Gerade schlechter Zeitpunkt für Neueinsteiger / Siebträgerhype?

Was ist denn ein "normaler Preis"? Was bist du generell bereit auszugeben und was erwartest du von dem Equipment? Wie sind deine (zu erwartenden) Trinkgewohnheiten?

 

In D sind Siebträgermaschinen in der Gastronomie relativ selten: zu kompliziert. Der deutsche Wirt hat höchsten einen Vollautomaten.
Die Nicht-deutschen Gastronomen haben in der Regel eine Siebträger-Maschine, speziel die Süd-Europäer.
Der Gast freut sich über einen guten Caffé - und manche wollen so was auch zu Hause haben.
Die Maschinen werden auch immer preiswerter (abgesehen von den mehrgruppigen Gasto-Maschinen) - da kann sich manch einer so was
nun auch leisten.
Die Hersteller der "kleinen Maschinen" sind aber anscheinend alle auf dem "High-Tech"-Trip: Displays, PID, WLAN-Anbindung...
Meiner Meinung nach alles unnötig. Außer einer Zeitschaltuhr.

Von einem "Hype" würde ich nicht sprechen.

"Fritzz"

 

Das sehe ich anders. Die Kaffeebuden mit Siebtragermaschinen werden immer mehr. Sogar unsere Edeka Supermagd hat Siebträgermaschinen.

Den "Hype", wenn es denn einer ist, halte ich nicht für nicht neu. Ich mich ist das ein Nebeneffekt der Verbreitung der Vollautomaten. Viele informieren sich vor dem Kauf und ein kleiner Prozentsatz kommt dann auf die Idee, dass eine Vollautomat nicht das richtige ist. Oder manche kommen auch erst dann auf den Siebträger, wenn der erste oder zweite Vollautomat das Zeitliche gesegnet hat und man was besseres sucht.

 

Mit ein wenig Geduld und Suchen kann man ganz schöne Maschinen für wenig Geld kaufen, und dann ggfs. mit der geballten Forumskompetenz wieder flottmachen.

 

Der Hype ist auch dem Internet und dem damit einhergehenden Angebotsvielfalt geschuldet.
In den 80er gab es höchstens beim Italiener oder in Studentenkneipen Siebträgermaschienen und somit guten Kaffee.
Für mich war es noch in den 90er ein viel zu teurer Traum, deshalb nur Herdkännchen und gemahlenen Kaffee vom Discounter (woher sonst?).
Der nächste Höhepunkt war mit dem Quirl hergestellter Milchschaum. Es ist für mich persönlich kein Hype, sondern die Erfüllung eines Traums.
Endlich gibt es auch in Deutschland wieder zahlreiche Röstereien mit guten Kaffees und ein breites Angebot von Maschinen.
Die teilweise überhöhten Preisvorstellungen wie bei gebrauchten Siebträgern findet man in Deutschland auch bei gebrauchten Hifi-Artikeln aus den 80er,
andererseits schön, das die Maschinen so werthaltig sind.
Guten Kaffee in der Gastronomie zu trinken, ist aber immer noch schwierig (vielleicht auch deshalb der Trend zur Siebträgermaschine).

 

So ist es.
Der Weg ist doch eigentlich immer ähnlich und nichts neues:
1. Filterkaffeemaschine ("Will Espresso wie beim Italiener")
2. Padmaschine ("Bäh. Will Espresso wie beim Italiener")
2. KVA ("Bäh. Will Espresso wie beim Italiener und keine Maschine die alle paar Monate zur Reparatur muss (& will keinen Schimmel trinken)")
3. Siebträger ("Alles gut" oder 3a.: "ist mir zu viel Aufwand")
4. Falls 3a, dann zurück zu 1.

Frenchpress, Aeropress etc. habe ich jetzt mal weggelassen.
Relativ neu sind die, vermehrt auftretenden, Läden, die die Marktlücke erkannt haben und qualitativ hochwertigen Ausschank und/oder Bohnen anbieten um den Leuten in Stufe 2./ 3. etwas zu bieten.

 

ich glaube auch nicht, dass es einen Hype gibt. Die Mehrzahl der Kaffeetrinker wollen einen Vollautomaten, weil es so einfach und praktisch ist, wundern sich anschließend nur, dass der Kaffee doch nicht so gut schmeckt.
Schrecken aber gleichzeitig davor zurück sich intensiver mit Geschmack zu beschäftigen.
Und ich glaube auch, wenn du weisst, was du möchtest, dann findest du hier im Forum bestimmt die Richtige für dich.
https://www.kaffee-netz.de/forums/maschinen-und-muehlen-von-privat.14/
Viel Erfolg
bernd

 

Warum das denn? Ist für mich nicht plausibel. Wenn es tatsächlich einen Hype geben sollte, dann sorgt das doch auch für viel mehr Angebot an Maschinen. Gerade im Bereich gebrauchter Maschinen gibt es jede Menge - das Verkaufsforum hier ist nur ein Indiz.

 

Alter Hase bin ich nicht (zumindest nicht wörtlich). Klar berichtet man eher über eine Neuerwerbung als über eine seit Jahren gut laufende Maschine, und selber gehöre ich wohl zu denjenigen, die die Maschinen eher häufig wechseln - teils, weil ich was Neues wollte, teils, weil ich mir von der neuen Maschine die Beseitigung von ein paar Unzulänglichkeiten in der Bedienung/Wartung versprach.
Langjährige stille Mitleser glaube ich, gibt es nicht so viele, denn wozu sollte man ständig wo reinschauen, wenn man selber gar keinen Bedarf hat, sich auszutauschen, sei es über Probleme mit dem Espressobezug, das Hobby Kaffee oder auch einfach zum Kaffeeklatsch? Mir würde der Humor der vielen fehlen, die sich überwiegend im Off-Topic-Bereich tummeln.
Für den Einstieg in die Siebträgerwelt gibt es keinen optimalen Zeitpunkt, es ist nie zu früh und selten zu spät. Von einem Hype sehe ich nichts (schon nur, weil dieser "Trend" schon zu lange anhält).

So schnell entstand die Xenia nicht, PID gibt es schon lange und HX noch viel länger!

 

Ein Preis ist immer ne Sache von Angebot und Nachfrage, werden die Sachen zu den aufgerufenen Preisen gekauft, dann war er richtig.
Sieht man hier im Marktbereich aber auch öfter, daß da Preise aufgerufen werden die nur 10-20% unter dem günstigsten Neupreis sind, aber die rudern dann schrittweise auch immer weiter runter bis der Preis eben stimmt und die Maschiene weg ist (oder sie geht eben nie weg ).

Derjenige ich sag mal DU , der nicht viel ausgeben will aber trotzdem am besten ne Oberklassemaschine dafür will mag sich über vermeintlich hohe Preise ärgern (die aber ok sind da eben vom Markt gesetzt), nur was will man dann mit so ner Diskussion bezwecken, ich glaub nicht daß einer Erbarmen hat und Dir einen Zweikreiser für 100 EUR "schenkt". Wie schon gesagt wurde man kann gebraucht gerade bei Gastromaschinen aber schon Schnäppchen machen auch in dem Bereich, da muss man dann aber halt in der Lage sein selber noch Hand anzulegen und Ersatzteile kosten auch und solche Maschinen sind schon wertig und nicht nur mit Pfennigteilen gebaut.

Ansonsten könnte man mal mit anspruchsvollem Filterkaffee als Zwischenschritt anfangen, das koste fast gar nix.

 

an einem gut verarbeiteten Siebträger eines Markenherstellers (ich nehme mal die Plastikschleudern von Bastrogack und Delonghi ausdrücklich raus) ist bei sachgemäßter Bedienung und Pflege nicht viel dran, was kaputt geht bzw. was nicht mit moderatem Aufwand wieder repariert werden kann, so dass die Maschinen funktionell über mehrere Jahrzehnte ihre Arbeit machen können.
Daher gibt es nur sehr wenige Menschen, die Ihre ST überhaupt gebraucht anbieten. Und daher der hohe Preis der Gebrauchten.
Da wir in anderen Bereichen heute aber fast nur noch Ramsch angedreht bekommen, der nach ein paar Jahren nichts mehr wert ist, sind wir eine solche Wertstabilität gar nicht mehr gewöhnt.

 

Ich find die Preise im Marktplatz (größtenteils) ehrlich gesagt alles andere als überzogen...
Die Maschinen halten bei ein bisschen Pflege ja auch ewig (auf jeden Fall die hochwertigeren). Und da sind z.B. 400-450€ Preisabschlag für ne 1-2 Jahre alte Mitica doch echt i.O. (hatte neulich im Marktplatz mal eine gesehen).
Und es bietet auch eigentlich jeder Abholung + Vor-Ort Test/Einweisung an. Mit bisschen Geduld findet man da sicher was tolles & passendes (was sowohl Geldbeutel als auch Qualität angeht)...
@Hype: Das ist vielleicht auch subjektiv mitgeprägt: Man nimmt (selektiv) die 'Gleichgesinnten' eher wahr. Aber hast schon Recht, so ganz kann ich mich dem Eindruck auch nicht erwehren, dass die Zahl der Espresso-/Kaffee-Fans mehr wird. Zumindest in meinem Umfeld...

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das stimmt!
Ob ein Preis hoch ist oder nicht, hängt aber auch stark von der Perspektive ab und da gibt es in unserer Gesellschaft, meiner Meinung nach, eine heftige Werteverzerrung.
Die Leute geben locker 20.000 Euro und mehr für ein Auto aus, das nach ein paar Jahren fast nichts mehr wert ist.
2.000 für eine gute Espressomaschine zu investieren, an der man u.U. mehrere Jahrzente Freude hat, wird als teuer dargestellt.
Da wundert man sich dann über die ständigen Einsteiger-Threads "Suche super ST für Spitzenespresso unter 300,-"

 

Ich finde es (als alter Hase der andere Zeiten erlebt hat) normal das wertige Dinge - ihren Wert erhalten.

Leider leben wir in einer Zeit der Wegwerfpolitik - und der - Nur-neu-ist-gut Mentalität.
Deshalb ist alles alte schlecht, und auch nichts wert.
vor Jahren waren auch tatsächlich viele alte gute Espressomaschinen, günstig zu bekommen, bzw wurden verscheudert und verramscht, wie alles andere.
Das geschieht heute nicht mehr, und ich bin froh.
Schön das sich wertige Espressomaschinen dem "nur-neu ist-gut" entgegenstellen.

 

Ich bin nicht in Gefahr, einen Siebträger zu erwerben (da ich mich auf eher equipmentarme, urtümliche Methoden beschränke), aber ich habe schon ein Vermögen in Küchenmesser, Kochtöpfe, Pfannen, Spinnrädern und Handspindeln versenkt sowie in meine beiden Fahrräder. Ich denke, die dort gemachten Erfahrungen lassen sich auf so ziemlich jeden Bereich übertragen, eben auch auf Siebträger.

Gut verarbeitete Dinge haben ihren Preis. Das ist immer so. Dafür behalten sie an Wert und können meist ohne großen Verlust und manchmal sogar mit Gewinn weiterverkauft werden. Gerade hochwertige, robuste Dinge, die ohne viel Chi-Chi auskommen, sind meist sehr langlebig und wenig wartungsanfällig. Man gibt also weniger Geld für Reparaturen und Ersatz aus. Der Spruch "wer billig kauft, kauft zweimal", ist auf fast jeden Bereich anzuwenden. Insofern wundert es mich gar nicht, dass hochwertige klassische Siebträger auch gebraucht noch ihren Preis haben, wenn sie nicht kaputt sind. Ich finde das auch positiv, denn nichts nervt mich mehr, als dauernd für immer denselben Kram Geld auszugeben, weil das Produkt Schrott ist oder nicht meinen Erwartungen entspricht, weil es nicht das leistet, was ich gern hätte.

 

Gibt sicher auch Ausnahmen (siehe Xenia - sehr wertig),
aber die Masse allen Neuen, ist nur zum wegwerfen gut !
Auch die Hipster Geräte - Gastroback u. Konsorten.