Füllmenge Kaffeesieb

Alles lassen wie es ist.

 

Wenn kein Platz mehr für auf dem Kaffeemehl stehendes Wasser bleibt, bleibt kein Wasser auf dem Puck stehen

In der Gastronomie werden häufig nur 2er Bezüge gemacht.

Die Brühgruppen haben einen größeren Durchmesser als der untere Teil der 1er Siebe, weswegen diese immer nur einen Kompromiss darstellen. Für einen perfekten Einzelbezug würde eigentlich eine eigene Brühgruppe mit kleinerem Durchmesser samt zugehörigem Siebträger, Sieb und Tamper benötigt.

 

Man kann natürlich alles so lassen wie es ist, wenn es schmeckt sowieso. Allerdings zeigen die Bilder von Fluffy einen sehr matschigen und verwirbelten Puck (sofern man das noch Puck nennen kann ). Wenn Kaffeemehl so aussieht ist meiner Erfahrung nach die Extraktion nicht sehr gleichmäßig und könnte optimiert werden. Wie bereits von mir vorgeschlagen Umstieg auf ein 2er Sieb oder eben auf das LM 1 und probieren das Ergebnis zu verbessern. Wenn ich alles so lasse wie es ist bleibe ich auch da stehen ohne Chance etwas verbessern zu können. Das soll ausdrücklich keine Kritik sein, sondern nur meine Erfahrung damit widerspiegeln.

 

Beim Bezug liegen so um die 9 bar an. Bei Bezugsende sinkt der Druck dann schlagartig auf atmosphärisches Niveau. Da passiert einiges mit dem Puck und das Aussehen danach hat kaum noch etwas mit dem Zustand während der Extraktion zu tun.

 

Sorry, das sehe ich komplett anders. Zumal es vorher je nach Distribution, Tampern, Präinfusion und je nach Pumpe schon zu Veränderungen des Kaffeemehls kommen kann. Also auf den Bildern sieht man sehr feuchtes und sehr trockenes Mehl. Das wird nur durch den Druck nicht ausgeglichen, sonst wäre es ja immer gleich gut extrahiert und mit jeder Maschine mit 9 Bar optimal.

 

Es wird nicht durch den Druck ausgeglichen. Das stimmt. Der Druck komprimiert das Kaffeemehl aber während der Extraktion sehr stark. Wird der Druck dann über das Magnetventil abgelassen, bläht der Puck sich wieder auf und das Kaffeemehl spritzt und wirbelt in Richtung Duschsieb. Dieser Effekt ist logischerweise stärker je mehr Platz zwischen Dusche und Puck ist. Aus diesem aufgewirbelten Puck kann man nun bis auf starkes Channeling (große Löcher) und Randchanneling nicht mehr viel über die Extraktion ablesen. Auf YouTube gibt es Videos mit einem durchsichtigen Siebträger, da sieht man das sehr gut. Kann ich aber gerade leider nicht raussuchen.

 

video

 

In dem Video sieht man nur den Bezug ohne PI (Blooming), wir wissen nicht wie getampert wurde, sieht eher komplett ungetampert aus, das Sieb ist ein 2er oder 3er mit geraden Wänden. Ich denke wir sind uns einig, das man schon vorsichtig mit diesen Analysen sein muss. Trotzdem denke ich, das man schon ein paar Rückschlüsse ziehen darf, ob der Puck/das Kaffeemehl gleichmäßig oder weniger gleichmäßig extrahiert wurde. Insbesondere wenn man den Puck im Schnitt sehen kann und/oder feuchte und trockene Stellen erkennen kann. Das war auch nur meine persönliche Beobachtung.

Nochmal, meine Erfahrung ist: Siebe mit geraden Wänden, nicht trichterförmig, ergeben bei mir eine gleichmäßigere Distribution/Tampern und eine gleichmäßigere Extraktion mit mehr Konstanz im Workflow. Das Kaffeemehl bei Fluffy sieht nicht gleichmäßig aus für mich, sonder feucht und trocken.
Das kann an vielem liegen, u.a. das durch PI in Trichterförmigen Sieben nicht das ganze Kaffeemehl gleichmäßig befeuchtet wird etc. Ich würde immer solange probieren, bis ich möglichst viel Konstanz in meinen Bezügen erreicht habe, das ich mich möglichst nur auf den Mahlgrad, PI und evt. Temperatur konzentrieren muss. Aber zu sagen ich lass es so, wie es ist und/oder nach 9 Bar kann ich kaum was analysieren sehe ich anders.

 

P.S.: Fluffy hat sein 7g Sieb mit 11,5g befüllt, was auch nicht mehr so extrem viel Luft im Sieb ergeben sollte, da ja nach Deiner Aussage die Verwirbelung um so größer ist, je weniger das Sieb befüllt ist.

Und ich würde mal behaupten, das ein gut getampertes Sieb viel weniger verwirbelt, sonst würden bei mir die Pucks nicht so gleichmäßig an der Oberfläche aussehen nachdem ich Sie aus dem Siebträger hole.

 

Meine Pucks im 18g VST sehen folgendermaßen aus, wobei das Beispiel sogar noch relativ harmlos ist:


Trotzdem absolut gleichmäßig extrahiert. Trockene Stellen sind schon eher problematisch, da hast du recht. Die Oberfläche und auch die Feuchte sagen aber kaum was aus

 

Also wenn meine Oberfläche am Ende so wie in dem Video ausschauen würde, hätte ich schon ein Problem

Ich mach später oder morgen mal Fotos von meinen Pucks

 

Hier mal mein Verlauf:

VST 15g wird befüllt mit 16g, Dinzler Modena (ca. 3 Wochen nach Röstdatum, mittlere Röstung), LM Linea Mini eingestellt auf 9 Bar:

Vorher im Sieb getampert:



In der Tasse:



Nach Bezug:



Bilder sagen ja mehr, als 1000 Worte

 

Das sieht sehr gut aus, suche noch ein Sieb für meinen Bodenlosen ECM Siebträger.

Hast du dieses VST Sieb 15g 58mm mit Rand?: VST Sieb 15g

 

Ohne Rand, da ich mit dem Pullman Big Step tamper und das mit Rand evt. Probleme geben kann. Das mit Rand hält natürlich etwas besser, ist bei mir aber kein Problem. Übrigens habe ich nicht gewartet, sondern den Siebträger nach paar Sek. aus der Maschine entfernt. Hat noch gedampft und Handylinse ist beschlagen zu Beginn. Nicht das jemand denkt, das ist gefaked hier. Mühle war die Baratza Sette 270wi bei 7B eingestellt.

 

Danke, da ich leider den Pullman Big Step Tamper nicht besitze, kann ich mir ja das VST Sieb 15g 58mm mit Rand kaufen.

...oder würdest du trotzdem Randlos nehmen auch mit meinen ECM Tamper?

 

Das denkt hier niemand, aber ein trockener Puck hängt eben von vielen Faktoren ab und ist kein Zeichen einer schlechten Extraktion, sondern vor allem ein optisches Problem - und das Reinigen wird natürlich auch erleichtert.

 

Mit ECM Tamper sollte das mit Rand unproblematisch sein. Hatte den ECM Tamper auch schon Jahrelang. Allerdings kann es ja sein, das man irgendwann einen etwas größeren Tamper kauft und dann sollte das Sieb natürlich passen.