Favorite Muehlen

Ist mir jetzt erst ins Gesicht gefallen.
Das Alignmentproblem haben allen Mühlen, das ist klar. Bei der EK43 ist das Besondere, dass sie wenig feines produziert, deshalb kann und muss man noch feiner mahlen. Nur deshalb ist das Alignment bei der EK43 so wichtig. Die Kaffeescheiben der Kenia bzw. der ProM sind ja auch Scheiben für die Kaffeevermahlung. Mahlkönig hat tatsächlichg vor Matt Perger erkannt, dass man mit unimodalen Scheiben auch guten Espresso machen kann und deshalb die proM Espresso produziert (2009). Vielleicht haben sie es auch garnicht erkannt, sondern einfach gemacht. Sie hätten in der ProM Espresso aber auch die K30 Scheiben einbauen können.

 

Die ProM Kaffee-Scheiben haben einen ähnlichen Schliff wie die Kenia Scheiben.
Es gibt aber für die ProM auch Espresso-Scheiben, die wiederum haben einen Schliff wie die K30/EK11 Scheiben.
Erst beim Stöbern bin ich dahinter gekommen, dass es für die ProM 2 verschiedene Scheibensätze gibt, oder bin ich da auf ner falschen Spur?

 

Meines Wissens nicht. Ich habe 3 ProM Espresso Mühlen, die haben alle die die EK 8 Mahlscheiben, und nur die werden auch zum Ersatz von verschiedenen Händlern angeboten. Die EK11 sind für K30.

 

sieh dir bitte mal diese Fotos an. Oder die bebildern falsch.
Mahlkönig ProM Mahlscheiben Set Espresso.
Angeboten werden dort 1x für Kaffee und 1x für Espresso

 

Bebildern falsch - steht ja "Symbolabbildung" drunter, das sind keine Pro M Scheiben, die da abgebildet sind.

 

habe ich überlesen
aber sie bieten Kaffee- und Espressoscheiben an. Ich vermute mal, die wissen nicht was sie da anbieten, da man selbst bei MK direkt keine 2 Sorten findet. Sorry wird jetzt auch OT, geht ja um die Favorite.

 

Jürgen, du hattest mich darauf hingewiesen, dass ich beim Bohren des Mahlscheibenträgers keinen Körner verwenden soll. Bruchgefahr!
Brauche ich eine Bohrschablone oder reicht es, die Scheibe auf den Träger zu fixieren und dann weiter mit scharfen HSS-Bohrer direkt durch die Bohrungen der Mahlscheiben zu Bohren?

 

Kann ich nicht sagen, weil ich es noch nicht gemacht habe. Du brauchst auf jeden Fall einen Bohrständer.

 

soooo, es ist vollbracht. Ich habe einen Satz Mahlscheiben Mahlkönig, EK11 also für die K30 gekauft.
Die Bohrungen der feststehenden Scheibe passen perfekt. Für die rotierende Scheibe mußte der Träger des Verbrechers neu gebohrt und ein Gewinde geschnitten werden. Für unseren örtlichen Metallbauer war das kein Problem.
Dann ein Pfund Reis und danach billige Bohne gemahlen und den Mahlgrad dabei schrittweise kleiner gestellt.
Jetzt gerade 17g dunkle Röstung von Goodkarma auf kurz vor klirren gemahlen. 1g Totraum. Ich habe aber auch kaum gerüttelt.
7sek. Präinfusion danach 40sek. Durchlaufzeit bei 9bar. Für den ersten Versuch ist die Espresso-Feine Mahlung also gelungen.
Danke an Jürgen und Martin für die Hilfestellungen.

 

Hallo zusammen,

ich bin bisher nur als stiller Mitleser aufgefallen, habe aber vor einiger Zeit aufmerksam diesen Thread verfolgt und tatsächlich irgendwann alle 40+ Seiten durchgelesen. Wirklich ein Wahnsinn, was hier für ein Wissen zu diesen alten Maschinen gesammelt und geschaffen wurde. Natürlicherweise reizte mich ein eigenes Favorite Restaurationsprojekt. Schon vor einigen Monaten konnte ich eine Favorite 2AT der letzten Bauart mit dem Gleitlager hinten erstehen. Ich bin jedoch erst jetzt dazu gekommen, mich ans Werk zu machen.

Laut Vorbesitzer funktioniert die Mühle. Da ich aber nichts schlimmer machen möchte, habe ich sie selbst nicht ausprobiert, sondern möchte sie erst zerlegen und aufbereiten, bevor ich den Motor unter Strom stelle.

Den festsitzenden Vorbrecher konnte nach einer Nacht Einweichen in Kriechöl mit einem etwas umfunktionierten Lagerabzieher recht problemlos von der Welle ziehen. Zu meiner Überraschung kam keine Feder dahinter zum Vorschein. Ist das normal? Oder versteckt sich die Feder (ebenfalls festsitzend) im Gehäuse?

Leider bekomme ich den hinteren Deckel nicht vom Gehäuse, weshalb ich auch die Welle nicht lösen kann. Ich habe auch hier bereits vorsichtig mit Kriechöl gearbeitet, versucht mit einem Teppichmesser den Spalt zwischen Deckel und Gehäuse zu lösen, sowie behutsam von verschiedenen Seiten zugeschlagen. Vor der Heißluftpistole scheue ich mich noch, da ich die Motorwindungen nicht beschädigen möchte. Hat da jemand einen Tipp?

Die Welle dreht übrigens sehr weich, ohne Spiel und sogar kurz nach. Ich überlege daher, die Lager vielleicht erst einmal nichtzu tauschen. Vor allem das Gleitlager schreckt mich ab, denn dann wäre ja ein Aufdrehen des Deckels nötig, um ein Kugellager einzupassen. Und ich bin leider blutiger Laie was Metallverarbeitung angeht. Oder hat jemand eine Zeichnung, mit der ich einfach zu einem örtlichen Metaller gehen könnte, der mir das dann passend aufdreht?

Ziel ist es erst einmal, die Maschine zu säubern und zum Laufen zu bringen und dabei zu lernen. Später möchte ich versuchen, was ich technisch aus der Maschine rausholen kann. Espressofeine Vermählung wäre ein Traum, ist aber kein muss. Die Grundsubstanz scheint jedenfalls in Ordnung zu sein.

 

Ich versuche es einfach noch einmal: vielleicht hat jemand aus einer alten Favorite- oder Keniamühle einen Vorbrecher mit einer Schnecke wie in Beitrag Nr. 910 abgebildet oder auch ähnlich. Mein jetziger Vorbrecher hat nur 2 senkrecht verlaufende Windungen. Sinn und Zweck soll dabei ein langsameres Einziehen der Bohnen sein. Versuch macht klug.
Würde mich riesig über eine Rückmeldung freuen.

 

Kurzes Update:

Die Motorabdeckung habe ich abbekommen. Ich hatte einen Spalt zwischen Deckel und Gehäuse innen an den Stellen der Schraubgewinde entdeckt. Mit großer Vorsicht nicht die Motorwindungen zu beschädigen habe ich rundherum einen Schraubenzieher von innen in die Stellen mit Spalt getrieben, bis auch von außen ein Spalt zu sehen war. So konnte ich den Deckel langsam lösen. Der Deckel saß wirklich wahnsinnig fest. Zum Vorschein kam das gut erhaltene Gleitlager, das noch geschmiert war.



Die Welle saß weiterhin ziemlich fest. Ich habe mit einem Hammer, gedämpft durch ein Stück Holz, die Welle nach hinten aus dem Gehäuse getrieben. Vorher natürlich alles gut eingeweicht. Es kamen auch die Hülse und die Feder zum Vorschein. Das Kugellager verblieb im Gehäuse. Jedenfalls kann ich jetzt auch endlich die Mahlkammer richtig reinigen. Das Kaffeeharz ist ziemlich hartnäckig. Trotz Einweichen in Multiöl und Messingbürste verbleiben noch Reste, denen ich dann hoffentlich in den nächsten Tagen nach weiterem Einweichen an den Kragen gehen kann.


Die Mahlscheiben sehen auch noch ok aus; gut genug für einige Versuche in der bald hoffentlich laufenden Maschine.



Was spricht dagegen, die Lager erst einmal nicht zu tauschen? Ich bin mir nicht sicher, wie gut ich den Tausch ohne Erfahrung oder entsprechendes Werkzeug bewerkstelligt kriege. Sowohl das Kugellager als auch das Gleitlager laufen noch sehr weich. Das Kugellager ist auch schon ein geschlossenes.

 

Bei dieser, nämlich der letzten Serie, waren gekapselete Lager ab Werk verbaut, was natürlich den Vorteil hat, dass diese vor Verschmutzung/ Staub geschützt waren. Wenn man die Mühle allerdings ohnehin schon soweit auseinander hat, sollte man es wechseln, genauso wie das Lager in der Mahlgradverstellung.
Fummelig ist es nur, weil das Lager wie im letzten Bild gut zu sehen, mit einem Seegerring gesichert ist und man für diesen die entsprechende Zange braucht.
Das Gleitlager hinten dagegen ist schon ein grösseres Problem, denn das gibt es nur als Sonderanfertigung - ich würde es säubern und nachschmieren.
Eine Alternative für das hintere Lager ist der Umbau auf ein Kugellager, die Beschreibung dazu gibt es im Thread bereits.

 

Sehen sie das wirklich? Denke nicht, dass es an der Auflösung des Bildes liegt, aber die Kanten wirken sehr unruhig, denke daher schon sehr verschlissen. Erste Versuche kann man natürlich machen, das Mahl-Ergebnis wird allerdings wenig Aussagekraft haben.

 

@onluxtex Haben die K30 Mahlscheiben von der Dicke her keine Probleme gemacht? Bei den (ich glaube) 8,4mm starken Superjolly Mahlscheiben war die Maulgradverstellung nur noch gerade so am greifen und die K30 Scheiben dürften sogar noch etwas dicker sein, oder?

 

nee, null Problemo. Ich meine 8,4mm dick

 

Ich hatte mit den minimal dickeren SJ Scheiben bisher noch keine Probleme, das fängt die Mahlgradverstellung eigentlich problemlos auf. Zur Not kann man
eine dünnere Scheibe hinter dem Lager der Mahlgradverstellung verwenden. Manchmal finden sich dort auch zwei Scheiben, dann kann man eine rausnehmen. Manchmal ist auch das Lager der Mahlgradverstellung nicht bis zum Ansatz auf dem Stempel aufgepresst, auch da kann man dann noch nacharbeiten.

 

Das Problem ist eher dass ich so grob stellen muss, dass das Verstellgewinde nur noch ein paar Gänge greift. Wenn sich die Scheiben bei 0 berühren bin ich ziemlich genau eine Umdrehung weiter raus draußen... Beilagen würden das also eher nur verschlimmern. Vielleicht ist das Plastik-Teil der 2KR aber auch einfach etwas kürzer als das der alten Favorites

 

Wenn Du eine dünnere Scheibe einsetzt oder das Lager auf dem Stempel bis nach unten setzt, geht die Lochscheibe mit dem Gewinde weiter rein.

 

Falls du es nicht hin bekommst, ich suche noch einen Vorbrecher