Gibt's eigentlich ne Mühle für die Ewigkeit? Ein "Dauer-Panzer" ist gesucht

Ich hatte mal eine La San Marco SM90. Die wirkte auf mich unkaputtbar...

 

das klingt ja fast so als ob sich Hightech und Qualität ausschließen ...

Mit den von @Sansibar99 genannten Mazzer ohne Elektrokram hast Du sicher etwas für die Ewigkeit. Die Dinger sind für den Dauereinsatz in der Gastronomie gebaut und damit für Laufzeiten, die im Heimgebrauch kaum realisierbar sind. Die Ersatzteilversorgung dürfte nicht gefährdet sein. Selbst wenn Mazzer schließen sollte, dann würde sicher ein Fremdhersteller Ersatzteile produzieren, um die Unmengen Maschinen in Italiens Cafés zu versorgen.
Aber auch mit vielen anderen Gastronomiemühlen bist Du für die Ewigkeit gerüstet.

Last but not least, auch Maschinen für die Ewigkeit können kaputt gehen

 

Müsste man dafür denn Begriff Qualität nicht erst mal genau definieren, bzw. sagen was für einem Qualität ist?
Die "Qualität" der Bedienung, die Verarbeitungsqualität, Ergebnisqualität(in diesem Fall das Mahlgut)...

Liebe Grüße
Laurens

 

LSM90 - echt unkaputtbar !
Racillio MD50 ist auch so ein Panzer den ich echt liebe.
Meine Uralte wurde schon für Fischfutter-schroten gebraucht bis ich sie vor 10 Jahren (glaubich) gekauft habe. Nun versorgt Sie mit neuen Mahlscheiben schon seit 10 Jahren meine Pavoni mit tollem Kaffeemehl.
Die feine Mahlgradeinstellung ist fast perfekt - der Todraum mit Tricks ausschaltbar - der Hopper gehört durch ein Rohr ausgetauscht.
Keine Elektronik oder sonstige Teile die Sollbruchstellen haben.

2 Kandidaten für die Ewigkeit !

u. ja ...
Für mich schließen sich Highitech und Quallität fast immer aus !
(Definition = Zeitlos haltbar und verwendbar)

 

Auf der Suche nach der Ewigkeit muss man neben Elektronik auch Kunststoffe sprich Plastik meiden,
das altert nämlich rasch. Ich möchte nicht wissen, was von den heutigen Mühlen in zwanzig Jahren übrig ist.

 

Ich hoffe meine Fio T80 Bj2001 liest das nicht, die weiß nämlich noch nix von dem schnell alterndem Plastik....

 

Es gibt durchaus hochwertige Kunststoffe, die dem Zahn der Zeit lange trotzen - ich habe eine küchenmaschine
von starmix aus den 50ern mit einigen, wenigen Kunststoffteilen - da wundere ich mich...aber heute...
Und wehe, sowas geht dann doch mal kaputt - die Fans der wunderschönen italienischen Mühlen aus den Fünfzigern, denen beim Gebrauch mal ein K-Teil kaputt geht, können ein Lied davon singen. Und wer bei einem 10 Jahre alten Auto mal eine Kunststoffverkleidung am Armaturenbrett abbauen musste, weiss auch Bescheid...

 

Ich mag ja meine Super Jolly aus den 90ern. Neue Mahlscheiben sind kein Problem und Kugellager und Elko sind Normbauteile. Und was bei Haushaltsgebrauch mehr kaputt gehen soll, weiß ich nicht so genau. Der Kaffee schmeckt, auch mit hellen Röstungen, super!

 

Da kann ich nur zustimmen. Ich habe meine Mazzer Mini gegen zwei alte SJ gekauft, Kondensatoren und Mahlscheiben gewechselt und hatte noch Geld übrig

 

Nachdem neulich jemand nach einer Kaufempfehlung fragte und ich aus eigener Erfahrung nur zureden konnte, hier meine Empfehlung:
Quamar T 48, die heute noch im Gastronomiehandel neu erhältlich ist. Es handelt sich um die Nachfolgeproduktion der Fiorenzato T48.
Manchmal wird sie im Handel auch nur als "Kaffeemühle GT 48" angeboten. Sie ist mit 83er Mahlscheiben und stufenloser Mahlgradeinstellung meines Erachtens empfehlenswert, aber obacht, denn es gibt sie auch mit einem stufenweise verstellbaren Mahlscheibenträger und kleineren Scheiben.
Das Ding ist groß, massiv gefertigt und je nach optischen Geschmack oder den Platzverhältnissen auch mit dem kleineren Bohnenbehälter der Quamar-Modelle zu bestücken. Der Umbau zum Direktmahler mit dem Likörtrichter ist einfach zu bewerkstelligen und wurde im KN bereits bebildert dargestellt.

Dann kann ich auch noch die hier bereits genannte La San Marco SM90 empfehlen. Die habe ich für 50,00 Euro gebraucht geschossen, intensiv gesäubert, mit neuen Mahlscheiben und neuem Kondensator versehen, das Gehäuse strahlen und pulverbeschichten lassen, und so für ganze 130,00 Euro eine Mühle für die Ewigkeit erhalten, die man ggf. auch einfach zum Direktmahler umbauen kann. Einen links dazu gibts hier im KN unter "SM 90" in der Suchfunktion. Ich habe den Doser belassen, da er sehr sauber auskehrt.

Die SM 90 ist von der Optik her gewöhungsbedürftig, während die T48 eher den klassischen look aufweist und so auch zu älteren Maschinen passt.
Bei beiden Mühlen ist der Totraum übrigens sehr einfach auszupinseln, so dass man immer wirklich frisches Mahlgut erhält.
Ebenfalls bieten beide Mühlen genügend Platz um ein Timermodul einzubauen, oder man machts wie ich einfach mit einem Belichtungstimer, der allerdings für um die 500 Watt Belastbarkeit ausgelegt sein sollte.

 

für die Ewigkeit : Titus-Grinder (Punkt)

 

Mahlkönig Peak

 

Große Philosophie-Frage, die ich für mich ein ganzes Stück weit mit "ja" beantworte. High-Tech bedeutet immer auch "auf dem Stand der Technik", und der bewegt sich naturgemäß nun mal. Was heute unter Aktualitätsgesichtspunkten die Spitze darstellt, ist morgen überholt.

Wenn sich ein Produkt bewährt, heißt das auch, dass es eben nicht überholt wird. Dass es in dieser Bewegung irgendwie und aus irgendwelchen Gründen stehen bleiben kann. Sicherlich gibt es präzisere Maschinen als meine Cremina, sicherlich gab es die aber auch schon zwei, drei Jahre nach der Cremina. Und die wurden dann alle paar Jahre wieder überholt.

Aber die Cremina von 1972 macht mir irgendwie trotzdem noch täglich Espresso. Und das im Alter von 45 Jahren. Das ist schon auf eine eigene Weise irgendwie bemerkenswert. Noch bemerkenswerter, dass die irren Schweizer die heute noch beinahe genauso bauen. Ob das LCD-Display einer GS/3 in 45 Jahren noch irgendwas anzeigt und La Marzocco noch solche verbaut?

Und wo alle heute mit einer gebrauchten EK 43 von vor 30 Jahren liebäugeln, frage ich mich, ob in 30 Jahren irgendwer nach einer Vario des gleichen Herstellers kräht?

Das heißt nicht, dass alt gut und neu Spielzeug ist. Das heißt, dass man sich ein bisschen entscheiden muss, was für einen selber "gut" bedeutet.

 

ist das aber nicht ein Problem, das sich mit zunehmender Nutzung von 3 D Druckern irgendwann auch löst?

Metall ist mir auch lieber, aber es sollten in Zukunft (da spreche ich nun nicht von nächstem Jahr) zumindest keine wirtschaftlich ruinösen Sonderanfertigungen mehr sein.