ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

Diskutiere ESE oder Kapseln ökologisch gesehen im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Vielleicht gibt es da schon einen Thread, habe aber mit der Sufu zunächst mal nichts gefunden. Hier wird immer wieder gesagt, dass Kapsel-Systeme...

  1. #1 Buddenbrokk, 05.12.2009
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    Vielleicht gibt es da schon einen Thread, habe aber mit der Sufu zunächst mal nichts gefunden. Hier wird immer wieder gesagt, dass Kapsel-Systeme teurer und ökologisch fragwürdig sind und wenn schon Portionenkaffee seien ESE-Pads zu bevorzugen. Als ich neulich im Büro die Berge von Folien im Papierkorb betrachtete, aus denen ich meine ESE-Pads hole, beschlichen mich da plötzlich Zweifel. Und vom Preis her stimmt's hier in der Schweiz zumindest auch nicht. Ich zahle im Schnitt 45 bis manchmal über 50 Rappen für die ESE-Pads der hiesigen Röster (also über 30 Cent), die Caffitaly-Kapseln von Chicco d'oro kosten dagegen sogar etwas weniger. Aber wie sieht es ökologisch aus? Nespresso soll doch die Aludinger angeblich rezyklieren? Und sind die angeblich unschädlich zu verbrennenden sehr dünnen Kunststoffkapseln diverser Hersteller wirklich ökologisch problematischer als die Folie, mit denen die ESE-Pads einzeln verpackt sind? Weiss da jemand Näheres? Wurde die Ökobilanzen der beiden Systeme vielleicht sogar mal irgendwo untersucht? Würde mich interessieren, wenn da jemand Näheres weiss.
     
  2. Bowman

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    AW: ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

    ...ESE-Pads gibt es auch ohne Einzelverpackung - ich meine zumindest bei Illy mal so etwas gesehen zu haben. Ob das vom Geschmack oder Preis her Sinn macht steht auf einem anderen Blatt.
     
  3. Alfred

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    AW: ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

    Wird man wohl von Fall zu Fall beurteilen müssen - wobei der Müllberg bei den ESE-Pads wohl hauptsächlich aus Luft besteht.

    In der Schweiz könnte natürlich die Versorgungslage mit E.S.E. schlechter sein als in Deutschland oder Österreich, und für Nespresso gibt es in der Schweiz zumindest Rückgabesystem.

    In Summe muss man es immer komplett rechnen, also auch mit Umkarton - da legen die E.S.E. Pads gerade bei größeren Mengen sicher viel vor (wenn man immer nur Kleinpackungen kauft, ist auch der Preisvorteil geringer) - zumal die gebrauchten Pads einfach auf den Kompost kommen können. Bei Nespresso kommt ja noch dazu, dass die Kapseln selber aus verschiedenen Stoffen bestehen, die nur von Profis getrennt werden können.

    Nach meiner Einschätzung ist aber nicht das Müllproblem das Hauptproblem von Nespresso ...
     
  4. #4 Buddenbrokk, 07.12.2009
    Buddenbrokk

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    AW: ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

    Scheint nicht so ein irre interessantes Thema zu sein, trotzdem noch ein schüchternes Nachhaken von meiner Seite: Ich frage mich eben, ob die anderen Kapseln (Cafissimo, Delizio, Tassimo..), die aus relativ dünnem Kunststoff bestehen und weggeworfen werden, wirklich umweltschädlicher sind als die Folien, mit denen die einzelverpackten ESE-Pads verpackt sind? Nicht hauen, aber mir schmecken eben die Caffitaly-Chicco d'oro Kapseln aus der Tchibo-Maschine tatsächlich mindestens so gut wie die meisten ESE-Pads. Jedenfalls in der Lungo-Version. Und preislich unterscheiden sich diese beiden Systeme kaum. Ihr seht, wohin das läuft...
     
  5. Alfred

    Alfred Mitglied

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    AW: ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

    Die Diskussion um die Entsorgungsproblematik der unterschiedlichen Systeme könnte auch zu akademisch sein - weil es schwierig ist, die wahren Unterschiede oder wirklich relevanten Vor- und Nachteile auszumachen.

    Für mich ist das auf alle Fälle nicht das Hauptargument gegen Nespresso oder Caffitaly, hier hat die Wegwerfgesellschaftskomponente vielleicht doch mehr Symbolcharakter - auch wenn es naheliegend ist, dass diese Verbundgeschichte mit zusätzlich 2 Sieben in jeder Kapsel der größere Umweltsünder sein müsste - ob es wirklich stimmt, wage ich nicht zu beurteilen.

    Aus dem Bauch heraus sind ganze Bohnen in 1 Kilo-Säcken (kommt aber auch Abfall) die Nummer 1, gefolgt von E.S.E. in Großpackungen (und nur in den Fällen hat man auch einen echten Preisvorteil) - ich würde mich da aber nicht drauf versteifen. Bei mir sind wahrscheinlich E.S.E.-Pads von Illy - und zwar die losen aus der Dose - weil ich die eckigen Dosen weiterverwende (ist aber ein Sonderfall - der Effekt wäre aber auch endlich).

    Caffitaly ist für mich zwar nur eine Nespresso-Kopie, geschmacklich aber immerhin deutlich überlegen - ich bin bezüglich des Inhalts dennoch skeptisch. Ich bin überzeugt (gibt ja auch Untersuchungen, die das Gefühl nähren), die Kapselhersteller arbeiten mit Tricks, die ich nicht mag. Während mir E-S-E--Espresso gegenüber richtig zubereitetem Espresso nur einfach zu dünn ist (selbst die richtige Thekenschlampen werden plötzlich sehr brav), trifft das bei Caffitaly und Nespresso nicht zu, obwohl da weniger Kaffeepulver drinnen ist (das sich noch dazu gröber gemahlen anfühlt). Die Kapseln haben aber alle einen komischen Beigeschmack (oder vielmehr der Kaffee daraus), der mich stört. Da wird - vermute ich - mit geschmacksverstärkenden Tricks gearbeitet, die mir nicht schmecken. Wen das nicht stört oder es nicht merkt, kann damit aber allemal glücklich werden.
    Ich bin da keiner, der deshalb einen Glaubenskrieg führt - ganz im Gegenteil. Ich habe mich nur deshalb mit E.S.E so intensiv beschäftigt, weil ich das Pferd von der anderen Seite aufgezäumt habe, uns es für mich nach wie vor die einzig erträgliche Alternative zu richtig zubereitetem Espresso ist - und da habe ich eine Vorliebe für Lösungen, die parallel laufen können - etwas für Zweituser, die die die Patzerei mit der Mühle nicht wollen, oder wenn man zusätzlich koffeinfreien Espresso anbieten will.
     
  6. Newby

    Newby Mitglied

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    AW: ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

    Naja aber um die Mühle für zuhause zu produzieren, wird auch schon jede Menge Material verarbeitet. Die landet auch irgendwann auf dem Müll. Dafür kann man schonmal ganz schön viele Kaffeekapseln benutzen. Nicht zu vergessen der Stromverbrauch.


    Ich glaube auch, dass es sehr schwer zu beurteilen ist, was wirklich am wenigsten umweltunfreundlich ist.

    vg Heinz
     
  7. Alfred

    Alfred Mitglied

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    AW: ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

    Richtig am Ansatz - da wird man schon eine Menge Kapseln verbrauchen können, bis man ökologisch mit der Mühle im Gleichgewicht ist. So viele Portionen werden es aber gar nicht sein, bis der Break-Even erreicht ist.
    Bei einem Kaffee am Tag wird es wohl innerhalb eines Menschenlebens knapp werden, aber es soll ja auch Mühlen geben, die vererbt werden.
    Der Ansatz erlaubt auch wohl nur einen Schluss, nämlich den, dass die Wahl der Mittel von der konsumierten Menge bestimmt wird: Eine dreigruppige Gastro-Kiste für einen Espresso am Tag wird wohl keine sinnvolle Lösung darstellen, bei 100 oder mehr Bezügen am Tag, wird wohl jedes Kapselsystem aus ökologischer und ökonomischer Sicht abzulehnen sein.
    Und weil die Welt nicht Weiß oder Schwarz ist, gibt es innerhalb der Graustufen viel Platz für Diskussionen.
     
  8. #8 Buddenbrokk, 07.12.2009
    Buddenbrokk

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    AW: ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

    Ich sehe es ganz ähnlich wie du, solche Systeme eignen sich für Seltentrinker oder als Zweitmaschine. Und ich bin im Moment daran, mit mehreren Systemen zu jonglieren, wobei mich meine nicht tot zu kriegende Lust auf Café Creme am frühen Morgen ohne jede Hantiererei in die Arme der Kapsel und Pad-Hersteller treibt. Nach einigen Monaten ESE im Büro finde ich nun, dass der Espresso daraus auch meistens zweitklassig schmeckt gegenüber dem echten aus der PV Export, lungo oder Café Creme ist auch mässig und es gibt wenig Auswahl bei den Sorten. Der Café Creme oder landläufig Schümli-Kaffee aus der Cafissimo mit den Chicco d'oro lungo hingegen ist ziemlich gut. Dieser Verdacht mit den Geschmacksverstärkern ist natürlich ziemlich eklig. Müssten die nicht deklariert werden? Es gibt ja immerhin jede Menge Leute, die darauf allergisch reagieren.
     
  9. Alfred

    Alfred Mitglied

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    AW: ESE oder Kapseln ökologisch gesehen

    und für Leute, denen das Hantieren mit Mühle uns Siebträger zu umständlich ist ...

    Ich weiß nicht, ob sie wirklich mit Geschmacksverstärkern arbeiten, oder das Lebensmittel Kaffee "nur" im nicht deklarierungspflichtigen Bereich verändert wird. Aber mit irgendwelchen Tricks arbeiten sie - auch bei den Plastikkapseln von Illy.
     
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