Favorite Muehlen

Interessant! Die Walzenmühlen sollen ja das beste Mahlgut produzieren, leider sind sie extrem groß, teuer und für unsereins nicht brauchbar...

 

Die produzieren das homogenste Mahlgut, aber ob das auch das beste ist? Das wird ja gerade beim OE Apex diskutiert und es gibt Leute, die meinen, dass es bei noch homogener als EK43 Mahlgut langweilig in der Tasse wird.

 

Zumindest ermöglichen sie Extraktionsraten von an die 30% - und je mehr extrahiert wird, desto besser sollte es schmecken. Das war ja gerade der Hype um die EK43, dass sie höhere Extraktioinsraten ermöglicht!
Scott Rao hat vor kurzem gepostet (finde es nicht mehr wo), dass er einen Kaffee mit Mahlgut aus einer Walzenmühle probieren konnte und es das beste war, was er bislang getrunken hat.

 

Ist halt die Frage, ob da ab 23-24 %ex noch so viel schmackhaftes kommt. Ich kanns nicht sagen, da ich keine Mühle habe, die das kann, und Siften auch nicht mit direkt homogener Vermahlung zu vergleichen ist. Die Favorite hab ich mir ja zugelegt, um beim Espresso über 21% zu kommen.

 

Das sollte schon so sein.
Siehe auch
Fines: Fine for Espresso, Not So Fine For Filter

Da ich mit der Decent Espresso wegen der PI feiner mahlen muss, komme ich mit der Favorite bei hellen Röstungen an die Grenze. Habe jetzt mal Bohnen eingefroren (wird ja am Ende des Berichts oben auch thematisiert) und damit ging es besser und es hat fantastisch geschmeckt!

 

Spannend, mit den Walzenmühlen.
Die gibt es ja in akzeptabler Größe und für einen Preis, den Leute auch für eine Handmühle ausgeben, vor allem für die Homebrew-Szene
Ich kann das Geld dafür gerade nicht rechtfertigen, vor allem weil ich nicht weiß ob es nicht doch eine Katastrophe ist. Aber hier gibt'd doch auch Homebrewer. Hat da noch nie jemand Kaffee durch die Mühle gejagt?^^

 

Wo bitte gibt es Walzenmühlen in akzeptabler Größe für den Preis einer Handmühle?

 

Das Thema ist spannend, aber gehört in einen eigenen Thread, den habe ich mal aufgemacht,
damit wir hier beim Thema bleiben.

 

Björn (burny) hat dankenswerterweise einen Partikelvergleich zwischen EK43 und Favorite 2A in überholtem Zustand gemacht.
Das Ergebnis kann man hier ansehen:
<a href="Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen">Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen</a>

 

Kurzer Erfahrungsbericht von meiner Seite:

Nachdem ich die fixe Mahlscheibe eingeschliffen habe konnte ich meinen Mahlgrad bei neuen Keniascheiben von ca 2.5 auf etwas unter 2 stellen und deutlich feiner mahlen.


Nun habe ich auch noch den rotierenden Träger eingeschliffen und konnte hier erneut von 2 auf ca 1.5 stellen (bei 1 kann man nicht mehr weiter drehen) bis die Scheiben klirren.

Viel mehr geht nicht denke ich. Wahrscheinlich produzieren die Scheiben ja wie von einigen vermutet nach einiger Zeit noch etwas mehr Fines.

Hier das Ergebnis (Burtukaana von Wood Grouse, 17g in, 45g out), sorry für das ständige Fokussieren der Kamera, ich hatte das falsche Objektiv drauf...



Ohne Preinfusion kann man auch ganz normal bei 8-9 Bar beziehen (ca 30s für 2:1). Alternativ dann im größeren Sieb. Ich finde aber, dass eine längere Durchlaufzeit und kleineres Yield dem Kaffee nicht unbedingt gut bekommt, das schmeckt zumindest mir dann schnell zu intensiv oder überextrahiert
.
Ich würde also jedem mit neuen Keniascheiben definitiv das Einschleifen empfehlen, auch wenn es etwas Zeit kostet.

LG
Sebastian

 

@SebiH Hast Du neue Keniascheiben drin? Und wie hast Du es geschafft die Scheiben in der Mühle bei dem kleinen Abstand zur Kammerwand zum Einschleifen der des Scheibenträgers zusammenzukleben?

Ich habe meine 2AT nun auch vermessen und per Marker getestet. Es waren um die 30um Schiefstand bei der festen Scheibe und bei der beweglichen Scheibe brauchte es 2 Lagen Aluminiumpapier, um einen gleichmäßigen Markerabrieb zu bekommen.

Nach dem Einschleifen sieht das dann so aus, und gemessen werden kann sowohl an der Kammerwand, als auch an der montierten Scheibe nur ein Zittern des Zeigers im Bereich von weniger als 10um. Von daher denke ich mal, dass das Einschleifen geklappt hat.

Bei einem abschließen Test zeigte sich auch ein homogener Markerabrieb (soweit man das mit blossem Auge und Handykamera sehen kann) an beiden Scheiben. Allerdings ist die Mühle trotzdem sehr weit davon entfernt espressofein zu mahlen. Selbst mit feinster Vermahlung bei fast klirrenden Scheiben und stark überfülltem Filter rauschen 40g Espresso in 5s durch. Auch sieht das Mahlgut nicht espressofein aus. Allerdings sind die Scheiben auch noch neu und sehr scharf. Ich bin mal gespannt, ob sich da noch was tut.

 

Das sind neue Keniascheiben, ja.
Ich habe zuerst beide Scheiben ausgebaut. Dann die Schrauben loose in die fixe Scheibe gelegt, anschließend die rotierende mit Tesa auf der fixen festgeklebt. Und zwar so, dass sie Schraubenlöcher übereinander stehen.
Danach habe ich das Schleifpapier auf die rotierende Scheibe geklebt und mit einem Schraubenzieher die Löcher freigebohrt.
Abschließend dann beide Scheiben in die Mühle aufgeschraubt, d.h. die fixe mit den Schrauben festgeschraubt, die rotierende hält durch das Tesa. Nun den Träger abgeschliffen. War relativ nervig, aber hat funktioniert

Ich hoffe das war verständlich, ansonsten gib gerne Bescheid.

 

@SebiH Danke! Welches Papier nutzt Du? 100? 200?

 

@Burny Wurde deine Favorite gewartet - also Lager getauscht und Welle geprüft?

 

Ja, ist von Martin (mechanist). Im Vergleich zu allen meinen anderen Mühlen ist das Mahlgut fast komplett frei von fines und scheint eine völlig andere Geometrie zu haben (sehr feine Plättchen). Sehr interessante Sache, denn beim Filterkaffee und French Press macht sich das, auch im Vergleich zu meiner Vario mit Stahlscheiben, sehr gut.

 

Komisch dass sie dann nicht espressofein Mahlen kann...sollte ja laut Martin dann möglich sein...

 

Laut Martin müssen die Scheiben erst eingemahlen werden für Espresso. Ich mache hier nur einen auf stur und versuche es vorher.

 

Halte ich auch nicht für notwendig. Bei mir haben die Scheiben bereits mit dem bloßen Allignment der fixen Scheibe espressofein gemahlen.

 

Ok, Scheibenträger auch eingeschliffen. Anfangs wurde nur einseitig abgetragen, dann wurde es aber schnell gleichmäßig. Nach wie vor Wasserfall beim Espresso. Es scheint also, dass Martin recht hat und dass Espresso mit neuen Scheiben schwierig ist. Ist nur die Frage, warum das bei einigen hier zu funktionieren scheint.

 

Es ist möglich, dass die Scheiben unterschiedlich ausgeliefert wurden. Geschliffen und gestrahlt oder nur geschliffen (aus Kostengründen, ein Arbeitsgang
weniger), bei nach dem Schliff gestrahlten Scheiben fällt das Einmahlen dann weg, Das wäre eine Möglichkeit, die den Unterschied erklärt.
Burnys Scheiben waren vom Produktionsdatum die neuesten, die ich in der Hand hatte, und so scharf wie diese waren, wundert es mich nicht, dass sie (erst mal) kein fines produzieren.