Espressokritik erwünscht

Hallo zusammen,

ich bin Amateur beim Thema Kaffee und Espresso, aber lange kein Anfänger mehr, beschäftige mich nun schon weit mehr als zehn Jahre damit und bin mit den Ergebnissen, die ich mit meinem derzeitigen Equipment erziele i.d.R. zufrieden (einer knapp zehn Jahre alten, PID-getunten Silvia und einer Compak K3-touch Mühle). Jedenfalls liegen sie weit über dem hiesigem Gastronomie-Durchschnitt oder Vollautomaten-Niveau (zugegeben, beides ist nicht besonders schwer). Trotzdem will man ja immer besser werden und zudem trage ich mich mit dem Gedanken die Silvia aufs Altenteil zu schicken und auf eine Dual-Boiler Maschine aufzurüsten. Mir geht es hier nicht um "fishing for compliments", ich denke, das sieht schon ganz gut aus und das Ergebnis schmeckt eigentlich fast immer. Viel mehr würde mich konstruktive Kritik freuen, vor allem vor dem Hintergrund, dass ich gerade etwas "Upgraderitis" habe und häufiger über eine kleine Dual-Boiler Maschine nachdenke (aber vielleicht ist es ja doch die Mühle, die ein Upgrade braucht)?

Im folgenden hab ich Euch mal Bilder von einem typischen Shot gemacht (hab zum ersten mal Gläser benutzt, etwas untypische Schnapsgläser, da ich keine richtigen "Shot-Gläser" habe). Es wurde Indian Monsooned Malabar vom Fausto benutzt, der schon ein paar Tage in der Mühle ist aber noch relativ frisch. Bezugszeit war knapp 29 Sekunden. Das Ergebnis hat auch ganz gut geschmeckt, also weder sauer noch bitter.

Was mir auffällt ist folgendes:
- ich hab ganz selten "Tigerstreifen" Crema, auch mit anderen Kaffeesorten
- der Trester ist zwar an sich trocken und lässt sich an einem Stück ausschlagen, häufig ist jedoch nach dem Bezug noch eine kleine Pfütze im Siebträger, die entweder von alleine in den Trester einzieht oder von mir ausgeschüttet werden muss, bevor ich abklopfe. Nur wenn ich den Trester lange Zeit in der Maschine eingespannt lasse, lässt er sich nur durch "Gewaltklopfen" aus dem Siebträger entfernen, dann auch nicht in einem Stück.

Meine konkreten Fragen sind:
- woran liegt es, dass keine Tigerstreifen auf der Crema sind - am Kaffee, an der Mühle oder an der Silvia? Ich meine ab und zu, insbesondere mit anderen Kaffee-Sorten, hab ich ein wenig Tigerstreifen, besonders ausgeprägt sind sie aber nie.
- ist die "Pfütze auf dem Trester" (die ja nur bei Öffnung unmittelbar nach dem Bezug zu sehen ist) schon ein Zeichen für einen zu feuchten Trester, dem ich durch Änderung irgendwelcher Parameter gegenwirken kann? Oder ist das "normal"?

Vielen Dank für Eure Kommentare!

Hier nun die Bilder vom Bezug:















Hier der Trester nach dem Bezug, die Pfütze ist schon eingesogen (leider verwackelt):



nach einer Weile stehend, hat sich die Crema zusammengezogen:



Da ich den Siebträger verwackelt habe, hier noch ein Bild eines anderen Shots, auf dem etwas mehr Pfütze als auf dem oben gesehenen war:

 

AW: Espressokritik erwünscht

Vielen Dank für den Hinweis, das kann natürlich ein Grund für die selten vorhandnen Tigerstreifen sein. Generell tendiere ich eher zu Robusta-Bohnen, die meisten Arabica-Sorten, die ich im Lauf der Jahre probiert hatte, waren mir zu fruchtig bzw. hatten zu viel Säure. Ich mag es eher schokoladig, erdig (ein hiesiger Röster hatte mir schon dazu schon mal gesagt "ich sei wohl noch nicht so weit" :lol

Einer meiner Lieblingskaffees den ich lange Zeit in der Mühle hatte war der Madras hier:

Kaffee Espresso Barista

Leider hat die Verkaufsstelle in Nürnberg vor ein paar Jahren dicht gemacht und zum Versand ist er mir zu teuer (zumal es hier in Nürnberg eine ganze Menge lokaler Röstereien gibt, die ich im allgemeinen bevorzuge).

Eine Zeit lang hatte ich mich dann auch mit dem blauen Izzo beholfen, den ich aber schnell über hatte, zumal er mit wirklich frisch gerösteten Bohnen nicht mithalten konnte.

Und seit fast einem Jahr hab ich nichts anderes mehr als den Fausto Malabar in der Mühle, der mir immer noch schmeckt.

Ein Problem was ich beim "Durchprobieren" anderer Kaffee-Sorten habe ist, dass wir einfach zu wenig trinken. Eine Zeit lang hatte ich immer einen anderen Kaffee in meiner alten Mühle aber dann raucht der Kaffee so schnell aus, dass ich es irgendwann über hatte und die Mühle meinem Nachbarn verkauft hatte.

 

AW: Espressokritik erwünscht

Hast Du da eine konkrete Empfehlung für mich die nicht zu viel Säure hat bzw. nicht zu fruchtig ist? Wie gesagt, ich bevorzuge den schokoladig / erdigen Geschmack bei Kaffee.

 

AW: Espressokritik erwünscht

Ja, diese Erfahrung habe ich schon gemacht. Für mich ist das ein Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und Geschmack, den ich hier eingehe (ich hasse es, wenn beim Mahlen die Bohnen ausgehen, weil ich vorher nicht nachgesehen hab). In der Regel fülle ich die Mühle etwa drei Finger breit mit Bohnen, das reicht dann zwischen 2 und 5 Tagen, außer wir haben Besuch, dann ist es natürlich auch mal schneller weg. Darum habe ich auch erwähnt, dass sie schon ein paar Tage in der Mühle sind denn mit einer ganz frisch geöffneten Packung wäre beim Malabar beim Bezug wahrscheinlich doppelt so dick Crema im Glas (muss ich demnächst mal probieren, war ja heute mein erstes mal mit Gläsern statt Tassen).