Grimac Mia - Fehlende Dampfpower + kalter Kaffee trotz Druck im Kessel

Beim Zweikreiser...
Was hast Du jetzt gemacht? Den Sensor kurzgeschlossen, oder war das ein Fall von Spontanheilung?

 

Jemand hat mein Wortspiel verstanden...

Ich hab das Vakuumventil wieder gängig gemacht. Hatte ich ja schonmal und dachte, damit das Problem gelöst zu haben. Jetzt hing es heute morgen wieder...
Den Füllstandssensor habe ich nur sauber gemacht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass der verantwortlich ist.

Ich hatte das Vakuumventil vor einiger Zeit schon mal gegen ein neues getauscht. Dabei habe ich mich darüber geärgert, dass das neue Ersatzteil keinen Schlauchstutzen mehr hat. Ich hab dann aus dem alten und dem neuen eines mit neuen Innereien gebaut, aber den alten Stutzen behalten. Hat jetzt bestimmt ein halbes Jahr unauffällig funktioniert, bis mir dann neben dem Abfallen des Drucks beim ersten Öffnen des Dampfhahns aufgefallen ist, dass das Brodeln und das "Tock" beim Aufheizen fehlt. Wenn was fehlt bekommt man das ja immer schlechter mit, als wenn irgendwas dazukommt.

Jetzt hab ich gerade gesehen, dass es bei Avola ein anderes Vakuumventil gibt, dass auch einen Schlauchstutzen hat. Ist zwar teurer, aber wenn's funktioniert. Ich hab das mal bestellt, mal sehen. So langsam habe ich keine Lust mehr, das blöde Vakuumventil aus- und einzubauen...

 

Was ist eigentlich mit Deiner Maschine? Im Prinzip könntest Du auch die Kesselfüllung prüfen - das Ventil scheint ja zu funktionieren.

 

Bei mir hing das Entlüftungsventil wieder nach dem "Kaltstart". Das merkt man schon beim Aufheizen, wenn man drauf achtet. Das Brodelgeräusch und das "Tock" fehlen natürlich, aber der Druck steigt dann schon deutlich bei den ersten leisen Siedegeräuschen. Dadurch wird dann zu früh abgeschaltet. Im Gegensatz zu meiner gestrigen Aussage funktioniert meine Maschine dann aber normal, wenn man einmal den Druck über das Dampfventil abgelassen hat. Danach ist dann die Temperatur wieder da und der Dampf ist stabil wie üblich. Der Brühkopf ist so heiß, dass man sich die Finger verbrennt. Der auslaufende Kaffee hat ca. 95°C, ist also schon fast zu heiß. Da muss ich vielleicht nochmal am Pressostat regulieren. Der schaltet im Moment ziemlich genau in der Mitte des grünen Bereichs zwischen 0,9 und 1,5 Bar ab. Das Sicherheitsventil ist übrigens mit 2,0 Bar beschriftet.

Mein Ausflug in die Welt der Füllstandssensoren war also vermutlich auch ein Irrweg. Vielleicht war ich beim ersten Test in #9 einfach zu ungeduldig.

@SeglerEspresso: wenn es am Dampfventil oder an der Lanze liegt, dann müsste Heißwasser ja normal funktionieren. Ist das so?

 

Geht ja darum, ob im Kessel Dampfdruck (=hohe Temperatur, Dampfpower) oder Luftdruck (=niedrigere Temperatur) herrscht. Wie ist denn der Kaffee? Ist der heiß? Wenn der nämlich heiß wäre, dann dürfte im Kessel alles OK sein, und man müsste die Dampflanze und das Ventil näher inspizieren.

 

Du wirst ja wohl kaum mit dem Teewasser Nescafe aufgießen (kleiner Scherz)...ich meinte, das Wasser aus der Brühgruppe.
Das Teewasser sagt nicht viel aus, das kocht auch, wenn Luft im Kessel ist. Ist der Espresso heiß? Die Brühgruppe muss auch so heiß sein, dass man sich daran die Finger verbrennen würde. Mal angenommen, hier passt alles: vielleicht ist ja auch Deine Dampfdüse verstopft. Mal abschrauben und durchputzen.

 

Kann das sein, dass Deine Maschine verkalkt ist? Die la Uno hat auch einen Thermosyphon, der die Gruppe beheizt. Evtl. die Gruppe oben aufschrauben und mal einen Blick ins innere Werfen. Ist denn der Dampf anders, wenn die Düse abgeschraubt ist?

 

Falls du den Dampfhahn mal zerlegen willst, ich habe das gerade macht, weil der immer ein kleines bisschen tropfte. Knopf einfach abziehen, vorher etwas aufdrehen. Dann die große Mutter lösen:

IMG_20210606_184216 erstellt von jack union, 06.06.2021 um 19:03 Uhr

Dann kann man die Spindel rausschrauben und einen Blick in den Hahn werfen. Die Spindel hat zwei Dichtungen, die hintere mit der kleinen Schraube, die sie hält, dichtet ab, wenn man den Hahn zudreht. Die andere dichtet die Spindel nach vorne und war für das tropfen bei mir verantwortlich. Es tropfte nur, wenn man den Hahn aufgedreht hat. Diese Dichtung hat eine Richtung, die offene Seite gehört nach hinten an der Maschine. Dort ist die Dichtung auch etwas dicker. Der Druck von hinten drückt die Dichtlippe dann extra über diese "Rille" an der Rückseite an die Wandung der Bohrung.

IMG_20210606_184139 erstellt von jack union, 06.06.2021 um 19:03 Uhr

Bei der Montage der Spindel mit den neuen Dichtungen werde ich etwas Hochtemperatur "Hahnfett" für Wasserhähne benutzen, denn Gummidichtringe oder O-Ringe sollte man nie trocken montieren. Allerdings muss man die Spindel zerlegen, um den Dichtring drüberzubekommen. Die muss ich einen Splint rausklopfen, das mache ich morgen mit dem passenden Werkzeug.

Der Füllstandssensor als Neuteil hatte übrigens "125mm" in der Beschreibung, und der ist tatsächlich länger. Hat da mal jemand gebastelt?

IMG_20210606_190111 erstellt von jack union, 06.06.2021 um 19:03 Uhr

Das andere Vakuumventil passt übrigens nicht ganz, da ist eine Rohrleitung im Weg. Ich hab noch Klempnermaterial nachbestellt...

 

Durchlaufentkalkung? Da kann es passieren, dass durch gelöste Kalkpartikel die Düse im Thermosyphon verstopft. Der heizt dann nimmer richtig.

 

Also meine läuft wieder wie immer. Das neue Vakuumventil ist eingebaut und funktioniert. Kein totaler Druckabfall beim ersten Öffnen des Dampfventils mehr.

Den Füllstand habe ich um ca. 10mm gesenkt, ich hab den Eindruck, da wird weniger Wasser beim Aufschäumen mitgerissen. "Dampfpower" ist immernoch sehr gut und ausreichend. Mit dem 125mm Füllstandssensor sollte man allerdings vorsichtig sein, ich hätte die Befürchtung, dass wenn man den ganz tief justiert, das dann die Heizung schon aus dem Wasser ragen könnte. Nachgemessen habe ich das aber nicht, bei meiner Reduktion um 10mm ist das jedenfalls nicht der Fall. Dafür steht der Sensor dann oben aus dem Kessel weiter raus als der gekürzte Sensor.

Irgendwo hab ich hier auch ein Foto des Kessels gesehen, in dem zwei Sensoren verbaut waren, und auf der Explosionszeichnung bei Avola sah das auch so aus. Allerdings haben da beide dieselbe ET-Nummer...

 

Das rechte Teil ist eins. Ich hab die Dichtung von links drüber gewürgt. Ist stramm, und sie hat sich etwas verdreht gehabt, geht aber.