Frage zur Einstellung von Kaffeemühlen....

Diskutiere Frage zur Einstellung von Kaffeemühlen.... im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Morgen Kaffeefans, ich bin mir sicher, ich bin nicht der erste und einzige und wahrscheinlich wurde diese Frage hier auch schon mal gestellt....

  1. drace

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    Morgen Kaffeefans,

    ich bin mir sicher, ich bin nicht der erste und einzige und wahrscheinlich wurde diese Frage hier auch schon mal gestellt. Wenn ja, bitte seht's mir nach, ich habe es beim durchsuchen des Forums nicht gefunden.

    Ich habe eine Comandante und eine G-Iota (DF64 und wie sie sich sonst noch nennt) mit Titanium Mahlscheiben.
    Nach Internetanleitung habe ich die Scheiben parallelisiert und die üblichen hier im Forum beschriebenen Tweaks durchgeführt.
    Die letzten 3-4 Tage und Gestern habe ich mittels G-Iota 4-5 echt gute Shots pro Tag bezogen.
    Die Mahlscheiben nur mal ein winziges "Müh" enger oder weiter gestellt. Eher so im placebo Bereich.
    Soweit ok.

    Heute morgen, schlagartig 11ml in 30 Sekunden bezogen.
    Dachte ok, ok, habe die Augen aufgemacht und direkt zur Espressomaschine gerannt, wahrscheinlich noch nicht ganz wach. Junge, hast halt Mist gebaut. Also nochmal alles auf Anfang, und nun Konzentration!
    Ergebnis 100% identisch.
    4 Shots, alle so in dem Bereich 11-15 ml in 30 Sekunden.
    OK, also Mühle weiter auf machen.
    Plötzlich, 60ml in 11Sec... OK, also weiter zu... hmm, immer noch falsch.... weiter zu.... immer noch falsch... nochmals... usw.
    Jetzt läuft der Kaffee auch wieder richtig! Aber von der Einstellung steht die Mühle nun fast gang genau da, wo sie am Anfang stand!

    Jetzt würde ich das gerne auf die G-Iota schieben und sagen, das Ding ist halt Mist. Aber mir ist das mit der Comandante auch schon passiert. Und um ehrlich zu sein, ist das auch nicht das erste mal.

    Jetzt muss ich vielleicht noch dazu sagen, ich habe die Espresso Maschine seit Anfang Dezember und die G-Iota seit Ende Dezember. Insofern fehlt mir natürlich noch Erfahrung. Ich versuche aber immer alle Handgriffe absolut gleich zu machen. Habe mir sogar einen Temper besorgt, der immer den gleichen Druck ausübt.

    Ist euch sowas schon mal passiert und habt eine Idee wie sowas zustande kommt?

    Danke euch vorab und Grüße...
     
  2. #2 benötigt, 20.01.2022
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    Was für Bohnen verwendest Du? Röstdatum? Wie gelagert? Da liegt oft eine Schwierigkeit.
     
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  3. AlexHH

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    Je nach Bohnenalter, Temperatur, Luftfeuchte, voriger Aufbewahrung der Bohnen musst du immer wieder nachjustieren. Dabei immer wieder etwas von dem alten Mehl ausmahlen, damit du keine Mischung aus zwei verschiedenen Mahlgraden erhältst. Wenn du feiner gehst, nur bei laufender Mühle oder im Falle einer Handmühle wieder gut durchpusten, damit nicht noch Bohnenreste eingeklemmt sind und die Verstellung dabei behindert wird.
    Bei vielen Mühlen wirst du auch nicht wieder den hundertprozentig gleichen Punkt am Verstellrädchen nutzen können, wenn du mal kurz gröber oder feiner gegangen bist, weil die zwischengelagerten Wellen, Rädchen und Materialen jeweils ein klein wenig nachgeben könnten. Da Espressoeinstellungen mit minimalsten Veränderungen funktionieren, kann ein kleines bisschen eben schon einen Unterschied in der Tasse ausmachen.
     
  4. drace

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    Vielen Dank für eure Antworten.
    Aber mir ist leider immer noch nicht klar (zumindest habe ich es nicht verstanden):
    Wie kann der Unterschied von gestern auf heute so stark ausfallen, ohne das ich was anders mache und ohne den Kaffee oder die Packung zu wechseln.
    Vor allem ist mir nicht klar, warum ich beim versuch des Nachjustierens wieder an der selben ursprünglichen Stelle lande, bei der es heute am Anfang nicht ging.

    Kaffee verwende ich den "Espressone Siena"
     
  5. AlexHH

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    Sofern es kein Defekt ist (was eher ausgeschlossen ist, weil du das Problem ja an beiden Mühlen hast), stehen die Gründe schon in unseren Antworten drin.

    Man muss ja auch noch sich selbst als große Variable hinzuziehen, also inkinsistente Vorbereitung.

    Ich frage mal vorsichtig, ob du eine Waage in deinem Ablauf nutzt? Weil du von ml anstatt Gramm schreibst. Wenn du das Mahlgut nicht abwiegst, wirst du keine reproduzierbaren Ergebnisse bekommen. Eben auch wegen der Wettereinflüsse, Alterung, etc.
    Die Endmenge im Becher kannst du auch nicht volumetrisch vergleichen, weil die Crema, welche von Tag zu Tag variieren kann, ja viel ausmacht.
     
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  6. Lancer

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    Dass der erste Bezug am Tag oft ein bisschen schneller läuft, ist oft üblich - siehe Totraum der Mühle (wobei die ja sehr wenig davon hat).
    Aber vier in Folge - und dann wieder zurück auf Anfang - ich tippe darauf, dass die Mühle einen ab hat - Ausrichtung der Scheiben eventuell verschoben?
     
  7. #7 Knabberkram, 20.01.2022
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    Da kann etwas verkantet (gewesen) sein bzw. festsitzen,
    was die Verstellung beeinflusst.
    Die Feder über dem Mahlkegel kann auch betroffen sein.

    Die Bohnen als Ursache: möglich, weil beide Mühlen ähnliche Fehler produzieren.
     
  8. #8 Bergelmir, 20.01.2022
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    Bei mir ähnliche Situation. Habe auch meine Maschine ab Dezember. Mahle aber mit 1ZPresso K- Max. Ich schiebe es inzwischen auf das Tampen. Immer der gleiche Andruck reicht nicht, wenn es keine homogene Pulverstruktur im Siebträger gibt. Zumindest wir Anfänger haben wohl noch keine immer gleiche Tamproutine, die vergleichbare Bezüge erwarten lässt.
    Mich würde mal interessieren, wieviel Prozent der Leute hier ohne weitere Hilfsmittel das Tampen beherrschen. Ist das Zauberwerk oder nach 100 Bezügen dann nicht mehr der Rede wert?
     
  9. AlexHH

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    Bei mir hat es etwa zwei Monate gedauert, bis ich das für mich gut hinbekommen habe und auch so gut wie nie channelling fabriziere.
    Nutze einen kleinen Trichter, schüttele das Mahlgut etwas, um es im Sieb zu verteilen, aber behalte meine andere Hand bei mir, kein Klopfen gegen den ST. Dann ST auf die Tampingmatte klopfen, damit sich das Mahlgut setzt, nur minimal Hügel auf der Oberfläche mit dem Finger auf Täler verteilen, Tamper locker auflegen, etwas drehen, dann mit den Fingern Kontakt zum St-Rand und Tamperrand aufbauen, um waagerecht zu bleiben und mit dem Handballen den Tamper runterdrücken. Das funktioniert für mich perfekt. Je mehr ich seitlich rumklopfe, desto weniger kann ich den Vorgang reproduzieren.
    Aber da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Bodenloser Siebträger hilft da ungemein.
     
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  10. Lancer

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    Einfache Lösung: 51/53/58mm Kalibrierte Druck Manipulations für Kaffee und Espresso 304 Edelstahl mit Frühling|Coffee Tampers| - AliExpress
    Damit tampst du immer gerade und immer mit dem gleichen Druck.
    Die dynamometischen gibt es auch in den Luxusvarianten, natürlich.
     
  11. #11 benötigt, 20.01.2022
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    Der tatsächliche Einfluss des Tampens wird überbewertet. Dazu gab es immer wieder Untersuchungen. Der Tamper muss passen, aber Druckunterschiede machen minimale Unterschiede im Ergebnis. Vor allem kann dadurch nicht kompensiert werden, was sonst verkehrt läuft (Mahlgrad, Füllhöhe, Gewicht).

    Bei EspressoOne finde ich keine Aussagen zum Röstdatum.
    Wenn vier aufeinander folgende Bezüge aus zwei sehr tauglichen SD Mühlen daneben gehen und der fünfte dann plötzlich passt, wird die Ursache doch nicht bei den Geräten liegen. Was soll sich da im Inneren ändern? Die Suche sollte bei den möglichen anderen Fehlerquellen ansetzen.
     
  12. #12 Fluchtkapsel, 20.01.2022
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    War tatsächlich Übung, 1.000 Espressi später denkst Du da bei dunklen/mittleren Röstungen nicht mehr viel über das Tampern nach.
    In der Zwischenzeit (so zwischen Espresso 30 und 100) habe ich mir aber tatsächlich für 11€ ein chinesisches Distributionstool bei Amazon gekauft, das hat mir geholfen gerade zu tampern und war 2-3 Monate eine echte Hilfe.
     
  13. #13 Knabberkram, 20.01.2022
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  14. #14 Fluchtkapsel, 20.01.2022
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    Bei hellen Röstungen kommt da der Zahnstocher... Aber ich sehe die 11 Euro Zeit ist vorbei, der Preisverlauf ist ja witzig

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  15. drace

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    Hallo,

    vielen dank für die vielen Beiträge. :)
    Und ich bin etwas erleichtert zu hören, dass ich nicht der einzige bin. Ich wünsche jedem einen perfekten Espresso, aber ich habe halt schon etwas an mir gezweifelt.
    Ich benutze ebenfalls einen bodenlosen Siebträger.
    Nach dem Mahlen verrühre ich das das Pulver mit einem WDT-tool und stürze das Pulver dann in den ST (der Becher passt ja genau auf den ST).
    Danach verwende ich ein Distributions Tool (sowas) um das Pulver gleichmäßig zu bekommen. Und dann tempe ich mit einem ähnlichen Temper wie er oben gelinkt wurde.

    Allerdings, wenn ich hier lese:
    Ich gebe zu, dass ich das immer mache bevor das distribution Tool zum Einsatz kommt...


    Ja mache ich. Immer 18g Kaffe und 36g raus, bzw. 45g raus bei der Comandante.
    Das mit den ml ist ein blöder Reflex, weil ja 1ml Wasser in etwa ein 1g entspricht. Was natürlich bei dem Schaum vom Espresso totaler Schwachsinn ist und nicht stimmt.
    Aber ich meinte schon g und nicht ml.

    Ich werde mal die Kaffeesorte wechseln und mir ansehen was andere kleinere Röstereien in der Umgebung anbieten und das Klopfen sein lassen.
    Dann schauen ob es wieder auftritt.
     
  16. Eric00

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    Lass mal das Distribution Tool weg, das kann falsch eingestellt zu Problemen führen.

    Kaffee mahlen, ins Sieb geben, WDT bis unten hin, 1x senkrecht zum Verdichten auf die Arbeitsfläche klopfen (Oberfläche sollte schön eben sein, sonst WDT / klopfen wiederholen), Tampen.

    Wenn du sagst, dass du einen ähnlichen Tamper wie oben verlinkt besitzt (der am Siebrand aufliegt), kann da in Sachen Puckprep nicht allzu viel schief gehen.
     
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  17. #17 benötigt, 20.01.2022
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    Nach richtigem WDT ist eine weitere Distribution oder ein Leveln ziemlich überflüssig.
     
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  18. FRAC42

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    Womit wiegst du denn? Wenn es keine Feinwaage mit 0,1 g Auflösung ist würde ich hier den Fehler vermuten.

    Die häufige Diskussion um das Tampen kann ich nicht nachvollziehen. Ich kenne Profis, die gehen da mit vollem Körpereinsatz ran, andere drücken nur recht sanft, und diejenigen, die ich auf das Thema angesprochen haben meinen das man sich da keinen allzu großen Kopf machen soll. Das Kaffeemehl einigermaßen gleichmäßig im Sieb verteilen, gerade Tampen, fertig. Da muss man nix 1.000 mal üben, finde ich.

    Ob man aber 17,6 Gramm oder 18,4 Gramm im Sieb hat macht einen gewaltigen Unterschied. Einfache Küchenwaagen zeigen aber in beiden Fällen 18 Gramm an, daher taugen die nicht.
     
  19. #19 benötigt, 20.01.2022
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    Es gibt auch Küchenwaagen mit +/-2 und +/-5 Gramm... Das ist dann genauso, als würde man nach Augenmaß befüllen.
     
  20. #20 Knabberkram, 20.01.2022
    Knabberkram

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    Zum Vergleich hatte ich mal meine (alten) Feinwaagen und die Mirror Kaffeewaage auf Genauigkeit überprüft, mit einem 50,00 gr Kalibriergewicht:

    Alle wiegen aufs hundertsel Gramm genau, selbst die 20 jährige Champion Scale für 9,99€ aus dem Feinkosthandel 'Netto'.
     
Thema:

Frage zur Einstellung von Kaffeemühlen....

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