Handmühle mit 49mm Scheiben für Espresso und Ghost Burrs: CafeSing Orca

Sieht aber interessant aus. Auf jeden Fall handlicher als dieses Pietro-Gerät.

 

ist aber leider ein bisschen grob. Schade.

 

CafeSing Orca hat eine Verkaufsseite auf Amazon Deutschland.
Hat es jemand benutzt? Wie ist die Erfahrung?

 

Ich vertreibe mir die Zeit bis die Timemore ghost teeth geliefert wird mit der Orca, mal sehen, was die im Vergleich zur K-Max kann.

 

Der erste Aufguss ist gemacht, heute Frühstückskaffee, 30g, zum Kennenlernen, Mahlgrad erschien mir 10 passend.




Wer meint hier eine Mahlgradverstellung ala C40 zu sehen, der irrt, mit der Flügelschraube wird nur das Mahlwerk fixiert. Damit läßt sich das Mahlwerk sehr flott wechseln.



Die Aufnahme für die statische Mahlscheibe hat ein Linksgewinde, damit sie sich nicht lockert.





Die Mühle wiegt 820g, zum Vergleich, die K-Max wiegt 711g. Keinerlei Plastik, nirgends. Nur Silikongriffbänder.
Verarbeitung ist auf einem Level mit der 1Zpresso, kann sich also sehen und anfühlen lassen. Einzig, was mir bisher auf die Schnelle aufgefallen ist, die Mahlgradverstellung ist nicht so definiert wie bei der K-Max (und der magnetische Mahlgutbehälter fehlt natürlich auch, wobei mich das Feingewinde nicht besonders stört, anders als der schraubbare Behälter der JXpro und auch der C40).

Espresso wird mit dieser Mühle sicher nicht gemahlen, nicht mal als Versuch, interessiert mich schlicht nicht und ich mache dafür viel zu wenige Bezüge.
Die 30g haben bei schneller Rotation sehr ruppige/hakelige 2min 5sec. gedauert. Da hat ein konisches Mahlwerk definitiv Vorteile, ich mahle überraschend oft solche Mengen auch in aller Frühe mit der K-Max, geht so flott. Ob ich das mit dieser Mühle auch machen wollen würde?

Geschmacklich will ich mich noch zu keinem Urteil hinreißen lassen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Der erste Aufguss heute war auf alle Fälle kein Ausfall, hat sehr gut geschmeckt, der Mahlgrad erschien mir passend. Der Durchlauf hat aber im Vergleich zur K-Max ca. 30sec. länger gedauert, am Filterpapier, fand ich, hing recht viel Schlamm.
Das Mahlgut sah sehr homogen aus, hat mich an die Mahlkönig Pro-M erinnert.

Erste Eindrücke sind auf alle Fälle überwiegend positiv, die lange Mahldauer ist dem Scheibendesign geschuldet. Bisher habe ich den Invest von 230,- nicht bereut

 

Und gleich der erste ernst zu nehmende Aufguss hinterher.

Rezept wie folgt:
16,5g (Mahlgrad 8, hat ca. 1:30min gedauert), 240g, 97°C
Hario Switch, Cafec Abaca+

50g für 40sec. bloom
Dann Switch auf und auf 150g aufgießen.
Dann bei 1:30min wieder zu und den Rest aufgießen.
Dann bei 2:10min wieder auf.
Durchlauf hat 3:49min gedauert, auch hier ca. 30sec. länger bei diesem Kaffee als mit der K-Max oder der SPTK gemahlen.

Geschmacklich erscheint mir der Mahlgrad zu fein, beim nächsten mal gehe ich wieder auf 10 zurück. Kaffee ist überextrahiert.

 

Vielleicht auch noch interessant, eine Art pre-breaker?

 

Naja, 30g sind schon viel. Für übliche Portionen wird man wohl zwischen 1min und 1:30min brauchen.
Das mahlen an sich fühlt sich auch ganz anders an.
Bei einer konischen Mühle ist es verbindlicher, das Ende eindeutiger zu bestimmen.
Bei der Orca gestaltet sich der Einzug der Bohnen ganz anders, langsamer. Ich habe auch immer nachgewogen, ob auch wirklich alles gemahlen wurde, was ich vorher eingefüllt hatte.

 

Blindverkostung

Rezept:
14g, 220g, 97°C, Hario V60 (einmal 01 Plaste, einmal 02 Metall), Cafec Abaca+ 01
Kaffee gewaschener Kenianer von Gringo, nicht sehr fruchtig, mehr floral, wenig süß, wenig Säure (so habe ich ihn mit verschiedenen Dripper bisher kennengelernt)



Orca, Mahlgrad 10, Mahlzeit 1:25min


K-Max, Mahlgrad 75, Mahlzeit 35sec.


Orca, Durchlauf 2:43min



K-Max, Durchlauf 2:57min



Ich muss ehrlich gestehen, die Unterschiede waren für mich nicht erkennbar.
Das ist kein Kaffee, bei dem ich in Ovationen und Huldigungen verfalle aber trotzdem kein schlechter Kaffee, natürlich.
Wenn ich mich festlegen müsste, ich hätte der K-Max etwas mehr Frucht zugestanden, aber eigentlich hat es keine Rolle gespielt, beide lagen auf einem Level, wenig süß, sehr wenig Säure, keinerlei Bitter.
Müßte ich mich so entscheiden, es wäre auf alle Fälle die K-Max, sie ist die bequemere Mühle.

 

Was passiert, wenn du mit der Orca mal deutlich feiner mahlst? Würde mich nicht wundern, wenn der Kaffee dann schneller läuft, weil mehr Fines im Filterbett hängen bleiben und somit das Papier weniger verstopfen.

 

Dann schmeckt‘s überextrahiert.
Ich bin auch kein Freund sehr feiner Mahlgrade. Da geht mir zu viel verloren.

 

War ich auch lange nicht. Aber einigen Bohnen tut's gut. Und manche laufen halt sehr grob gemahlenen langsamer (und extrahieren entsprechend mehr) als bei feineren Mahlgraden.

 

Aber ich hatte doch beim letzten Beitrag keine Probleme mit der Durchlaufzeit, 2:43min finde ich passend, sind bei mir Standard.
Und geschmacklich hat es unterm Strich ja auch gepasst.

 

Noch ein Wort zur statischen Aufladung.
Hält sich in Grenzen, mit RDT ist es natürlich nochmal wesentlich weniger, vor allem im Becher.




Heutiger Aufguss mit Licht und Schatten.
Dieser Kaffee hat es diesmal in die Mühle geschafft


Rezept mein Standard Switch:
16,5g, 240g, 97°C, Cafec Abaca+
40 sec. bloom 50g
dann auf und bis 150g aufgießen
ab 1:30min zu und den Rest aufgießen.
ab 2:10min wieder auf

Hat dieses Mal 3:47min gedauert. Zum Vergleich, der gleiche Kaffee mit der SPTK oder der K-Max läuft i.d.R. in 3 min durch, gleiches Wasser, gleiches Rezept, gleiches Papier.




Mahlgrad 10 hat wieder 1:25 min gekurbelt gebraucht (der Mahlgrad etabliert sich immer mehr).
Geschmacklich ist das eine andere Liga (also der Kaffee) die Himbeere und die Rose sind toll und vor allem erkennbar.
Leider schwang heute eine leichte Bitterkeit mit, was wohl der längeren Durchlaufzeit zuzuschreiben ist. Die Aromen waren trotzdem da.

Heute Nachmittag mal noch eine weitere Blindverkostung.

 

Noch ein Blindtest, dieses mal mit dem kolumbianischen Kaffee (nicht nur beim Fußball ein Gewinner) von Manhattan.
Gewaschener Typica, sensationell die Aromendichte und Präsenz.

Orca, 2:50 min



K-Max, 2:34 min



Rezept war dieses Mal:
14g, 220g, 94°C, Dripper wie gestern.

50g bloom für 45 sec.
Dann bis 150g
Ab 1:20 min der Rest

Der Unterschied war wieder kein wahnsinnig großer, allerdings dieses mal mit diesem Kaffee deutlicher.
Mir kam er mit der Orca gemahlen, trotz längerem Durchlauf, knackiger vor, cleaner, die Aromen präsenter.
Himbeer- und Rosearomen schwammen in beiden Tassen massig, mit der K-Max gemahlen war das aber diffuser, nicht so differenziert.

Ich würde heute klar der Orca den Vorzug geben.

 

Sehe ich das richtig, dass du die Ghostburrs verwendest? (Vielleicht habe ich es auch überlesen)
Meine Erfahrung mit ghostburrs ist, dass ich zwar generell ziemlich homogenes Mahlgut bekomme aber gleichzeitig eine Menge fines.
Und dadurch war mir immer das Fenster zwischen einerseits „schmeckt flach weil zu grob gemahlen“ und andererseits „wird schlammig, fließt zu langsam und Bitterkeit vor allem im Nachgeschmack“ zu klein.
Das habe ich so sowohl bei der Apex als auch bei einer dieser elektrischen Ghostburr Mühlen erlebt.
Konnte mich daher nie mit ghostburrs anfreunden, obwohl ich sie wirklich mögen wollte.
Und wenn ich deine bisherigen Berichte und Bilder ansehe, kann ich Tendenzen in dieselbe Richtung erkennen. Sehe ich das falsch?

 

Ausschließlich.

Jain.
Mit dem Switch läuft's langsamer, mit V60 normal. Aber sind noch nicht viele Aufgüsse gewesen und auch erst zwei Röstungen, bisher.

 

Dritte Röstung, gewaschener Pink Bourbon aus Kolumbien von Friedhats.

Gestern mit der Orca gemahlen, heute mit der K-Max.
Standardrezept aus dem/der Switch.




Durchlaufzeit war dieses Mal bei beiden vergleichbar, gestern 3:32 min, heute 3:39 min.
Geschmacklich könnte ich keinen Kaffee hervorheben, beide einwandfrei, fruchtig, mit lebhafter Säure und schon auch süß.
Von daher hat wieder die K-Max die Nase vorn, weil ist bequemer.

Ich werde dann noch einen weiteren Kaffee verkosten, sollte es auch hier erneut so eng zugehen, geht sie wieder zurück. Sollte sich jemand für die Mühle interessieren, kann er sich gerne bei mir melden.
Ich hätte mir in der Tat einen weitaus größeren geschmacklichen Unterschied erwartet. Nicht zwingend besser (was natürlich sympathisch gewesen wäre) aber doch anders.
Wäre es meine erste Handmühle und hätte keinen Vergleich, ich wäre sicherlich sehr zufrieden mit der Orca, so aber ist das (für mich) bessere der Feind des guten.
Da bin ich schon auf die Timemore gespannt.