Handmühle Bean me up

Bean me up?

(Quelle: coffee_nerd_hd@Instragram)

DIe Mühle ist nur über "Solvino" zu beziehen, kein Händler, der unbedingt im Fokus der Spezialitätenkaffeeszene steht. Dazu kommt, dass die Mühle zwar besonders aussieht aber mit Keramikmahlwerk, fast nur Kunststoff und keinen Angaben zum Innenleben einfach nicht so verlockend klingt im Vergleich zu bekannten Versionen, wie von Hario oder Rhino.

 

Ich habe die Mühle über die Kickstarter Action bezogen und kann nur sagen, dass das Handling und die Qualität des Mahlgutes allen Hario Mühlen überlegen ist. Insbesondere lässt sich der Mahlgrad erheblich präziser einstellen (Sufe 32 ist etwa filterfein bzw. griesfein). Einziges Manko ist die Verwendung von so viel Kunststoff und das Design, wenn es nicht gefällt.

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@Bili: wie sind denn ein Jahr später deine Erfahrungen mit der Mühle? Würdest du denn Kauf immer noch empfehlen?

Ich überlege gerade, ob ich mir die Mühle für die Arbeit kaufe.

 

Da ich eine Mahlgut besitze hatte ich die Mühle direkt an einen Kollegen weiter verschenkt. Mit Langzeiterfahrung kann ich also nicht dienen.
Generell würde ich aber ggf. auf die ersten Erfahrungen zur Handground warten, die ja inzwischen auch schon bestellbar ist und preislich nicht weit weg ist.

 

Danke für deine Rückmeldung.
Da ich die Mühle auch mit in Urlaub nehmen möchte, ist mir die Handground etwas zu schwer. Da kämen eher noch Feldgrind oder Kinu M38 in Frage.

 

Das Lied im Werbevideo ist der Knaller: "Bean me up, Bean me up..."

 

So, ich habe es mal auf einen Versuch ankommen lassen und für 60€ eine Bean Me Up bestellt.

Haptisch macht die Mühle einen guten Eindruck. Sie ist zwar größtenteils aus Kunststoff, dieser ist aber dick genug, dass die Mühle trotzdem gut in der Hand liegt. Auch ist der Kunststoff sauber verarbeitet. Es gibt keine scharfen Kanten o.ä.. Die Mühle wiegt inkl. Fuß 620 g. Das Gewicht liegt also ungefähr im Bereich einer Feldgrind und erfüllt damit meine Anforderung, dass die Mühle noch halbwegs reisetauglich sein soll.
Die Mahlgradeinstellung ist gerastert. Allerdings sehen alle Markierungen auf der Skala gleich aus, sodass es problematisch sein könnte, einen bestimmten Mahlgrad wiederzufinden. Es bleibt wohl nur, das Mahlwerk komplett zuzudrehen und dann von dort aus die Striche zu zählen. Für French Press liegt der Mahlgrad bei ca. 1,75 Umdrehungen Richtung grob. Ob die BMU auch espressofein mahlen kann, wie vom Hersteller behauptet wird, teste ich, sobald ich mal wieder eine billigere Barmischung da habe.

So, jetzt erstmal ein paar Fotos:










Das Handling der Mühle finde ich gut. In der schrägen Position im Fuß kann man sie gut mit der einen Hand fixieren und mit der anderen Hand kurbeln.
Beim Kurbeln ohne Bohnen fällt jedoch auf, dass die Lagerung der Achse etwas Spiel hat. Immer wenn man mit der Kurbel am tiefsten Punkt angekommen ist, hört man das Mahlwerk schleifen.

Nun habe ich einen Vergleich mit meiner CM800 im French Press Mahlgrad gemacht. Mir ist bewusst, dass die CM800 für FP auch nicht optimal ist, aber die habe ich eben bisher dafür verwendet.
Links: Bean Me Up
Rechts: CM800


Ich bin auf dem Gebiet kein Experte, aber für mich sieht die Verteilung der Partikelgrößen im Mahlgut recht ähnlich aus.
Die Rückstände in der Tasse nach dem FP Kaffee waren auch ähnlich viel wie sonst bei der CM800.

Nach dem Mahlen ist das Mahlwerk nicht mehr blütenweiß, aber statische Aufladung scheint zumindest bei diesem Mahlgrad kein großes Thema zu sein.


Fazit: Das Mahlwerk bekomme ich sowieso nicht mehr ganz weiß, deswegen hat sich die Frage, ob ich die Mühle behalte oder zurückschicke so oder so erledigt. Nach dem ersten Eindruck scheint sie für FP ein ähnliches Ergebnis zu liefern wie die CM800. Damit erfüllt sie erstmal meine Anforderungen und wird ihren Platz bei mir auf der Arbeit bekommen.
Ich tue mich jedoch schwer damit, eine wirkliche Empfehlung auszusprechen, da es meine erste Handmühle ist. Ist eine kleine Hario für die Hälfte des Preises wirklich deutlich schlechter und ist auf der anderen Seite eine Feldgrind für etwas mehr als das Doppelte des Preises wirklich deutlich besser? Diese Fragen kann ich nicht beantworten. Aber vielleicht hilft euch der Bericht ja trotzdem ein wenig.

 

Schade eigentlich:/ Es wird beworben dass sie 3-5mal schneller als "herkömmliche Handmühlen" mahlt. Was hat es damit auf sich? Sieht mir nach einem ganz normalen Keramik Mahlwerk aus wie bei Porlex/Hario aus.. ist es soo viel größer?

 

Bevor ich die Mühle mit ins Büro nehme, wollte ich dann doch noch wissen, wie sie sich bei Espresso schlägt.
Links: Bean Me Up
Rechts: Rossi RR45


Ich habe die BMU mal auf Verdacht auf Stufe 30 gestellt.
Aus 10,1 g Bohnen wurden 10,05 g Kaffeemehl. Für mein ungeschultes Auge sind die Partikelgrößen bei der RR45 etwas gleichmäßiger.

Mit dem 9 g Accurato Sieb wurden dann aus 9,7 g Kaffeemehl 13,8 g Espresso. Ich hätte also noch ein bisschen gröber mahlen sollen. Ich wollte jetzt aber auch nicht mehr Bohnen für meine Versuche opfern. Zumindest ist damit bewiesen, dass die BMU grundsätzlich fein genug für Espresso mahlen kann.

Der Mahlkegel hat unten einen Durchmesser von 40 mm. Wieviel ist es denn bei der Hario?

 

Wie lange hast du denn gekurbelt für die 10gr?

 

Ich hab leider nicht auf die Uhr geschaut. Ich kann die Tage mal stoppen, wie lange ich für Filterkaffee brauche.

 

Ich habe schon in mehreren Threads bei Handmühlen wegen der Geschwindigkeit gefragt. Prinzipiell gehts mir eher um die Einschätzung, ob sie eher an der Comandante (16gr espressofein in max. 40s) liegt oder eher im Bereich von anderen Handmühlen aus dem unteren Preisbereich, wo die Kurbeldauer auch gerne mal in den Minutenbereich geht für einen Doppelten.

 

Ich habe gerade für 20 g filterfein 40 s gebraucht...ohne dass ich großartig motiviert an die Sache herangegangen wäre, es ist schließlich Montag.

Weitere Feststellung: Zwischen espressofein und filterfein liegen ca. 30 Klicks auf der Skala. Das ist ein ähnlicher Abstand wie bei der CM800. Damit festigt sich meine Vermutung, dass die BMU vom Ergebnis her ungefähr mit der CM800 vergleichbar ist.

 

Je kürzer die Zeit desto höher der Kraftaufwand. Schnell ist also nicht immer besser. Bei der Mahlgut gibt es sicher den ein oder anderen zart beseiteten, der die Kurbel im Espresso Bereich gar nicht bewegen kann. Dafür dauert der Doppelte nur 7s

 

Nach dem Mittagessen ging das Mahlen von 20 g für Filter dann auch in 20 s. Durch die Form der Mühle lässt es sich recht entspannt kurbeln.

 

Nachtrag: Nach ca. einem Monat täglicher Nutzung (2-3 Portionen/Tag) hat es gerade irgendwas in der Lagerung des Mahlwerks zerissen, sodass der Mahlgrad nun sehr grob ist und sich auch nicht mehr feiner stellen lässt.

Mal schauen, wie die Garantieabwicklung läuft.

 

5 Wochen später habe ich nun endlich eine neue Mühle bekommen. Eine schnelle Garantieabwicklung war das nicht gerade. Ich hoffe mal, dass die neue Mühle nun etwas länger hält.

 

Ich hatte mir die Mühle damals für die Arbeit geholt und muss sagen, dass ich deutlich mehr erwartet hatte *sry* Die Verarbeitung ist nicht ideal, aber wer auf viel Plastik steht, wird hier glücklich werden. Für 3rd wave Bohnen finde ich sie indes überhaupt nicht geeignet. Hier muss man ganz schön die Muskeln spielen lassen, um das Mahlgut voranzutreiben. Bei meinem "enormen" Verbrauch @work war das also ein no go. Ungeachtet der v. g. Schwierigkeiten sind normale Bohnen durchaus mahlbar. Das Ergebnis (homogen) ist in der Preisklasse durchaus besser als bei der Konkurrenz, kommt aber bei weitem nicht an die Feldgrind, Helor 101 und Comandante ran.
Ich würde sie mir nicht noch einmal holen.

Kruemel