Grundsatzfrage Brühdruck und -Begrenzung

Diskutiere Grundsatzfrage Brühdruck und -Begrenzung im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo an Alle, ich bin neu hier und gerade dabei mit meiner neuen Freundin (die allerdinges auch einen Freund mitbringen mußte :roll: )...

  1. #1 ChrisPe45, 19.10.2006
    ChrisPe45

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    Hallo an Alle,

    ich bin neu hier und gerade dabei mit meiner neuen Freundin (die allerdinges auch einen Freund mitbringen mußte :roll: ) begeistert höhere Stufen zum Kaffee-Himmel oder Java wie die Amis sagen zu erklimmen.

    Ich habe gelernt, dass der Brührdruck round about 9,5bar +- 0,5bar betragen sollte. Die meisten Pumpen leisten aber je nach Bauart 15 bis 18bar, manchmal wird sogar in lower class marketingmäßig damit geprahlt, so nach dem Motto mehr Druck=besserer Espresso.

    Das heißt aber, wenn der Druckbegrenzer kapput (zu) oder falsch justiert ist liefert die Maschine u.U. in 25s 25ml einer uberextrahierten Brühe ohne dass man es merkt (spätestens an den Gesichtern der Trinker).

    Das heißt aber auch, dass minderwertige Durchlauferhitzer Bauart bedingt ständig mit diesem Problem konfrontiert sind, was die sehr unterschiedlichen, zufälligen Ergebnisse in meinem früheren Leben erklären würde. Die Dinge haben kein Druckbegrenzer, wo sollte auch das überschüssige Wasser hin?

    Liege ich mit dieser Vermutung richtig oder bin ich gerade im Wald?

    Würde mich über eure Meinung freuen

    Chris
     
  2. #2 nobbi-4711, 19.10.2006
    nobbi-4711

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    Je mehr Wasser eine Pumpe fördern muss, desto weniger Druck kann sie aufbauen. Bei einem doppelten Espresso max 12 bis 13bar. Wenn er noch etwas schneller läuft (so vielleicht 15sec), sind wir schon bei max 10bar.

    Bei VA sackt das Ganze dann in Richtung 6bar weg, wenn die "Espressi" in 5 bis 7sec in die Tasser geschmissen werden.

    Man sieht: es ist nicht soo schlimm mit dem überextrahieren. Dumm ist nur, wenn man 12bar bei Zweierbezug und 14bar bei Einerbezug hat (wegen fehlender Druckbegrenzung), dann kommt man schwer auf einen grünen Zweig zwischen den beiden.

    Greetings \\//

    Marcus
     
  3. #3 ChrisPe45, 19.10.2006
    ChrisPe45

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    Hallo Marcus,

    ich widerspreche nur ungern Koryphäen aber ich kann deine Rechnung/Einschätzung nicht ganz nachvollziehen. Habe gerade noch vorm Büro beim letzten Espresso einiges nachgemessen, -gewogen.

    1.Die Silvia pumpt ca 50g Wasser (~ml) in 5s – hier spielt es keine Rolle wegen Druckbegrenzung – der Durchlauferhitzer ist aber genauso schnell.
    => d.h. Fließgeschwindigkeit im Leerlauf 10ml/s

    2.Der Puck selber verdoppelt sein Gewicht im nassen Zustand
    => d.h. 15ml bis zu Durchfeuchtung/“Abdichtung“

    Das bedeutet aber, dass der Puck schon nach 1,5s abgedichtet ist und die Maschine kann Druck aufbauen. Und zwar wenn kein Ventil den Druck begrenzt und der Kaffee fein genug gemahlen ist bis zum Anschlag, sprich 18bar. Danach fließt der Kaff durch und es spricht nichts dagegen, dass sich unter diesem Druck diese 25/50ml in 25s wie eigentlich gewünscht auch einstellen nur mit dem Unterschied, dass der Druck doppelt so hoch war. :shock:

    Was ich daraus schlussfolgere ist, dass bei einfachen Durchlauferhitzern ohne Druckbegrenzung die Annäherung an das Ideal von oben der falsche Weg ist. :shock:

    Mit „von oben“ meine ich Kaffee so fein wie möglich mahlen und wenn nichts oder wenig rauskommt den Mahlgrad langsam zu vergrößern (grober) bis 25/50ml in 25s rauskommen. Gerade bei dieser Methode würde man ständig mit zu hohem Druck arbeiten. Die 9,5bar waren mir bis vor kurzem auch nicht so tief im Bewusstsein.
    D.h. aber nur wenn man sich „von unten“ herantastet hat man die Chance einigermaßen um die 9 bis 10bar nicht zu überschreiten.

    Für mich wenigstens klingt das plausibel. Die einzige andere Möglichkeit wäre, dass die Pumpen ein Bypass/Rückfluß haben und auf ca. 9-10bar eingestellt sind. Dann aber wären gar keine 15 oder 18bar, wie im Prospekt und der Werbung steht möglich. :?: :!:

    Cheers
    Chris
     
  4. #4 DierdreDipstick, 19.10.2006
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    ich hatte das hier mal beschrieben:

    Thread

    Man muß die Kennlinie der Pumpe beachten. Nur gegen ein geschlossenes Volumen baut die Pumpe der Silvia 15 bar Druck auf (Der Fall ist in dem Thread mit Blindsieb bezeichnet). Sobald etwas fließt, nimmt der Druck gemäß der Pumpenkennlinie ab. So ergeben sich die 14bar bei 1 ml/s bzw. 12bar bei 2 ml/s, die Marcus nannte.

    Gruß, Andreas
     
  5. #5 ChrisPe45, 19.10.2006
    ChrisPe45

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    Hallo Andreas,
    Hallo Markus,

    vielen Dank für den Hinweis und Asche auf mein Haupt :oops: .

    Ich sollte vorher besser Nachschauen, komme aber mit der Suchfunktion nicht besonders gut zurecht :( .

    Nochmall sorry und viele Grüße

    Chris
     
  6. #6 Dirk2/3, 20.10.2006
    Dirk2/3

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    Lieber Nobbi:

    9bar am Siebträger sind so gemeint. Diesen Wert gilt es einzuhalten.
    Ob wegen des porösen Mehls und channeling dann weniger Druck aufbaut ist ganz unwichtig.
    Richtig getampert und gemahlen gibt geeigneten Wiederstand und alles andere schmeckt horror.

    14 bar und überextrahiert???
    wie soll das schmecken.
    Nach vielen Experimenten mit dem Brühdruck stelle ich für meinen Teil fest:
    Entweder Expansions-Ventil regelt den Druck auf 9 bar oder die RotaPumpe per Bypass,
    sollte kein Expansionsventil vorhanden sein, wird es äusserst schwierig.

    Solche Maschinen sind im Grunde unbenutzbar für Espressozubereitung.
    Zumindest im Zusammenhang mit dem Wunsch nach der geeigneten Zubereitung.
    Mit viel Erfahrung und viel Glück mag da ab und an was Gutes gelingen.

    Selbst Druckveränderungen im Bereich von .2bar sind deutlich schmeckbar.
    Ich messe dem genausoviel Beachtung bei, wie der Temperatur.

    Es ist richtig, das bei einem System mit Rotapumpe und Bypass das Überdruckventil zum Schutz des Wärmetauschers bei ca 12bar aufgeht.
    Damit regele ich aber nicht den Druck am Siebträger.

    Gruß Dirk
     
  7. #7 scott zardoz, 21.10.2006
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    natürlich kann mann auch mit mehr oder weniger als 9Bar eine gute Emulsion zapfen. Geht doch den meisten so das sie erst mal nix machen, bis sie sich (auch Dank dieses Forums) an dasExpansionsventil/Bypass trauen. Schön wenn man dann merkt, das auch bei verändertem Druck und Mahlgrad, sich eine gute (aber etwas anders schmeckende)Emulsion in der Tasse befindet. Ob das dann BESSER ist hängt ganz vom individuellen Geschmack ab. Aber schön zu wissen das mann DANN wählen kann. :wink:

    Gruss


    Scott
     
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