Faema Ariete?

Die habe ich auch bestellt. Laut Herrn Hasenschwandtner von tse gibt es auch keine Probleme mit den Federn. Ich dachte nur, ich frag hier mal zusätzlich nach, vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen.
Ich vermute auch eher, dass es an der Kolbenstange liegt als an der Feder. Stellt sich die nächsten Tage raus.

 

Die Lösung: Die Kolbenstange war's. Nachdem ich das richtige Werkzeug besorgt hatte, konnte ich sie demontieren und nachmessen:



Ergebnis: 167mm lang, also 16mm zu kurz. Zur Dokumentation: Der Gewindeansatz ist bündig mit der Oberkante der Aufnahme. Die Kolbenstange sitzt also genau 30mm im Kolben drin.

Da hat sich wohl mal jemand dran zu schaffen gemacht, warum auch immer. Die neue Stange ist bestellt und so kann ich hoffentlich am Wochenende die ersten Handhebel-Gehversuche machen

 

Ich habe als ich die große Ersatzteilbestellung bei tse gemacht habe, alles mitbestellt, was ich laut Explosionszeichnung theoretisch brauchen könnte. Unter anderem auch eine Ausgleichsscheibe aus Papier (0,5mm dick, Durchmesser 73) und eine aus Gummi (1mm dick, Durchmesser 74). Wofür genau sind die gedacht? Sind das Scheiben, die man unter die Siebträgerdichtung machen kann, damit der Griff gerade steht?

 

Die Post war da und die neue Kolbenstange ist eingebaut. Es klappt aber immer noch nicht:



Jetzt schaut der Kolben unten raus und ich kann den Hebel immer noch nicht weiter bewegen. Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte? Gibt es die Hebelaufnahme und den Gruppenkörper in verschiedenen Größen? Ich steh auf dem Schlauch....

 

Offensichtlich ja. Die Höhe des polierten Teils der Hebelaufnahme bei mir ist 56,7mm und laut TSE-Datenblatt sollten es 73mm sein. Wieder diese 16mm....

Wenn ich die Feder/kolben-Einheit separat im Werkzeug einspanne, kann ich den Hebel jetzt auch ganz durchbewegen. Im montierten Zustand ging es nicht, weil sich die untere Kolbendichtung beim reinziehen verkantet. Die schaut ja durch die kürzere Hebelaufnahme unten raus...

Hat dafür jemand eine Erklärung? Gab es verschiedene Ausführungen dieser Hebelgruppe? Wenn das so original ist, müsste es doch eigentlich auch eine passende Feder für diese Konstellation geben...

 

Ich bin wieder etwas schlauer. Es gab diese Hebelaufnahmen in unterschiedlichen Höhen. Und da ich die wohl niedrige Ausführung habe, passt die längere Kolbenstange mit der dazugehörenden 165mm-Feder auch nicht. Ich hatte bisher vermutet, dass die Kolbenstange irgendwann mal angepasst wurde, aber die scheint wohl so zu dieser Ausführung der Maschine zu gehören. Nur die verbaute Feder gehörte da nicht hin. Also doch nicht so verbastelt und zusammengewürfelt wie ich kurzzeitig dachte

Inzwischen hab ich durch einen Hinweis noch eine andere Feder mit 140mm Länge und zehn ganzen Windungen gefunden. Die werde ich bestellen und testen. Bei der 130mm-Feder hatte ich Bedenken, dass ein zu geringer Brühdruck entstehen könnte, aber mit der hier hab ich ein besseres Gefühl, investiere nochmal 15 Euro und probiere es aus. Die Investition von knapp 150 Euro für die höhere Hebelaufnahme bleibt dann als letzte Möglichkeit übrig.

Ich muss diese Aussage daher korrigieren:

Die verbaute Kolbenstange passt zur Hebelgruppe inklusive Hebelaufnahme.
Zur 56,7mm-Hebelaufnahme gehört eine 167mm-Kolbenstange mit (wahrscheinlich) 140mm-Feder und zur 73mm-Hebelaufnahme gehört die 183mm-Kolbenstange mit 165mm-Feder.

Jetzt heißt es wieder warten...

 

Den Anbieter aus Albanien habe ich auch schon entdeckt, aber die Preise schienen mir eher kein Schnäppchen zu sein und inkl. der Versandkosten dann doch zu hoch. Aber wenn man was bestimmtes sucht, vielleicht doch eine Möglichkeit.

Danke für den link zu dem President-Thema. Ich hab zwar schon viel gesucht im Forum seit ich die Maschine habe, aber das hatte ich noch nicht entdeckt. Da steht ja einiges drin, was bei mir auch vorgekommen ist. Alles schonmal da gewesen also

Von ihm kam der Hinweis mit der 140mm-Feder. Ich hab gestern noch diese hoffentlich passende Feder bestellt. Vielleicht klappt's ja Anfang nächster Woche mit der Inbetriebnahme der Maschine.

Ich korrigiere: der Tipp mit der Feder kam doch nicht von Max Mahlmeister, da hab ich was verwechselt. Aber er hat Federn und Kolbenstangen im Angebot.

 

Die Post braucht in diesen Zeiten etwas länger....



Aber jetzt ist eine passende Feder da und die Maschine kann endlich komplettiert werden:



Läuft...

 

Ich hatte eigentlich keine Vorstellung, wie lange es dauern könnte, da ich bisher noch an keiner Handhebelmaschine gearbeitet habe. Aber ich freue mich auch sehr, dass alles geklappt hat und die Maschine fertig ist. Das Hebeln macht schon Spaß

Danke an alle, die mit Informationen und Ratschlägen geholfen haben, ich hab viel gelernt dabei.

Jetzt würde mich eine ältere Hebelmaschine mit schönerer Karosserie reizen, da halte ich mal Ausschau. Als nächstes kommt aber wieder eine Pumpenmaschine dran. Steht schon auf der Werkbank...

 

Drei Wochen nach Inbetriebnahme der Maschine möchte ich noch ein paar Informationen zur weiteren Dokumentation aufschreiben:

• Das Zubereiten mit der Hebelmaschine macht sehr viel Freude und der Kaffee schmeckt mindestens so gut wie mit der Gaggia. Und die Dampfleistung ist bei einem 8l-Kessel natürlich außer Frage.
  
  
• Den Pressostaten habe ich wieder auf ein Röhrchen zurück gebaut. Da das zugekaufte Röhrchen etwas kleiner ist und daher wohl auch etwas weniger Quecksilber enthält, habe ich es nicht hinbekommen, die beiden Röhrchen zu synchronisieren. Entweder hat der Einschaltpunkt nicht gepasst, oder der Ausschaltpunkt war versetzt. Dadurch hat die Maschine beim Nachheizen immer nur mit der halben Leistung gearbeitet und entsprechend lange waren die Heizphasen. Das hat mich gestört. Bzw. den kleinen Mann im Hinterkopf Jetzt funktioniert alles super.
  Und ich habe noch einen weiteren Pressostaten auf Vorrat gekauft. Da dort noch zwei alte Porzellanklemmen verbaut waren, habe ich im Zuge der oben genannten Änderung diese an den bei mir verbauten Pressostaten montiert. Sieht besser aus. Bei den dort verbauten Röhrchen ist die Verkabelung nicht mehr so schick, sonst hätte ich meinen evtl. mit dessen beiden gleichen Röhrchen ausgestattet. Aber so wie es ist funktioniert es gut und daher lasse ich es so.

• Was mir aufgefallen ist, ist dass ich den Kesseldruck im Vergleich zur Gaggia (1,1bar) reduzieren musste. Die Faema läuft zurzeit mit 0,9bar und da schmeckt der Kaffee wesentlich besser als am Anfang, als ich den Druck auf den gleichen Wert wie bei der Gaggia eingestellt hatte.
  
  
• Ich musste etwas umdenken, was das Zubereiten eines einfachen Espresso betrifft, da die Wassermenge hier ja vorgegeben ist. Ich mache zwar fast ausschließlich doppelte, da ich für meinen Cappuccino meistens die großen Milchkaffeetassen verwende und ich doppelte einfach lieber mag, aber wenn jemand zu Besuch ist, der einen kleinen (normalen) Cappuccino möchte, ist ein doppelter Espresso für meinen Geschmack zu viel. Da ich bisher nur einen (bodenlosen) Siebträger besitze, ziehe die Tasse dann nach etwas mehr als der Hälfte des Bezuges raus und dann laufen halt ein paar ml in den Abfluss. Vielleicht kann ich ja noch einen Original-Siebträger mit Doppelauslauf ergattern, dann trinke ich immer noch einen kleinen Cappuccino mit oder mach noch nen Espresso dazu.
  
  
• Positiv überrascht war ich davon, dass ich den Siebträger relativ schnell wieder ausspannen kann nach dem Bezug. Ich hatte erwartet, dass ich da länger warten muss bis der Druck abgebaut ist. Wenn ich einen Cappuccino mache, kann ich nach dem Aufschäumen und eingießen direkt ausspannen und sauber machen.
  
  
• Ich war es von der Gaggia gewohnt, das Sieb unter der Dusche zu reinigen. Das fand ich angenehm, da ich dort entkalktes und heißes Wasser bekommen habe und durch den Abwasseranschluss nicht viel weiter zu tun hatte.
  Das ging hier trotz Abwasseranschluss anfangs nicht so gut, da das Wasser nicht so schön aus dem Duschsieb läuft und es dann mehr Sauerei außenrum gibt. Außerdem hat die kleine Sammelschale geringere Querschnitte als die der Gaggia und läuft schnell über wenn man zu viel Wasser auf einmal reinlaufen lässt.
  Inzwischen hab ich aber eine gut funktionierende Technik: Ich spanne den Siebträger nach dem Ausklopfen wieder ein und ziehe den Hebel nur ganz kurz, damit das Sieb ausgespült wird ohne das es zu viel rumspritzt. Das wiederhole ich zweimal und dann ist alles ziemlich sauber und das Abwasser läuft gut ab. Einmal kurz drüberwischen und alles ist sauber.
  
  
• Die Tassen werden trotz Kesselisolierung und fehlender Scaldatazze noch ausreichend warm.

Und weil Bilder ja immer so schön sind: