Geschmack

Diskutiere Geschmack im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo, mich interessiert die Frage nach dem Geschmack, nämlich dem des Espressos. Es gibt im Forum viele Themen, die sich mit Maschinen, besseren...

  1. #1 coffee83, 28.05.2017
    coffee83

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    Hallo,
    mich interessiert die Frage nach dem Geschmack, nämlich dem des Espressos.
    Es gibt im Forum viele Themen, die sich mit Maschinen, besseren Maschinen, high-end-Maschinen und teilweise noch extremeren Maschinen befassen. Meist um noch bessere Espressi zapfen zu können.
    Nur was ist besser? Wann ist der Espresso gut bzw sehr gut? Was stört euch am Geschmack? Speziell für jeden persönlich. Wonach sucht ihr oder habt ihr geschmacklich evtl gesucht beim Upgrade von Maschine und Mühle? Ich meine explizit nicht Upgrade des Spieltriebes wegen.
    Viele haben sich schon eine andere Maschine gekauft, viele suchen evtl noch oder haben es vor. Wie soll oder sollte euer Espresso sein im Vergleich zu früher mit anderen Maschinen oder im Vergleich zur jetzigen? Mich interessiert das hauptsächlich auf den Geschmack des Getränks bezogen, gern auch im Kontext zur Maschine und deren Veränderung.
    Das soll keine Diskussion von hellen vs. dunklen Röstungen werden, schließt aber nicht aus dass jemandem helle/fruchtige Röstungen besser schmecken und dafür entsprechendes Equipment nötig ist. Ich hätte die geschmackliche veränderung nur gerne etwas beschrieben. Wobei das natürlich nicht so extrem beschrieben wie vom Sommelier sein muss.

    Gruß
    Dominik
     
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  2. sumac

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  3. Piezo

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    Ich beantworte die Frage mal anders herum.
    Schlechter Geschmack zeichnet sich für mich durch dominante Bitterstoffe oder stark fehlendem Körper aus.
    Guter Geschmack ergänzt einen "schokoladigen" Grundkörper durch andere meist fruchtige Aromen, welche deutlich aber nicht dominant sein sollten.
     
  4. #4 CoffeeOnTheBrain, 28.05.2017
    CoffeeOnTheBrain

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    Ich habe von einer graef cm80 auf eine Eureka Atom upgedatet. Geschmacklich kommen jetzt weniger Säuren und weniger bittere Töne bei eigentlich jeder Bohne durch. Ich erkläre mir das durch homogenes Mahlgut. Dafür spricht auch das ich beim nackten Siebträger weniger channeling beobachte. Bei eher fruchtigen Bohnen kommt es dennoch manchmal zu channeling. Das kann ich mir noch nicht erklären. Schmecken tun sie aber tendenziell besser. Nebenbei die Maschine ist eine Delonghi ec680.

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  5. #5 espresso-addict, 29.05.2017
    espresso-addict

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    Die Espressomaschine hat IMHO nur bedingt Einfluss auf die Espressoqualität. Korrekte Zubereitung (Dosierung des Kaffeemehls, Bezugstemperatur, Extraktionszeit usw.), die Wahl der Kaffeebohnen (Mischung, Frische der Röstung, persönliche Vorlieben) und vor allem die Qualität der Mühle sind entscheidender. Mit einer guten Mühle und einer mittelmäßigen Maschine kann man besseren Espresso brühen als mit einer schlechten (ungeeigneten) Mühle und einer Profimaschine.

    Guter Espresso zeichnet sich in meinen Augen durch einen vollen Körper (ölige Konsistenz), eine stabile (echte) Crema und ein komplexes Aroma ohne übermäßige Bitterkeit oder Säure aus. Ein guter Espresso schmeckt auch ohne Zugabe von Zucker, hat sogar eine eigene, dezente Süße. Hellere Röstungen (ganz im Sinne von Third Wave Coffee) zeichnen sich eher durch fruchtige Aromen aus, haben dafür aber mehr Säure, während klassiche dunkle Röstungen je nach Sorte eher schokoladig, karamellig oder z.B. nussig schmecken, dafür aber weniger Säure und mehr Bitterstoffe enthalten.
     
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  6. #6 chrisspeed, 29.05.2017
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    Ich glaube nicht, dass es Siebträger gibt, die verantwortlich für schlechten Geschmack sind.
     
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  7. #7 coffee83, 29.05.2017
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    Wie geschrieben, ich möchte hier eigentlich weniger Maschinentechnik oder auch die Arbeitsweise diskutieren, sondern der Fokus sollte auf den Geschmack und die Beschreibung dessen liegen. @espresso-addict hat das im 2. Absatz schon ganz gut beschrieben.
    Die Maschine und den Zubereitungsablauf sollte erwähnt werden, wenn das zum Beispiel eine Verbesserung im Geschmack brachte wobei mich hier mehr interessiert wie genau sich der Geschmack geändert hat, was ist jetzt besser, wie war es vorher.
     
  8. sumac

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    wer lesen kann, ist klar im vorteil:

    Cupping – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
    Geschmack, Aroma und FlavorBearbeiten
    Die Zunge alleine kann nur vier Geschmacksrichtungen (Süss, sauer, salzig und bitter) unterscheiden. Erst durch die im gerösteten Kaffee über 1000 nachgewiesenen Aromastoffe entsteht der einzigartige Geschmack der Kaffeetasse von der Nase angefangen bis hin zum Abgang. Im amerikanischen Sprachraum wird in diesem Zusammenhang von 'Flavor' gesprochen als der Ganzheit von Geschmacks- und Aromaempfindungen im ganzen Nasen, Mund- und Halsbereich. Ähnlich wie bei der Verkostung von Wein, ist bei der Kaffeebeurteilung ein sogenanntes 'Flavor Wheel' im Umlauf, welches von der SCAA (Amerikanische Gesellschaft für Spezialitäten Kaffee) vertrieben wird. Die Aromen sind in einer Art Hierarchie von hellen zu dunklen Noten angeordnet:

    • Helle Röstung (Enzymatisch)
      • Fruchtig
        • Zitrus: Zitrone, Orange
        • Beerenartig: Himbeere, Brombeere
      • Kräuterartig
        • Zwiebelartig: Zwiebel, Knoblauch
        • Hülsenfruchtarig: Kohl, Alfalfa
      • Blumig
        • Floral: Jasmin, Wintergrün
        • Duftend: Kardamon, Koriander
    • Mittlere Röstung (Zuckerbräunung)
      • Nussig
        • Nussartig: Erdnuss, Mandel
        • Malzig: Mais, Gerste
      • Karamellartig
        • Kandisartig: Toffee, Praline
        • Sirupartig: Melassesirup, Honig
      • Schokoladenartig
        • Schokoladig: Backschokolade, Dunkle Schokolade
        • Vanilleartig: Schweizerische Vanille, Vanillepudding
    • Dunkle Röstung (Trocken-Destillation)
      • Würzig
        • Wärmend: Muskat, Pfeffer
        • Beissend: Nelke, Thymian
      • Kohleartig
        • Rauchig: Teer, Tabak
        • Aschig: Verbrannt, Verkohlt
      • Harzig
        • Terpentinartig: Pinie, Balsamicoessig
        • Medizinisch: Kampfer, Cineolartig
     
  9. #9 espresso-addict, 29.05.2017
    espresso-addict

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    Allgemein kann man sagen, dass wenn der Espresso zu wenig Aroma hat, dann

    • war die Mahlung zu alt (Aromen sind flüchtig!),
    • die Röstung zu alt,
    • die Bohnen wurden falsch gelagert (offen, zu warm),
    • die Mühle wird beim Mahlvorgang zu heiß,
    • das Kaffeemehl wurde zu niedrig dosiert,
    • die Mahlung war zu grob (unterextrahiert),
    • die Wasserhärte ist zu hoch (über 6°dH) oder
    • der Brühdruck war zu niedrig (unter 7 bar).
    Wenn der Espresso zu sauer schmeckt, dann
    • war Bezugstemperatur zu niedrig,
    • besteht die Mischung eventuell aus säureintensive Arabica-Sorten,
    • war der Mahlgrad zu grob,
    • waren Kaffeebohnen zu hell geröstet (nicht jede Röstung eignet sich für Espresso) oder
    • der pH-Wert des Wasser niedrig (weit unter 7,0).
    Wenn der Espresso zu bitter schmeckt, dann
    • war die Brühtemperatur zu hoch (über 95°C),
    • war Mahlgrad zu fein (überextrahiert),
    • wurde eine sehr dunkle Röstung verwendet,
    • enthielt die Mischung zu viel oder zu minderwertigen Robusta oder
    • die Espressomschine verunreinigt.
    Wenn ein Fremdgeschmack auftritt, dann
    • war die Mühle verunreingt (ranzige Ölrückstände).
    • war die Espressomaschine verschmutzt (Siebe, Siebträger),
    • waren die Wasserleitungen verunreinigt (Rost, Kupfer),
    • war die Bohnenqualität schlecht,
    • waren die gerösteten Kaffeebohnen zu alt (ranzig),
    • war das Wasser stark gechlort,
    • war die Maschine nach der Reinigung ungenügend klargespült oder
    • der Rohkaffee verdorben.
    Man sieht, die Fehlerquellen sind manigfaltig.
     
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  10. #10 coffee83, 29.05.2017
    coffee83

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    Oh, danke für deine Benühung aber ich wollte hier eine Diskussion bzw. Erfahrungsberichte, wie das die einzelnen Espressotrinker empfinden und welche Erfahrung sie gemacht haben.
    Solche posts suggerieren mir, dass über das begonnene Thema keine Diskussion nötig oder erwünscht ist. Wenn Du das so meinst, dann halte dich doch der Diskussion einfach fern?
     
  11. #11 coffee83, 29.05.2017
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    Ok, vielleicht einfacher: Wie definiert ihr/jeder einzelne einen besseren Espresso wenn von einem guten/durchschnittlichen italienischen Espresso ausgegangen wird?
     
  12. #12 espresso-addict, 29.05.2017
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    Okay, für mich persönlich hat zuletzt das Upgrade auf eine bessere, stufenlos regulierbare Kaffeemühle die größte Steigerung bei meiner Espressoqualität gebracht. Der Wechsel von einer Thermoblockmaschine auf einen semi-professionellen Zweikreiser hat vor allem zu mehr Komfort bei der Zubereitung und einer konstanteren Espressoqualität geführt.
     
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  13. sumac

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    also ich mach das so.:)
    gut/durchschnittlich.. das sind zwei verschiedene ansätze,
    mein espresso ist gut geröstet wenn er mir schmeckt (persönliches geschmacksempfinden(
     
  14. #14 vanderalm, 29.05.2017
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    Ich nehme in unregelmäßigen Abständen immer wieder einen neuen Anlauf mit 3rd Wave Röstungen und versuche zu verstehen, was die Leute so heiß macht. Ist mir bis heute noch nicht gelungen aber ich suche weiter.
    Daher bleibt mein Favorit ein Espresso, der an Zartbitterschokolade erinnert: Konzentriert, intensiv, "sauber" und klar im Geschmack (keine Rauchnoten). Wie bei einer guten Schokolade fächert er seine Aromen erst einige Minuten nach dem Verzehr am Gaumen auf und bleibt noch bis zu 30 Minuten "schmeckbar".
     
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  15. #15 coffee83, 29.05.2017
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    @sumac danke für's Haare spalten. Ich denke wenn man will kann man das was ich geschrieben habe auch verstehen ;)

    Aber wir kommen der Sache näher, besonders die Beschreibung von @vanderalm hört sich schon gut an.
     
  16. #16 coffee83, 31.05.2017
    coffee83

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    Keine Beteiligung mehr? Habe ich zu unverständlich gefragt oder interessiert das Thema nicht?
     
  17. helges

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    Scheint niemanden zu interessieren.
     
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  18. #18 yoshi005, 31.05.2017
    yoshi005

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    Für mich ist ein Espresso gut, wenn er süß, vollmundig und ohne Fehlaromen ist, gleichzeitig gut eingebundene Säuren hat und nicht bitter schmeckt. Das erreiche ich vor allem dadurch, dass ich hochwertige Kaffees kaufe (mittel bis hell geröstet) und das für mich optimale Gleichgewicht aus Mahlgrad, Menge und Temperatur finde.
    Das Equipment selbst steht für mich dabei nicht (mehr) im Vordergrund, sondern der Anspruch, das beste aus meinem Equipment herauszuholen. Die leckersten Espressi bereite ich inzwischen mit meiner billigsten Maschine zu, die nötigen Arbeitsschritte sind mir aber im Alltag zu aufwändig.
     
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  19. #19 Simsala, 31.05.2017
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    Die Essenz.

    Angenehmer Nebeneffekt - man ist nicht mehr auf der Jagd, sondern endlich auch mal zufrieden.
     
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Geschmack

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