Frage zu Einstellungen ECM Elektronika Profi

Guten Tag!

Als stiller Mitleser seit einigen Jahren und nach einem kürzlich erfolgten Upgrade
ist dies mein erster Beitrag in diesem Forum - gleich mit einer Frage an das kompetente Boardwissen.

Ich habe eine ECM Elektronika Profi (gebraucht, aus 2010) erstanden
und hätte ein paar Fragen zum Verhalten bzw. Einstellungen der Maschine an die Experten hier,
zu denen ich in der BA, im Netz als auch Forum nichts gefunden habe.

Meine Beobachtungen:
(Bei der Maschine handelt es sich um die Ausführung mit Vibrationspume und Wassertank.)

Nach der Aufwärmphase (mind. 30 Min., meist 1 Stunde) steht der Kesseldruck bei knapp 1 bar,
der Pumpendruck bei 2 bar.
Beim ersten Leerbezug ändert sich nichts an den Anzeigen, das Wasser in der (vorgewärmten) Tasse
ist lauwarm.
Es braucht mind. vier Leerbezüge, bis das Wasser gefühlt heiß genug ist
(mit dem Finger getestet, nicht mit einem Thermometer).

Bei einem anschließendem Bezug mit Kaffee*) zeigt sich folgendes reproduzierbares Verhalten:
Der Kesseldruck geht minimal zurück, nach ca. 6 Sek. geht der Pumpendruck
von 2 bar hoch auf 8 bar, der Kaffee tritt nach ca. 10-12 Sek. aus, die Menge an Kaffee beträgt
nach 40 Sek. (inkl. der 10-12 Sek., wo noch kein Kaffee sichtbar aus dem ST austritt) in etwa 45ml. dezente Crema, farblich eher hell.

*) 2er Sieb, ca. 16g Kaffeemehl, je nach Mahlgrad und Tamperdruck, verschiedenstes getestet.

Meine Schlussfolgerungen:
- Der Pumpendruck ist zu niedrig (8 bar anstatt 11-12 bar)
- Der Kesseldruck ist ebenfalls zu niedrig (knapp 1 bar anstatt ca. 1,1 - 1,2 bar)
- Daraus resultierend die lange Zeit, bis Kaffee aus dem ST kommt,
Kaffee tendeziell (und gefühlt) etwas zu kalt.

Meine Fragen:
Kann jemand dieses Verhalten für eine ECM Elektronika bestätigen?
Oder sind einfach die Einstellungen (vom Vorbesitzer) falsch (weil zu niedrig)
und empfiehlt es sich hier etwas am Pressostat und/oder Expansions-/Bypassventil zu drehen?
Oder erlaubt das Verhalten Rückschlüsse auf einen möglichen Defekt?

Vielen Dank fürs Lesen - freue mich auf die geschätzten Meinungen,
schöne Grüße,

Pascal

 

Hallo Chris,

danke für deine raschen Inputs.

Den Druck beim Rückspülen mit Blindsieb werde ich abends testen.
Was ich aber jetzt schon sagen kann: Die Brühgruppe ist anfangs definitiv nur lauwarm - nach zwei bis drei Leerbezügen ist sie (gefühlt) heiß.
Der Vorbesitzer hat die Maschine lt. seinen Aussagen stets mit (Britta)gefilterten Wasser betrieben, weshalb ich eine eventuelle Verkalkung nicht in Erwägung gezogen habe.

Ich gebe Bescheid, wie sich der Druck beim Rückspülen verhält.

Vielen Dank und schöne Grüße!

 

Den geschilderten Symptomen nach scheint eine Verkalkung durchaus im Bereich des Möglichen zu sein ...

Hallo Rainer,
ob die Brühgruppe abkühlt und wie sich der Druck beim Dampfbezug ändert werde ich ebenfalls abends testen – und Bescheid geben.

Danke für die bisherigen Beiträge und schöne Grüße!

 

Folgende Erkenntnisse:

Aufheizzeit über 4 Stunden, Brühgruppen-Fingertest: kann man lange anfassen, bevor es heiß wird an den Fingerkuppen.
(Die Info, ob sich die Brühgruppe nach einer längeren Standzeit und nach ein paar Bezügen wieder merklich abkühlt kann ich morgen nachreichen.)

Danach der Dampfhahntest: Kesseldruck geht kurz nach unten (von 1 bar auf 0,7), danach wieder auf 1 bar.

Anschließend ein paar Leerbezüge: jetzt besser nur kurz die Brühgruppe berühren - schön heiß.

Nächster Test mit dem Blindsieb: Pumpendruck geht nach ca. 8-9 Sek. von 2 hoch auf 8 bar,
somit fast gleich wie mit einem Bezug mit Kaffeemehl.
(Wobei mir hier - akustisch als auch optisch - ein kurzes ruckeln der Pumpe aufgefallen ist:
das Pumpengeräusch hat ganz kurz die 'Tonlage' verändert, der Zeige kurz gezuckt.)

Somit erscheint mir eine Entkalkung der erste logische Schritt,
danach ein Finetuning am Pressostat und/oder OPV.

Freue mich natürlich über weitere Meinungen, auch zu den 'Testresultaten'.

Herzlichen Dank und schöne Grüße!