Favorite Muehlen

War aber vorher schon in einem bekannten Kleinanzeigenportal angeboten...,
die Mühle musste ausserdem zu mir, da führte kein Weg dran vorbei.

Blöderweise weiss ich immer noch nicht, was sie wert ist,
nur was ich bezahlt habe...

 

Es ging immer um die Abnahme.

 

der Thread hieß "wer kann mir helfen" - und dem Manne wurde geholfen

 

Und hier noch zwei nächtliche Impressionen der 2 DN:

 

Da mehrere Nachfragen zu meiner 2AT per PN kamen hier der aktuelle Stand. Ich habe den drehenden Scheibenhalter noch vermessen und einschleifen lassen. So sah es vorher aus:



Nach dem Einschleifen dann so:



Dann haben die Scheiben zwischenzeitlich gut 20kg Kaffee vermahlen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Die Mühle mahlt immer noch nicht annähernd espressofein. Die letzte Messung zeigt, dass sich an der Partikelverteilungen bei feinster Einstellung nichts mehr tut (Unterschiede sind wohl eher auf unterschiedliche Bohnen/Röstungen zurückzuführen):



Die rote Kurve ist hier die zuletzt gemessene, die anderen Kurven sind von vor dem Einmahlen und dem Einschleifen des Scheibenträgers. An einen Einmahleffekt glaube ich nicht mehr. Wenn nicht der Mahlkammerboden unzureichend eingeschliffen ist (das möchte ich noch mal genauer in Angriff nehmen), müssten also andere Erklärungen her, z.B. ein nachgebender Einstellmechanismus, Spiel in der Rotation der Welle usw.. Wäre ja auch nicht so abwegig, wenn man bedenkt, dass die Mühle 60 Jahre alt ist.

 

Nur den einen Mahlscheibenträger, hier den drehenden des Vorbrechers, einzuschleifen, scheint mir ziemlich sinnlos.
Wenn, dann müssen beide eingeschliffen werden.
MK hat früher mal bei den Scheiben für die grossen VTAs angegeben, die Scheiben seien ab 100 kg eingemahlen...
20 kg ist für eine gewerbliche Ladenmühle, für die die Scheiben hergestellt werden, gar nichts.
Nachgebender Einstellmechanistmus, Spiel auf Welle etc. kann ich mir nicht vorstellen.
Ich mahle mit einer der ältesten 2ATs, die ich habe, nach Überholung und Einschleifen und mit eingemahlenen
Scheiben so fein, dass ich der feinstmöglichen Einstellung bei fast 100 sec. Bezugszeit für einen doppio lande.

 

Sinnlos ist das wohl nicht, sonst würde Titus ja z.B. keine eingeschliffenen Präzisionsscheibenträger anfertigen und teuer verkaufen. Den Mühlenboden habe ich ja zudem auch eingeschliffen (siehe vorherige Posts). Allerdings bin ich mir noch nicht 100% sicher, ob das wirklich komplett geklappt hat, obgleich laut Messuhr weniger als 10-20um Abweichung vorhanden sind. Sollte also eigentlich stimmen. Jürgen/Jupe wurde zu dem Thema ja kürzlich befragt und war der Meinung, Einmahlen sei Unsinn und würde nur einer Abnutzung der äusseren feinen Zähne gleichkommen. Es ist halt die Frage, ob man eine espressofeine Vermahlung über mehr fines, oder über eine generell geringere mittlere Korngrösse erreichen will. Letzteres ist ja gerade der gewünschte (EK43 artige) Effekt (=homogene Vermahlung), den wir gern hätten. Mich würde ja mal interessieren, wie nun espressofeines Mahlgut aus einer Favorite 2 aussieht. Falls mir jemand welches zur Messung schicken möchte, ich trage das Porto!
LG, Burny

 

Die Scheibenträger von Titus sind für neue Mühlen, insofern ist da schon ein Unterschied.
Natürlich hat das Einmahlen etwas mit Abnutzung zu tun, selbst MK simuliert oder besser simulierte diese Abnutzung dadurch, dass
sie die Scheiben nach dem Fräsen glasperlengestrahlt haben. Dadurch werden die Schnittkanten nicht nur entgratet, sondern auch etwas abgestumpft.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob es sinnvoll ist, den drehenden Mahlscheibenträger auf einer fremden Welle sprich Drehbank einzuschleifen - dieses Vorgehen kann durchaus einen Unterschied machen zu der von Jürgen entwickelten Methode. Ich schicke Dir mal Proben aus der erwähnten 2AT -
die Partikelverteilung interessiert mich auch.

 

Ich klinke mich mal ein, da ich seit kurzem ebenfalls eine 2AT mit neuen Kenias besitze (silber mit MK Label) und mechanist hatte freundlicherweise das Schleifen übernommen. Da ich am liebsten Espresso trinke, versuche ich aktuell auch die Scheiben einzumahlen. Bisher gingen ca. 11 kg Kaffee (Reste+billiger Kaffee) sowie ca. 7 Kg Basmatireis durch (muss deutlich gröber, da die Mühle sonst blockiert). Von Espresso kann leider noch keine Rede sein. Immerhin hatte ich mal einen mit überfülltem 15er vst bei 6bar in 18 sek inkl. Pi, was natürlich noch weit entfernt ist, aber wenigstens besser aussah und schmeckte. Es war eine kleine Verbesserung erkennbar im Vergleich zu vorher, wieviel genau weiß ich nicht mehr. Trotzdem werde auch ich etwas ungeduldig und frage mich, ob ich so überhaupt ans Ziel komme oder möglicherweise immer frustrierter werde. In dem Tempo dauert es bei mir zu lange, da ich zu wenig Filter trinke. Alternativ weiterhin Unmengen Geld und Bohnen zu verbrauchen, wäre allerdings auch schade, zumal unklar bleibt, ob ich ans Ziel komme. Bin also auch skeptisch geworden und weiß aktuell nicht so recht, wie es weitergeht. Vom Prinzip her eine optimale Mühle.
Anfangs hat sie übrigens extrem rumgesaut, was deutlich besser wurde.
Der Schleifpunkt hatte sich übrigens fast um eine Stufe verringert, sodass ich ihn wieder korrigieren musste.
Ist ein Alignment über das Einschleifen der Träger hinaus eigentlich sinnvoll?

 

Hallo @Burny,
interpretiere ich deine Partikelverteilung richtig?
Die Fines um die 50 µm haben mehr Anteil am Volumen des Mahlguts, als die Partikel des anderen Mode um die 300µm. Und es sind viel mehr Fines, als im Mahlgut der espressotauglichen EK43.


Da würde ich ja erwarten, dass kaum was aus dem Siebträger rauskommt. Das ist ja erstaunlich, dass das Mahlgut dem Flow so einen geringen Widerstand entgegensetzt. (Ist aber bei meiner Favorite mit neuen oder guten gebrauchten Kenia-Scheiben auch nicht anders.)

Oder sind die Diagramme nicht vergleichbar?

 

Es gibt ausserhalb der Mühle und des von ihr produzierten Mahlguts einfach noch einige andere Faktoren:
Die Maschine, die Menge, die Siebe, die Bohnen z.B. Vielleicht einfach mal an den anderen Stellschrauben drehen, und
viel weiter vorne die Posts von Jürgen lesen - er hatte Vergleichsmöglichkeiten, die ich z.B. nicht habe und
er hat sehr viel ausprobiert.
Man muss sich diese Mühlen auch ein bischen erarbeiten...

 

Mit was mahlt ihr denn so ein?
Die biligstem Bohnen, die ich hier so finde, sind alle recht dunkel geröstet. Vom Handmahlen kenne ich ja, dass dunkel geröstetes super easy zu mahlen ist. Könnte ja sein, dass helles Zeug schnellere Effekte an den Mahlscheiben hat bzgl. Einmahlen.
Und Reis? Habe da immer ein ungutes Gefühl, ist aber die günstigste Variante.
Weitere Frage: bei welchem Mahlgrad einmahlen? Möglichst fein?

 

Ich suche Infos zu Favorite KV 200 (= MK VTA8) nachdem ich über sie gestolpert bin.
Hat da jemand was?
Ich frage mich wo die eingesetzt wurden, als Ladenmühle wurden ja wohl eher die Favorite K30 verwendet (so wie im Gemischtwarengeschäft meiner Großeltern auf dem Land)
Hat jemand eingescante Unterlagen?

 

@mechanist : Genau! Von daher wäre es so interessant die Korngrössenverteilungen zu messen. Kann ja gut sein, dass es in meiner Maschine durchrauscht, aber das Mahlgut für einen Handhebler völlig OK wäre.

@infusione : Die Darstellungsweisen sind nicht vergleichbar. Die zunehmenden Kurven sind das kumulative Partikelvolumen und der q3 ist die erste Ableitung davon, also eine Art Partikelfrequenz. Mahlkönig zeigt in den Grafiken das Volumen für Partikelklassen (x-y um). Da ich aber nicht genau weiss, wie die Klassen definiert sind, kann ich das nicht so einfach nachstellen.

 

Heute ein Teilerfolg: im standard ecm 2er Sieb mit 20g ein 20 sek. Bezug bei 7bar mit einer kenianischen Filterröstung von JB. Schon erstaunlich lecker, natürlich weit weg vom klassischen Espresso, was ich aber mag. Mit einer dunkleren Röstung wahrscheinlich ausbaufähig, aber noch nicht am Ziel.

 

Mit welcher Einstellung? Kurz vor Schleifen? Oder mit schon schleifenden Scheiben?

 

Kurz davor, eingestellt im Betrieb.
Ich würde es aber gerne mit vst sieben im Zukunft zu einem vernünftigen Ergebnis bringen. Evtl besorge ich mir doch mal wieder ein vst 1er... nervig, da ich dann auch wieder n tamper brauche.

 

Jupe empfiehlt ja das kleine La Marzocco Strada 1er gnadenlos auf 11g zu überfüllen. Hab ich auch schon versucht, hat leider nichts gebracht.

 

Ich hab das 7g LM Strada noch gnadenloser überfüllt mit 13,5 g und so geht mein Flowprofil bei der DE1+. Bei 11 g ging es noch nicht.

 

Kommt ja auch auf die Sorte an, manche sind sehr voluminös.