Geisha Kaffee - muss man den probiert haben ?

Ich denke, kommt ganz auf den Röster an
Ich hatte noch keinen Geisha, aber was bisher nicht war, kann ja noch werden.
Versuch macht kluch und hängt natürlich auch von deinen geschmacklichen Vorlieben ab.

 

Mein einziger Geisha war bislang aus der eigenen Röstung und hat 7 Versuche (7kg) benötigt bis das optimale Ergebnis erreicht wurde.
Das Resultat in der Tasse war dafür sehr komplex, süß und pur nach Mandarine.
Resultate mit beerigen Aromen erzielt man mit vielen Kaffeebohnen, Mandarine als Aroma ist bislang nur mit dem Geisha (Panama Kotowa Mandarina Geisha) möglich gewesen.

Ein Versuch ist es allemal wert.

 

Als "Filterkaffeeliebhaber" sollte man sich das schon allein um des Geschmacksspektrums willen gönnen. Allerdings nicht blind irgendeinen Gesha kaufen...... 25 Euro / 125 g kostet z.B. der Panama Esmeralda von CoffeeCollective im Endverkauf.
Die Gesha-Variäten bieten in gewissen Fällen die Spitze des Eisbergs was Symbiose aus Komplexität und Transparenz der Aromen betrifft. Das sind dann Kaffees, an die man sich sehr, sehr lange erinnert. Durchstöber z.B. mal die @jazzadelic etc. - Beiträge im Filterkaffee-Thread. Mir persönlich sind solche Geshas, mal ganz abgesehen vom finanziellen Einsatz, dann geschmacklich auch mal zu wuchtig, als dass ich das täglich wollte. Aber als Highlight jederzeit, wenn sich die Gelegenheit bietet!
Gesha-Röstungen von CoffeeCollective, Wendelboe, taf und anderen einschlägig angesehene Röstern kosten teilweise schon heftig (s.o.) und die Preise werden von Jahr zu Jahr bestimmt nicht billiger. Das liegt weniger an evtl. Quantitätsschwankungen der Ernten - Geshas sind in der Regel die resistenteren Kaffeepflanzen (Tim Wendelboe versucht seit letztem Jahr, einen quasi nackten Hang in Kolumbien u.a. mit Gesha-Pflanzen zu kultivieren: https://www.instagram.com/fincaelsuelo/) - sondern eher an der steigenden Nachfrage und überproportional großer Qualitätskontrolle bis zur Ernte: Seit einigen Jahren heimsen Geshas bei den Brewers Cup Wettbewerben reihenweise Erste Preise ein und Leute wie Joseph Brodsky (nein, nicht der Nobelpreisträger, sondern der Gründer von NinteyPlus) sowie die Produzentenseite betreiben einen enormen Aufwand.


Edit: noch zwei Links zu Einführungen mit Peter Giuliano

http://scaa.org/chronicle/2015/01/08/coffee-talk-gesha/

 

Kann ich dir demnächst mitteilen, habe heute ein (allerdings sehr kleines) Päckchen bekommen, von Machhörndl, da freue ich mich schon drauf.

 

Geshas finde ich überbewertet....


... schrieb er während er an dem Hacienda La Esmeralda von Talor & Jørgen schlürfend den Manantiales Castillo Gesha aus Kolumbien auspackte....

 

ich habe gerade welchen gekauft (roh) und roh, riecht er : WOW nach hagenbutten-rotfrucht-tee !

ganz anders als alle rohbohnen zuvor.
bin gespannt wie der geröstet schmeckt (märz)

 

Bin sehr gespannt auf diesen Gesha:


Erfahrung damit folgt ebenfalls im 3rd Wave Thread.

 

Ein Quell steter Inspiration und Freude Schon vorgemerkt für die nächste Bestellung, danke fürs bekannt machen.

Bei mir ist zwar kein Geisha dabei, dafür dachte ich das meine Lieferung aus Italien heute schon ankommt, da habe ich mich aber leider geirrt, so kann ich mich also ganz auf die Bohnen von Machhörndl konzentrieren

Heute erster Versuch mit dem Geisha Jose Gallardo, Hario V60, ging eher in die Hose, Durchlaufzeit zu kurz, zu viel Wasser oder zu wenig Kaffee, je nach dem.
Geschmacklich hebt er sich so nicht besonders von anderen, "normalen", Röstungen ab, eher herb, leicht bitter. Aber trotzdem trinkbar, ich mag mittlerweile eher leichten Kaffee. Temperatur war bei 93°C, evtl. noch 1-2°C weniger.
Die Bohnen duften schon ganz toll aus der Verpackung und gemahlen ist er eine aromatische Wucht.
Morgen versuche ich es dann mit Kalita und Aeropress, mit der V60 habe ich bisher, ehrlich gesagt, auch noch nichts wirklich gutes, mit keinem Kaffee, zustande gebracht.

Ich denke, man muß solchen Kaffee nicht kaufen, man sollte aber ab und an was ausprobieren und darf sich so einen Kaffee ruhig auch mal gönnen. Meist merkt man erst sehr viel später, was man an den Bohnen hatte.

 

zweiter Versuch:
Aeropress invertiert, 14 Gramm/170 Gramm, 91°C, zubereitet in 2 min.

Jetzt sieht es schon anders aus, geschmacklich, wenngleich mir das trotzdem nicht so gut gefällt, wie ich mir das wünschen würde.
Sehr viel fruchtiger, mit mehr Säure, die aber nicht unangenehm ist, deutlich aromatischer als aus der V60, für mich prägendes Hagebutten-Aroma und das gefällt mir leider nicht.
Heute früh einen Frühstückskaffee mit Milch und Zucker aus der Kalita zubereitet, ohne Wertung, hat zwar sehr gut geschmeckt, dafür ist er aber einfach zu schade.

Ich will noch dazu sagen, hat man noch wenig Erfahrung mit wirklich hellen Filterröstungen, sowohl was die Zubereitung als auch die geschmacklichen Vorlieben angeht, ist so eine Kaffee nicht zu empfehlen.
Dafür ist er zu "kompliziert", man hat evtl. sehr viel höhere Erwartungen und ist deshalb auch leichter enttäuscht, wenn es nicht um Welten besser schmeckt als preislich attraktivere Kaffees.
Eine 125 Gramm Packung ist so schnell weg.
Und ich merke gerade, das mir noch sehr viel Erfahrung fehlt

Mein bisheriges Fazit zur Frage "muß man den probiert haben"?
Nein, man kann, man muß nicht, werde ich so schnell auch nicht mehr kaufen, dafür sind "günstigere" Kaffee von Röstern, die ihr Handwerk verstehen, einfach zu gut.

 

Mal mal feiner zieh kürzer bei Temperatur nur um 85°, dann könnte das schon recht anders (vieleicht besser?) schmecken.

Mit den gehypten Bohne wie Geisha und anderen wird auch gutes Geschäft gemacht bei teils 3-4 fachen Preisen die bezahlt werden weil man sich ja eben mal was gönnen will und irgendwelche Wunderdinge erwartet. Ging mir kürzlich so ähnlich mit einem Hachira für 28 EUR 250g. Der war ok aber auch nichts Besonderes, der coffeecircle Biftu Gudina den ich derzeit trinke ist viel besser. Letztes Jahr der Panama Geisha der Esmeralda Farm war sicher was besonderes, nach dem ja auch finanziellen Erfolg wollen andere nun natürlich auch ihren Geisha und daran teilhaben, deshalb würde ich mal nicht davon ausgehen, daß da jeder Geisha nun auch diese Qualität hat (und hoffentlich ist wenigstens überall Geisha drin wos drauf steht? )

 

Werde ich mal versuchen,
die Durchlaufzeit mit der Kalita war eigentlich zu lange, 4 min, hat zwar auch nicht geschadet, war aber eben mit Milch und Zucker.

Der von Machhörndl ist nicht hyperteuer (knapp 15,- für 125 Gramm) weshalb es mir nicht so schwer gefallen ist, den auszuprobieren. Ich habe aber schon so viel Vertrauen in den Röster, dass er da nicht zu seinem Vorteil arbeitet.
Wenn du mal bei Gardelli (oder einem anderen entprechenden Röster) schaust (30,- ,20,-, 17,- für die selbe Menge), dass kann dann schon wehtun, wenn man nicht weiß, wohin die Reise geht.
Wenn du dann mit Hawaii Kona oder Jamaika Blue Mountain vergleichst, bin ich aber schon der Meinung, dass ein Geisha seine Daseinsberechtigung hat, da bin ich mir einfach sicher, dass man bei den Produzenten auf höhere Qualität wert legt, dafür sorgen dann auch die Röster (nicht alle natürlich, manche springen da sicher auf den fahrenden Zug auf).

 

Die Röster würde ich auch nie verdächtigen, aber daß in Süd- und Mittelamerika mal ein Mafiaboss auf die Idee kommen könnte statt Koka auch mal 08/15 Bohnen als Geisha zu handeln ist soo abwegig nicht, wenn man weiß wies da in manchen Kaffeeländern so zugeht. Immerhin ja schon interessant, daß es letztes Jahr nur ein zwei Geishas gab und dieses Jahr offenbar die Geishabohnen auchan ganz anderen Stellen spriesen (unter dem Aspekt daß ein Kaffeestock einige Jahre braucht bis er erntereif ist. ). Aber Macvhörndle wird da sicher seriöse Quellen haben, ob alle anderen auch?

 

Kopi Luwak läßt grüßen?
Ich bin da leider eher vertrauensselig, letzte Gewissheit hat man nur, wenn man den Kaffee selber pflückt, aufbereitet und im Koffer mit nach Hause nimmt, vorausgesetzt, man kann mit Sicherheit sagen, ob man die richtigen Bohnen gezupft hat

 

Ich kann dir nicht sagen, wie weit weg das Ergebnis deiner günstigen Mühle zu einer hochwertigeren wirklich ist, ich hatte noch nie eine günstige Mühle
(wieso gibt man denn eine Comandante her und behält die Skerton, ach ich will's lieber nicht wissen)
Mit der Aeropress und entsprechend feinem Mahlgrad könnte es schon funktionieren.
Das wäre aber auch für mich Perlen vor die Säue, überleg mal, 2-4 Kilo Kaffee kosten, ja nach dem welchen du kaufst, in etwa so viel wie die Comandante. Da würde ich zuerst in die Mühle investieren.

 

Also, besser nicht, leicht anders, etwas mehr Säure, dafür mit weniger Aroma, vor allem weniger Hagebutte.
Nicht schlechter, aber auch nicht besser, nur etwas anders.
Was ich nun aber merke, ich gewöhn mich an den Geschmack, aber deshalb doppelt oder dreimal so viel ausgeben, nee, ich denke nicht. Zu viele gute Alternativen, zum Glück

 

Perfektes timing! Heutige Ankündigung des Finca Takesi-Geishas zufällig rechtzeitig gesehen (s.u.)...... und es hat geklappt: 25% des weltweit online verfügbaren CoffeeCollective-Kontingents landen nächste Woche bei mir.

https://www.instagram.com/p/BQzk9NKh6XE/

 

Kolumbianische Geisha´s haben Noten von Mandarine, Floral, Lavendel, Brombeere und auch Schokolade.Intensiver werden sie wenn sie auch noch trocken aufbereitet sind.
Wenn man "nur" Mandarine sucht, bieten das andere Kaffees z.B aus Antioquia auch.
Ich würde schon sagen das man einen Geisha einmal probiert haben sollte. Das gilt aber auch für einen JBM, Monsooned Malabar, Hawai Kona etc.