Espressomaschine lokal kaufen wg Garantie/Reparatur?

Garantie ist Sache des Händlers, daher muss die Maschine zu diesem zwecks Garantieerfüllung. Schicken musst du sie aber nicht zwangsläufig, du darfst sie sicher auch hinbringen

Es gibt immer Verhandlungsspielraum, allerdings auch für den Händler. Zum Beispiel könnte dich ein Händler als Kunden auf Dauer ablehnen, wenn er sich von dir "erpresst" fühlt.

 

Lokal kaufen, wenn das lokale Geschäft fachlich wie auch vom Zwischenmenschlichen her passt - UNBEDINGT - hat eindeutig Vorteile. Aber lokal heißt nicht automatisch gut. Ich wollte lokal kaufen, habe sogar ein deutlich besseres Angebot eines 210 km entfernten Händlers abgelehnt. Dann stellte sich immer mehr heraus, der Lokale lag nicht auf meiner Wellenlänge. Schroff und unwillig auf Fragen per Mail zu antworten, wollte mir seine Ansichten und Maschinen aufzwingen. Jetzt bin ich bei dem Händler weiter weg.

 

@Sigey Ich stimme dir uneingeschränkt zu. Lokalität sollte nicht das einzige Kriterium sein. Nicht der Kauf in der Nähe ist das, was den Vorteil bietet, es ist der Service danach. Wenn ich aber einen Händler habe, der keine gute Werkstatt hat, oder der sich auf die Abwehr von Gewährleistungsansprüchen spezialisiert, ist die Abwicklung des Service über gute "Onlinehändler" zu bevorzugen.

 

Ist Hamburg denn schlecht mit lokalen Händlern bestückt? Ein Vergleich vor Ort schafft Dir Klarheit, ob die Angebote passen, nicht nur die Preise.
Ich halte es auch für zu kurz gedacht, nur an Aufwand während der Garantiezeit zu denken. Nach den zwei Jahren einen Klopper durch die Lande zu schicken, gleicht einen vermeintlichen Preisvorteil schnell aus und birgt immer ein Risiko (Hinweis: Die Geschäftsbedingungen der Versandunternehmen fordern gewöhnlich, dass die Verpackung so ausgelegt sein muss, dass sie Stürze aus 80 cm Höhe übersteht. Das mach mal mit einer Rocket...). Und es ist eben auch viel bequemer, "mal schnell" in einem Laden vorbei zu schauen, als mit unklaren Problemen langen Mail- oder Telefonverkehr führen zu müssen. Ist es das "wert", kannst Du nur für Dich selber entscheiden.

Wenn Du Angebote vergleichst, schau auch, was immer mit dazu geliefert wird. Es ist jedesmal wieder erstaunlich, was man als Zugaben bekommen kann, statt auf einer Preisreduktion zu beharren. In der Erstausstattung sicher bedenkenswert, wenn es Dir um 100-200 EUR geht.

 

In Hamburg stolpert man inzwischen in den Hipstervierteln fast an jeder Ecke über einen Espressomaschinenladen.

Habe gerade am Sonntag mal wieder einen neuen Laden, fast um die Ecke eines anderen neuen Ladens, entdeckt.

 

Richtig, so sind auch meine Erfahrungen und gewisse Dinge sind ja auch sinnvoll die man ohnehin kaufen müsste.

 

Man kann sich fragen, wie man selber reagieren würde, wenn man sich auf einen Job bewirbt und man versucht 2 Stunden den potentiellen Arbeitgeber von den eigenen Qualitäten zu überzeugen und der am Ende sagt: Der Bewerber vor Ihnen wäre mit 20% weniger Gehalt zufrieden.

Aber wenn man ohne Stress und Druck mal ganz beiläufig fragt, was da preislich noch gehen könnte, weil man ja nicht so gerne im Internet kauft, kommt man evt. in's Gespräch.

Und die Frage würde ich sehr früh stellen und nicht nach 2 Stunden Beratung.

 

Das ist ebensowenig ungewöhnlich wie Preisverhandlungen in B2B Ausschreibungen. In vielen Fällen schlägt auch Preis das Qualitätsargument.

 

Garantie ist Sache des Herstellers und freiwillig.

Sachmängelhaftung (Gewährleistung) ist Sache des Verkäufers und gesetzlich vorgeschrieben.

Einfach mal schlau machen:
Garantie – Wikipedia
Gewährleistung – Wikipedia

 

Selbst wenn du bei einem freundlichen, tollen Händler vor Ort kaufst, heißt es nicht, dass er noch immer so zuvorkommend ist, wenn du den Kaufvertrag einmal unterschrieben hast.

Gerade bei Gewährleistungsfällen schieben es viele Händler erstmal pauschal auf Kalk, selbst wenn du die Maschine erst eine Woche besitzt und/oder mit destiliertem Wasser betreibst. Davon abgesehen gibt es ja immer noch die Beweislastumkehr, sprich nach über sechs Monaten ist es erstmal schwierig, Reparaturen auf Händlerkosten durchzusetzen.

Wenn du nicht gerade zwei linke Hände, dafür aber etwas Spaß am Basteln hast, ist das selbstständige Bearbeiten der Maschine relativ machbar (sofern man das Werkzeug hat und natürlich je nach Problem). Außerdem willst du die Maschine ja länger als zwei Jahre haben, sprich irgendwann musst du so oder so selbst Hand anlegen oder zu einer Werkstatt fahren.


Beratung und (starkes) Handeln finde ich immer recht schwierig, und das sage ich als "Internet-Kind".
Wenn du grob weißt was du willst, kannst du dich hier und über Youtube etc. schlau machen, dem Händler sagen was du gerne in deinem "Bundle" hättest, und er wird dir einen Preis machen.


Lange Rede, kurzer Sinn: wie man's macht, macht mans falsch. Kann vor Ort schlecht sein, kann im Internet toll sein (oder andersrum).

 

Losgelöst davon, was der reine Kaufpreis eines Gerätes ist, sollte man auch beachten, was teilweise noch gratis dazugegeben wird.
So gibt es z.B. Bundles aus Mühle und Maschine, bei denen Milchkännchen, Tamper, ABschlagkaste etc. gratis dazu gegeben werden, das hat schnell einen Wert von 100€: Manche machen auch eine ausführliche Einweisung, die schon fast die Dimension eines Workshops hat... (Mein persönliche Empfehlung: espresso-maschinenraum.de) Hier im Forum kann man sich auch über die Verlässlichkeit der diversen Händler/Werkstätten informieren.

Denn ein Kistenschieber wird wohl kaum Service leisten können. Deshalb mag er dann vielleicht auch ein paar € günstiger sein.

 

Wie fast immer und überall, so macht der Ton die Musik und zwar von beiden Seiten - Händler/Verkäufer & Kunde/Käufer. Da wie dort finden sich welche, die das nie verstehen werden.

 

Lokaler Dealer, wenn er vertrauenswürdig wirkt.

Meine Bezzi hat im Laden 29€ mehr wie im web gekostet...dafür durfte ich sie vorher begrabschen
und aus einem vergleichbaren Apparat selbst einen Cappuccino zubereiten.
Eine unnbezahlbare Einweisung wie man das Equipment einfährt, gab´s gratis dazu.

 

Mühle schon vorhanden? Da gibt es auch noch schöne Bündelmöglichkeiten.

 

Wenn ich eine einigermaßen junge, offensichtlich gut behandelte Maschine eines guten Kunden auf der Werkbank habe, besteht immer mal die Möglichkeit, die eine oder andere (berechtigte) Arbeitseinheit unter den Tisch fallen zu lassen.
Bei einem Kunden, der die Maschine woanders billiger gekauft hat und sie nur wieder instandgesetzt haben will, um dann auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, würde mir das nicht unbedingt einfallen. Da wird dann halt auch das berechnet, was angefallen ist. Loyalität ist nun mal keine Einbahnstrasse. Merkt man halt nicht immer vorher, und auch nicht bei jedem.

 

Keine feste Definition, aber es geht eher um das Vorhandenseins von Showroom/ Laden und Werkstatt. Mangelndes Fachwissen hat damit nichts zu tun, sondern ist dann eher ein Randproblem. Jemand, der Maschinen nicht selber wartet, wird auch weniger praktische Erfahrungen haben können.

Kistenschieben bedeutet also primär, dass günstigere Preise gemacht werden können, weil bestimmte Fixkosten wegfallen. Du musst Dir aber auch darüber im Klaren sein, dass die dort erworbenen "Kisten" bei den stationären Händlern und Werkstätten wenig beliebt sind. Billig kaufen, aber den vollen Service von jemandem anders erwarten, ist nicht unbedingt fair.

 

Wenig fair? Man bezahlt doch dafür!! Und ganz ehrlich, wenn ein Händler sich zu schade ist, die Maschine gegen Bezahlung zu reparieren oder den Service zu machen, nur weil diese nicht bei ihm gekauft wurde, dann ist kaufmännisches Denken nicht seine Stärke. Zumal weniger mit dem reinen Verkauf als mit Inspektionen und Reparaturen Geld verdient wird.
Und wie soll ich es machen, wenn ich von Hamburg auch München umziehe?

 

Ich denke, der gute "benötigt" meint damit Leistungen, die allgemein eher zum Kauf und zur Gewährleistung gehören. Die sollte man nicht unbedingt kostenlos oder verbilligt von einem anderen Händler erwarten, nur weil der zufällig auch eine Maschine dieser Marke im Laden stehen hat.