Gaggia Classic Coffee wirft Sicherung raus

Hallo,

wenn direkt beim Einschalten die Sicherung (FI, meinst du sicher) fliegt, würde ich schon auf die Heizung tippen.
Feuchtigkeit in den Kontakten ist ein gutes Stichwort und der Trockenversuch mit dem Föhn reicht eventuell nicht.

Stellt sich natürlich die Frage, woher die Feuchtigkeit kommen könnte, wenn nur der Brühkopf, die Dichtung, etc. gereinigt wurden?
Oder stimmt was mit der Verkabelung nicht? Sehe, dass die Stecker durchnummeriert, also wahrscheinlich schon mal abgezogen waren.
Ist alles wieder korrekt verkabelt?
In diesem Thread findet sich auch ein Schaltplan:
GAGGiA classic Verkabelung- Schaltplan gesucht

Wenn es tatsächlich Feuchtigkeit in der Heizung ist, hilft wahrscheinlich nur den Kessel auszubauen und das Oberteil
bei 100-150°C längere Zeit im Backofen durchzutrocknen.
Wobei das auch nicht immer zum Erfolg führt.

 

Falls es tatsächlich die Hauptsicherung ist, an einer maroden Hausinstallation
Falls es der FI ist, siehe @Londoner

 

Wenn es Feuchtigkeit ist, reicht es, wenn sie unter den Steckern I-IV auf deinem Foto in die Kontakte gelangt ist.
Ich weiß jetzt nicht, wie viel Wasser und Reiniger du genommen hast, aber so richtig schlüssig klingt das für mich noch nicht.
Da müsste ja schon sehr viel Wasser im Spiel gewesen sein, das dann auch irgendwie am Kessel vorbei in die Kontakte gelangt ist.

Zum Test kannst du einmal Stecker I und II von der Heizung abziehen und dann die Maschine einschalten.
Wenn es an der Heizung liegt, dürfte sie jetzt keine Spannung mehr bekommen und entsprechend müsste der FI drin bleiben.
Das aber nur mit der notwendigen Vorsicht bei geöffneten Geräten und 220V!
Sonst lieber einen Fachmann dazu aufsuchen.

 

Im Kessel führt Wasser nicht zu einem Masseschluss, denn sonst könnten Boilermaschinen ja gar nicht funktionieren
Es könnte aber z.B. Wasser ins Schaltergehäuse eingedrungen sein, oder an alle möglichen Kontakte.

 

Dann kann man wohl ziemlich sicher von einer defekten Heizung bzw. Feuchtigkeit in der Heizung ausgehen.
Wenn die Heizelemente (auf beiden Seiten des Kesseloberteils) optisch keine Risse o.ä. aufweisen, kann der Fehler
wahrscheinlich nur auf Feuchtigkeit zurückzuführen sein.

Würde daher (wie oben beschrieben) den Kessel ausbauen und das Oberteil länger im Backofen trocknen.
Vorsichtshalber vorher die zwei Thermostate abschrauben.
Wenn das nicht hilft, müsste eventuell ein neues Kesseloberteil her, Backofen ist aber erstmal einen Versuch wert

 

Geduld und vorsichtiges hin und her bewegen des Dampfventils.
Ist eventuell verkalkt und entsprechend festgebacken.
Das Dampfventil muss aber auch nicht runter, um den Kessel auszubauen oder zu trocknen.

 

Ich bin da wenig optimistisch, da müssten die Heizungsanschlüsse schon ordentlich gebadet worden sein, was nach der Beschreibung des TE aber wohl nicht der Fall war.
In der Tat seltsam.

Ich sehe noch zwei potentielle Ursachen:

Ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen von Reinigung und dem Auftreten des Fehlers
Der Fehler war schon zuvor vorhanden und hat erst durch andere Polung des Netzsteckers (nach der Reinigung) zum Auslösen geführt.​

Wie ich gerade gelesen habe, ist die Zerlegung ohnedies schon im Gange. Vielleicht erleichtert der Blick auf das Innenleben des Boilers dann ohnedies die Entscheidung, das Teil auf jeden Fall zu tauschen. Der Preis hält sich ja in Grenzen und man hat mit einem neuen/sauberen Boiler (Alu) wieder eine Zeit lang Ruhe.

 

Bin da schon bei dir @Cappu_Tom und bin da auch noch etwas skeptisch. Siehe:

Dennoch scheint es ja ziemlich deutlich in Richtung Heizung zu gehen und da käme man um ein Zerlegen nicht drum herum.
Würde aber vor Kauf eines Neuteils zumindest noch den Backofenversuch durchführen.
Aus meiner Sicht und Erfahrung mit zahlreichen Classics, scheinen die Heizungen doch recht robust zu sein. Würde mich daher
wundern, wenn diese durch wären. Möglich ist das aber natürlich trotzdem.
...und das

kommt natürlich noch dazu.

 

Hast du Messgeräte zur Hand, um zu schauen, ob Widerstände noch unendlich sind, wo sie es sein sollten?

 

Den Widerstand zwischen II und IV (sollte ein paar Dutzend Ohm haben, deutlich mehr als 0, aber nicht sehr hoch), den Widerstand zwischen II und Masse und ebenso zwischen IV und Masse, der sollte "unendlich" sein (viele Multimeter zeigen hier 0L für "Open Loop" an, was gerne mit 0 Ohm verwechselt wird). Diese Messungen direkt an den Heizungskontakten bei abgezogenen Kabeln durchführen. Vorher die Maschine vom Netz trennen!

Wenn bei einer der Messungen 0 Ohm raus kommt ist die Heizung hin, ebenso wenn bei der ersten Messung unendlich raus kommt.

Feuchtigkeit in der Heizung kann man so leider nicht feststellen, bzw. es wäre großer Zufall wenn das doch mal klappt. Wenn alle Messungen OK sind und der FI trotzdem fliegt könnte weiteres Trocknen helfen - das kann durchaus dauern.

Zum Kalk: Womit hast du entkalkt, und bei welcher Temperatur? Versuch mal eine lauwarme Amidosulfonlösung. Das Zeug gibt's z.B. für 0,49 € für 2 Tütchen als Domol Schnellentkalker bei Rossmann. In warmen Wasser auflösen, in den kalten Kessel kippen und viel Geduld haben sollte helfen.

 

Ich verstehe nicht, warum man nach dieser gut angeleiteten Vorgeschichte einen Laien mit untauglichen Messmitteln nochmals nebulös im Kreis schickt und zusätzlich noch zum Entkalken animiert:

 

Für eine Durchgangsprüfung wird in diesem Fall das Multimeter schon ausreichen. Nun hat der TE ja eine Art Reparaturversuch unternommen, warum also nicht nochmal nachmessen.

 

gustavz hat neben der fliegenden Sicherung auch eine unvollständige Entkalkung beklagt, daher mein Tipp zu dem Thema. Das eine hat jedoch mit dem anderen nix zu tun, zumal bei der Gaggia die Heizung wohl außen am Kessel angeflanscht ist, wenn ich mich nicht irre.