Frage zu "kleinen" Handheblern

Ich bin mir relativ sicher, denn die Hebel der Cremina C67, aber auch von anderen in meinem Fuhrpark befindlichen (z.B. Sama resp. Ponte Vecchio) Maschinen sind nicht verchromt, sondern komplett aus Edelstahl, was an der Oberflächenstruktur bzw. der leicht matten Materialanmutung zu erkennen ist.

 

@DerWegIstDasZiel

Hallo nochmals,
nun zuhause habe ich mir die Hebel allesamt nochmal genauer angeschaut und wage zu behaupten, dass die aus Edehlstahl sind, egal ob Cremina C67 oder Olympia Club.
Falls Du nicht schon bestellt hast, könnte über Migg Frei in der Schweiz das bessere Material erhältlich sein:

Olympia Express Ersatzteile kaufen für alte Maschinen

Vorher würde ich ihn aber fragen ob ich mit meiner Vermutung richtig liege. Womöglich hat er nämlich Altbestände.
OK, der Preis ist sportlich, aber Migg ist die Referenz für die alten Olympias und ohne ihn bzw. seinen tollen Service würden die meisten wohl nicht mehr funktionieren. Ich kann ihn nur empfehlen!

 

Da ich derzeit eine Cremina 67 restauriere, habe ich mich ein wenig damit beschäftigt.
Unbestritten ist wohl, dass die Cremina 67 ebenfalls an Überhitzung leidet, wenn gleich wohl ein wenig zeitverzögerter als die Pavoni.
Tauscht man dagegen die Boilerflanschdichtung gegen die, der aktuellen Cremina, aus Teflon aus, soll dieses Problem weitgehend beseitigt sein. So zumindest die unisono lautende Meinung auf HB und hier im Forum.

 

Das hatte ich vergessen zu erwähnen, danke!
So ein Teil wird auch bei den Ponte Vecchios verbaut und macht erstaunlich viel aus.

 

Ich hab Cremina,Exports und jetzt La Pavoni gehabt.
Alle machen guten Espresso.An meiner Gastro HH Machine kommen die aber nicht ran.

Bei den Exports hab Ich immer Fellini Bezuege gemacht.
Bei Cremina und Pavoni aber nur einen Pull.

 

Sollten sie als reine Haushalts-Handhebler ja auch nicht.
Nur kann man mit einer Sama bzw. PV Export bei nur 800 Watt in kurzer Zeit einen Espresso zubereiten, während das Gastro-Monster vielleicht gerade lauwarm ist.
Und wenn man mit dieser kleinen Maschine vertraut ist, dann kann man einen Espresso beziehen, der keinen Vergleich zu scheuen braucht.
"No you can´t always get what you want, but you can try"...

 

Da stimme Ich in allem zu.

 

Eigentlich ist es eher so, dass Handhebler ohne Feder die Exoten sind. Nur sind sie eben durch die zahlenmäßig stark vertretene Pavoni präsent. Tatsächlich verhält es sich so, dass die Geschichte des Espresso ja erst richtig mit dem federbetriebenen Handhebel bei Gaggia 1948 beginnt. Das Shotvolumen eines Espresso, der notwendige Druck, die Extraktionszeit und auch das maschinell oft nachgebaute Shotprofiling - diese heute noch gültigen Parameter wurden eben bei diesen ersten Handhebelmaschinen als Zusammenspiel von Kaffemehl, Wasser und federbetriebener Pumpe festgelegt.
Die ersten Handhebler waren ausschließlich federbetrieben, Gastro- wie Haushaltmaschinen - mit Ausnahme von ganz kleinen Espressobereitern ohne Kessel wie der Faemina Baby etc. La Pavoni und Olympia sind erst ca. 20 Jahre später auf den Markt gelangt und auch unter den Haushalthandhebelern, von denen es zu dieser Zeit sehr viele Fabrikate gab, die großen Ausnahmen.
Die kleinen Pavoni haben sicher ihre Vorteile - einige sind der relativ geringe Preis, die gute Verfügbarkeit und leichte Reparierbarkeit. Allerdings haben sie eben auch ihre Nachteile. Ich habe meine letzte Pavoni vor 8 Jahren verkauft, weil es mir auf die Nerven ging, dass jeder Espresso die volle Aufmerksamkeit braucht und selbst dann oft unkonstante Bezüge entstehen.

 

Es tut mir nur etwas leid widersprechen zu müssen
Die erste, in Serie für den Haushaltsgebrauch konzipierte Handhebelmaschine war nicht mit einer Feder ausgestattet.
Es handelt sich um das älteste Modell in meiner Sammlung, nämlich eine Gaggia Gilda, gefertigt 7/1952.
Sie arbeitet mit einem unter Druck stehenden Boiler, der ein Überdruckventil aufweist. Die Einfüllöffnung wird mit einem "Peilstab" verschlossen, weil es sich dabei um ein Thermometer handelt, dessen Skala in die Verschluss-Schraube intergriert ist, so dass man eine ebenso genaue Anzeige wie bei einem Manometer hat.
Anbei ein Foto:



Mehr Infos wie immer bei Francesco Ceccarelli:

Gaggia

Meine alte Gaggia arbeitet nach einer etwas aufwendigen Restauration tadellos und erfreut mich immer wieder


Gruß Vectis

 

Ah, daß wusste ich nicht, dass die 1. Gilda keine Feder hat, die 2. Version mit den 2 Armen hatte dann eine. Ob es die erste Haushaltmaschine war? Cacarelli schreibt das und datiert seine Faemina auf 1953. Maltoni hat in seinem Faema-Buch dagegen eine weiße Faemina von 1950 abgebildet...Da ging vermutlich einiges parallel und die Zeiträume waren länger zwischen Prototyp und Verkauf der noch handgefertigten Maschinen.
Schön und ungewöhnlich ist die Gilda in jedem Fall. Toll diese auf das Wesentliche reduzierte Form und als einzige Dekoration das Gaggia-Schriftband.
Die hätte ich auch gerne.

 

Die Gaggia Gilda dagegen hatte Beides, den Handhebel, gleich doppelt, links und rechts und eine Feder im Inneren.

 

Ich weiß nicht, ob es hier schon gesagt wurde, der 2. Move zum Wasserholen für einen Doppio bei Handheblern wird auch Fellini-Move genannt.
Und ich mache den eigentlich auch immer, weil ich Doppios oder Doppio-Capus liebe.

 

Ich würde sagen, dass hängt stark von den zur Verfügung stehenden Energiequellen ab. -
Falls kein Strom zur Verfügung steht, wird es sehr eng.
Falls eine kleine Gasflasche mit darf, käme noch eine gasbetriebene Faemina in Frage.

 

@honsl,

Ja, das Arsenal beinhaltet schon einige Exemplare... Die Homepage von Francesco war schuld, denn da waren so viele zu sehen, die ich gerne mal "in echt" ausprobieren wollte. Außerdem macht die Jagd nach den Maschinen Spaß

Zu Deiner Frage hinsichtlich der Insel würde ich - die Frage der Stromversorgung mal außer Acht gelassen - tatsächlich eine Sama Club mitnehmen.
Sie ist relativ temperaturstabil dank Thermosiphon, ist im Gegensatz zu den Ponte Vecchios noch wirklich solide verarbeitet, hat ein schönes Manometer, ist mit einem nahezu unverwüstlichen Pressostaten ausgerüstet (hängt vom Baujahr ab, die ganz frühen schon) und kann leckere Espressi kredenzen.








Wenn es um die Wertigkeit oder Solidität der Verarbeitung geht, also auch um eine möglichst lange Haltbarkeit, dann wäre es eine Faemina oder eine Cremina C67.

Gruß
Vectis

 

Diese rare Conti Comocafé, 2. Version fand aus Belgien zu mir und war dank eines Schreibfehlers günstig "abzuschießen":



Was ich noch suche ist eine Somac (nicht Isomac) Giada...

 

Die Schoenste Espressomachine die es gibt.

 

Kaffee müßte halt auch noch dort wachsen...

ah, Du hast die... ;-)

 

Die Schöne und das Biest... in Personalunion