmarke abdecken. Wenn die Nachfrage verschwindend gering ist (wie bei Vollmilch im Discountsortiment), fliegt es halt raus und das ist passiert.

 

Evtl. ist untergegangen, dass es auch filtrierte ESL-Milch gibt, die hinterher nur klassisch pasteurisiert wurde?
Ich glaube auch, dass solche Milchen in einer Blindverkostung nicht von einer normal pasteurisierten zu unterscheiden sind.

 

Wenn es euch um den Geschmack geht, dann geht doch einfach in den Supermarkt, kauft euch nach und nach alle Verfügbaren und findet raus, welche euch am besten schmeckt. Habe ich auch gemacht und dabei zum Beispiel rausgefunden, dass mir die hier oft empfohlene Bärenmarke nicht wirklich zusagt. Am Ende bin ich dann bei einer Milch gelandet, die mir zusagt. Ich kann aber doch jetzt nicht erwarten, dass der Discounter die Milch als seine Hausmarke zum Discountpreis verkauft. You get what you pay for. Jetzt bezahle ich halt das Doppelte, wie für die Discountmarke. Aber nachdem ich vierstellige Beträge für Maschine und Mühle ausgegeben habe, 20-40 Euro pro kg Kaffee ausgebe, da wäre ich doch echt blöde, bei der Milch für ein paar Cent Kompromisse einzugehen.

Gruß,
Peter

 

Hallo Alwin79,

So gesehen ist das Angebot von REWE und anderen doch für alle optimal, es gibt ja die Frischmilch im Biosortiment. Im Discount-Sortiment hat sie nichts zu suchen.

 

Wenn ich den TE richtig verstanden habe, ging es im Eingangspost nicht darum, dass die JA-Milch eine Frischmilch sein muss, sondern dass es die letzte Frischmilch im Sortiment überhaupt war. Vom Anspruch, dass Frischmilch im Discount-Bereich angeboten werden muss, habe ich da nichts gelesen. Ich finde eigentlich auch, dass Firmen wie Rewe oder Edeka da ihren eigenen werbe-generierten Ansprüchen nicht gerecht werden. Schleisslich brüsten die sich ja damit, dass sie vom Discount- bis in den beginnenden Premium-Bereich alles abdecken. Dass reine Discounter keine Frischmilch (mehr) anbieten, ist schon irgendwo klar und hat mE hier auch niemand bemeckert...

 

Das würde ich schon als Anspruch auf Frischmilch im Discountbereich verstehen. Ganz abgesehen von einigen Kommentaren die danach folgten.

Gruß,
Peter