Favorite Muehlen

Der Anteil der fines sollte zu klein wie möglich sein. Dann kann man nämlich feiner mahlen und erreicht eine höhere Extraktion. Das ist ja der Grund, warum die EK43 besser als jede andere Mühle ist.
Darum glaube ich auch nicht, dass sich die Kania Scheiben nach dem Einmahlen verbessern.
Außerdem sind die Kenia Scheiben Glasperlengestrahlt.
Das waren die alten Favorite Scheiben der 2A übrigens nicht. Diese mussten eingemahlen werden.

 

Eine gewisse Menge fines braucht man doch trotzdem. Wieso die ek43 so gut ist, hat ja auch andere Gründe soweit ich weiß..
Und ich dachte es war umgekehrt: die alten Scheiben waren glasperlengestrahlt und die neuen nicht mehr.

 

Weißt du eben nicht!
Es gibt nur drei Eigenschaften, in denen sich das Mahlgut aus guten Mühlen unterscheidet:
Homogenität des Mahlguts, je homogener, desdo besser, fines, je weniger desdo besser, bolders, je weniger, desdo besser.
Falls jemand hier im Forum das anders sieht, muss er es mir erklären.
Die EK43 produziert am wenigsten feines. Deshalb kann/muss man mir ihr feiner mahlen.
Der Grund: die Vorbrecher mahlen stumpf auf stumpf, brechen die Bohnen also vor, ohne viel feines zu erzeugen.
Die vorgebrochenen Bohnen werden dann kleingeschnitten. Dabei entstehen weniger fines, als beim feinbrechen mit z.B. stumpfen Mahlscheiben.
Das Prinzip wird bei der Titus-Mühle in zwei Schritten aufgeteilt. Das Kegelmahlwerk dient als Vorbrecher, die Scheiben schneiden die Bohnen.
Bei den Kenia Scheiben werden beim Vorbrechen die Bohnen geschnitten. Dabei entstehen meht feines als beim Brechen. Ist hier schon alles mehrfach gepostet worden.

 

Das waren sie eine Zeit lang, Burnys Scheiben habe ich eingebaut, und die waren auf keinen Fall gestrahlt.

Bei den Favorite Mühlen gibt es ebenfalls eine Zweiteilung. Mit der Windung des Vorbrechers werden die
Bohnen vorzerkleinert, die Bruchstücke gelangen dann zwischen die Scheiben und werden dort geschnitten. Es ist keinesfalls so, dass vorne bei den Scheiben ganze Bohnen ankommen...

Die Veränderung durch Abstumpfen der Scheiben können wir ja dank Burnys Partikelanalyse bald
nachvollziehen.

 

@Burny: Du hast doch auch schon Mahlgut einer EK43 analysiert oder? Könntest du das evtl. in einem Graph einmal über den Graph (m)einer Favorite legen?

LG und Vielen lieben Dank

 

@SebiH könntest du so nett sein und nochmal ein paar Eckdaten angeben
Modell
Siebe
Mengen
Maschine
Druck

 

@clucle
schau mal hier, dort habe ich schon mal ein Video eines Bezugs gepostet
Favorite Muehlen

Eckdaten:
Favorite 2a, Linea Mini EP
VST Siebe (17 bzw. 20g), gefüllt mit 18g
Druck: Entweder mit 10-25 Sekunden PI bei 2 Bar und dann um die 6 Bar während des Bezugs oder ca. 5s PI und dann 9bar, abfallendes Profil

 

Dankeschön.
Nur nebenbei: Ist das eine Tasse von Hopplo? Frankfurter?

 

Ist von hartmud, die gibt's auch im hopplo, genau

 

Nur zur Klarstellung.
Es gibt begrifflich zwei Arten von Vorbrechern. Einerseits wird die Schnecke des Mahlscheibenträgers als Vorbrecher bezeichnet, weil die Bohnen beim Transport vom Einfüllschacht zu den Mahlscheiben vorgebrochen werden.
Das meine ich mit Vorbrechern allerdings nicht.
In Bezug auf die Mahlscheiben sind die Vorbrecher für mich die großen Zähne der Mahlscheiben, die schräg zur Welle und zur Mahlscheibenebene angeordnet die Bohnenbruchstücke für die feine Vermahlung weiter vorbrechen.
Genau hier unterscheiden sich die EK43 Mahlscheiben von allen mir bekannten anderen Mahlscheiben, weil sie hier stumpf brechen und nicht schneiden.

 

War mir schon klar. Allerdings ist es bei den Favorites keine Förderschnecke. Die Bohnen werden durch den mit Motordrehlzahl rotierenden Vorbrecher
zerkleinert und in Richtung Mahlscheiben geschleudert. Bei der EK 43 ist dieser Teil des Mahlscheibenträgers völlig anders konstruiert, nämlich tatsächlich
als Schnecke. Welche Zerkleinerungsleistung diese Schnecke im Vergleich zum Favorite-Vorbrecher erbringt, weiss ich allerdings nicht. Ich vermute, dass
die veränderte Konstruktion dieses Teils es mit sich bringt, dass auch die gröbere Zerkleinerung der Bohnen erst im Bereich der Scheiben stattfindet und
es deshalb auch der ausgeprägten, grösseren Zähne bedarf. Diese gab es übrigens in der 3. oder 4. Generation von Original-Scheiben von Zwanger
schon einmal.

 

Da taucht bei mir nochmal die Frage auf, ob die unterschiedlichen Vorbrecher der Favorite eine Auswirkung haben? Meine Leinsaat Version hat ja Unterbrechungen in dieser Welle.
Und ich frage mich, ob es nicht tatsächlich möglich wäre die Kammer vor den Mahlscheiben zu verjüngen oder den Vorbrecher zu tauschen/modifizieren?

Im Fall von Burny kann ja aber das Problem nicht alleine hier liegen.

Bei mir sieht es momentan immer noch ähnlich aus: mahle knapp vorm Schleifpunkt und variiere die Menge im ims Sieb zwischen 21-23g und im vst1er 10-12g bei aktuell 8 bar und sehr hellen Röstungen zwischen 20 und 50 sek. Ich versuche nun nicht mehr so extrem stark zu tampen. Zunächst wollte ich es nicht glauben, aber die Aussage von jemandem, dass sehr starkes tampen die fines nach unten rausdrückt, meine ich tatsächlich bestätigen zu können.
Edit: benutze übrigens ein ims duschsieb nano

 

Mitnichten!

 

Haben die SSP Scheiben eine ähnlich vorbrechende Konstruktion und wenn ja, nur in der version ek43?

Übrigens noch ne Antwort aus Korea bzgl. Tungston burrs:
"it would be possible for espresso, but I do not prefer espresso from Kenia.
I would more prefer K30 for espresso, it also works well for espresso, brewing both.
OD : 64.9 mm
ID : 38 mm"

 

Die EK10 Scheiben mit 38mm ID passen aber nicht in die Favorite wegen des weiteren Lochabstandes. Oder kann SSP diese mit engerem Lochabstand fertigen?

Viele interessante Infos in den letzten Posts! Ich habe das z.B. immer so verstanden, dass Mahlwerke, die mehr brechen (Mazzer, gerade die grossen konischen wie Robur), auf HB als “crushers” bezeichnet, mehr fines produzieren. @Jupe3.0 sagt nun hier, dass bei den stumpfen EK43 Vorbrechern gerade wenig fines entstehen, und diese erst durch die kleinen, schneidenden Zähne am Rand produziert werden. Da musste ich erst mal umdenken, ich dachte wie gesagt, es sei genau anders herum.

An meiner 2AT werde ich nun erst mal beide Scheiben nacheinander auf den Vorbrecher schrauben und auf einer externen Welle vermessen, um auszuschließen, dass eine der Scheiben schief ist.

 

Welche genauen Maße werden denn benötigt bei unseren Panzern? Dann frage ich mal nach bei Herrn Lee.

Dass die Mahlscheiben selbst schief sein könnten, ging mir auch schon durch den Kopf. Das wäre wirklich ärgerlich.

 

45mm Lochabstand, 35mm ID und 65mm OD haben die passenden Keniascheiben.

Die fixe Mahlscheibe ist halt noch ein Punkt wo ich mir unsicher bin. Den Gehäuseboden habe ich sauber vermessen und da passts. Die Vermessung der montierten Scheibe war allerdings sehr stümperhaft, da da einfach zu wenig Platz ist, um die Messuhr sauber zu montieren.

 

@Burny Der Innendurchmesser der drehenden Kenia-Mahlscheibe hat 35 mm, der der fixen aber 38,2 mm und der der proM-Mahlscheiben ebenfalls 38,2 mm,

Für die fix proM Mahlscheibe müssen im Favorite-Gehäuse keine Löcher gebort werden, die passen, bei der drehenden Scheibe passen sie nicht, die müssen neu gebohrt werden.

 

Wer kennt "Kaffee in Zahlen",den ausserordentlich interessanten Jahresbericht von Tchibo?
Am Ende der 2018er Ausgabe ein Anhang zur Firma Mahlkönig,ist auch was zur Partikelverteilung zu lesen.
Unter "Jeder einzelne Partikel wird vermessen"


https://www.tchibo.com/servlet/cb/1248650/data/-/Kaffeereport2018.pdf

 

Vielen Dank! Ich hatte nur die drehende Scheibe gemessen und angenommen, die feststehende Scheibe sei identisch. Wie aufwändig sind die benötigten Gewindebohrungen denn? Kann man das zuhause machen?