Espresso... ein Mysterium

Du bist beratungsresistent, weißt alles besser und reagierst patzig auf gute und vor allem korrekte Ratschläge.

Das hilft dir nicht, wirst du sagen, ist aber so. Viel Spaß mit der Lidl-Bohne, würde mich wundern, wenn da überhaupt mal ein reproduzierbares Ergebnis raus kommt. Wie alt ist die "Röstung" überhaupt?

 

Der Lehrer kann aber noch so gut sein, wenn der Schüler nicht will, dann wird das Ergebnis einfach nicht gut sein.

Aber zu den Bohnen - diese Aussage (oben fett) halt ich für sehr gewagt.
Ich verwende Bohnen von einem kleinen Röster hier in Innsbruck und da merkt man schon zw. den verschiedenen Röstungen einen gewaltigen Unterschied.
Ich bin also überzeugt davon, wenn du andere Bohnen nimmst, die qualitativ höherwertiger sind, dann wird sich auch das Ergebnis spürbar ändern.

Wobei, so wie viele schon geschrieben haben - die Diskussion ist eigentlich unnötig, denn du schreibst ja, dass dir das Ergebnis schmeckt, warum also etwas ändern

Und zum Verhältnis 1:3 - ja, das mag viell. in der Wiki so stehen, dass das "das typisch italienische Verhältnis" ist. Mittlerweile glaube ich aber, dass die Italiener eher auf 1:2,5 oder sogar 1:2 gehen - zumindest sind das meine Erfahrungen, wenn ich in Italien bin (oder auch hier, bei ital. geführten Espresso Bars)

 

Wiegst du da immer nach?

 

@NiTo
Nein, aber bei uns in der Arbeit war lange Zeit eine ital. Espresso Bar.
Mit dem Besitzer (aus Rom) haben wir oft geplaudert und er hat uns erzählt, dass er im Verhältnis 1:2,5 zubereitet.
Am Anfang hatte er das Problem, dass die österreichischen und deutschen Gäste sich oft über den "recht wenigen" Kaffee gewundert haben..die waren aber eh nicht wirklich sein Zielpublikum.

 

Das (17,5 g Espresso aus 7 g Kaffeemehl) entspricht ja bei einer frischen Barschlampe in der Regel den 25 ml mit Crema, welche die INEI mal propagierte.

 

Istituo Nazionale Espresso Italiano (Italian Espresso National Institute) - gibts seit 1998 und hat sich auf die Fahnen geschrieben, den klassischen italienischen Espresso zu bewahren.

 

Vor allem haben sich die Bohnen und die Röstverfahren geändert.
Damit auch die Möglichkeiten und der Geschmack.
Zu befürchten ist, mit Deinen Lidlbohnen zweifelhafter Herkunft bist Du näher an den 70ern als mit Bohnen wo einer drauf schaut und überlegt wie man das Beste daraus machen kann.
Auch wenn Du als Techniker gerne das allumfassende einzig richtige Rezept und Vorgehen hättest, bei Genussmitteln und Geschmäckern ist das nicht so einfach.
Es hat schon seinen Grund warum die meisten hier nicht mit 7 gramm hantieren.

 

verlass dich nicht drauf, dass Du mit 14g in dem Sieb auskommst. In mein „14g“ Strada kommen regelmässig 18g

 

Warum der Hersteller 14g drauf schreibt, kann ich dir nicht sagen. Aber da das Sieb ja eigentlich für eine LM ist, könnte es z.B. sein, dass dort das Duschsieb tiefer hängt und damit weniger Platz im Sieb ist. Ist aber reine Spekulation.

Rausgekriegt habe ich es ganz klassisch: Solange mit Mahlgrad und Menge gespielt, bis das Ergebnis in der Tasse passte.

 

Das ist der falsche Ansatz. Du solltest nach Geschmack gehen, und zwar NUR danach. Was hast du davon, wenn ein 50c Stück dazwischen passt, es aber nicht schmeckt?
Denn wenn es schmeckt und am Ende drei 50c Stücke dazwischen passen, ist das auch vollkommen in Ordnung.

 

Das passt, wobei der Headspace nicht wirklich entscheidend ist, ich habe nie mit einer Münze hantiert. Zu wenig im Sieb führt zu aufgewirbeltem Matsch statt einem sauberen Puck und es gibt keine saubere Extraktion mehr. Sonst könnte man für einen 1er Bezug ja auch einfach nur 8g reinfüllen, geht aber nicht...

 

Wenn es nach dem Tampen passt, ist es nicht zu viel
Zum einfacheren Handling gibt es Trichter gegen Überlaufen.

Ohne passende Bohnen ist die ganze Diskussion müssig und wie weit Du mit deinen 50g Chargen kommst, wird man sehen...

 

Das sind ja alles gute Ansätze dennoch gewinnt man den Eindruck das du das Pferd von hinten aufzäumst.

 

Das Müllproduzieren gehört zum lernen aber dazu, bzw. ist eigentlich sogar essenziell. Wie eigentlich bei allem, was man lernt.