FAEMA Saturno Nettuno Marte Mercurio Urania

Der Y-Dampfhahn fehlte komplett. Das ist ein Messinggussteil mit zwei eingeschraubten Zylinderventilen. Im Kessel ist es mit 1/2“ eingeschraubt. Die Dampflanzen werden mit zwei 3/8“ Überwurfmuttern angeschraubt.
Hier Fotos von meiner anderen 2-gruppigen Urania:

Ich habe im Baumarkt einen 1/2“ Y-Verteiler in verchromten Messing gekauft und zwei Design-Eckventile in verchromten Messing (ebenfalls Baumarkt) mit keramischen Scheiben eingeschraubt. Die Abmessungen sind fast identisch mit dem Originaldampfhahn, nachdem ich die Gewinde der Eckventile 4 mm gekürzt hatte. Das Ventil öffnet mit 1/4 Umdrehung vollständig. Die Abgänge für die Dampflanzen haben allerdings auch 1/2“ und sind zum klemmen, was kein Problem seien dürft.
Den Anhang 73144 betrachten

Endzustand nach Entfernung der überstehenden Dichtungsfolie.

 

So, die beiden originale Dampflanzen lassen sich mittels 1/2“ auf 3/8“-Adapter montieren.

 

Nettuner! falls ihr es verpaßt hat, siehe

Cameos historischer Expressomaschinen in italienischen Filmen

für eine Demonstration eines 4-Gruppen-Nettuno in den 1959er Film La ragazza di Piazza Pietro.

 

Zumindest die Drehgriffe sind original.

 

Ich habe heute die Ventile überholt.
Das Y-Ventil für die beiden Dampflanzen ist zwischenzeitlich wieder aufgetaucht.
Die 2-gr. Urania hat fünf Ventile. Die Bauart ist identisch.
Zwei Ventile für die beiden Dampflanzen, zwei zum Absperren des Füllstandsröhrchens und eines für den Heißwasserauslauf.
Die originalen Dichtungsscheiben haben die Abmessungen 16,5 x 4 x 4,5 mm.
Ich habe nur einen Anbieter im Netz gefunden, der sie für € 95,-/10 Stk. anbietet.
Im Handel sind ähnliche Größen als sog. Hahnscheiben für 1/2“ käuflich, ca. € 0,50 pro Stück bei ebay.
Die Dichtungen sitzen in einem Kupfer- oder Messingtopf, der auf den Kolben des Ventil aufgeschraubt ist. Ich vermute, dass das Original aus Kupfer ist, und die Austauschteile aus Messing. Beides war im Netz nicht zu bekommen. Vielleicht hat da jemand eine Bezugsadresse.
Zum Teil musste ich also improvisieren. Die Ventile, bei denen der Topf weggefressen war, kann man am Füllstandsröhrchen einbauen. Sie sind für den Dauerbetrieb nicht geeignet, weil sie beim Zudrehen nach außen gestaucht werden.

 

Kleines update zur Dichtungsscheibe.
Wenn der Dichtungstopf weggerostet ist, ist dies hier die optimale Lösung:
Eine 1/2" Wasserhahnscheibe mit Loch, 17 mm Außendurchmesser der Fa. Otto Haas KG Nürngerg, www.haas.de, Artikelnummer SO1700155, Preis € 0,45 +MwSt.
Bezug über Ersatzteilfachmann.de, ETWELT GmbH Köln
Das Gummi ist extrem hart und lässt sich kaum stauchen, dichtet aber dennoch perfekt ab.
Die zentrale Bohrung muss mit einer Feile etwas vergrößert werden

 

Ein sehr guter Freund von mir hat jetzt eine Mercurio 1. Serie in Rotterdam erstanden. Der Händler dürfte vielen bekannt sein.
Der restaurierte Zustand ist sehr gut, deshalb hier ein paar Bilder.
Die Mercurio hat die gleiche Brühgruppe wie die Urania 1. Generation und die Marte.
Aufgrund des kleinen Kessels heizt sie schnell auf und braucht wenig Platz. Kompromisse muss man beim Handling machen. Für die starke Brühgruppenfeder ist die Maschine zu leicht. Der Hebel ist deshalb kürzer. Dennoch sind die Proportionen wunderschön.
Die Bilder der Innereien folgen später.

 

Es geht weiter mit der Restauration der 2-gr. Urania 1. Serie:

Ich habe heute die sieben abgebrochenen M8-Schrauben für den Kesseldeckel ausgebohrt.
Mein Plan war, die Bolzen mit einer Linksausdreher (Schraubenausdreher) zu entfernen. Das ging schief. Keine Heldentat. Schon bei der ersten Schraube ist der Linksausdreher abgebrochen. Die abgebrochene Spitze zu entfernen war genauso viel Arbeit wie alles andere. Anschließend konnte ich den Materialdefekt am Kessel mit Hartlöten zum Glück noch auffüllen. Der Gewindebolzen hätte auch so gehalten.
Das Ausbohren der Gewindebolzen ist alles andere als einfach.

Die anderen Bolzen habe ich ausgebohrt (mit einem 3,4 mm und einem 6,8 mm Bohrer) und die Gewinde anschließend nachgeschnitten.

 

Heute habe ich den HG-Presso hergerichtet. Ich glaube er ist von einer E61 Bj. 63. Die Lunge war an undicht und wurde getauscht.

 

Gewindestangen in die ausgebohrten Löcher eingeschraubt, abgeflext und ausgerichtet. Der Deckel passt. Alte Kopfmuttern hatte ich auch noch.

 

Heute den Kesseldeckel und die Heizung montiert.
Die Kesseldeckeldichtung habe ich mit einer Dekupiersäte (Proxxon DS 230/E) aus einem 3mm Klingersil C-4400 Dichtungsblatt gesägt. Innendurchmesser 15mm, Außendurchmesser 19,3mm.
Die Löcher für die M8-Schrauben wurden mit einem 10 mm Holzborer gebohrt und anschließend mit einem Senker entgratet. Das ganze dauert keine 20 Minuten.

 

Brühgruppendichtungen, außen 89 mm, innen 40 mm. 3mm Dicke, Klingersil C-4400.

 

Vielleicht hat jemand ein Foto des originalen HG-Pressostaten der 2.gr. Urania 1. Serie, dieser hier ist m.E. nicht der originale Presso, aber er passt.

 

Heute nachmittag habe ich u.a. die obere und untere Aufnahme des Wasserstandsröhrchens montiert. Das war nicht einfach, weil das untere Distanzstück (3/5“ Verlängerung) fehlte. Zum Glück hatte ich noch eine 3/4“ Verlängerung moderner Bauart. Die war wohl zu lang, so dass das Wasserstandsröhrchen jetzt kürzer ist, aber sie ist verchromt.
Das untere Anlötteil am Kessel musste neu ausgerichtet werden. Mit viel Kraft und langen Hebeln war das aber kein Problem.
Das mit der kurzen Länge des Wasserstandsröhrchens ist mir ganz recht, weil das Röhrchen dann bruchsicherer ist.

 

Die Urania ist zusammengebaut. Jetzt geht es an die Feinheiten, zunächst das Polieren der Haube und die fehlenden Griffe,

 

Die Maschine ist fertig.
Das originale Manometer konnte nicht repariert werden. Ich habe ein ähnliches Manometer aus Frankreich aus den 50er Jahren verbaut. Der Griff für den Wasserzulauf ist auch nicht original.
Zwei Drehgriffe sind aus dern 70er Jahren von WMF. Weitere Bilder folgen.

 

Ich habe heute meine andere (erste) 2-gruppige Urania auf einen originalen Faema-Pressostaten umgerüstet.
@condino hat in liebevoll restauriert, vielen Dank hier nochmals.
Die 80cm lange originale Druckleitung, die am Manometer angeschraubt war, habe ich durch eine kurze 6mm Kupferleitung ersetzt, die direkt am oberen Kesseldeckel den Druck abnimmt. Dafür habe ein ein Messing 1/4“ Gewinde hart angelötet und anschließend dort eine Bohrung gesetzt.

 

Meines Erachtens gibt es für den Presso nur diese eine optimale Position. Gegenüber einem modernen Presso, bei dem man die Temperatur nur einstellen kann, wenn man das Gehäuse abnimmt, kann man den HG-Presso justieren, nachdem man lediglich den Tassenwärmer abgenommen hat.

 

Auch wenn ich die Quecksilber- Presso bevorzuge, sehen die einige der „Modernen“ durch Zugänglichkeit der Einstellschraube ebenfalls vor, oft noch einfacher zu bedienen oder beim Weglassen des Blechdeckels des Gängigsten ebenfalls, mitunter sogar ohne Abnahme des Tassenblechs mit passendem Schraubendreher nur durch ein Loch möglich.


Wie gehst du denn bei der Grund- Einstellung vor?

 

sind Blende und Ablage poliert oder verchromt?
Tolles Teil. Glückwunsch. Egal ob alte Maschinen oder alte Autos, es sind bleiben immer Augenweiden.