Espressosaufende Tintenkleckser...

Augschburger, danke für den Ratschlag. 195,- will ich für ein Hosentaschen-Arbeitstier nicht ausgeben, und auch nicht 100,- für die Alu-Variante (zumindest solange es noch Alternativen gibt ).

Ich habe mir jetzt den Kaweco Sport AL roh F sowie einen simplen Lamy st 045 gekauft, beide Feder "F"ein.

Hier ein Vergleich des Schriftbildes, jeweils mit der mitgelieferten Patrone:



Wie man unschwer erkennt hat der Kaweco leider genau das Problem, das in vielen Reviews angesprochen wird - der Tintenfluss ist nicht optimal, wie absolut reproduzierbar am "s" zu sehen ist und generell bei einigen Buchstaben, die rechts oben anfangen (z.B. "x", "c" oder der untere Teil des "k"). Die wenigen guten "s" kamen durch besonders langsames und bewusstes Aufsetzen zustande, sowas kann ich aber nicht gebraucht. Paradoxerweise scheint es aber, wenn es mal funktioniert, recht stark zu laufen (oder die Tinte ist nur etwas dunkler und wirkt daher deckender...) und deshalb auch langsamer zu trocknen. In Summe alles sehr ungleichmäßig. Der Lamy hat keinerlei Problem in der Hinsicht und die Linien sehen einfach gut aus.

Schade. Ich fände den Kaweco http://www.kaweco-pen.com/de/Schrei...t/fuellhalter/aluminium-sport-fuellhalter.php super für die Hosentasche, er ist perfekt klein dafür. Würde mir auch, obwohl meine Hände groß sind, gut in derselben liegen, sogar für kurzen Einsatz ohne aufgesetzte Kappe. Das Aufschrauben der Kappe ist für mich überhaupt kein Problem, das Gewinde ist so leichtgängig, dass man kurz anschubst und dann dreht er sich frei und sehr lässig auf. Das Design insbesondere mit fehlendem Clip gefällt mir auch sehr gut. Man merkt im Vergleich zum Lamy wo der doppelte Preis herkommt (wenn es auch eine Preisregion ist, über die die meisten hier wohl nur lachen können ). Schade schade schade! Für Experimente mit anderen Federn habe ich im Moment leider keine Lust, darum geht er wieder zurück.

Zum Lamy http://www.lamy.com/ger/b2c/st/045 gibts nichts zu sagen, maximal schlicht aber m.M. doch bauhausmäßig elegant, das war's schon (wurde auch nur nach diesem Kriterium ausgesucht, quasi zum Vergleich). Von der Länge her bei 13,5cm, aber passt gerade noch so in meine Hosentasche, um auch im Sitzen nicht unangenehm aufzufallen, und erlaubt die lange Patrone. Vom Griffstück bin ich nicht überzeugt, aber ich werde keine Romane schreiben damit. Dabei bleibt's dann, Thema erledigt .

 

@ElPresso Zum Kaweco AL Sport : Mit meinem habe ich seit einer Reklamation mit kostenlosem Austausch der Feder keinerlei Probleme mit dem Tintenfluss mehr. Er schreibt selbst nach einigen Tages ohne Probleme an, und das Schriftbild ist sehr gleichmäßig. Bin rundum zufrieden.

 

Moin zusammen,

beruflich schreibe ich viele Vermerke, Protokolle etc.. Bislang habe ich dafür immer einen Kuli oder den PC verwendet. Trotzdem schielte ich schon lange nach einen klassischen Kolbenfüller. Vor einiger Zeit kam dann ein Montblanc Meisterstück Legrand Platinum zu mir. Ein Traum! Ein ganz anderes Schreibgefühl. Ich muss mir noch eine etwas "drucklosere" Handschrift angewöhnen. Eines steht fest: Der Kuli hat ausgedient

 

Ja, danke für das Feedback - sowas liest man bei dem immer wieder, dass es oft im Auslieferzustand nicht klappt und dann mit ein-, zweimal Nachbessern problemlos ist.

Mittlerweile habe ich mich an den (normal-)langen Lamy in der Hosentasche gewöhnt, und es ist überhaupt kein Problem, dass er etwas länger ist. Weder in der Jeans noch im Anzug. Bin auch ein wenig froh, dass ich bei dem geblieben bin, weil er doch wesentlich dünner ist und dadurch bestimmt etwas weniger aufträgt. Daneben steckt übrigens das Leuchtturm 1917 A6 Softcover, auch dies passt wunderbar und schmiegt sich ein wenig an, so dass es weder an entscheidenden Stellen zwickt noch übermäßig aufträgt (geht als großer Geldbeutel durch).

 

Hier ein kleines Review zu http://tintenprobe.de . Dort kann man sich viele Tinten in kleinen Probierdöschen bestellen. Eine Lieferung für 8,40€ inkl. Porto (1,10€ pro Probe) sieht z.B. so aus:



Man enthält also neben ca. 2ml pro Sorte auch noch die stumpfe Spritze, eine Pipette und einen kleinen leeren Behälter.

Die Pipette ist wunderbar geeignet, um (Patronen-/Konverter-)Füllfederhalter bei der Reinigung mit Wasser durchzuspülen - einfach so weit abschneiden, dass sie exakt auf das Teil, welches normalerweise die Patrone durchsticht, passt. Die Spritze ist logischerweise perfekt zum Einfüllen der Probiertinten in leere Patronen. Für den Leerbehälter habe ich keine Verwendung, ich vermute, er ist ganz praktisch zum Einsaugen von Tinte per Kolben, falls der Füllfederhalter nicht in die kleineren Tintendöschen passen sollte. Ab der Zweitlieferung entsorgt man das natürlich alles, aber sie verwenden eh neues Material für jede Lieferung, und nutzen es quasi als Packungsmaterial...

Ich hätte mir eh Spritze/Pipette besorgen müssen, da ich kein Fan von Konvertern bin, um meine Langpatrone wiederzubefüllen. Und Tinten á 30-50ml zum Probieren zu kaufen, wäre für mich schon aus ökologischen Gründen gar nicht in Frage gekommen (ich brauche wahrscheinlich Jahre, um 50ml wegzuschreiben ). Insofern eine tolle Sache.

 

Da fällt mir ein, daß ich mir vor laaaanger Zeit auch mal sowas bestellt und die Ergebnisse hier zeigen wollte .
Spwas passiert, wenn man an zu vielen Sachen interessiert ist.

 

Falls Du Dir den Kaweco Liliput bestellen willst, nimm den in Edelstahlausführung. Dort ist das Gewinde nicht so fummelig wie bei der Alu-Variante.
Schau mal auf dem Bild, das Gewinde (Edelstahl) ist hier am Stift unten zu sehen. Das Notizbuch ist übrigens ein X17 im Format A7, das passt super in die Hemdtasche.




Gruß
Dirk

 

Moin!

Man könnte durchaus die Ansicht vertreten, dass ich mit meinen gedrechselten Utensilien einen jeden Thread im KN kapern wollte Aber die Freude übers Schaffenswerk kostet mich leider jegliche Zurückhaltung:



Der vordere Füller ist aus Apfel-, der hintere aus Pfirsichholz. Beidesmal mit Tungöl und Carnaubawachs versiegelt. Die metallenen Teile entstammen Bausätzen, die man bei Händlern für Drechselbedarf findet: Vorne "Statesman Jr. Rhodium/Titan schwarz", hinten "Gentleman Jr. Titan schwarz". Habe im Thread gestöbert, ob solche Bausätze schon einmal Thema waren, aber nichts gefunden. So titanenhaft, wie die Bezeichnungen vermuten lassen, sind sie nicht, sondern durchaus für grazile Frauenhände geeignet. Und da ich Linkshänder bin und daher mit Füllern seit dem ersten Schultage auf Kriegsfüssen stehe, wurden bzw. werden sie auch gleich an Weibspersonen verschenkt.

Und zuletzt das Versprechen, dass ich mit selbstgezimmerten Kuckucks- und Standuhren nicht auch noch den Espressotrinkende-Uhrenträger-Thread behelligen will. Das ist meine feste Absicht, zumindest bis jetzt...

Ein schönes Wochenende wünscht

Zia Fofa

 

Zia: Astrein !

 

GUMMISACK!??? Es gibt Füllfederhalter mit Gummisack? Im gröbsten Maße fahrlässig, sich derart schlecht vorbereitet in den Thread zu trauen...

Da ist in der Tat nachzubessern: In der Beschreibung stand bei beiden Feder 0,8mm mit 22k-Gold und Rhodium beschichtet. Der Bausatz für den Statesman Jr. kam jedoch mit einer schmaleren, nicht vergoldeten Feder, die habe ich (nach dem Probeschreiben der bereits Beschenkten) mit der des anderen Füllers getauscht.

Hier die genauen Beschreibungen beider Schreibgeräte:

http://www.feinesholz.de/schreibger...esman-jr-fueller-rhodium-schw-titan-1207.html

http://www.feinesholz.de/schreibger...ebausatz-gentleman-jr-fueller-chrom-9762.html

Und hier die amtliche Bauanleitung:

https://www.drechselnundmehr.de/media/pdf/dmbauanleitungstatesmanemperor1.pdf

Die dafür üblichen Werkzeuge wären eine Drechselbank, dazu ein sog. Mandrel (Stiftdorn), passend für die Aufnahme der Drechselbank (meistens wohl MK2), Bohrer (für die beiden obengenannten Füller 10,5 und 12,5mm) und dann noch Abstandshalter, um die gebohrten Werkstücke zentriert auf dem Mandrel zu fixieren. Zuerst wird das Werkstück aus dem Holz als Vierkant gesägt (je mehr Durchmesser, umso leichter tut man sich beim Bohren des Durchgangsloches), dann gebohrt, abgelängt, Messinghülse rein und mit den Abstandshaltern auf den Mandrel gesteckt. Dann ab damit in die Aufnahme der Drechselbank, mit der Zentrierspitze auf der Gegenseite fixieren und das Drechseln und Schleifen kann beginnen. Hat man die für die Füllerserie passenden Abstandshalter zeigt deren im gesteckten Zustand noch sichtbarer Teil den Außendurchmesser der Bauteile des Füllerbausatzes an. Das hat den Vorteil, das man beim Drechseln überhaupt nichts nachmessen muss,es ist nur auf den Durchmesser der Abstandshalter zu achten. Mit den Drechseleisen habe ich bis ca. 1mm über den Zieldurchmesser hantiert, dann "grober" Schliff (120'er Körnung), Schadstellen/Risse mit Füllmasse kaschiert, dann Feinschliff bis 800'er Körnung. Zuletzt mit Rosshaar poliert.

Fürs Bohren ist eine Ständerbohrmaschine mit Schraubstock ausreichend, ich hab's mit der Metalldrehbank gemacht, um leichter die Mitte des Rohlings zu treffen.

Es ginge aber auch ohne Drechselbank, dazu braucht's nur Bohrmaschine, Bandschleifer und viel Geduld. Dem Rohling das passende Durchgangsloch verpassen (hat der eine komfortable Größe, so ca 5cm Durchmesser, brauchts dazu nicht mal eine Ständerbohrmaschine, ansonsten - der Hände und Finger wegen, besser doch!), Messinghülse rein(-kleben), dann aus dem Vierkant mittels Handhobel oder feiner Säge ein Vieleck (im Profil) machen, dabei schon so um 4 mm Überstand an den Enddurchmesser und eine halbwegs runde Form rankommen. Lieber mehr stehen lassen und rund, als an einer Stelle den Zieldurchmesser aus Versehen zu unterschreiten. Dann mit 120-Schleifband auf dem liegenden Bandschleifer vollends rund machen, zum Enddurchmesser noch ca 1mm Überstand lassen. Klingt etwas theoretisch, aber die Durchgangsbohrung bzw. Messinghülse gibt einem als sichtbares Maß die Außenform vor und selbst habe ich sowas in früheren Zeiten ohne Drechselbank ein paarmal schon so hinbekommen. Wenn man einen passenden Bohrer oder Rundstab durch das Durchgangsloch steckt, damit das Werkstück im rechten Winkel zur Laufrichtung auf das Schleifband anlegt und die dann einsetzende Rotation mit einem Finger abbremst, wird das schon recht ansehnlich. Zuletzt dann den Feinschliff von Hand: Ein Finger in das Durchgangsloch stecken, in die andere Hand Schleifpapier und drehen, drehen, drehen...

Der Füllerbausatz von Kaweco hat auch was, aber wo sind die Bauteile für den "Deckel", also Innenhülse, Spange und Kappe? Da am Schaft des Füllers ein Schraubgewinde zu sehen ist, müsste der Bausatz mindestens auch eine passende Innenhülse umfassen.

Und zuletzt: Die Weibersleut sind selbstredend viel attraktiver als die Füller. Nur mit weniger Maserungen im Teint. Aber sie wollen partout nicht stillhalten, für ein Portrait...

Zia Fofa

 

@Augschburger : Der Kaweco Fantasy Pen gefällt mir auch ganz gut, deswegen mal nach den Abmessungen gesucht. Leider war nichts über den (Innen-)Durchmesser der Messinghülsen zu finden, was für die Zentrierung auf dem Mandrel wichtig wäre. Bei Glück hat man passende Abstandshalter da, anderenfalls muss man sich bei den einschlägigen Anbietern durchfragen, im schlimmsten Falle die Teile selber drehen. Fast hätt ich schon einen bestellt...

Zia Fofa

 

Nun sind sechs weitere Bausätze bestellt, die familiäre Nachfragesituation ist explodiert. Da ich den Kaweco Fantasy Pen aber dann doch lieber für mich alleine hätte, war eine Bestellung zu diesem Zeitpunkt leider nicht opportun . Ein nah an Schwarz gehendes Holz würde diesem Füller gut stehen, weil tropische/exotische Hölzer nicht so mein Ding sind, wäre Räuchereiche in sehr dunkler Ausprägung evtl. einen Versuch wert.

Konische Abstandshalter habe ich bei den einschlägigen Anbietern keine gesehen. Da jedoch zum ersten Male richtige Bausätze verwendet, bin ich zu diesem Thema auch nicht gerade besonders beleumundet. Die Abstandshalter werden in die Messinghülsen gesteckt und pressen gegen das Werkstück an. Eine konische Form könnte die Hülse durch den Anpressdruck ein wenig weiten. Für die Hülse kein Problem, wenn aber am Ende der Bearbeitung da nur noch 1,5mm-Holzschicht drüber sind, könnte das zu Rissen führen.

Und so schauen die amtlichen Werkzeuge aus:



Bohrer für die Durchgangslöcher (oder Sacklöcher, wenn die Holzformen ein geschlossenes Ende haben sollen), den Stiftdorn (=Mandrel) mit 6mm-Durchmesser, auf den die gebohrten Rohlinge mit den Abstandsthaltern zentriert gesteckt werden. Die Rändelschraube und der Reitstock mit Zentrierspitze pressen das Ganze dann zusammen, damit es durch den Messerdruck beim Drehen nicht rutschen und stehenbleiben kann:



Zia Fofa

 

Ich verwende nun seit 4 Monaten den Lamy st045 mit Feder "f" (ef wäre mir noch lieber, aber f reicht schon...).



Bin soweit wunschlos glücklich.

Leider gibt es ein Problem mit meinem speziellen Einsatzzweck: wie oben geschildert, ist das mein EDC-Stift und somit täglich ungefähr 18 Stunden neben dem Leuchtturm in meiner Hosentasche (wer jetzt lacht, hat wirklich dreckige Gedanken). Es ist mir schon mehrfach passiert, dass er sich dort komplett (!) aufgeschraubt hat, also nicht nur ein wenig gelöst hat, sondern die Patrone quasi freischwebend war. Zum Glück ist dabei bisher nicht mehr passiert, als dass ich dicke blaue Tintenflecke auf der Haut hatte - weder im Hosenstoff noch im Notizbuch hat es Kleckser gegeben.

Kennt jemand einen vom Design/Style her möglichst ähnlichen Halter mit absolut robustem Klickverschluss, der sich also bei den ständigen Drehbewegungen in meiner Hose nicht löst? Da es sich nicht um ein Ausstellungsstück handelt, sondern eben mit anderem Zeug zusammen in einer Tasche ständig herumgetragen und überall verwendet wird, wäre meine Preislimit "zweistellig, allerallerhöchstens 150,- €". Einen höheren Preis könnte ich verschmerzen, wenn das Ding offensichtlich langfristig zum Einsatz kommen kann. Bauform (Patrone oder nicht) ist mir egal.

Danke für sachdienliche Hinweise!

 

Ist denn schon wieder Weihnachten?