Fragen zu ECM Casa Prima Überholung

Hallo,
ich hab hier im Board eine Casa Prima (BJ2000) erstanden - leider in schlechterem Zustand als ich dachte - und mich zu ner kompletten Zerlegung entschlossen aus der sich nun ein paar Fragen ergeben.

Zunächst mal der Ausgangzustand: Die Maschine hat im Inneren sehr gestunken. Der Rückspül-Silikonschlauch hatte außen braune klebrige Masse drauf obwohl ich schwören würde, dass die Maschine in ihrem ganzen Leben noch nicht Rückgespült wurde, so wie die Gruppendichtung aussah und was unter der Duschplatte hockte.
Also mit der Zerlegung begonnen um den Kessel zu zerlegen und zu entkalken.
Da ich ihn nicht aufgebracht habe (auch nicht mit leichten und nicht so leichten Hammerschlägen) befürchtete ich totale Verkalkung. Das Gewinde unter der zentralen "Kesselmutter" versprach auch schon nix gutes:

Nachdem ich die Heizung gelockert hatte, hab ich dann mit ner Spritze Durgol reinlaufen lassen. Vorher hatte sich das Restwasser aus dem Kessel mit dunklen Stückchen verabschiedet.
Nach dem Entkalken (sehr viel kam eigentlich nicht raus) ließ sich der Kessel immer noch nicht öffnen.
Auch nicht mit hämmern und (wie sich später rausstellte) zu grober Gewalt nicht.
Leider kam der Geistesblitz zu spät, einfach zwei lange Hebel an den Kessel (2xM4 da wo die Erdung dran geschaubt ist) und die Brügruppe (2xM5 in die Bohrungen des Magnetventils) zu schrauben und das ganze einfach langsam aufzudrehen - da hatte ich die Heizung im eingebauten Zustand durch die Schläge aber schon verzogen. :-((

Also erstmal weiter das Gehäuse zerlegt, denn ich wollte ja den Rückspülschlauch komplett freilegen. Gestoppt wurde ich aber jäh beim Abschrauben der Bleche, die links und rechts die Abtropfschale zieren.
Bei der Casa ist das Blech aus Edelstahl und die Gewinde in Bohrungen im Blech eingepresst. Das Material sieht wie Messing aus - war aber leider in den besagten zwei Blechen wohl des öfteren naß geworden und ist so korrodiert, dass sie beim Aufschrauben vom Blech abgerissen sind und jetzt frei drehen.


Auf der linken Seite auch noch von außen unzugänglich :-((
Bleibt nur Schraubenköpfe absägen und dann schauen wie ich beim Zusammenbau dann innen Kontern soll.

Weshalb ich aber nun den Thread gestartet habe sind folgende Fragen zum Kessel und den Messingteilen. Die sehen nämlich nach dem Entkalken sehr oxidiert aus und ich frage mich, ob das ok ist, oder nicht:



Außerdem stellt sich die Frage nach einem Tipp zum gängimachen des Expansionsventils (das auch entkalkt wurde), da dreht sich nämlich nix (oder hat jemand einen Tip mit welchem Werkzeug man da an der geteilten Schraube ansetzt)?:


oder ob ich da besser ein neues mit bestelle.

Vielen Dank schonmal!
Grüße,
Thomas

 

hätte wohl besser im https://www.kaffee-netz.de/forums/reparatur-und-wartung.12/ forum posten sollen?

 

Danke Sabine fürs Verschieben!

Kann man den Kessel einfach so mit Dichtungen wieder zusammen bauen oder sollte man da noch was machen an der Oberfläche (also innen)? Drahtbürste? Oder kommt dann beim Betireb eh gleich ne Kalkschicht drauf und es ist eh alles egal?
Hab das Ventil mit ner Sprengringzange aufgedreht bekommen. Die Bestellung bei Kaffeenudel (oder gibts sonst noch nen gut sortierten Casa-Ersatzteillieferanten?) wird um ein neues ergänzt
Viele Grüße,
Thomas

 

So, das Kesseldichtungsset kam heute an und ich stelle fest, mir fehlt eine Dichtung vom Kesselbolzen. Im Set ist nur eine, aber weil ich den Kesselbolzen rausgeschraubt hatte, brauche ich zwei. Kann ich da einfach in den Baumarkt gehen und nach einem passenden O-Ring Ausschau halten oder brauchts da einen speziellen?
Außerdem fehlen mit die zwei O-Ringe, die im (an die Brühgruppe) angeflanschten Magentventil (das schaltet das Heißwasser, oder?) verbaut sind - die sind kleiner und aus rotem Gummi. Wo bekommt man die denn her (denn die sind bestimmt auch nicht mehr dicht).

 

Hallo Swen,
danke für den Hinweis, ich hätte schwören können da unten auch ne alte Dichtung rausgepopelt zu haben. Aber bei genauerer Betrachtung und Vergleich mit der Teileliste.... überzeugt
Hab sogar das PDF der prima hier rumliegen, kam aber leider nicht auf die Idee da mal reinzuschauen...
Zum Einbau von Dichtungen (generell): schmiert man die mit Silikonfett ein oder kommen die da so rein wie sie geliefert werden?
Viele Grüße
Thomas

 

Danke!
Die Idee mit der Silikondichtung klingt super aber eine Frage drängt sich mir auf: da sich Silikon stärker verformen lässt hätte ich angst, dass sich dann in eingespanntem Zustand kleine Spalten bilden in die sich wiederum Kaffee-Siff absetzen kann. Wie ist das denn in der Praxis? Ist meine Sorge unbegründet?

Welches Silikonfett nimmst Du denn?

Bzgl. Durgol: damals sollte es schnell gehen, daher Durgol, weil schnell verfügbar. Inzwischen hab ich mir Amidosulfonsäure kristallin bestellt (10€/kg). Da gabs auch eine flüssige Variante mit dem Zusatz "enthält neben den kalklösenden Komponenten noch Tenside zum Lösen von Fetten, Seifen, Wachsen" .. da war auch explizit die Nutzung für Kaffeemaschinen angegeben. Ist das ok, oder nimmt man besser nur die reine Säure?

Waren bei Dir auch die Muttern abgefault?
Das einfachste (professionell ist aber anders) wäre da ein passendes Stück Holz reinzulegen (quasi den Hohlraum mit Holz ausfüllen) und da reinzubohrenschrauben. Oder gibts ne gute alternative wie ich da Muttern innen befestigen kann.

vielen Dank und viele Grüße
Thomas

 

ok, dann werd ich mich mal mit dem holz versuchen.

Bzgl. der Dichtung: wie bekommst Du die raus? Der Hersteller warnt vor "Verletzung" des Silikons also fällt der Korkenzieher aus

 

Hab die Dichtungen fürs Magentventil (OR 2025 Viton) in Hanau beim Kämmerer für fast nix (5Stück <1€) erstanden, jetzt steht dem Zusammenbau am WE nichts mehr im Weg *händerreib*

 

sieht garnicht so schwierig aus wie ich dachte mit dem rausholen. danke.

hab aber noch ne andere frage bzgl der abdichtung von den t-stücken zum kessel und zur pumpe (nr 42 und 45 in der explisionszeichnung)
mit was bekommt man die dicht?

 

hast Du zufällig ein Dichtmittel für den Zweck im Sinn? Also Lebensmittelecht

ist notiert, danke!

die ließen sich einfach rausdrehen. Nur das T-Stück oben am Kessel bewegt sich lediglich eine viertel Umdrehung. Hoffe das ist nicht undicht geworden

Ahh! Danke! Genau die sind original verbaut!
Die, die kein Wasser abbekommen haben sind aber Messingfarben, wenn ich das richtig im Kopf habe - frage mich wie die überhaupt wegrosten konnten...
Wäre Alu auch ok? lässt sich sicher einfacher ohne Spezialwerkzeug verbauen, oder?

 

war natürlich kein Messing, sondern rostender Stahl. Die Erinnerung trügte.
Werde mal ein paar aus Edelstahl besorgen und schauen ob ich die ohne Spezialwerkzeug verbaut bekomme. Danke nochmal für den Hinweis!