Frust beim Milch aufschäumen

Die werden also in 95% aller Maschinen verbaut, weil der Fertigungsaufwand Spaß macht und die Ingenieure während der Physikstunde immer Kreide holen waren?

 

Anzunehmen etwas würde Sinn ergeben nur weil es gemacht wird ist ein gewagtes Unterfangen. In der Tat werden fabrikneue Mehrlochdüsen ausgeliefert die vollkommen unbrauchbar sind. Es ist zbs. so gut wie unmöglich mit der 3Lochdüse an der Pavoni Milch zu schäumen. Vielleicht kannst du uns ja erklären was sich deine hochdotierten Superingenieure dabei gedacht haben.

Kaufverhalten ist nicht besonders rational, bei bestimmten Produkten werden gewisse Merkmale einfach erwartet. Vielleicht haben die Marketingabteilungen herausgefunden dass Kunden eine Mehrlochdüse erwarten und eher kaufen wenn eine dran ist. Vielleicht sieht eine Einlochdüse einfach zu popelig aus.
Oder das korrekte Milch schäumen überfordert den 0815 Konsumenten, darum werden Mehrlochdüsen verbaut damit es egal wie man die Düse in die Milch hält irgendwie blubbert und so eine Art Schaum erzeugt.

Wieso werden für die mitgelieferten Siebe viel zu kleine Plastik-Tamper beigelegt. Hat das auch hoch physikalische Gründe? Kauft sich alle Welt umsonst passende Tamper?

Fakt ist dass Einlochdüsen viel besser funktionieren.

 

Mit Verlaub, diese Pauschalaussage ist blanker Unsinn. Die Zweilochdüse an meiner Strega funktioniert wunderbar, könnte für mich sogar noch ein bisschen mehr Dampfpower haben. Neulich konnte ich mal eine Linea Mini mit Mehrlochdüse testen, damit war Milchschäumen der Hammer. „Unbrauchbar“ ist anders.

Ob thermodynamische und strömungstechnische Prozesse in Kombination mit Veränderungen der Milchstruktur sich mit Schulphysik hinreichend erschliessen lassen, ist nochmal ein ganz anderes Thema...

 

Ich hab weder behauptet dass alle vollkommen unbrauchbar sind noch dass sie überhaupt nicht funktionieren. Ich habe gesagt sie bieten gegenüber einer Einlochdüse keinen Vorteil. Power steuert man mit dem Lochdurchmesser, dazu ist es nicht nötig mehrere Löcher zu bohren. Hast du die genannten Maschinen auch mit einer Einlochdüse entsprechenden Durchmessers probiert? Falls nicht - grandioser Beitrag.

 

Mag sein, dass Du das machst, andere „man“ scheinen das durchaus anders zu handhaben. Mal als Denkansatz: Die Lochgröße hat Einfluß auf das Strömungsverhalten, die Struktur des Strahls und die entstehende Verwirbelung. Zudem dürften sich mehrere Dampfstrahle unterschiedlicher Richtungen bei der Verteilung in der Milch anders auswirken als nur einer. Könnte also sein, dass diese über die Schulphysik hinausgehenden Parameter von Bedeutung sind und eine Mehlochdüse hier durchaus Vorteile bringt.

Nein, warum sollte ich, wenn ich kein Problem habe?

 

Du pauschalisierst ganz schön. Dein Fakt ist auch kein Fakt, sondern deine ganz persönliche Erfahrung, die aller Wahrscheinlichkeit, wie bei uns allen, nur einen Bruchteil der Realität abbildet. Innerhalb dieses Horizonts können deine Erfahrungen durchaus stimmen, darüber hinaus würde ich mich einfach etwas zurückhalten.

Persönlich empfinde ich z.B. die 2-Lochdüse an der Pavoni besser, als die Einlochdüse. Bei meiner Rocket habe ich mit 5 Düsen experimentiert um schlussendlich wieder bei der original Düse zu landen. Bei der Auslegung der Dampfdüse geht es nicht nur um die Lage der Austrittsöffnung, was deine Aussage suggeriert, sondern auch darum, große Dampfmengen bei dampfstarken Maschinen mit ausreichender Geschwindigkeit auszustoßen um auch 0,75Ltr Kännchen oder größere zu schäumen. Würde ich z.B. die Lochfläche einer 4-Loch Düse auf nur ein Loch reduzieren, wäre dieses so groß, dass die Austrittsgeschwindigkeit stark verringert wäre usw. Es kann dann durchaus besser sein, 2-4 schlanke Austritte mit hohem Staudruck zu haben, als einen dicken, mit niedrigem Staudruck. Das geht dann doch alles ein bisschen über Schulphysik hinaus.

 

Nur dann würde dein Einspruch mit den 2 Beispielen Sinn ergeben. Gibt es keinen Vergleich, ist es nichts als eine Behauptung.

Davon habe ich tatsächlich überhaupt keine Ahnung mangels Erfahrung. Größer als 0.5L habe ich noch nie verwendet. Im Hausgebrauch muß man relativ selten einen Liter in 3 Sekunden aufschäumen. Man hat einerseits mehr Zeit und andererseits auch einen anderen Bedarf.

Gut ich relativiere meine Aussage auf den üblichen Hausgebrauch.

 

Nein, Ausgangspunkt meines Kommentars war diese deine pauschale Behauptung:

Die mag zwar im Einzelfall einer Kombination Maschine/Anwenderfähigkeit/Anwendererwartung zutreffen, ist aber so pauschal genauso unsinnig wie eine pauschale Behauptung des Gegenteils. Insofern ist es gerade in einer Beratung gefährlich, einzelne individuelle Erfahrungen als allgemeingültigen „Fakt“ darzustellen, da diese möglicherweise nicht zum konkreten Kontext passt.

 

Da steht "es gibt welche". Ich habe ein Beispiel genannt, damit ist die Aussage im selben Beitrag belegt worden. Wieso du mir jetzt eine Pauschalisierung unterschieben willst ist mir schleierhaft. Vielleicht suchst du dir für deine Polemik jemand anderen.

 

die Pavoni mit 2 oder 3 Löchern macht wunderbar Milchschaum.... da kommt es dann noch auf diversitaten an...:
- Fähigkeiten des 'Barista'
- der klassische italienische Cappuccino wird NICHT mit LATTE ART gemacht, demnach hat der Milchschaum auch eine andere Poorigkeit.
(zumindest ursprünglich)

(ja ich habe schon mit der Pavoni gearbeitet mit diversen Dampfspitzen)

 

Bei welchem Druck? Ich bitte um ein Tutorium in Bild und Ton (und Querformat)

Am dreier bin ich gescheitert, die Einloch-Hutmutter ist soweit ok (bei 0.9bar), aber so samtig wie aus den DB-Boliden in den Bars in Italien schaff ich das nie

 

Wäre es nicht sinnvoll, diesen Sonderfall jenseits der Fragestellung hier im Pavoni Thread weiter zu vertiefen?Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel..

 

Danke, haben wir. Ergebnis: 1Loch wins (again).

 

Das mag für den spezifischen, zu diesem hier angefragten abweichenden, Anwendungsfall zutreffen und das wollte ich dafür auch garnicht grundsätzlich infrage stellen. Meine Kritik bezog sich auf die daraus abgeleitet Verallgemeinerung, die ich nicht für belastbar halte.

 

Ist doch ganz einfach. Ich finde die Idee die Bewegung des Pitchers zu eliminieren nicht uninteressant:

 

... bei Maschinen mit eingeschränkter Dampfleistung.
Eine Diva, die man mit 1.5bar anfährt (oder ein DB-Bolide) schafft mit 3 Löchern mehr in kürzerer Zeit.

Hach, bedingte Abhängigkeiten sind schon eine ganz besondere Herausforderung

 

Ich preferiere 1 Loch düsen bei Maschinen mit geringer Dampfpower, so habe ich mehr Zeit für den perfekten Milchschaum. Und Zeit hat man zu Hause.
Bei Maschinen mit mehr Power, brauch es Mehrlochdüsen weil da wenig Zeit ist. Beim ersten mal im Cafe an ner LM PB ist mir die Milch fast rausgeschossen. Man muß sich nur an Gegebenheiten anpassen, alles ist möglich mit 1 oder 5 Löchern.

 

Es gibt im Hausgebrauch keinen Grund in 2s seine Milch zu schäumen, ob die Maschine nun mega viel Power hat oder nicht. Dann dreht man eben den Dampfhahn nicht voll auf. Ist doch Unfug im Hausgebrauch Maßstäbe aus der Gastronomie anzulegen. Diese Entspannung kann man mit jeder Maschine geniessen, macht euch doch nicht unnötig das Leben schwer.

 

Die Milch hat fertig zu sein wenn der Espresso in der Tasse ist.
25Sek für Milch aus Kühlschrank ins Kännchen, abdampfen, schäumen, sauber machen + abdampfen und dann Tasse wegziehen und einschenken

 

So sehe ich es auch. Mit der kleinsten Rocket Düse war das z.B. nicht möglich, hat unnötig eingeschränkt und bringt nur Anfängern einen Vorteil, die sich an stärkeren Dampf noch nicht gewöhnt haben.
Ich ziehe auch zu Hause gar nicht so selten 6-10 Getränke am Stück, da will ich ehrlich gesagt nicht länger als nötig rumstehen.