Espressobohnen für filterkaffee - Espressobohnen für filterkaffee

Normalerweise ist ie Auswahl an Röstungen für Espresso eher kleiner als umgekehrt - es ist nur ein Problem, auch einen Händler zu finden der die entsprechende Auswahl bietet. ::
Zum eigentlichen 'Problem' - probiers aus! Grundsätzlich wird dir der Kaffee durch die für eine Espressoröstung viel zu lange und intensive Extrahierung allerdings die Schuhe ausziehen, vom Aroma her wird er eher säurearm und kräftig-brandig schmecken. Es soll aber Leute geben die genau das mögen...

Gruß
Stefan

 

[quoteost_uid0="Stefan"]Es soll aber Leute geben die genau das mögen... [/quoteost_uid0]
Das sind die ganz harten, mit leichter Hornhaut auf den Geschmacksknospen, und Löcher in den Socken.

Da aber in Italien auch ein Nord/Südgefälle herrscht, der Süden rötet erheblich dunkler, gibt es im Norden mildere Sorten, die an den mitteleuropäischen Geschmack angepasst sind. Der Diemme Oro ist z.B. so einer. Da habe ich auch Kunden die den als ganz normalen Kaffee in der Kaffeemaschine machen und den Geschmack als ausgezeichnet beschreiben. Allerdings sollte man den Preis von Espresso und das Ergebnis als Filterkaffee auch einmal in Relation stellen.

Da hat Stefan schon Recht, es gibt genug und vor allem mehr Kaffeesorten als Espresso, vor allem pure Ländersorten.

Gruß
Wolfgang

 

"Durchschnittlicher" Espresso schmeckt für Filterkaffee zu bitter und verbrannt.
Letztens hatte ich aber einen portugiesichen Espresso, der einfach nichts in meiner Maschine wurde - viel zu sauer. Den konnte man wiederum ohne Bittertöne aus der French Press trinken..soll heißen: Je dunkler geröstet, desto ungeeigneter als Filterkaffee.

Grüße
Horst

 

Also ich hab da ganz gute Erfahrungen mit ein paar Espressoröstungen gemacht, waren aber meistens reinsortige Arabicas die als Espresso eher dazu tendierten sauer zu sein. Sowas wie Molinari oder Blucaffe ist schon ganz schön bitter als Filterkaffee - aber wers braucht

lg Michael

 

Bei der längeren Röstung entsteht Kohlenstoff, der schmeckt sauer. Drum schmeckt ein schlecht extrahierter Espresso auch immer bitter.
Bei der Espressozubereitung wird ja mit der geringen Wassermenge und dem hohen Druck nur das beste aus dem Kaffee herausgeholt.

Wenn Kaffee zu fein gemahlen wird versumpft der Filter, die Durchlaufzeit wird zu lange und er Kaffee wird bitter.

Gruß
Wolfgang

 

[quoteost_uid0="w.haas"]Bei der längeren Röstung entsteht Kohlenstoff, der schmeckt sauer.
...[/quoteost_uid0]
Wolfgang, - kannst Du das mal erklären?

 

[quoteost_uid0="Mr. Bean"]Wenn bei klassischen Espressoröstungen der Kaffee verbrannt schmeckt, warum schmeckt denn dann nicht auch der Espresso verbrannt. ??? Falls der Unterschied in der schnelleren Durchlaufzeit und dem feineren Mahlgrad des Espressos begründet liegt, müßte man dann bei der Eignung von Espressoröstungen für Filterkaffee nicht eigentlich differenzieren:
Wenn ich nur eine relativ kleine Tasse Kaffee zubereite, und das Wasser schnell durchläuft, müsste ich das Mehl sehr fein mahlen, also nur leicht gröber als für Espressomaschinen, und die Espressoröstung wäre eher geeignet.
Je mehr Tassen ich hingegen gleichzeitig zubereite, umso länger läuft das Wasser durch das Kaffeepulver- um eine zu starke Extraktion zu vermeiden, müßte ich also mit steigender Zubereitungsmenge einen zunehmend gröberen Mahlgrad wählen- und die Espressoröstung wäre weniger geeignet. ???

Gruß
Christian[/quoteost_uid0]
Christian,
wenn Du für eine Filterkaffeetasse, auch wenn Du sehr wenig willst, den Kaffee sehr fein ausmahlst, dann wirst Du wieder eine längere Durchlauf- und damit Extraktionszeit haben, weil Dir ja dafür nur die Schwerkraft zur Verfügung steht - längere Exktraktion führt aber bei Espressoröstungen zu bitterem Geschmack.
Wenn Du, um den bitteren Geschmack zu vermeiden, gewollt kurz brühst, z.B. mit einer French Press, - dann hast Du evtl. keine Bitterkeit mehr im Kaffee, aber auch sonst nicht viel Aromen - die Aromastoffe werden ja erst mit den 9bar der Espressomaschine rausgeholt. Also bringts das auch nicht unbedingt.

Und - bitterer Geschmack ist sehr wohl Bestandteil eines Espresso. Er ist nur ausbalanciert gegen die Säure und vor allem z.T. maskiert durch emulgierte Fette und feste Kleinstbestandteile der Kaffeebohne die in ihrer Gesamtheit dem Espresso seinen "Körper" geben. Z.B. schmecken manche Espressi, die ich mache sehr o.k.- nicht bitter. Wenn ich aber mit Heißwasser im Verhältnis 1:1 verdünne, um einen Americano zu machen, kommt plötzlich der bittere Geschmack deutlich zum Vorschein.


Grüße
Horst

 

Hallo Horst,

die Bezeichnung "sauer" ist sicher nicht ganz richtig. Es muß "bitter" heißen.
Das Rösten ist ja eigentlich nichts anderes als eine Verbrennung der Bohne (branding). Je länger der Röstvorgang dauert, desto größer die Verbrennung. Dabei entsteht Kohlenstoff. Wenn das Würstchen auf dem Grill verbrennt wird es schwarz und schmeckt bitter. Das gleiche passiert beim Kaffee. Wie du schon schreibst, werden bei der Espressomaschine mit Druck in kurzer Zeit nur die Aromen und das Öl herausgeholt. Ist die Entnahmezeit beim Espresso zu lange (überextrahiert), werden auch die unerwünschten Stoffe herausgezogen. Das würde auch bei der Kaffeefilterung passieren.


Gruß
Wolfgang

 

Hallo Wolfgang,
das mit der Vebrennung der Bohne während des Röstvorganges würde ich nicht so sehen. Bei Temperaturen oberhalb 200°C setzt die Maillard Reaktion ein, d.h. Zucker, Stärke, Proteine gehen neue, aromatische Verbindungen ein. Ich weiß nicht innerhalb welches Temperaturfensters die Maillard Reaktion genau abläuft, aber oberhalb 240°C setzt dann erst die von Dir beschriebene Verkohlung der Bohnen ein, aber zu der Temperatur sollte man die Röstung schon gestoppt haben (Interessant wäre zu wissen, ob das Würstchen auf dem Grill bei dieser Temperatur auch anfängt zu verkohlen)

Grüße
Horst