[Suche] Eure Meinung als Kaffeeliebhaber ist gefragt!

Klare Ansage,
NEIN, ich würde kein Abo abschliessen, wenn ich Kaffee brauche, dann order ich, wenn ich keinen Kaffee brauche will ich nicht verpflichtet werden etwas abnehmen zu müssen.

Ich verstehe das ganze Konzept auch nicht, habt ihr Euch mal mit der alterung von Kaffee beschäftigt?
Wenn Euer Lager zu groß ist, wird der Kaffee schnell alt. Sollte das Lager zu klein sein könnt ihr nicht schnell genug liefern
Welchen Nutzen könnte ich aus Eurem Zwischenhandel ziehen?

 

Das Hauptproblem ist: Es gibt kein Konzept.

 

Das sehe ich nach dem Durchlesen des ganzen Threads und einer "Unterhaltung" mit merlin anders.

Wo hat merlin jemals von "Zwischenhandel" gesprochen oder von "Lager"?

Vicampo wirbt mit "Versand direkt vom Weingut".

Natürlich möglich, dass bei mir der Wunsch Vater des Gedankens ist, aber ich habe den Eindruck, dass eine Plattform auf der sich Nutzer und Röster treffen die Grundidee ist. Und das fände ich grundsätzlich sinnvoll, da somit das Herumsuchen in Dutzenden von Shops und bei manchen das Telefonieren/Mailen erledigt hätte.

 

Für mich klangen die bisherigen Ideen eher nach einer Lösung für ein Problem, das bis zur Lösung nicht existiert hat. Ich mag mich aber natürlich auch täuschen.

 

Allein, wie lässt sich das monetarisieren (wenn das alles nicht nur ein Nonprofit-Unterfangen, also Hobby ist)?
Und eine Plattform gibt es ja bereits, nämlich diese hier, genauer gesagt, der Marktplatz. Das Interesse dort hält sich aber seitens der Röster, von wenigen Ausnahmen abgesehen, doch sehr in Grenzen.
Ich für mich kann aus dieser Idee persönlich keinen Mehrwert identifizieren.
Zumal eine Plattform, auf der sich Röster irgendwie einbringen müssen, auch ein Mehr an Zeitaufwand bedeutet.

 

OK, eine gemeinsame Plattform für Röster und Kunden ergibt einen Sinn. aber nur bei der Auswahl, bestellen würde ich dann lieber direkt beim Röster.
Dann bleibt noch offen wie merlin davon profitieren will.

Da mag es etwas geben was ich dann aber noch nicht verstanden habe...

 

Ich kann ganz oft damit nichts anfangen. Das mag daher kommen, dass Leute einfach irgendwas Schwungvolles auf's Etikett schreiben oder ich es nicht erschmecken kann oder die aktuelle Röstung doch abweicht von der damaligen. Oder er liegt daran wie meine Maschine temperaturmäßig eingestellt ist.

 

Auch wenn ich schon bei diversen Röstern online bestellt habe und meist gute Qualität geliefert wurde, schätze ich die persönliche Beratung eines Rösters oder in einem Spezialgeschäft ungemein. Diese kann keine noch so blumige oder differenzierte Beschreibung leisten und bietet zudem noch ein besonders Einkaufserlebnis.
Gruß, Götz

 

Ich weiss nicht, wie es bei Vicampo ist, aber ich kenne es von einer anderen Weinplattform. Da ist es dann so, dass der Kunde nur Wein von EINEM Winzer bestellen kann, da die Plattform nix vorrätig hat und Versandkosten natürlich pro Winzer anfallen. Also nix mit mal eben mischen, wie es einem passt. Der Vorteil für viele Kleinwinzer besteht eher darin, eine rechtlich abgesicherte Internetpräsenz zur Verfügung zu haben, ohne sich um einzelne Bezahlvorgänge und vor allem ständig neue Rechtsprechung im Internethandel kümmern zu müssen, der Abmahnwelle sei Dank. Viele Winzer haben auch bereits einen Zwischenhandelsanteil in ihre Preise eingebracht, weil sie (sofern sie nicht ausschliesslich ab Weingut verkaufen) bisher schon über den traditionellen Handel gegangen sind. Das ist bei den Kleinröstern im Normalfall nicht so, die müssten ihre Preise erstmal um bis zu 40% erhöhen, wenn das Konzept aufgehen soll. Denn von Luft und Liebe kann weder die Plattform noch der Kleinröster leben. Im Endeffekt hat dann wieder eine Plattform die Finger drauf, hat das Monopol im Zwischenhandel und diktiert nach ein paar Jahren allen die Bedingungen, wie man es bei den Taxi-Apps schon nachlesen konnte (nicht Uber, sondern die Apps, mit denen man normale Taxis rufen kann; da werden dann alle Taxifahrer im Umkreis zum Bieterwettstreit aufgefordert, der billigste kriegt den Zuschlag, und die Provision steigt und steigt...). Ob der Zugewinn an Kundschaft dann nach ein paar Jahren die ständig "angepassten" Provisionssätze noch übersteigt.... mal sehen.

Greetings \\//

Marcus

 

Volle Zustimmung und Danke, dass Du diesen Gedanken einer -– gesamtgesellschaftlich gesehen – bedenklichen Tendenz in Richtung einer neuen Art von 'Plattform-Kapitalismus' hier deutlich reflektierst. Und genau dieser Geist ist es, auf den ich mit meinem Post und der verlinkten Kolumne hinweisen wollte, mich aber vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt habe…

Verbundene Grüße
Sebastiano

 

Das scheint mir deutlich zu hoch gegriffen: Ein hier wohlbekannter Schwarzhändler vertreibt Kaffee von mindestens drei Boardröstern sogar geringfügig (0,02 bis 1€/kg) günstiger als diese selbst - der genauen MHD-Angabe nach zu urteilen sogar mit eigenem Lagerbestand und somit dem vollen unternehmerischen Risiko, das bei bloßer Vermittlung von Bestellungen gar nicht anfällt. Und auch sonst findet man immer wieder mal Kleinrösterkaffee im Handel - etwa meine Stammbohne in einem ca. 80km von der Rösterei entfernten Lädchen, sagenhafte 40 Cent/250g (7,7%) teurer als dortselbst. Von 40% also weit entfernt - und doch kommen offensichtlich alle Beteiligten damit klar

 

Erstens habe ich "bis zu" geschrieben. Zweitens läuft so manches unter Deckungsbeitragsrechnung, bezahlter Werbung, Erschliessung neuer Käuferschichten etc, so dass man mehr oder weniger zähneknirschend einen Preis macht, der einen selbst für fast umsonst arbeiten lässt. Und auch die geänderte Bearbeitung spielt eine Rolle (nur eine große Rechnung und Paket/Palette an einen "schwarzen" Großkunden statt viele kleine Rechnungen, Pakete, Geldeingänge etc), so dass man einen Großkunden anders bedienen kann. Beim Plattformmodell dagegen fällt nur die Rechnungskontrolle weg, Lieferscheine und Pakete/Paketscheine/Adressdaten bleiben praktisch gleich im Vgl zum Einzelversand.

Greetings \\//

Marcus

 

Eben: Das werden die Röster in den Verhandlungen mit @merlins wohl gebührend (!) zu berücksichtigen wissen und wenn die Konditionen nicht passend zu machen sind im Zweifelsfall gar nicht mit dem ins Geschäft kommen

 

Ich finde es echt krass, wie stark die Preisgedanken den Thread inzwischen dominieren, denn:

für die Käufer von Spezialitätenkaffee der 30€/kg und mehr kostet dürfte es doch wirklich sche** egal sein, ob der ein Euro mehr oder weniger kostet - wenn man die x-tausend Euro für das Equipment betrachtet wird die Idee bereits zur Farce oder auch Real-Satire der Geiz-ist-geil Mentalität. Wenn ich einen Kaffee bei einem Händler entdecke, dann kaufe ich ihn dort auch und suche mir nicht nen Wolf, ob der irgendwo für 1€ weniger zu bekommen ist...
für die Röster wird es früher oder später zu einer Umstrukturierung des Marktes kommen, da bereits heute die großen Ketten und Röster den Markt erkannt haben. Eine frühzeitige Koordination - wie es auch die Röstgilde darstellt - mit anderen Akteuren auf Augenhöhe dürfte um ein vielfaches angenehmer, konstruktiver und der langfristigen Existenz zuträglicher sein als ein prinzipielles Kontra zu jeder Veränderung.
der Zwischenhändler/merlin hat gefragt, ob wir so etwas für uns als Nutzer als sinnvoll erachten. Er hat weder nach einem Businessplan gefragt, noch einen zur Diskussion gestellt. Wir können mit den uns bekannten Eckdaten dazu eigentlich keinerlei sinnvolles Statement abgeben.

 

@domo:
Nicht alle Kleinröster bieten Spezialitätenkaffee. Ich habe den Eindruck, dass es mehr um - wie Merlins es genannt hat - "angemessene" Kleinröster ging.
Momentan habe ich das Gefühl, dass der Marktanteil der Großen erodiert, und es immer mehr Kleinröster gibt, die auch davon leben können.
Jeder Markt, auch der Kaffeemarkt, wird sich natürlich ändern. Wer allerdings so wie ich einmal Probleme hatte, dass Amazon Payments keine Auskunft geben konnte, für welche Sendung oder wenigstens welchen Händler meine Kreditkarte belastet wurde, ist schwer von so einer Plattform zu überzeugen.

 

Es wurde doch bereits deutlich gesagt, was manche hier von merlins Plattform-Idee halten…

Es geht doch hier nur sekundär um den Preis für den Endkunden. Ich bezahle gern etwas mehr wenn ich weiß, dass der Röster – ich betone: der Röster und nicht etwa ein Vermittler – etwas davon hat, ordentlich arbeiten und Qualität liefern kann und ebenfalls seinen Angestellten oder seinen Lieferanten nicht die Preishölle bereitet. Und genau das sehe ich durch diesen Plattform-Gedanken in Form einer profit-orientierten Geschäftsidee – übrigens nicht nur für dieses konkrete Kaffee-Geschäft – gefährdet. Die Kleinröster-Szene, die sich gerade wieder neu bildet, könnte so zu einem reinen Zulieferer degradiert werden und wieder von Großabnehmern, sprich Plattform, abhängig und erpresssbar werden.
Großmolkereien und die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel, die kleineren oder selbst mittelgroßen Milchbauern durch Preis- oder Mengendiktat die Existenzgrundlage entziehen sind hier nur spontan zu nennende, aber symptomatische Beispiele. Und das erstreckt sich inzwischen, auch durch neuere technische Kommunikationsmöglichkeiten, auf viele Bereiche: Plattformen wie Uber, Taxi-Apps oder Auktionsplattformen für Dienstleistungen sind hier beispielhaft aber ebenfalls symptomatisch zu nennen. Es geht doch um viel mehr, das ganze bekommt systemrelevante Dimensionen in einer Art von 'Plattform-Kapitalismus' – und genau das wird übrigens in der von Dir abgewunkenen, aber durchaus lesenswerten Kolumne auf spiegelonline indirekt angesprochen und übrigens auch von 294 Leserkommentaren engagiert begleitet…

Gruß, Sebastiano

 

Ein "prinzipielles Kontra zu jeder Veränderung" ist nicht unbedingt gleichzusetzen damit, dass man gleich alles mitmacht, was ein BWL-Student sich ausdenkt. Und der Begriff "auf Augenhöhe" ist in dem Fall wohl nicht so ganz passend, wenn am Schluss EIN EINZIGER Zwischenhändler übrigbleibt.

Ich kenne einen antiquarischen Buchhändler, der sich längst von Amazon zurückgezogen hat, weil er bei deren "Vermittlungs-Konditionen" erstmal 2k Umsatz machen muss, um auf Null zu kommen. Wer ein Monopol hat, nutzt es auch.

@Bonsai-Brummi:
Na, dann bleibt merlin eben im Zweifelsfall ziemlich allein auf seiner Plattform, damit wär ja alles geregelt...

Greetings \\//

Marcus

 

Ich nicht - gerade wegen des Nischencharakters dieses ganz speziellen Markts mit engagierten Anbietern und ebenso engagierten Kunden mit ureigenem Interesse am Wohlergehen ihrer Lieferanten: Mit deiner Auffassung bist Du hier nämlich in allerbester Gesellschaft.

Nebenbei: Die Kleinrösterszene wächst und gedeiht nicht trotz, sondern auch wegen "neuerer technischer Kommunikationsmöglichkeiten" - und in der Tat erst so richtig, seitdem diese praktisch allgemein in Gebrauch und sie zur Kundengewinnung nicht mehr auf Kleinanziegen im Lokalblättchen und Mundpropaganda angewiesen ist

 

http://kaffeeselect.de/