Graef ES 85 heizt (fast) nie

Hallo, ich habe eine gebrauchte Graef Es 85 bekommen und nach einer schnellen Reinigung der äußeren Teile mal getestet.

Mir ist dabei aufgefallen, dass das Wasser sowohl aus der Brühgruppe als auch aus der Dampflanze (egal ob mit/ohne Dampfmodus) komplett kalt (mit der selben Temperatur wie das Wasser im Tank) herauskommt. Auffällig war, dass die Einschalttaste permanent grün geblinkt hat.

Ich habe die Maschine daraufhin mal innen angeschaut und mit einem Multimeter den ohmschen Widerstand der Heizschlange (im Brühkopf integriert) gemessen, das waren ca 30 Ohm (kommt mir OK vor).
Es sind dann noch am Brühkopf zwei Elemente mit angeschlossenen Kabeln, dran, da bin ich mir nicht sicher, ob die auch heizen sollten.

Nach dem Zusammenbau habe ich die Maschine erneut getestet. Diesmal hat die Einschalttaste permanent grün geleuchtet, dann habe ich sogar lauwarmes statt ganz kaltes Wasser aus der Maschine bekommen. Ich habe sie dann eingeschaltet stehen lassen, beim erneuten Test 15 Minuten später war das Wasser wieder ganz kalt.

Ich weiß nicht ganz, wo ich den Fehler suchen soll. Eine defekte Elektronik könnte ich mir als Grund vorstellen, bin mir aber nicht sicher.
Dass Ersatzteile schwer zu bekommen sein dürften habe ich schon in anderen Threads hier zu der Maschine gesehen.

Vielen Dank im Voraus für jedliche Hinweise/Tipps.

 

Hallo,
tut mir Leid für die späte Antwort und vielen Dank für die Hinweise. Da ich das Gerät gebraucht gekauft habe, habe ich den Verkäufer kontaktiert, der hat dann versucht, die Maschine gemeinsam mit mir zum Laufen zu bringen. Bei ihm hat sie dann funktioniert, wir haben sie nochmal entkalkt. Inzwischen ist die Maschine wieder bei mir und funktioniert nach wie vor.

Entweder war irgendwo ein Wackelkontakt (wenn der Fehler wieder auftritt, messe ich die Kabel alle durch) oder das Ding hatte irgendwelche Startschwierigkeiten, weil sie offensichtlich längere Zeit unbenützt in einem Lager gewesen ist.

 

Ich bin mir der Problematik mit dem Wackelkontakt bewusst. Die Maschine betreibe ich sowieso nur unter direkter Aufsicht und wenn ich sie nicht verwende, ziehe ich den Netzstecker. Bei Gelegenheit werde ich die komplett neu verdrahten, um das Risiko zu minimieren. Das Gehäuse ist übrigens aus Metall, aber im Inneren sind genug Kunststoffteile verbaut um im Schadensfall ungute Dämpfe zu erzeugen.

An das Schaltnetzteil hatte ich noch nicht gedacht, ich konnte bei einer kurzen Internetsuche auch keine Daten dazu finden. Ich könnte mir vorstellen, dass zB verbaute Elkos irgendwann den Geist aufgeben könnten. Es ist bei dem Gerät recht langwierig, an die Elektronik heranzukommen, aber wenn der Fehler wieder auftritt, wird es wohl notwendig sein, dem auf den Grund zu gehen.

edit: Das Alter der Maschine konnte ich leider nicht herausfinden, der Verkäufer hat sie auch schon gebraucht gekauft und auf dem Gehäuse steht auch kein Produktionsdatum.

 

Nach erneutem Testen kann ich jetzt noch mehr berichten:
Ich hatte die Maschine ca 1-2 Stunden nicht in Betrieb und wollte dann wieder einen Espresso zubereiten. Ich habe ihr etwas Zeit gegeben, einen Leerbezug gemacht und dann gesehen, dass auch nachher noch ganz kaltes Wasser herausgekommen ist. Aus der Dampflanze konnte ich auch nur kaltes Wasser ziehen.

Dann habe ich testweise die Dampftaste betätigt und habe auch nach ein paar Sekunden Dampf erhalten. Anschließend habe ich ohne Probleme den Espresso zubereiten können.

Ich denke, dass ich entweder die Maschine vorher falsch bedient habe oder aber dass ein Thermostat nicht richtig funktioniert. Dass man die Maschine vorwärmen muss war mir klar, ich dachte aber dass ein Leerbezug zum Aufwärmen reichen sollte.

 

Vielen Dank für eure Antworten. Es ist inzwischen wieder einige Zeit vergangen, ich habe inzwischen die Maschine wieder geöffnet und die Platine untersucht. Die verbauten Elektroiytkondensatoren schauen ok aus (keine sichtbare Wölbung, kein Elektrolytaustritt), das heißt die sollten es noch eine Weile tun.
Auf der Platine sind auch zwei Relais, eines für die Heizung für den Kaffeebezug, das andere für die Heizung für Dampf. Beim Testen habe ich dann gesehen, dass das erstere beim Anlegen der Schaltspannung (12V, hab da ein externes Steckernetzteil verwendet) zwar ein Schaltgeräusch gemacht hat, die Kontakte aber nicht verbunden worden sind und dadurch auch die Heizung nicht aktiviert wurde.

Nach dem Herauslöten des Relais habe ich dann einen fast baugleichen Ersatz bestellt, reingelötet und siehe da, die Maschine funktioniert wieder so, wie sie soll