Geschmacksempfindlichkeit Filterkaffee

Diskutiere Geschmacksempfindlichkeit Filterkaffee im Brühkaffee Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo Zusammen, nachdem ich es aufgrund schlechter Ergebnisse relativ schnell wieder gelassen habe, mich intensiver mit gutem Kaffee zu...

  1. dnstag

    dnstag Mitglied

    Dabei seit:
    29.08.2020
    Beiträge:
    8
    Zustimmungen:
    2
    Hallo Zusammen,

    nachdem ich es aufgrund schlechter Ergebnisse relativ schnell wieder gelassen habe, mich intensiver mit gutem Kaffee zu beschäftigen, hab ich jetzt nach einiger Zeit mit schlechtem Alukapselkaffee wieder Lust und Motivation erneut den Versuch zu wagen. Und was soll ich sagen, mit der AeroPress und einem Blend eines lokalen Rösters gelingen mir doch recht passable Ergebnisse. Allerdings würde mich dabei doch mal wie eure Erfahrungen waren als ihr euch intensiver mit Brühkaffee beschäftigt habt, der nicht nur dunkelbraun und bitter ist: Ich schmecke zwar durchaus eine gewisse Säure und versuche auch bestimmte Aromen zu bennenen (da hilft das Wissen um retronasale Sensorik vom Whisky), aber so wirklich befriedigend ist das noch nicht, weil mir das gefühlt "zu dünn" ist. Mir ist klar, dass Brühkaffee niemals an die Intensität eines Americano oder gar Espresso ran kommt, aber ich frage mich ob es einfach eine Gewöhnungs- oder Übungssache ist auch beim Brüh-/Filterkaffee mehr zu schmecken, oder ob das langfristig nicht meine Brühmethode ist.

    Bspw. hatte ich den El Abuelo von Black Hen in Saarbrücken in der AP gebrüht mit 16g (Stufe 12 auf Encore mit M2 Burr) auf 230g Wasser nach Hoffman-Methode (2:00, Stir, 0:30, Press) bei 90°C. Säure war da, beeriges Arome, trotzdem oftmals schwer überhaupt was zu schmecken. Ich versuche mal feiner zu mahlen, empfand die Bitterkeit aber als ausreichend. Vielleicht ist ja das was den meisten Schmeckt mit 1:16 einfach nicht meins.

    Lange Rede kurzer Sinn: Wie waren denn eure Erfahrungen so? Ich bin durchaus angefixt, frage mich aber ob ich da auf die gleichen "Probleme" stoße wie viele andere die diese ersten Steps schon hinter sich haben.

    Grüße,
    Yannick
     
  2. #2 Geschmackssinn, 18.04.2023
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.096
    Moin,
    meine anfängliche Erfahrung mit Filterkaffee war dramatisch und äußerte sich in einer extremen "nerdigkeit".
    Vorher hatte mich aber bereits der Espresso gepackt..

    das Thema Sensorik braucht einfach etwas Übung und Gewöhnung an entsprechendes Lebensmittel, aber das kennst du ja scheinbar bereits vom Whiskey.

    für mehr "Körper" versuch doch einfach mal eine BR von 1:10-1:13.

    dann nimm auch mal einen Natural, z. B. einen Äthiopien Yirgacheffe Natural in medium bis medium-Dark geröstet.
    Naturals haben mMn. gerne mal mehr Körper, dafür ggf. weniger feine Säuren.
     
    dnstag gefällt das.
  3. #3 quick-lu, 18.04.2023
    quick-lu

    quick-lu Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2014
    Beiträge:
    16.746
    Zustimmungen:
    23.419
    Siehe auch hier
     
    cbr-ps und FRAC42 gefällt das.
  4. #4 bajuware, 18.04.2023
    bajuware

    bajuware Mitglied

    Dabei seit:
    18.11.2020
    Beiträge:
    430
    Zustimmungen:
    286
    Ich habe beim Brühen in der Post-KVA-Zeit auch mit der Aeropress begonnen.
    Ich bin jetzt aber davon ab.
    Hauptgrund ist, dass ich mit dem Filter besser Bitteres und Körper verringern kann,
    Ich mag überwiegend fruchtige oder blumige Kaffees.

    Ich weiß jetzt nicht, ob Du das Bittere verhindern willst oder das Kräftige nach vorne schieben willst.
    Filter wird natürlich noch dünner, aber die Aromen stehen besser im Vordergrund.
    Für mich überlagern Bitteres und Körper die eigentlichen Aromen.

    Ich würde Dir auch dazu raten, falls es Filter wird, mal ins obere Regal zu greifen,
    damit Du merkst, was möglich ist.
    Außerdem würde ich die verschieden Enden der Geschmackspalette mal ausloten.
    Einen typischen Kenianer (SL28), Kolumbianer (fermentierten vielleicht), sehr guten Brasilianer, Äthiopier
    da hast Du eine schöne Weltreise.

    Machhörndl hat z.B. viele unterschiedliche Top-Kaffees - ok, beim Zücken der Geldbörse tuts schon ein wenig weh - nur mal so zum Ausloten ;)

    Wenn Du dann richtig drauf bist, fängst Du an, selbst zu rösten - da ging bei mir die Reise hin.

    Vorteil: Ein Test mit Filter und Papier kostet keine 15€ :D (ohne Kaffee leider).
     
  5. cbr-ps

    cbr-ps Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2015
    Beiträge:
    32.290
    Zustimmungen:
    40.640
    Was für eine Art Kaffee und was war dein Problem damals?

    @quick-lu hat oben einen passenden Parallelthread schon verlinkt, Brühkaffee hat niemals die Dichte und Intensität von Espresso und mangels Crema auch nicht das satte Mundgefühl. Der ist viel subtiler in den Aromen, sowohl Säure als auch Bitter kommt nicht so hart wie beim Espresso.
    Am fettesten aus dem Brühsegment kommt für mich Frenchpress, da entfällt der „klärende“ Filter der AP. Mir gefällt das nicht, aber vielleicht wäre es für dich einen Versuch Wert.
     
  6. dnstag

    dnstag Mitglied

    Dabei seit:
    29.08.2020
    Beiträge:
    8
    Zustimmungen:
    2
    Ich glaube mein Problem damals war dass ich zuviel parallel gemacht habe anstatt mich auf einen konsistenten guten Kaffee unabhängig von der Methode zu fokussieren. Deshalb hab ich jetzt wieder mit der AP angefangen und die V60 steht erstmal in der Ecke, bis ich später mehr Erfahrung gesammelt habe. Alleine die Erfahrung dass die Temperatur doch eine größere Rolle zu spielen scheint wie intensiv der Kaffee schmeckt, war mir neu. Nach Erhöhung von 90 auf 95 Grad bei meinem Alltagskaffee hat gefühlt für mehr "Körper" gesorgt. War vielleicht auch Tagesform, muss das mal weiter beobachten.

    Wäre der Kalita Wave evtl eine Alternative zur V60 um zu Beginn etwas konstantere Ergebnisse zu erhalten? French Press hatte ich probiert, teils metallischer Geschmack, teils zuviel Sludge, selbst mit Hoffmann-Methode. Ist auch nicht meins.

    Erstmal danke an alle für die vielen Tipps. :)

    Grüße,
    Yannick
     
  7. cbr-ps

    cbr-ps Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2015
    Beiträge:
    32.290
    Zustimmungen:
    40.640
    Macht aus meiner Sicht prozessual keinen Unterschied. Geschmacklich bevorzuge ich V60 bei den meisten Röstungen. Ist aber Geschmacksache.
     
    FRAC42, Heißwasserhorst und dnstag gefällt das.
  8. Wispr

    Wispr Mitglied

    Dabei seit:
    08.06.2019
    Beiträge:
    378
    Zustimmungen:
    453
    Aloha, die Röster aus SB fand ich alle nicht so prickelnd. Comame und Co eher so lala, erst als ich meine Fühler weiter ausgestreckt habe hatte ich den aha Moment. Allerdings ist das auch eine Weile her.

    Aber mir der AP zu starten ist eine gute Sache, an den "dünnen" Kaffee muss man sich auch erst mal gewöhnen. Das Wasser macht neben der Mühle auch einen großen Unterschied, aktuell mische ich mir third wave water an weil das Wasser bei mir unbrauchbar ist.

    Einfach mal weiter probieren und vielleicht mit Medium Roasts anfangen und dann zur ganz hellen Seite Wechseln, aka Früchtetee.

    Lg
     
    dnstag und braindumped gefällt das.
  9. dnstag

    dnstag Mitglied

    Dabei seit:
    29.08.2020
    Beiträge:
    8
    Zustimmungen:
    2
    Danke für die Tipps! :)

    Was wäre denn so eine Empfehlung wenn man seine Fühler etwas weiter ausstrecken will? Die Auswahl erschlägt einen ja fast, evtl. erstmal auf eine bestimmte Anbauregion konzentrieren?

    Was das Wasser betrifft, filtere ich aktuell mit dem Brita-Filter, da die Alkalinität ist bei uns bei ca. 8-9° dH liegt. Mischst du dein Wasser mit Kristallen an? Ich hab da irgendwie sorge, da man das ja eher mit mehreren Litern anmischt, dass mir das Wasser dann verkeimt weils zu lange steht.

    Grüße,
    Yannick
     
  10. cbr-ps

    cbr-ps Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2015
    Beiträge:
    32.290
    Zustimmungen:
    40.640
    Gibt es bei dir keine Röster in der Nähe, wo Du probieren kannst? Das ist zuverlässiger als jede Theorie.

    Das würde ich einfach so ungefiltert nehmen.
     
  11. Wispr

    Wispr Mitglied

    Dabei seit:
    08.06.2019
    Beiträge:
    378
    Zustimmungen:
    453
    Ich habe mir diese Stäbchen besorgt und mische das pulver mit Destilliertem Wasser, 5l von DM, das reicht mir ca eine Woche und wird auch nicht schlecht oder steht ab. Zumindest ist mir noch nichts dergleichen aufgefallen.

    Bei Kaffee bin ich aktuell bei Good Karma kleben geblieben und bestelle mir noch ab und an über Holy Cross was dazu.

    Vielleicht einfach mal hier stöbern Ich trinke gerade diesen Filterkaffee/Brühkaffee... für etwas Inspiration.

    Lg

    Edit: Finde bestellungen über Sweet Spot, Coffee nerd oder zb Holy Cross ganz gut weil hier jemand schon eine Vorauswahl getroffen hat und man mit Qualität rechnen kann. Preislich dann halt aber auch eben weiter oben angesiedelt.

    Kommst du aus Saarbrücken?
     
  12. dnstag

    dnstag Mitglied

    Dabei seit:
    29.08.2020
    Beiträge:
    8
    Zustimmungen:
    2
    Ja, komme aus Saarbrücken.

    Good Karma klingt gut, vor allem dass er in hell, mittel und dunkel unterteilt find ich angenehm beim stöbern. Denke ich werde mir da mal was ordern, danke für den Tipp! Sweet Spot und co. schau ich mir auch mal an, hab heute auch 60beans entdeckt, da passt es ganz gut für mich dass man nach Geschmacksprofil filtern kann.

    Gruß,
    Yannick
     
    Oblator gefällt das.
  13. #13 Heißwasserhorst, 24.04.2023
    Heißwasserhorst

    Heißwasserhorst Mitglied

    Dabei seit:
    03.03.2023
    Beiträge:
    169
    Zustimmungen:
    155
    Moin Yannick. Das haben die sich von "kofio.co" abgeschaut, da kann man finde ich noch besser filtern. Man benötigt allerdings Google Translate. Gruß
     
  14. FRjak

    FRjak Mitglied

    Dabei seit:
    22.04.2020
    Beiträge:
    170
    Zustimmungen:
    179
    Kofio.co ist bei mir auf Englisch, da sollten die meisten ohne Übersetzer auskommen. Kofio.cz ist die tschechische Seite.

    @dnstag du könntest auch einen Metallfilter für die AP ausprobieren, gibt auch deutlich mehr Körper und die Öle werden auch nicht gefiltert.
     
  15. #15 Inrusch, 24.04.2023
    Inrusch

    Inrusch Mitglied

    Dabei seit:
    25.11.2021
    Beiträge:
    64
    Zustimmungen:
    86
    Um deinen Geschmack zu schulen und die Geschmäcker auch zu erleben, die auf der Packung stehen, hilft vergleichendes testen.
    Du nimmst 2 - 3 oder mehr verschiedene Kaffees, brühst diese möglichst zeitgleich mit einer Methode deiner Wahl und vergleichst. Am einfachsten ist ein sogenanntes Cupping.
    Hilft mir sehr.
     
Thema:

Geschmacksempfindlichkeit Filterkaffee

Die Seite wird geladen...

Geschmacksempfindlichkeit Filterkaffee - Ähnliche Themen

  1. [Vorstellung] Osterbox – Vier ausgewählte Filterkaffees

    Osterbox – Vier ausgewählte Filterkaffees: Hallo zusammen, in unserer Osterbox findest du eine breite Palette von Aromen und Geschmacksprofilen aus verschiedenen Kaffeeregionen. Von...
  2. Filterkaffeemaschine "ohne Kanne und Filterhalter"

    Filterkaffeemaschine "ohne Kanne und Filterhalter": Moin. Ich suche schon ewig nach einer Filterkaffeemaschine ohne die üblichen Kunststoffteile. Bekanntlich gibt es keine solche Maschine, die...
  3. Filterkaffee (V60) weniger bitter bekommen

    Filterkaffee (V60) weniger bitter bekommen: Liebes Forum, ich habe das Problem, dass mein zuhause gebrühter Filterkaffee immer eine gewisse Restbitterkeit hat, die ich aus einschlägigen...
  4. Mühle für Filterkaffee, Aeropress, Frenchpress

    Mühle für Filterkaffee, Aeropress, Frenchpress: Guten Abend, ich bin aktuell auf der Suche nach einer Mühle für gröberen Kaffee, zB für Filterkaffee, Aeropress, Frenchpress. ich habe mich den...
  5. Mühle für Filterkaffee

    Mühle für Filterkaffee: Hallo Zusammen, ich würde mir gerne eine Kaffemühle für Filterkaffee anschaffen. Ich habe einen Wasserkocher und einen Porzellanfilter. Könnt...