Gaggia Classic (2013) vs AEG 150 - Vergleichstest und Problem

AW: Gaggia Classic (2013) vs AEG 150 - Vergleichstest und Problem

Bin erst seit wenigen Wochen Gaggia-Besitzer und Neuling, was das Espresso-machen angeht. Zu meiner Gaggia hatte ich direkt andere Siebe bestellt, die allerdings erst einige Tage später kamen. Natürlich musste ich trotzdem die ersten Versuche starten. Ich hatte noch Kaffeebohnen für meine French-Press, von denen ich annehme, dass sie zum Zeitpunkt älter als 6 Wochen aber jünger als 4 Monate waren. Mit den Crema-Sieben hatte ich mäßige Ergebnisse mit Schaum. Als dann die Siebe kamen, hatte ich die ersten Ansätze von Crema auf dem Espresso. Ein paar Tage später war der Kaffee leer und ich hatte frische Bohnen vom Röster. Und siehe da, Crema war plötzlich gar kein Problem mehr. Na ich sag mal, fast nicht mehr. Hin und wieder geht doch wieder ein Schuss daneben. Das liegt aber eher am alten Mehl aus dem Totraum meiner Mühle. Aber auch daran kann man sehen, wie groß der Unterschied ist, zwischen frisch gemahlen und ein Tag alt.

Ich denke, die Crema-Sieben schäumen den Kaffee auf. Damit bekommt man auch mit altem Kaffee sowas wie Crema. Bei normalen Sieben entsteht die Crema durch Ausgasen des CO2, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber wenn der Kaffee mal Wochen oder Monate gemahlen rumliegt, ist kein CO2 mehr drin. Einige andere Aromastoffe wahrscheinlich auch nicht mehr.

 

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Dass Dir der Espresso draus schmeckt ist schön. Dennoch gibt es viele technische Gründe, warum der Espresso mit Deinem vorgemahlenem Pulver und der Maschine generell gar nicht so gut schmecken kann wie aus einer semi-professionellen Maschine mit guter Mühle.
Soweit ich informiert bin sind die AEG als "Billig-Siebträger" nenn ich's jetzt einfach mal (nein, sie ist mir kein Dorn im Auge) sogar gar nicht mal so schlecht. Mein Bruder hatte vor Urzeiten mal eine. ABER: Wenn man versteht warum gewisse Parameter zu erreichen sind (auch da hat der Geschmack natürlich Vorrang), weiß man auch warum eine Maschine in Kombination mit einer Mühle zu einem besseren Ergebnis führt als Maschine mit Crema-Membran und alt-vorgemahlenem Pulver.
Mit meiner Saeco hab ich auch Espresso rausbekommen - mit kürzester Durchlaufzeit. Geschmeckt hat mir das Zeug auch sogar ne Zeit lang halbwegs. Dennoch ist es kein Vergleich zur jetzigen Qualität des Espresso.
Es entsteht der Eindruck als könntest Du vielleicht auch wenig verstehen, dass es besser geht, bzw. warum es wie besser geht .
Und meines Erachtens: Doch, die Aussage eines Barista kann entscheiden, weil der Ahnung von dem Gebiet hat, weiß was man braucht um einen guten Espresso zu brühen .

Gerade deshalb bist Du aber vielleicht bei Deiner AEG besser aufgehoben bzw. gerade deshalb solltest Du Dich erst einmal grundsätzlich in das Thema einlesen .

 

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Ich habe auch erst seit Heute meine Gaggia, warte noch auf die Mühle und konnte es aber auch nicht abwarten. Also los und gemahlenen Espresso geholt (Solino Hochland Espresso 250g) aber bin auch noch nicht so erfreut über das Ergebnis....
Egal morgen kommt die Mühle und ein neues Sieb ist auch bestellt dann schauen wir mal, momentan kann ich erstmal nicht mehr testen sonst schlaf ich die Nacht nicht mehr:-D

Letzendlich muss man wohl erstmal bissel üben

 

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Halten wir fest du hattest eine AEG und das was da rauskam bezeichnest du als gut.
Welche Vergleichmöglichkeiten hast du?

Bin Neuling und Maße mir nicht an zu Werten ob das was in der Tasse ist gut oder schlecht ist.
Feststellen ob es schmeckt oder nicht kann man, läuft die Bewertung gut mit ein, heißt das nach Schulnotensystem das Getränk hat eine 2 oder eben 11 Punkte (von Maximal 15 und minimal 0)
Egal was dann noch kommt, du wirst dir hier damit keine Freunde machen, weil einfach die Bewertung des Espressos von dir mit einfließt ;-)

Halten wir einmal fest, du hast wahrscheinlich nie einen 15 Punkte Espresso eines Profibarristas aus einer perfekt eingestellten Maschine mit super passenden Bohnen, frisch gemahlen und Co getrunken, probiert oder gesehen.

Ließt man hier etwas mit, gibt es dann auch verschiedenen Qualitätsstufen der Zubereitung.

Versuche mal diese aufzugliedern.

Fängt wohl mit Vollautomat plastik an
Vollautmat Metal wie Quickmill 5000
Davor oder danach die ganzen Kapselsysteme
Bialetti eventuelle noch
dann die Einsteiger Espressomaschinen wie du mit der AEG eine hattest
Dann kommen ESE Maschinen
Dann etwas bessere Espressomaschinen Lelit, Quickmill, Gaggia usw.
Dann die Mittelklasse
und am Ende Gastromaschinen oder Profigeräte

Geht man von so einer Einstufung aus, wirst du sicherlich feststellen, dass du mit der Bewertung "gut" gar nicht richtig liegen kannst.

Ein Steak von einem Elektrogrill kann auch nicht so lecker werden wie von einem guten Weber.
Kommt natürlich auf die Fleischqualität mitunter an, aber auf einem Elektrogrill wird auch das beste Fleisch nix. auf einem Durchschnittsgrill bekommt man das schon schön hin ;-)

Ich weiß ziemlich viel rumgereite, aber finde das musste mal geklärt werden. Hol dir ne gute Mühle und das wird schon.
Kannst den Leuten hier zumindest in solchen Grundsatzfragen blind vertrauen, oder du gehst mal bei einem Forumsmitglied mit Mühle und Maschine Probetrinken.
Spätestens dann sollte Entscheidung klar sein ;-)

 

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@b3nn1: Mal abgesehen davon, dass nicht jeder denselben Geschmack hat, halte ich diese Einstufung für vorsichtig formuliert nicht konsensfähig.
Aus der weiten Verbreitung der Vollautomaten und der häufigen Frage nach einer Siebträgermaschine, die "normalen Kaffee", "Americano" oder "Cafe Creme" zubereiten kann, schließe ich, dass viele ganz gern Espresso mögen, der mit zu wenig Druck und zu viel Wasser zubereitet wurde.
Zu groß sind auch die Unterschiede innerhalb der "Gruppen", vergleiche mal Nespresso mit Dolce Gusto (beides aus demselben Haus, beide weitgehend reproduzierbar, da der Nutzer wenige Einstellmöglichkeiten hat und damit auch nicht viel "falsch" machen kann).

@Weddinger35: Preiswert und meist optimal zubereitet kannst du Espressi direkt bei vielen Röstern probieren, da merkst du dann vermutlich sehr schnell, ob der "richtige Espresso" auch für dich das "richtige Getränk" ist. Cafés oder Restaurants mit vorbildlichen Espressi sind rar, vielleicht findest du aber hier einige Tipps.

 

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Hallo, "weddinger35"

Vielleicht kann ich auch noch etwas Mut machen.
Wir haben ein ähnliches Thema gerade zuhause, d. h. nicht ich, sondern meine geliebte Gattin betreffend.
Und die hat es (ok, ich war nicht ganz unschuldig dran) tatsächlich gewagt, den Sprung vom Vollautomaten (defekt) zum Siebträger zu machen. Sie ließ sich beibringen, wie unsere "Silvia" funktioniert, aber weil sie früh morgens eine Maschine braucht, die schneller heiß ist, haben wir nunmehr seit ein paar Wochen völlig neu eine Gaggia Classic (Als "Dritt"-Maschine ;-) Die anderen beiden, Rancilio Silvia und Gaggia Factory Handhebebel sind Gebrauchtmaschinen von Kaffee-Netz-Boardies).

Was soll ich sagen? Meine Frau brauchte zwei Tage, um mit dem La Marzocco-Einsersieb, der neuen Graef CM70 (unsere Zweitmühle), der Gaggia Classic und dem Parottacaffee Gran Crema ihren ersten gelungenen Espresso zu bauen.
(Ich wurde richtig neidisch, ich habe seinerzeit Jahre herumgedoktert mit Krups, AEG, Philips u. Co. und gekauftem Pulver, bis ich mir vor Wut eine Zassenhaus Handmühle kaufte - vor über 15 Jahren, und mit, ich glaube es war die französische Mischung oder der Espresso des Bremer Rösters Hemcken - und mir irgendwann danach tatsächlich der erste Espresso mit Crema gelang.)

Ich hatte noch nie eine Maschine mit Crema-Sieben, und so konnte ich sie bei der neuen Gaggia mal aus der Nähe "bewundern", und ein Produkt daraus probetrinken. Was herauskam war nicht furchtbar, das lag auch am Kaffee, jedoch war die "Crema" tatsächlich brauner Schaum, und mit dem, was ich aus der Silvia herausbekomme, nicht zu vergleichen. Vielleicht war mein Glück, daß, als ich auf den Siebträgertripp kam, es noch keine Crema-Siebe gab, denn wenn ich mich daran erinnere, wie genervt ich oft war, wäre ich mit Sicherheit auf diesen einfachen Trick der "Crema"-Produktion, das Schaumerzeugen durch Wirbeln im Siebträger-Ventil, abgefahren.

Meine Frau trinkt mit Vorliebe übrigens Cappucino, dazu bereitet sie den Espresso klassisch (ca. 25 ml), und fügt heißes Wasser hinzu, bevor sie die geschäumte Milch zugibt. Morgens wird tatsächlich das Einser-Cremasieb für ese-Pads verwendet, weil es schnell gehen muß, nachmittags und am Wochenende wird gemahlen (Vielleicht braucht sie auch bald die Pads nicht mehr, denn sie beginnt den Geschmacksunterschied zu merken, ihr Lieblingskaffee war auch zu Vollautomatenzeiten schon der Parotta).
Und, ebenso wichtig: Der Aufwand hat begonnen, ihr richtig Spaß zu machen. ;-)

Und das bei jemandem, der seit Jahren fast nur Vollautomatenkaffee getrunken hat (mein Gebräu aus der Silvia hat ihr natürlich ebenfalls geschmeckt, aber sie wollte immer, daß es schnell geht, einfach Knopf drücken, wenn sie sich Kaffee macht, und sie brauche nichts anderes, als den VA, sagte sie).

Das Zweier-Cremasieb liegt nun in der Schublade, und wurde durch ein klassisches Zweiersieb ersetzt, ein La-Marzocco-Einsersieb kam dazu, und nun ist die Gaggia so ausgerüstet, wie früher (außer dem alten Gaggia Einsersieb, das ist wirklich nicht doll, das La Marzocco ist erheblich besser und "Fehlerverzeihender").

Soviel ganz subjektiv von meiner Seite. Andere handhaben manches sicher anders. Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschließen, und wünsche dir, die Entscheidung zu treffen, die für dich die richtige ist.

Freundliche Grüße

PS: Ach ja, eines noch, ich weiß nicht, ob das schon jemand erwähnt hat, in diesem Falle bitte ich, Wiederholungen zu entschuldigen, aber die Gaggia hat ein "Magnetventil", was zusammen mit einem "Blindsieb" den Reinigungsaufwand gegenüber Maschinen wie der AEG durch das "Rückspülen" doch erheblich verkürzt und erleichtert, sicher auch kein unwichtiger Aspekt.

 

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Danke, "Sansibar",

"Magnetventil und Blindsieb" wollte ich auch schreiben, und habs - warum auch immer - auf "Magnetsieb" verkürzt. Zuviel oder zuwenig Kaffee heute? :wink:

Grüße

 

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Hallo,

habe auch jahrelang meinen Espresso mit einer AEG EA 130 Crema zubereitet, diese AEG Maschinen schlucken fast jeden Kaffee. Fertig gemahlener Espresso und auch selbst gemahlene Bohnen mit einer Billigmühle (Eduscho 50€ Modell) gehen problemlos mit den Cremasieben und das Ergebnis ist trinkbar. Durchlaufzeit - egal mit welchem Pulver - so bei 25 Sekunden.

Erst als ich mir normale Siebe für die AEG besorgt habe ging nichts mehr und eine besser Mühle musste her. Damit ging der Espresso dann wieder in der Zubereitung.

Als nächstes hab ich mir auch eine Gaggia Classic gekauft und musste erneut viel lernen, gerade in Bezug auf die Qualität der Espressobohnen, den Mahlgrad und das Tampern.
Die meisten Espressobohnen aus dem Supermarkt gehen nicht, egal wie fein man die mahlt. Klar, diese sind für die Anwendung in Vollautomaten in der Röstung optimiert und nicht für Siebträgermaschinen. Wenn man mit denen dann einen Mahlgrad gefunden hat der zu einer Durchlaufzeit von 25 Sekunden führt schmeckt der Espresso greuslich.

Mit solchen klassichen Siebträgermaschinen muss man anfangs auch viel üben in Bezug auf die Verhältnisse von Mahlgrad, Füllmenge der Siebe (hier ist meine Erfahrung, dass eine gewisse Überfüllung, also 8 - 9 g im 7g Sieb und 18 g im 16 g Sieb sinnvoll sind) und tampern damit die Bezugszeit bei 25 bis 30 Sekunden liegt und die Espressomenge in der Tasse stimmt.

Geht aber, heute schaffe ich es recht gut alle Parameter so zu halten, dass ich ein Super Ergebnis in die Tasse bekomme, aber bei den ersten Versuchen lief die Brühe auch in 12 - 14 Sekunden durch und schmeckt überhaupt nicht.

Also, nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern üben, üben, üben.

Viele Grüße

Thomas