Feinsicherung Faema Carisma S1 brennt unregelmäßig durch

Hallo Majuice,

8A bei 230V ergibt eine Leistung von 1.840W. Die Carisma S1 ist lt. Datenblatt mit 1500W angegeben, sollte also stimmen. Eine 8A-T-Sicherung ist "träge" und löst erst bei einer dauerhaften Überlastung aus.
Ich würde als erstes die aufgenommene Leistung mit einem geeigneten Messgerät messen. Eventuell zieht die Heizung einen deutlich höheren Strom als spezifiziert ist. Solltest Du kein Messgerät haben und Dich mit Elektrik nicht auskennen, lass Dir von einer "Elektrofachkraft" helfen.

Gruß, Götz

 

Ich halte 8A bei 1500W Leistung für eher knapp bemessen. Heizelemente sind üblicherweise ptc-Widerstände, haben also im kalten Zustand einen niedrigeren Widerstand, als bei Betriebstemperatur. Da sich bei gegebener Spannung die Lestung quadratisch mit dem Widerstand verändert, reicht eine kleine Abweichung des Heizleiters und die Sicherung brennt durch.

Wenn die Sicherung also kurz nach dem Einschalten durchbrennt - bingo!

 

Im Gegensatz zu Glühlampen hält sich der Einschaltstrom bei einer Heizung in Grenzen. Ich habe mal bei den Ersatzteilen nachgesehen: HEIZKÖRPER EINSCHRAUBFLANSCH | 1,25" | 1400W - 230V ~ | FÜR CASADIO D, 115,50 € (espressoxxl.de) Die Heizung hat 1400W was einem Strom von 6A entspricht.
Ich nehme an. dass eine Firma wie Faema die Feinsicherung richtig dimensioniert hat. Hier hilft nur Messen (lassen) um den Fehler einzugrenzen.
Gruß, Götz

 

Eine potentielle Fehlerquelle:
Wenn der Federdruck des Sicherungshalters nachgelassen hat oder dieser einmal verbogen wurde, dann steigt der Übergangswiderstand und die Sicherung erwärmt sich zusätzlich.

 

Schon, aber die Leistung fällt direkt am Übergangswiderstand ab, nicht am Sicherungsdraht. Verschmorte Kontaktkappen wäreein Hinweis darauf.

 

@Melitta :
Nicht jede Erwärmung an einem Übergangswiderstand wird optisch unmittelbar sichtbar wie z.B. durch Verschmoren.
Nicht umsonst werden Schaltschränke zur vorbeugenden Wartung mit Wärmebildkameras überprüft.

 

Auch dann fällt die Leistung nicht am Sicherungsdraht ab

 

Hallo Majuice, ich zitiere mich mal selbst:

Exakt geht das mit jedem preiswerten Multimeter direkt an der Heizung. Alternativ, wenn man sich mit Elektrik nicht so auskennt und daher nicht an den Heizungsanschlüssen messen sollte, kann mit einem preiswerten Energiemessgerät ebenfalls den aufgenommenen Strom messen. Solange die Pumpe nicht läuft, sollte die Messung hinreichend genau sein. z.B. aus dem Baumarkt Energiekostenmessgerät (toom.de) Hierbei wird einfach das Energiemessgerät in die Steckdose gesteckt und die Maschine an die integrierten Steckdose angeschlossen.
Das "beobachten von Bläschen" bringt Dich meiner Meinung nach nicht weiter.

Gruß, Götz

 

+1 für den Test mit dem Energiemessgerät an der Steckdose. Simpler geht es nicht mehr, denke ich. (Und sind generell ganz praktisch, die Dinger, wie ich finde!)

 

Was auch niemand behauptet hat. Ich lass das mal, da in der Form ohne Mehrwert für den Fragesteller.

 

Sehe ich auch so. Man muss sich halt bewusst sein, dass sie je nach Provenienz und Messaufgabe eher Schätzeisen sind. Im Vorliegenden Fall leistet es sicher gute Dienste, speziell in Laienhand.

 

Ok, das passt zur Leistungsaufnahme von 1400W (laut Prospekt)

Dafür habe ich keine plausible Erklärung.
Da müssten ja 'irgendwo' im Gerät ~ 1000W verbrutzeln - das würde sicher auffallen
Messfehler?

Beim nochmaligen Lesen ist mir zudem aufgefallen:

Das ist so nicht richtig:

• Die Legierung von Heizdrähten wird üblicherweise so abgestimmt, dass sich ein möglichst kleiner Temperaturkoeffizient ergibt, manchmal sogar leicht negativ => kein Einschaltstromstoß
• Die Heizleistung ändert sich linear mit dem Widerstand und nicht quadratisch

 

Hallo Majuice,

die Heizung mit gemessenen 1.470W dürften innerhalb der Toleranz liegen. Wenn die Stromaufnahme jedoch über 10A liegt, müssen die fehlenden >3,6A irgendwo fließen. Dies entspricht einer Leistung von >830W und sollte nicht an Ventilen oder der der Pumpe "verbraten" werden. Messfehler?
Hast Du mal die Heizungsanschlüsse abgezogen, die Anschlussdrähte gut isoliert und dann noch einmal an der Sicherung gemessen? Ist es Dir möglich, einen Schaltplan von der Maschine zu besorgen?
Man müsste jetzt anhand eines Schaltbildes verfolgen, wie sich der Gesamtstrom in die Einzelströme aufteilt. Auch wenn die Schaltung einer Espressomaschine, zumindest auf Funktionsmodulebene, nicht besonders kompliziert ist, dürfte sich das ohne Schaltplan für einen Laien schwierig gestalten. Da es sich um Netzspannungsmessungen handelt ist das Hinzuziehen einer Elektrofachkraft dringend angeraten.

Gruß, Götz

 

Danke! Du hast Recht, das war Quatsch. Leider kann ich es oben nicht mehr korrigieren.
Die quadratische Änderung der Leistung hat man bei konstantem Widerstand und veränderlicher Spannung.

/M.

 

Jaja, in der Hitze des Gefechts ist das Quadrat verrutscht ... mit der Schleuder in der Hand ...
Ist mir in einem anderen Thread auch gerade passiert.
Hauptsache ist ja, dass es nicht später mal unter "ich habe da irgendwo gelesen" wieder fröhliche Urständ feiert.
Tom