Favorite Muehlen

Es gibt noch die Möglichkeit, die Auflagefläche der fixen Scheibe mit dem Motor, also bei zusammengebauter Mühle, einzuschleifen

 

Habe gerade eine Favorite 2AT ausgemessen: 120um Tiefstand bei 6 Uhr.
Gemessen wird 120 um, es sind wegen dem Cosinusfehler aber nur 50 um.
Also zwei Lagen Alufolie bei 6 Uhr untergelegt.

 

Kenia Mahlscheiben, titus dosing tool, großer Abklopfer mit 50mm Durchmesser, damit man direkt in das Sieb mahlen kann. Der Motor hat nur eine Phase, 220 Volt, 2,5 Amp., 2800 upm.
Hier das Ergibnis mit der Slayer, 25 Sek. PI plus 30 Sek für den shot.

 

Kann mir jemand ein Foto von der Leiterplatte hinter dem Fliehkraftschalter senden? Ich würde das gerne bei mir wieder reparieren, weiß aber nicht so recht wo ich es wieder zusammenlöten muss...

 

So? Aber wie soll der Schalter so einen Kontakt trennen?! Fragen über Fragen

 

Bitte sehr:


Im ausgeschalteten Zustand ist der Kontakt geschlossen, kurz nach dem Anlaufen geht der Stift des Fliehkraftreglers zurück und drückt nicht mehr auf das Kontaktblech, der
Kontakt wird geöffnet (Hilfswicklung wird abgeschaltet). Er schliesst sich erst wieder nach dem Ausschalten.

 

Vielen Dank für die schnelle Antwort - werde ich später gleich versuchen.

Und gleich noch eine Frage:
Ich habe bei mir auch den Alu-Tütenhalter verbaut. Ich schaffe es aber nicht (nachdem ich zum saubermachen alls auseinandergebaut habe ) die Feder zu spannen gibts dort n trick oder ist das halt einfach extrem "fummelig" ?

 

also irgendwie raff ich das ganze noch nicht so richtig.
Wenn ich mir den Fhliehkraft schalter anschaue "fährt sich der Stift ein" wenn er auf drehzahl kommt. Das heißt er drückt dann nicht mehr aufs blech. ich beokmme das blech allerdings nicht so hingebogen das der kontakt sich öffnet sobald keine kraft mehr drauf ist. Tipps wie es eingestellt werden muss?

 

Du hast recht, dass der Stift zurückgeht, ich habe das oben berichtigt. Das längere Blech muss gerade sein, in Verbindung mit dem kurzen entsteht eine
Art Wippe, die von dem Stift bedient wird.

 

Weil wir gerade bei dem Thema sind: Der Fliehkraftschalter der Typ 1 und 2 Mühlen arbeitet praktisch verschleissfrei und ist auch keinen grossen Belastungen
durch Staub oder Kaffeemehl ausgesetzt. Wie man oben sieht, sind Arbeiten an den Teilen des Reglers extrem fummelig - ich empfehle daher, den Fliehkraftschalter solange er funktioniert nicht anzutasten. Es ist selbst bei einem Lagerwechsel nicht nötig den Regler auseinanderzuschrauben, denn der Regler sitzt mit den zwei kleinen Schlitzschrauben auf einer Metallhülse, die auf das Wellenende aufgesteckt und mit einer Madenschraube von der Seite gesichert wird. Nach dem Lösen der Madenschraube kann der Regler mit der Hülse vorsichtig von der Welle abgezogen werden. Dreht man vorher die Schlitzschrauben des Reglers auf, kommen einem alle Teile entgegengehüpft, weil der Kunststoffstift und die Fliehkraftgewichte von einer Feder unter Spannung gehalten werden. Bei der Kontaktplatte reicht es in der Regel, den Kontakt mit einer Kontaktfeile vom Abbrand zu befreien und den langen
Blechstreifen dort mit Politur zu entgraten, wo durch den Kunststoffstift ein kleiner Krater entstanden ist. Eine möglicherweise erforderliche Einstellung des Fliehkraftreglers wird durch das Verschieben der Metallhülse auf dem Wellenende vorgenommen.
Auch für den Fliehkraftschalter mit Regler gilt: Für fehlende oder beschädigte Teile gibt es keinen Ersatz!

 

Nachdem Jürgen hier
Favorite Muehlen
seine Leinsaatmühle vorgestellt hat, komme ich nochmal zurück zu den letzten Mohikanern:
Hier die 2AT der letzten Bauart geschwisterartig in gold und in silber, wie sie in den letzten Jahren von Zwanger hergestellt wurden:

Zwanger hatte damals schon aus Kostengründen versucht, die Prodkuktlinien zu vereinfachen. So wurden für die 2AT schon viele Teile
verbaut, die auch in der K 60 verwendet wurden. Anstelle des Fliehkraftschalters wurden in beiden Typen Startkondensatoren eingebaut,
bei Mühlen erhielten einen baugleichen Vorbrecher und ein Gleitlager hinten anstelle des Kugellagers, damit waren auch die Lagerkäfige
beider Typen identisch. Nach Übernahme von Zwanger durch Mahlkönig wurden die Bestände mit zwei Mühlentypen verwertet:
Mit der Mahlkönig EK 2 AT:

Und mit der Mahlkönig EK 2 ATL für Leinsaat:

Anders als Mahlkönig hatte Zwanger sich auf die Herstellung von Kaffeemühlen beschränkt, während von Mahlkönig verschiedene Mühlen
auch für die Vermahlung von Getreide bzw. Leinsaat gab, bis hin zur Brasilia. Abnehmer waren in der Hauptsache Apotheken, die geringe
Mengen Getreide für die Herstellung von Salben mahlen mussten.

Die Mahlkönig EK 2 ATL entspricht mit Ausnahme der Mahlscheiben der EK 2 AT, sie ist nur deutlich einfacher ausgeführt und hat keinen
Schieber im Bohnenzulauf. Anders als bei dem Zwanger-Vorgänger ist der Hopper aus Aluminium, der Motordeckel ist in Gehäusefarbe
lackiert und nicht verchromt. Ich habe gerade eine ATL in der Mache, daher einige Detailbilder direkt nach dem Öffnen:


Ich bin nach vielen alten Mühlen hartgesotten, aber das war kein Spass. Das gesamte Mahlwerk samt Vorbrecher und Scheiben war von
einer dicken Kruste einer steinharten Masse aus ausgetrocknetem Mehl und Öl überzogen - die Mühle, äusserlich in sehr gutem Zustand
war wohl nie gereinigt worden und ist zur Leinsaatvermahlung vielleicht auch nicht wirklich ideal. Alle Versuche, die Masse einzuweichen
schlugen fehl, ich musste sie mühsam herausmeisseln bzw. abschnitzen.

Der Vorbrecher trägt noch die nun wieder sichtbare Prägung "K60" und ist mit dem dieserZwanger- Mühlentypen identisch.

Die Mahlkönig-Getreidescheiben, deutlich erkennbar der Unterschied zu den Kaffeescheiben.

Ich sehe durchaus die Möglichkeit, auch diesen Mühlentyp mit entsprechenden Scheiben für die Vermahlung
von Espresso herzurichten, werde sie aber selbst erstmal testweise für Leinsaat benutzen. Wenn sie sich dann
wieder so einsaut, werde ich das mit den Kaffeescheiben mal testen.

 

Hier nochmal ein Bild der mittlerweile fertiggestellten Mahlkönig EK 2 ATL.
:

 

Da der eine oder andere, der mit einer Favorite-Mühle liebäugelt, in seiner Kaffeecke mit den Auswüchsen moderner Küchengestaltung sprich Hängeschränken zu kämpfen hat, hier eine vergleichende Darstellung mit den Gesamthöhen der Mühlen inkl. jeweils originalem Bohnenbehälter:

von links nach rechts:
Typ 2A: 62 cm
Typ 2AT: 72 cm
Typ 2AT letzte Bauart: 63 cm
K60: 62 cm
(alle mit 65mm Mahlscheiben)



Typ 1A: 52 cm (ohne Abbildung)
Typ 1 AT: 64 cm
K30: 54 cm
(alle mit 50mm Mahlscheiben)

 

How difficult is it to change burrs (Kenia burrs) ?

 

Mahlgradeinstellung demontieren, Mitnehmer entfernen, Vorbrecher/Mahlscheibenträger herausziehen.
Bei gut gewarteten Mühlen alles kein Problem, wenn da aber zwanzig oder dreissig Jahre keiner dran war...

 

hallo zusammen! habe diese huebsche hier in nem troedelladen erstanden. sie funktioniert sogar noch. ich wuerde sie gern wieder vervollstaendigen. ich bin also auf der suche nach der passenden reuhrschuessel. leider kann ich im netz nur die geraete ohne ruehrgeraet finden. hat da jemand ne idee?

vielen dank und liebe gruesse!

 

Schau mal weiter hinten in diesem Thread, da gibt es Bilder von meinem Typ 2 Rührgerät mit Schüssel. Eine originale Schüssel aufzutreiben, dürfte
eher sehr unwahrscheinlich sein. Wenn die Rührgeräte von Favorite überhaupt mal auftauchen, fehlt die Schüssel meistens, die wurden dann im
Laufe der Jahrzehnte schon anderen Verwendungen zugeführt. Ich kann Dir meine gerne mal vermessen, dann kannst Du Dich auf die Suche
zumindest nach einer ähnlichen Schüssel machen.
Die Kombination (Mohn)Mühle und Rührschüssel ist selten und war ursprünglich für Bäcker gedacht.
Welche Drehrichtung hat die Mühlenseite, wenn Du Pech hast rechts, dann passen die MK-Scheiben nicht.
Aufpassen, dass im Getriebe der Rührwerksseite noch Öl ist, sonst gibts da schnell einen Totalschaden.

 

Hier mal keine Favorite-Mühle, obwohl es draufsteht - ein Fundbild aus dem Netz:

Ein Beispiel dafür, was MK nach der vollständigen Übernahme von Zwanger so alles mit den Markennamen getrieben hat.
Ich kannte bisher nur die Version, dass Favorite Mühlen mit MK gelabelt wurden, aber offenbar gab es das auch umgedreht.
Dies hier ist auf jeden Fall eine Mahlkönig EK23 mit dem eigentlich damals schon anachronistischen Mahlwerk, einer Vorkriegs-
konstruktion, bei der die feststehende Scheibe auf einem Kolben im Gehäuse sitzt und dieser dann gegen die Scheibe auf der
Motorwelle verschoben wird, um den Mahlgrad einzustellen. Mit den Zwanger Patenten hat diese Mühle auf jeden Fall
nichts zu tun.

 

Heute habe ich einen halben Tag am See gesessen und ein kürzlich erworbenes Kleinteilekonvolut angefangen zu sortieren:

Mühsam, aber erfreulich. Besonders gefreut haben mich diverse Schrauben mit heute schwer zu bekommenden Köpfen und
eine Packung dieser winzigen Stahlnieten, mit denen früher die Typenschilder aus Blech befestigt wurden. Ausserdem eine
ordentliche Menge dieser Kleinstschrauben, die trotz aller Vorsicht mal runterfallen und dann stundenlang gesucht werden
müssen. Daneben eine ganze Reihe von Teilen für die Favorite-Mühlen - das war ein guter Fund.

 

Hallo zusammen,

ich habe übers Wochenende eine wahnsinnig schmutzige 2AT erstanden und nach einem Tag gründlichen Putzens läuft sie wieder einwandfrei.

Mit den recht stumpfen Originalscheiben bekomme ich sie locker espressofein und kann meine GS3 sogar zum Kapitulieren bringen. Ich habe mir ein paar neue Kenia Scheiben zugelegt und auch direkt mal eingebaut. Wenn ich mit denen allerdings bis zum Klirren fein stelle (und auch danach weit über die Schmerzgrenze meines Gehörs hinaus) rauscht mir der Espresso in maximal 17s durch. Der Vollständigkeit halber: Es sind 3 Wochen alte Espressobohnen in einem LM 14g Sieb; meiner Super Jolly bereiten die absolut keine Probleme.
Bevor ich weiter meine Kenia Scheiben malträtiere wollte ich mal nachfragen, ob jemand von euch weiss ob, und wenn ja wie lange, man die Kenia Scheiben einschleifen muss?