Gebrauchtkauf "die Maschine wurde regelmäßig Entkalkt"

Schönes Bild, eines für die Gruselgalerie.

 

Funktionieren sollte sie angeblich einwandfrei. (Überholung jedoch, kein Gebrauchkauf)
Die Stromkabel konnte man zwischen den Fingern zerbröseln mal ganz abgesehen von der restlichen hardware.

 

Dann fehlt aber eindeutig die Gruselvariante zum "Gefällt mir" Button. Das könnte man beim dem Anblick doch nicht wirklich sagen?

 

Ich habe diverse Maschinen restauriert. Wie viele Bilder möchtest du?
Am schlimmsten sind natürlich die Gastronomiemaschinen. Meistens wurde mir gesagt, dass die Maschine gepflegt wurden, immer mit weichem Wasser betrieben blablabla…
Ich gebe da nichts mehr drauf und bin auf alles vorbereitet…

 

Für Geologen ist die kristalline Formation bestimmt von Interesse. Erst bergmännischer Abbau, danach gefolgt von gründlicher Analyse. Vielleicht findet sich darin sogar noch eine neue Klasse von Mineralien. Lässt sich nachvollziehen, wie alt die Maschine ist?

 

Das bestätigt mein Prinzip: Kaufe niemals eine gebrauchte Kaffeemaschine, außer Du kennst den Besitzer wirklich außergewöhnlich gut.

Wäre ich so knapp bei Kasse, dass ich keine Neue kaufen könnte, würde ich sie einfach finanzieren. Gibt fallweise immer wieder eine 0% Finanzierung.

Bei solchen Verkäufen wird zumeist gelogen oder sagen wir mal: Die Aussagen über das Gerät werden optimiert.

 

Die Inkassobüros freuen sich dann schon auf ihre neue Espressomaschine. Wenn mir etwas zu teuer ist, kann ich es einfach nicht kaufen, bzw. wenn ich es mir nur in Raten leisten kann, muss ich eben darauf sparen. Aber das ist nur meine Sicht der Dinge.

Zum Thema: "Ausschließlich gefilterten Wasser und top in Schuss" ist halt das "1. Hand, Garagenwagen, nur von einer alten Oma am Wochenende gefahren" der Espressowelt... Gibt's leider fast bei jedem Gebrauchtkauf. Ich habe auch hier im Forum schon "Top Zustand" Zubehör gekauft welches ich nur guten Gewissens mit "starken Gebrauchsspuren" verkaufen könnte... Gibt wohl auch unterschiedliches Empfinden von Pflege und Zustand.

 

Es gibt auch andere Gründe als Geldknappheit für einen Gebrauchtkauf. Einige Klassiker sind neu nicht mehr verfügbar. Außerdem gibt es Modelle, die im Laufe der Modellbauzeit "verschlimmbessert" wurden. Oder man schätzt, dass Geräte eine Nutzungsgeschichte haben, was Neugeräte nicht bieten können. Außerdem gibt es viele Gebrauchtgeräte, die aufwändig restauriert wurden und deren Wartung gut dokumentiert ist.

Wenn das nicht der Fall ist, sollte man das Geld für eine Worst Case-Wartung zurücklegen oder selber Hand anlegen können. Grundsätzlich sind die Geräte, die hier gezeigt werden, meistens nach einer Entkalkung und dem Wechsel der Verschließteile wieder uneingeschränkt benutzbar.

 

Klingt löblich, ist aber nicht zu verallgemeinern. Man kann sich oft was leisten, aber eben im Moment nicht in bar. Das kommt jedenfalls günstiger als sowas da oben ....

 

Das ist klar. Ebenso klar ist aber auch, dass man auch bei derart "kleineren" Geschäften die Schriftform wahren sollte und Zusagen wie "regelmäßig entkalkt" in einen Vertrag aufnehmen sollte. Als Grundlagen für den Verkauf sollte also das Angebot sowie mündliche Zusagen schriftlich vereinbart werden. Denn "regelmäßig entkalkt" bedeutet ganz einfach, dass regelmäßig der Kalk entfernt wurde. Schnell kann ein Verkäufer mit dem Vorwurf vorsätzlicher Täuschung konfrontiert sein. Ich bin sehr allergisch auf Leute, die derart hinterfotzig vorgehen und glauben, das Blaue vom Himmel versprechen zu dürfen. Ich scheue da auch die Hinzuziehung eines Anwalts nicht. Die knicken dann zumeist schnell ein, wenn es hart auf hart geht.

 

Stimmt schon, aber du schriebst ja explizit "knapp bei Kasse". Und wenn ich knapp bei Kasse bin, ist eine Finanzierung von was auch immer aus meiner Sicht eine sehr schlechte Idee.

Edit: Egal, ist schon wieder alles vom Thema weg.

 

Erstmal finde ich die Idee mit dem Gruselkabinett gar nicht so schlecht.
Dann muss man auch hier differenzieren: Geht es um eine zwei Jahre alte Haushaltsmaschine, die ich mit entsprechendem
Abschlag auf den Neupreis erwerben möchte. Geht es um eine zehn Jahre alte Gastronomiemaschine oder um ein zwanzig Jahre altes (oder noch viel älteres) Sammlerstück, das ich unbedingt haben möchte und das hunderte Kilometer entfernt steht und sich deshalb der In-Augenschein-Nahme entzieht. Falls ich die Maschine nicht ansehen und/oder testen kann,
rechne ich persönlich immer mit dem Schlimmsten, egal was der Verkäufer sagt. Manche sagen ja auch ehrlich nichts, weil sie es selbst nicht wissen, die Maschine in der Gastwirtschaft der Oma stand etc. Anders ist das bei der Abteilung
jüngere Haushaltsmaschinen, wenn jemand bewusst Mängel verschweigt. Übrigens kann man Maschinen auch durch falsches und/oder zu häufiges Entkalken ruinieren, insofern ist da immer auch die Frage, wie und wie oft das gemacht wurde.

 

Und man kann wiederum auch aus ner Mücke nen Elefanten machen, wie gerade in einem Nachbarfred zu bestaunen.
Ich selbst hatte zwar natürlich schon Gastromaschinen mit gewissem Kalk, auch welche, die schon länger gestanden haben, allerdings bisher noch keine einzige Maschine die tatsächlich auch nur annähernd so eklig war, wie das hier zu sehen ist, wohl tatsächlich Glück gehabt.

 

Wenn es zB einer der hiesigen Reparaturgötter ist
Ansonsten: die italienischen, bzw. nicht-chinesischen Maschinen haben den Vorteil, dass wenig Plastik verbaut ist und Ersatzteile verfügbar sind. Reparatur ist möglich und lohnt meist.


KitchenAid Dualboiler, hier der Dampfboiler, "Espresso-Bezug geht einwandfrei, nur Dampf schon ne Weile nicht mehr".

Lelit PL41, Kleinanzeigen Köln, fast reiner schneeweißer Kalk:

Pavoni Domus Bar, Kleinanzeigen Nürnberg, "Sicherung fliegt raus" (warum wohl :-D)

Hier mal ein positives Gegenbeispiel, Rocket R58, hatte nen Elektronikschaden:

 

(Quelle: Francesco Ceccarelli)
Wie Francesco schreibt hat dieses Heizelement aber dennoch funktioniert. Es dauerte nur ein wenig bis der Boiler warm wurde.

 

Ich hatte schon mit nem Kollegen gewitzelt, dasss wir bei diesem handtellergroßen Brocken ne edX-Analyse durchführen

 

ein echt toller Thread. Für den nicht Betroffenen belustigend. Den betroffenen Käufer bringt es eher an den Rand der Verzweiflung, gerade wenn unter dem Aspekt der regelmäßigen Wartung verkauft wurde.

 

Also ich finds auch als Betroffener belustigend. Vor allem das Pavoni-Schokotörtchen, noch nen bisschen Erdbeersoße drauf - und man könnte es als Kunstwerk verkaufen. Dass da noch genügend Volumen für nen Shot drin war, das waren keine 0,8L mehr. Unglaublich, bei der kann man das ja auch easy sehen, wenn man den Verschlusstopfen abschraubt und reinguckt. Kein Wunder dass der User @Kesselstein hier likes verteilt

Der Vorteil wenn man die Maschine gleich kaputt holt und alles in Eigenregie fixt: man weiß dass alles passt, weil man es selbst gemacht hat und hat Freude an einer neuwertigen Maschine.