Geschmacksunterschied Bezzera elektrisch beheizt vs E61

Das geht (1) nicht und ist (2) zumindest was den Mahlgrad angeht nicht sinnvoll.

Niemand

Und es geht schon deswegen nicht, weil man nicht Geschmack so sicher beschreiben kann, dass du was daraus machen könntest.

Was ich dir aber sagen kann, ist dass die (elektrische) Brühgruppe, die durch ein Campini-Thermostat gesteuert wird durchaus 3 Grad durch das Aufheizen und Auskühlen schwankt. Jedenfalls nach meinen Messungen.

 

Die elektrische beheizte Gruppe, die durch ein Thermostat gesteuert wird. Von der weiss ich sicher, dass sie im Ruhrzustand schwankt. Bei der E61 weiss ich es nicht (keine Messungen gemacht).

Schwer zu sagen. Pauschal: andere Temperatur = anderer Geschmack.

Da gibt es viele Einflussfaktoren. Man kann das nicht kurz auf einen Punkt bringen.

 

Der Geschmack von E61-Brühgruppen wird oft als runder beschrieben, dafür weniger differenziert. Aber ich finde, das wird überbewertet. Kaffee, Zubereitung, Temperatur, Mühlen etc. spielen eine viel größere Rolle.
Die E61 hat eine eingebaute Präinfusion und macht wegen des Thermosiphons Temperaturverstellungen des Boilers mit. Dafür muss sie gewartet werden und kann verkalken.
Eine elektrisch beheizte Brühgruppe ist schneller auf Temperatur und wartungsärmer, dafür nicht variabel in der Temperatur und mit einer gewissen Hysterese.
Ich hatte beide Versionen und war jeweils zufrieden. Mit etwas Erfahrung kann man mit beiden gut und konstant Espresso machen.
LG, yoshi

 

> geht mir bei dieser Frage ausschliesslich um den Geschmacksunterschied.

Geschmack ist subjektiv. Deshalb eine technische Perspektive: Die elektrisch geregelte Gruppe kann das erreichen, was man sonst nur von sündhaft teuren Maschinen bekommt: Eine Gruppe, die keinerlei Auswirkungen auf die Temperatur des Brühwassers hat, weil sie bis auf den Bruchteil eines Grads genauso warm ist (dazu müsste man die Gruppe unter Kontrolle eines PID-Reglers stellen; Bezzera nimmt Thermostate). Sie könnte die potentiell Zehntelgrad-genaue Temperatur in einem PID-kontrollierten Boiler auf bestmögliche Art und Weise zum Anwender durchreichen. Das würde, Bezug um Bezug, höchste Konstanz ermöglichen: Die Qualität einer saturierten LM-Gruppe in einer kleinen Bezzera. Jetzt kommt der Haken: Bezzera verzichtet drauf, die elektrische Gruppe mit einem Boiler unter PID-Kontrolle zu verbinden. Stattdessen kommen deren PID-Maschinen zum zweifelhaften Vergnügen einer antiquierten E61. Und die Zweikreiser-Pi-mal-Daumen-Maschinen, die systematisch ungenau sind, bekommen die (potentiell) genaue elektrische Gruppe. Verkehrte Welt.

Was neben der Temperatur den Geschmack tangieren wird, ist die Preinfusionskammer der E61. Ich habe damit keine Erfahrung. Der Haken der E61 liegt für mich in der Tatsache, dass man bei einer mechanischen Lösung keine Wahl hat. Jeder Bezug wird mit der E61-Preinfusion ablaufen. Die Bezerras mit elektrischer Gruppe, die nicht in den Druckaufbau eingreifen und keine manuelle Bedienung per Hebelchen erfordern, könnte man nachträglich mit elektrischem Pressure-Profiling/Dosiersystem ausstatten. Damit wäre man viel flexibler. Für Bastler wäre die elektrische Gruppe das Non-Plus-Ultra. Bezzera müsste sie allerdings mal an einen Einkreiser/Dualboiler schrauben. Am Zweikreiser ist sie IMHO Perlen vor die Säue.

 

Dalla Corte Mini - sehr zufrieden!

 

Mit der Maschine kannst du nichts falsch machen.

 

Gibt es eine Maschine ab ca EUR 1000, mit der man was falsch machen kann?

getapatalked

 

Da die Fehlerquelle normalerweise vor der Maschine steht, klar

 

Hat man doch: BZ09.

 

Muss sie denn wirklich öfter gewartet werden - vielleicht vorausgesetzt, dass man kein steinhartes Wasser verwendet? Die Wartung ist jedenfalls viel günstiger, denn die Bauteile kosten im Gegensatz zu den elektrischen fast nichts.

 

denke nicht, wenn man Maschinen von renommierten Firmen kauft würde ich mir nichts denken, von kleinen Bastelfirmen würde ich persönlich Abstand nehmen.

 

> Hat man doch: BZ09

Stimmt. Glatt übersehen. Sorry Bezzera.

 

Kann man aber auch übersehen, denn die Maschine scheint im Markt keine Bedeutung zu haben. Ich kenne hier nur wenige Besitzer.

 

Eine elektrisch beheizte Brühgruppe muss im Idealfall gar nicht gewartet werden, da sie keine beweglichen Teile enthält. Einzig die Heizpatrone könnte eventuell kaputt gehen, die lässt sich aber leicht auswechseln. In meiner Maschine mit elektrisch beheizter Brühgruppe (Gaggia TE) war die Heizpatrone 19 Jahre alt. Im Gegensatz dazu muss eine E61-Brühgruppe über die Jahre hinweg gewartet werden, da sie einige bewegliche Teile enthält. Ein Wartungskit für die E61 kostet 40 EUR - ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Heizpartone teurer ist. Weiterhin wird die E61 über den Thermosiphon beheizt. Diese Leitungen sind bei Zweikreisern in der Regel die ersten, die über die Jahre zukalken (spürbar an zu kühler Brühgruppe). Ein Service wegen Entkalkens ist also früher nötig.

 

"Ich hab nun doch schon einige Mal gehört, dass die Wartungs und Pflegeintensität bei einer mechanischen E61'er größer sein soll, als bei einem Magnetventilsystem bzw. einer alternativen Brühgruppe.
Das ist sowei aber nicht wirklich Nachvollziehbar.
Einerseits hat die E61'er zwar durch die Ventilträger ein paar Dichtungen mehr, die "mal kommen können" andererseits ist ein Magnetventil immer eines der problematischeren Bauteile innerhalb der Espressomaschine.
Wenn man nun noch beachtet, dass ein Magnetv. deutlich teurer als die kompletten Ventilträger einer E61 ist, und ein "Laie" hier nicht mit Elektrischen Komponenten in Berührung kommt, nicht mal das Gerät selbst ausseinanderbauen muss - würde ich die Argumentation eher umdrehen.
Wenn aber sonst alles gut verarbeitet ist, würde ich beides eher als nicht so Problematisch ansehen. Rein statistisch, sind Verstopfungen, defekte Pumpen, durchgebrannte Heizungen, tropfende Dampf/Wasserventile, sogar defekte Relais und ein gerissener Tank häufigere Fehler, als offene Dichtungen in einer E61 oder Magnetventile."

www.rimprezza.de/epages/63241512.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63241512/Categories/Servicebereich/TechnischesReparatur/Die_E61_Bruehgruppe


Würde ich auch so unterschreiben - oder nicht? Wie gesagt, bei hartem Wasser vielleicht, aber bei 7 dH VERMUTE ich, dass eine Entkalkung ungefähr zum gleichen Zeitpunkt wie bei anderen Maschinen auch nötig ist - und ob man jetzt ein Rohr mehr einlegt oder nicht, macht da keinen Unterschied.

Edit: Aber für mich ist der eigentliche Vorteil der E61 die Optik. Das war tatsächlich das Ausschlaggebende beim Kauf, da sonst keine großen Unterschiede zu finden waren. Aber das ist natürlich sehr subjektiv und anderen gefällt eine andere Brühgruppe mehr.