Europiccola schaltet nicht ab, Presso?

Hallo Amateur,
Schalten sollte der Pressostat. Wahrscheinlich ist das Röhrchen vom Heizungsboden zum Pressostaten mit Kalk verstopft. Schraube den Pressostaten mal ab und prüfe, ob das Röhrchen Durchgang zum Kessel hat und das Loch im Pressostaten nicht verstopft ist. An der Einstellschraube würde ich erst einmal nicht drehen, da die Europiccola von Hause aus kein Manometer hat und Du den Druck nicht messen kannst.
Gruß, Götz

 

Hallo Amateur,
hier gibt es den Schaltplan. Zweites Bild "Europiccola neu" dürfte zu Deiner Maschine passen: https://www.espressomaschinendoctor.de/download/schaltplan_pavoni_europiccola.pdf
Auf den ersten Blick sieht es richtig verdrahtet aus, überprüf es aber noch einmal.
Hat die Maschine schon beim Kauf nicht abgeschaltet, oder ist der Fehler erst später aufgetreten?
Die eine Lampe ist mit dem Schalter gekoppelt (Ein-Schalter), die andere parallel zur Heizung verdrahtet. Sie müsste erlöschen, wenn der Mikroschalter des Pressostat abschaltet. Dies kann simuliert werden, indem man provisorisch ein Anschluss vom Schalter des Pressostat abzieht und isoliert. Dann sollte auch die Heizung nicht mehr heizen.
Am Pressostat ist eine gut sichtbare Einstellschraube. Sicherheitshalber sollte man nur bei stromloser Maschine (Netzstecker raus) Einstellungen vornehmen. Ein Drehen der Schraube im Uhrzeigersinn erhöht den Abschaltdruck, ein Drehen gegen den Uhrzeigersinn erniedrigt ihn. Die Einstellung ist empfindlich. Immer nur geringe (z.B. 1/4) Umdrehungen ausführen.
Ohne Manometer ist es jedoch schwierig die richtige Einstellung zu finden. Manometer mit dazu gehörender Adapterschraube kann man einfach nachrüsten, sieht auch noch gut aus.
An Überdruckventil kann es natürlich auch liegen. Aus Sicherheitsgründen solltest Du jedoch ohne ein Manometer daran nichts machen.
Gruß, Götz

 

Hallo.

Man kann durchaus den Pressostaten neu justieren, wenn man ein Manometer, welches an einem Gummi- oder Plastikschlauch druckdicht befestigt ist, mit diesem an die Dampflanze provisorisch anschließt. Den Schlauch einfach auf das Ende des Dampflanze schieben, das Ventil öffnen nachdem die Maschine hochgeheizt hat bzw. am Hochheizen ist, und der Druck lässt sich ablesen und anhand dessen der Pressostat einstellen.

Da der TE allerdings noch nicht einmal die Einstellmöglichkeit des an seiner Europiccola verbauten Pressostaten nachzuvollziehen vermochte, habe ich Zweifel ob er ein Manometer so oder so montieren kann bzw. möchte.

Daher empfehle ich den Gang zum Fachhandel um die Maschine prüfen und einstellen zu lassen. Nicht jeder ist der ausgemachte Bastler...

 

Überdruckventil / Verdrahtung: eher nein
Kalk im Presso: eher ja. Klassiker, z. B. Restbestände nach dem Entkalken.
Was vielleicht schon hilft, als DIY: Stecker raus, Boden weg, Pressostellung des Drehrades (oder der Schraube, je nach Ausführung) markieren, halbe Drehung hin, halbe her und wieder zurück auf Ausgangsstellung.
Stromkontakte vom Pesso weg, Presso vom Röhrchen abschrauben (dieses bisschen fixieren dabei, dass es sich nicht zu sehr bewegt), Wasser durchlassen, durchspülen, Presso ausspülen, wieder ranschrauben. Die Verbindungen geht in aller Regel gut auf und dichtet auch wieder zuverlässig.

 

D.h. Du setzt seitdem auf ein funktionierendes Überdruckventil? Das ist ganz schön mutig. Ich würde dir raten, das Ding erst wieder richtig zu nutzen, wenn der Presso wieder schaltet.

 

@amateur07

OK, wenn Du den Pressostaten nochmals ausbaust, am besten die Zuleitung von diesem zum Boiler mit einem Pfeifenreiniger o.ä. auf tatsächliche Freigängigkeit bzw. ungehinderten Durchfluß prüfen. Dann den Pressostaten selbst bzw. dessen Anschluss zu der Zuleitung mit Entkalkerlösung behandeln (ohne dass diese jedoch an den Mikroschalter auf der anderen Seite gelangt). Am besten etwas davon hineintröpfeln und über Nacht auf dem Mikroschalter stehend einwirken lassen.
(Der Mikroschalter ist das schwarze Plastikteil mit den Anschlussfahnen für die Kabelschuhe)

Dieser Typ Pressostat ist eigentlich sehr robust und auch gut zu justieren, nur setzt sich gerne Kalk vor die Membran, so dass diese nicht richtig auf den Druck reagieren kann und daher der Mikroschalter nicht richtig betätigt wird.
Manchmal hilft auch ein vorsichtiges Klopfen mit dem Rand des Pressos gegen die Tischplatte o.ä. und dann kann man die vorhandenen Kalkreste aus dem Zulauf herausrieseln lassen.

Die Einstellung des Pressostaten geschieht über die auf Deinem Foto ganz oben, also zum Blechrand der Bodenplatte befindliche runde Messingschraube. Diese hat einen Schlitz, in den man mit einem Schraubendreher ansetzen kann. Hineindrehen (im Uhrzeigersinn) bewirkt, dass die Membran etwas vom Mikroschalter wegbewegt wird, so dass diese erst bei mehr Druck von der Gegenseite diesen betätigen kann, Herausdrehen führt zu entsprechend früherem Schalten, da dies bereits bei wenig Druck auf die Membran geschieht.
Diese Einstellschraube hat seitlich noch eine kleine Madenschraube zur Fixierung der Einstellung. Also mal schauen ob die noch vorhanden ist und wenn ja ein wenig lösen weil sich dann die Einstellschraube leichter drehen lässt. Beim Einstellen mit kleinen Schritten vorgehen, denn bereits eine Vierteldrehung macht eine Menge aus. Dann die kleine Madenschraube wieder leicht anziehen.

Aber wie gesagt, eine genaue Justierung des Pressostaten kannst Du nur mit Hilfe eines Manometers vornehmen, da der Druck bei ca. 0,8 bis 0,9 Bar den Pressostaten zum Abschalten bringen sollte.

Viel Erfolg

 

Wenn der Presso nicht mehr schaltet, kann er natürlich auch einfach defekt sein und will ersetzt werden.
Zumal das ja augenscheinlich von Anfang an so war...
Was passiert denn, wenn Du das Kabel vom Presso abtrennst, ist/bleibt die Heizung dann aus?

Kaffee beziehen klappt aber problemlos?
Ev. stimmt ja auch nur am Überdruckventil was nicht und der nötige Druck zum abschalten des Pressos wird garnicht erreicht.
Ich hatte auch mal ein permanent abpfeifendes Überdruckventil, Tausch des Plastikeinsatzes hat geholfen. Aber zum Heizung an/aus schalten hat es noch gereicht...

 

Na das ist doch zwangsläufig der Fall, denn der Pressostat bzw. dessen Mikroschalter ist doch in die Stromleitung der Heizung eingebunden.

Und da wären wir wieder bei der Notwendigkeit eines Manometers um die tatsächlichen Druckverhältnisse feststellen zu können.

 

Da hast Du Recht, WENN richtig verkabelt ist.

 

und wenn sie sonstwo eine nicht gut hörbare undichtigkeit hat verliert sie permanent druck und derreicht nicht den pressostat-ausschaltwert, überhitzen tut sie noch schneller entsprechend. also, wie siehts mit deinem alter der dichtungen aus?

 

...was anhand des am Anfang des Threads vorhandenen Fotos der Fall ist.

Ich schließe mich im Rahmen der Ferndiagnose @joost an und denke nach wie vor, dass einfach Kalk die Ursache des Problems am Pressostaten bzw. dessen Zuleitung ist. Schon mancher hat fleißig den Boiler entkalkt, aber den erwähnten anderen Bereich außer Acht gelassen.

Aber der TE wird uns auf dem Laufenden halten.
Allen ein schönes und sonniges Wochenende

 

kalk sei ja angeblich kein problem mehr, ich weiß jedoch nicht, ob der presso mal auf durchgang geprüft worden ist oder wie oben schon empfohlen mal der microschalter getestet wurde. meine prognose ist schleichende undichtigkeit und alte dichtungen, schaumermal was es wird.

 

die Art von Presso kann auch innen (beim Druckschalter) verkalken und man kann ihn komplett zerlegen, hatte ich schonmal. Ist nen Versuch wert, das Teil ist für die Ewigkeit gebaut

 

Ich hab zwar einen anderen Pressostaten, der so aussieht:
La Pavoni Ersatzteile Pressostat | SF Ersatzteile
aber bei dem habe ich den Mikroschalter durch Conrad Best.Nr. 1414440 ersetzt und das funktioniert.
Vielleicht ist der ja der gleiche?
Der Taster muss bei Betätigung unterbrechen.